Die kleinen Peinlichkeiten des Reiterlebens...

Allgemeines rund ums Pferd

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Jen
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Die kleinen Peinlichkeiten des Reiterlebens...

Beitrag von Jen »

ich erinnere mich gerade an eines meiner ersten Springturniere, wo über Mittag neben das liebenswerte Schulgäuli mit dem ich mitmachen sollte, ein wilder Hengst eines auswärtigen Konkurrenten einquartiert wurde und das arme Tier ganz kirre machte. So, dass als ich aufs Viereck sollte, das tier nicht mal den gewohnten Platz betreten wollte und nur wild schnorchelnd umherstapfte. also wurde ich reingeführt (was ja an sich schon peinlich genug war) und das liebenswerte Gäuli in einer plötzlichen Anwandlung einer Persönlichkeitsstörung meinte, es sei ein wilder Mustang und mich kurzerhand auf den Boden befördert hatte. Meine Mutter auf der Tribüne starb schier den Herztod und sprang geschwinden Schrittes zur Jury, worauf mein Reitlehrer (nicht ohne grinsenden Unterton) durchs Mikrofon plärrte: "Jenny, ich glaube, deine Mutter möchte, dass du aufhörst." Wenn Blicke töten könnten... :lol: ich glaube meine Mutter (wie wohl auch das Pferd) würde nicht mehr unter uns weilen. Natürlich liess das mein verletzter Stolz keinesfalls zu und kletterte wieder auf's Pferd und beendete die Prüfung in einer Geschwindigkeit, die speedy gonzales vor neid erblassen liesse. natürlich alles voll unter Kontrolle *häkäm* :mrgreen:

Was sind eure lustigen/peinlichen Erlebnisse? :pferd2:
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Bei unserem ersten Stall mußten wir immer über eine Bahnlinie, um in's Gelände reiten zu können. Neben der Schranke war eine kleine Wiese. Dort habe ich Amor immer fressen lassen, bis der Zug kam. Natürlich bin ich nicht extra abgestiegen. Amor hat sich dort dann meist mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder hinplumpsen lassen, um sich zu wälzen. Mit mir im Sattel!!! Und da ich ja nicht gerade die Schlankste bin, haben sicherlich einige Autofahrer, die auch dort gewartet haben, gemeint, mein Pferd bricht unter mir zusammen.... :shock: :twisted:

Mein Mann findet es immer hochnotpeinlich, wenn wir vom Ausritt auf dem Heimweg sind, Amor sich schon man männlicherweise entspannt und uns Spaziergänger begegnen. :roll:

Ein anderes Erlebnis: ich reite ja mit Westernsattel. Und springe auch gerne. Und habe eine recht große Oberweite... Was dazu führt, daß ich mich schon des öfteren am Horn eingefädelt habe und kreischend im Sattel hing... :oops:
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Novaja hat eigentlich gelernt, daß sie, wenn sie in die Herde zurück darf, sie sich erst brav das Halfter ausziehen lassen muß und dann noch warten, bis ich "Ab!" sage, bevor sie gehen darf. Als wir noch recht neu im jetzigen Stall waren, war ich riesig stolz auf mein gut erzogenes Pferd und das mit dem Warten hatte auch die letzten Monate super geklappt. Ich also Frau Traber in den Auslauf geführt. Dort arbeiteten gerade der SB und zwei Helfer. Ich sage "steh" zum Pferd, werfe ihr den Strick über den Hals und gehe um sie herum um die Schleuse zu schließen. Als ich gerade die Hand am Griff habe, kommt der erste zögerliche Schritt. Auf mein Kommando "Woah" hin, legt sie den Renntrabgang ein und schieß mit wehendem Strick an den drei Männern vorbei auf die Koppel zu den anderen Pferden. Amüsiertes Gelächter verfolgt mich zur Koppel, wo ich erst einmal meinem Pferd 10 Minuten dabei zukucken darf, wie es die Herde aufmischt. Immer schön zu erkennen am wehenden Strick... Ähm, seitdem muß Novaja immer noch eine Zirkuslektion machen, für die es ein Leckerli gibt, bevor sie gehen darf. Klappt (bisher, also die letzten 3 Jahre) recht gut...

Ähnlich peinlich mein Halsringreitversuch: Nachdem das beim ersten Mal super geklappt hatte, meinte ich beim zweiten Mal auf die Trense verzichten zu können. Ging auch ein paar Minuten gut. Und dann beschloß Novaja, das Programm angenehmer zu gestalten. Ihre Vorstellung von angenehm war im flotten Trab durch die Halle zu düsen. Zum anhalten mußte ich dann jemanden bitten uns den Weg abzuschneiden. Seitdem gib's Halsring nur noch in Kombi mit Trense - die Zügel muß ich übrigens nicht mal anfassen, Anwesenheit genügt :wink:
Liebe Grüße
Susanne
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"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
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Carmen
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Beitrag von Carmen »

Wo soll ich da anfangen? :D

Ich reite so schön mit meinem Stutchen auf dem Platz. Klappt alles super. Also galoppieren wir an. Ich merke schon, wie mein Sattel so gaaaaanz langsam zur Seite rutscht und denke im gleichen Augenblick: sch***, du hast vergessen nachzugurten. Ich bin dann - im Galopp - ebenso langsam mit dem Sattel mitgerutscht. Stuti parierte dann noch, aber es war alles zu spät. Ich lag auf dem Boden, das Pferd rannte etwas kopflos über den Platz, weil der Sattel vorher noch niiiiie unter ihrem Bauch gehangen hat. Fand sie blöd. :roll:

Mein Wallach und ich auf unserem ersten Turnier. Wir schön mit noch jemandem hingeritten, einen kleinen Paddock aufgebaut, um die Pferde zwischenzuparken. Naja, wir kamen etwas spät an, mussten gleich auf den Abreiteplatz. Vor dem Eingang schon der erste Streik: Wie, da soll ich hin? Zu all den anderen Pferden? Wir haben es dann auf den Abreiteplatz geschafft, sind etwas im Schritt umhergetappelt. Antraben ging auch. Ich merke schon, wie sich das Pferd immer mehr verspannt. Statt lockerer wurde er fester. Irgendwann wurde ihm das Spiel zu blöd, und er versuchte es mit Buckeln. Quer über den Platz. Na ja, ich blieb zwar oben, bin dann aber doch freiwillig abgestiegen.
Wir haben es dann mit Handarbeit versucht. Ging nicht. Also bin ich mit ihm über den Abreiteplatz spazieren gegangen. Ich habe noch zweimal versucht aufzusitzen. Zweimal bin ich lieber doch wieder abgestiegen. Zum Viereck musste ich mich dann führen lassen, weil ich Panik hatte, der Gaul geht mit mir auf und davon. War wirklich das erste Mal, dass ich echt Schiss hatte, mein Pferd zu reiten.
Im Viereck tappelten wir dann der anderen Reiterin hinterher. War nicht schön, Pferd ging kein bisschen an den Hilfen, aber immerhin ging er und war halbwegs artig. Nach zwei Runden fand er das dann aber auch blöd. In einer Ecke guckte er brav nach links, um dann nach rechts einen kleinen Hüpfer über die Vierecksbegrenzung zu machen. :oops:
Alles in allem waren aber mein Pferd und ich froh, dass wir heil aus dem Viereck gekommen sind.

Das nächste mal hab ich mein Pferd vergessen. :oops: Auf unserer Weide gibt es eine Schleuse, damit nicht versehentlich ein anderes Pferd mit durchschlüpfen kann. Nach dem Reiten mache ich also die erste Absperrung auf und lasse das Pferd hinein. Dann fällt mir irgend etwas wichtiges ein, und ich laufe weg. Nach einer halben Ewigkeit laufe ich wieder am Zaun vorbei. Da steht mein Kleiner ziemlich bedeppert innerhalb der Schleuse und fragt sich sichtlich deprimiert, was er denn ausgefressen hat, um eine solche Strafe zu erhalten. Mir hat's fast das Herz gebrochen...
Zuletzt geändert von Carmen am Mi, 17. Sep 2008 19:32, insgesamt 1-mal geändert.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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Medora
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Beitrag von Medora »

Da fällt mir spontan mein Sturz von Janosch ein... :roll:

Janosch war der Senior im Stall, ein alter Herr, der genau wusste, wie er sich Lästigkeiten vom Hals hielt. Ich, damals blutige Anfängerin, bekam für eine meiner ersten Reitversuche ohne Lehrerin besagten Janosch in die Hand gedrückt und führte ihn stolz wie Bolle in die Reitbahn. Raufgekraxelt und losgeritten. Im Schritt trottete er brav mit mir seine Runden, aber ich wollte natürlich auch traben. Da er nicht reagierte, platzierte ich einen beherzten Klaps auf seinen Hintern, worauf er in genau der richtigen Dosierung hinten hochging und ich einen Abgang machte. Das Peinliche war, dass es vorher tagelang geregnet hatte und die Reitbahn ein einziges Matschfeld war, in das ich dann mit einem vollen Bauchklatscher fiel. Wie ich aussah, als ich mein Streitross kleinlaut zurückbrachte, könnt Ihr Euch sicher vorstellen. Und zu Hause schrie meine Oma: "Da gehst du mir nie mehr hin."

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smilla
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Beitrag von smilla »

Mein peinlichster Auftritt war auf einer Sommerfest-Vorführung . Ich sollte mit einem Mädel aus dem Stall ein Pas de deux mit Verkleidung reiten. Ich auf meinem kleinen Shettytier als Asterix, das andere Mädel auf ihrem Kampfross als Obelix. Kurz vor der Vorführung überlegte sie es sich doch anders, der Obelix war ihr zu peinlich. Also gut, Kostümtausch: Ich hoppelte auf dem Shetty mit dickem Kissenbauch durch die Vorführung und war ein paar mal kurz davor vom Pferd zu rutschen.
Mal gucken, ob ich noch ein Foto finde.
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Ravina
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Beitrag von Ravina »

Anno pief - die meisten hier waren noch nicht auf der Welt: Reiterwettbewerb. Damals wurde noch nach jeder Gangart umsortiert, so dass man immer genau wusste, wievielter man war. Ich, stolze 16, ganz allein auf dem Turnier - sogar das erst Mal ganz allein zuhause - ritt nach der Trabtour an der Tete. Dann wurde galoppiert - nach den ersten Sprüngen mit mir auf der Erde und dem Pferd fast schon im Stall......

So ganz erinnere ich mich nicht mehr, aber ich glaube, ich habe danach erst mal einige Zeit nicht geritten. :roll:
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Ich auch............... :jump1:

Im alten Stall haben wir häufig Horseball gespielt, ich war neben meiner Freundin die einzige die den Ball vom Pferd aus vom Boden heben konnte.
Stuti bleibt brav stehen.
Mit der Zeit geht das allerdings recht stark auf die Bauchmuskeln. Und da die unter meinen Fettwurstbauch nicht sehr ausgeprägt sind, geht mir schnell die Puste aus.
Ober Cool Karin beugt sich also mit Schwung nach unten um das Balli zu holen.
Naja.......leider fehlte die Kraft und Schwung wieder nach oben zu kommen.
Da hing ich nun, an der Seite meines Pferdes, das mich ansieht. Den Ball in der Hand. Es ist Sommer, das hautenge Trägerleibal gibt den Blick frei auf meine Brüste. :oops: Blöd, ich komme auch aus dem Steigbügel nicht raus. Ich hänge weiterhin während sich alle totlachen.

Es dauert noch ein wenig, bis ich meinen Fuss aus dem Steigbügel habe und in den Sand plumse. Ich packe meine Brüste wieder ein und kann vor lauter Lachen fast nicht aufstehen. :wink:
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
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bea
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Beitrag von bea »

Mein peinlichstes Erlebnis jährt sich demnächst - das war nämlich Ende September und schon recht kühl... Ich war mit dem Muli im Gelände. Dieser ist ja erstens noch jung, zweitens hat er manchmal etwas eigene Ideen, drittens sieht er bisweilen Gespenster. Naja, wir waren auf jeden Fall allein unterwegs und hatten es super-schön zusammen. Wir hatten keine Gespenster angetroffen und hatten auch einen wunderschönen Trab hingelegt.
Auf dem Heimweg nahm ich einen kleinen Wiesenweg, wo ich idyllisch zwischen Bächchen und Maisfeld entlang reiten konnte; nachher kamen offene Felder. Wärhend ich da ritt, sah ich vor mir eine Frau in leuchtendroter Jacke und mit zwei Schäferhunden. Ich war natürlich schon auf einen Haken gefasst, denn im Hakenschlagen ist das Muli-Tier gut - doch wenn man erwartet, dass er irgendwo scheut, dann tut er es garantiert nicht. :wink: Ich kreuzte also problemlos die Frau, die sich mit den Hunden ins Maisfeld zurückgezogen hatte, weil sie uns anscheinend nicht traute (wozu es allerdings keinen offensichtlichen Grund gab) und ritt weiter. Und dann muss irgendwo im Maisfeld rechts von mir ein rosa-blau gestreifter, mulifressender Geist gesessen haben - denn urplötzlich kommt doch noch ein Haken, ich komme mit dem Gewicht ziemlich neben den Muli, der Sattel gerät ins Rutschen, ich bin endgültig seitlich, Muli ist jetzt in Panik, ich lass mich fallen - und sitze mitten im Bach! Mein Reittier, unterdessen den Sattel ganz unter dem Bach, rannte noch einige Meter wild ausschlagend auf das Feld raus, entschloss sich dann aber zum Fressen. Ich sass ganz verdattert im Bach (seither weiss ich wenigstens, dass mein Handy wasserdicht ist, denn das funktioniert noch heute :wink: ), fing danach mein Mulitier ein, sattelte wieder und ritt heim. Die Frau mit den Hunden sah mich ganz verdattert an - sie hatte mir noch zugerufen, sie könne mir leider nicht helfen, denn sie habe Angst vor Pferden. Ich glaube nicht, dass ihr Erlebnis mit uns dazu beigetragen hat, sie von dieser Angst zu heilen... :oops:
Reiten heisst: sitzen - fühlen - denken.
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Jen
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Beitrag von Jen »

haha, herrliche Geschichten! Genau das richtige um so einen grauen Nebeltag etwas erträglicher zu machen... :D
Liebe Grüesslis, Jen
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Susanne hat geschrieben:Ähnlich peinlich mein Halsringreitversuch: Nachdem das beim ersten Mal super geklappt hatte, meinte ich beim zweiten Mal auf die Trense verzichten zu können. Ging auch ein paar Minuten gut. Und dann beschloß Novaja, das Programm angenehmer zu gestalten. Ihre Vorstellung von angenehm war im flotten Trab durch die Halle zu düsen. Zum anhalten mußte ich dann jemanden bitten uns den Weg abzuschneiden. Seitdem gib's Halsring nur noch in Kombi mit Trense - die Zügel muß ich übrigens nicht mal anfassen, Anwesenheit genügt :wink:
So gings mir auch. Beim ersten mal war Herr Rotwild gaaanz brav. Beim zweiten Versuch hat er gecheckt, daß ich nix machen kann, wenn er nciht will und hat auf dem Platz das Galoppieren angefangen. Wir drehten etliche Runden im gemäßigten Galopp, aber an Durchparieren war nciht zu denken. Schließlich wußt ich mir nicht zu helfen und bin abgesprungen.

Pferd endlich frei, düst vom Platz richtung Stall und läßt sich von miteinstellern brav in seine Box führen. Ich dackel hinterher und hatte dann, im Stall angekommen das Gelächter dann auf meiner Seite *grumpf*
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
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chica
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Beitrag von chica »

Ich stell das mal der Vollständigkeit halber ein ;)
bikebärbel hat geschrieben:tolles Thema :lol:
Mein bis dato peinlichstes Reiterlebnis liegt auch schon einige Jährchen zurück. Damals hatte ich Stuti noch in Eigenregie mit 3 anderen Ponys bei mir stehen. Es sollte ein ganz entspannter Mairitt werden mit einer ca. 18-köpfigen Gruppe, damals kannte ich lediglich meine damalige Reitlehrerin und die anderen waren alle vom Hof (auf dem wir bis heute geblieben sind). Treffpunkt war eine Wiese , die etwa die Hälfte der Wegstrecke entsprach von mir aus und auch vom anderen Stall aus und geplant war eigentlich , daß ich mich dann der Gruppe anschließe,um im Stall den noch selbstgemachten und im Rucksack mitgebrachten Kuchen zu essen,um dann wieder alleine mit Stuti in meinen Stall zurück zu reiten...
An besagter Wiese angekommen , ließen wir die Pferde noch etwas grasen , es gab eine kurze Vorstellrunde und dann sollte es los gehen. Stuti ging die ersten 10 Meter schön brav als letzte , dann wurde sie etwas schneller und immer schneller,schon trabten wir und ehe ich reagieren konnte (wir hatten zu dem Zeitpunkt schon das Feld von hinten aufgerollt!) schlug sie einen Harken in den Feldweg links von der Gruppe und galoppierte mit mir den Buckel runter , aber in einer Geschwindigkeit ... sie ist mir also durchgegangen,blieb aber schön auf dem Weg und der führte geradewegs wieder auf der anderen Seite den Berg hoch.Dort angekommen stand sie brav da und es war kein Problem mehr.... :oops: nicht,daß wir vorher noch mal expliziet darauf hingewiesen wurden,daß in der Gruppe auf gar keinen Fall galoppiert wird,geschweige denn, ohne irgendeine Vorwarnung,aber dazu hatte ich irgendwie so gar keine Zeit. Naja bin dann wieder zurück in meinen Stall und dann etwas später mit dem Auto hoch gefahren,da war natürlich das Gelächter groß,als ich meinen "Rührkuchen" auspackte,der ganz schön durchgeschüttelt war.....Seit dem bin ich auch nie mehr irgend einen Buckel runter galoppiert....wenn ich so darüber nachdenke was da alles hätte passieren können...zum glück hatte sich die Gruppe NICHT anstecken lassen und ist uns nach...
Gruß bikebärbel
LG Ines
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mysteria
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Beitrag von mysteria »

*auchmitmach*

bin pony ohne sattel und zaum geritten, alles lief super... auch das halten! was ich nicht kalkuliert hatte, ist wie rutschig so ein pferderücken sein kann.

pony hält ganz brav aus dem galopp an, und ich rutsche zur seite runter (im stand wohl gemerkt) :oops:
pony schaute ganz verduzt, frei nach dem motto "was machst du da unten?" :lol:
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paris
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Beitrag von paris »

auja!

vor drei jahren hatten wir einen strengen winter, alles voller schnee, der auslauf muggelig zugefroren, noch dazu hatte ich selten gelegenheit, in den stall zu fahren, pferd furchtbar überstandig.
ich geh also frohen mutes ohne sattel ins gelände - das pferd hats regelrecht zerrissen, als er endlich wieder mal marschieren konnte und wollte nur laufen, laufen, laufen..
dann ist er mir bergab angaloppiert, wild mit dem kopf schlagend und ist in eine mulde mit schnee reingesprungen; bis zum bauch ist er dringesteckt, dann haben wir beide kurz gewankt und ich hab beschlossen, mich von ihm zu trennen...
er, die ratte, ist mit wehenden zügeln nach hause galoppiert, ich bin wutentbrannt hinterhergestiefelt. natürlich ist er mitten durch den ort heimgelaufen (gsd ist nix passiert!), hat aufsehen erregt und ein paar leute sind nachschauen gegangen, ob dem reiter eh nix passiert ist..
sind also alle unten am feldweg gestanden, während ich runtergestapft bin und - zack - auf eine eisplatte steig. mir hats die beine weggezogen und ich bin feste auf dem hintern gelandet (hat wesentlich mehr geschmerzt als der sturz vom pferd...) während die besorgten dorfbewohner mir zugeschaut haben :evil:
fifill
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Beitrag von fifill »

Ein Gruppenausritt. Nach einem Päuschen im Wald kraxeln alle wieder auf ihre Pferde. Ich war etwas langsam, alle anderen waren nämlich schon oben und schauten mir beim Aufsteigen zu. Ich weiß nicht, wie, aber ich stehe links vom Pferd (welches auch wie eine 1 steht und sich keinen mm bewegt), fasse mit links in die Mähne und mit rechts auf die gegenüberliegende Seite des Sattels (quasi zum eigenen Gegenhalten). Irgenwas ist dabei schief gelaufen, so dass ich zwar hochkomme, aber im Zeitlupentempo unter den Blicken sämtlicher Beteilligter mit dem Kopf voran auf der anderen Seite vom Pferd bäuchlings wieder runter rutsche und im moosigen Waldboden lande. Danach gestaltete sich das Aufsteigen noch schwieriger, da sich alle kaputt lachten und ich ebenso.

Das gleiche hab ich als Abgang über den Hals geschafft. Ich kam beim Aufsitzen irgendwie vor dem Sattel zu sitzen und rutschte über den Hals wieder runter.

Mein Pferd hat mich jedes Mal nur kurz angeguckt: "Machst´n da unten? Und überhaupt - wie kommst du dahin?"

Ich weiß schon, warum ich nur mit Helm reite - ich will mich nicht schon beim Aufsteigen verletzen :wink:
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Wanderritt. Es regnet den ganzen Tag schon endlos vor sich hin. Pferde wie Reiter sind nass.
Mein Pferd beschließt, dass es ihm zu nass ist und er sich JETZT wälzt. Problem bei der Sache: Ich saß samt Sattel und Gepäck noch auf ihm drauf. Das störte ihn in keinster Weise. Er schaffte es, alle Viere gleichzeitig einzuknicken und sich auf den Waldboden fallen zu lassen. Es war wie Fahrstuhl fahren - ich stand mit einem Juchzer plötzlich eine Etage tiefer auf dem Waldboden und einem liegenden Herrn Pferd unter mir. Ich hab nur noch gelacht. Meinem Pferd war es peinlich. Nachdem ich weg war, stand er schnell wieder auf, schüttelte sich kurz und verkrümelte sich dann schnell von der Gruppe hinter ein paar Bäume "Hoffentlich hat´s keiner gesehen...."
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