Sporadischer Husten beim Jungpferd

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Medora
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Sporadischer Husten beim Jungpferd

Beitrag von Medora »

Nun will ich doch mal Euch zu Eurer Einschätzung befragen, was den seltsamen Husten meines Youngsters angeht.

Vorabgeschickt: ich weiß, das Thema "Husten" ist heikel und es werden ganze Religionskriege dazu ausgefochten. Bei manchen Leuten gilt man ja schon als absolut unverantwortlich, wenn man nicht beim ersten Husten sofort das volle Programm durchzieht. Ich seh das ein bisschen anders und halte nicht ganz so viel davon, gleich bei jedem Husterle Schulmedizinhammer einzusetzen - auf der anderen Seite nehme ich aber Husten auch nicht auf die leichte Schulter, sondern habe das durchaus im Auge.

Unsicher bin ich nun, was ich bei Anthony machen soll. Vor ca. 2 1/2 Wochen fiel mir erstmals auf, dass der Kleine ab und zu mal hustet.

Es ist irgendwie ein total seltsamer Husten: Es ist nicht täglich. Es ist manchmal nur einmal, manchmal auch öfter. Es scheint nicht mit der Bewegung zusammenzuhängen, sondern tritt vor allem auf, wenn er ein Leckerlie bekommen hat. Oft prustet er auch Futterreste mit raus, was mich eher vermuten lässt, dass die Sache etwas mit dem Kauen zu tun hat. Auch nach intensivem Belecken einer Hand hustete er zweimal.
Als meine Tierärztin da war, erzählte ich ihr von dem Husten und sie sagte, es könne durchaus von den Zähnen kommen. Dann vergaß ich es auch wieder, weil wir ja mit der Behandlung zu tun hatten. :roll:

Ich hatte vorbeugend Kräuterfutter besorgt (das bekommt er jetzt seit drei Tagen, vorher wollte er es nicht fressen). Fieber hatte ich einmal gemessen, war nichts und er ist auch sonst vollkommen munter. Aus der Nase fließt nichts. Allerdings klingt sein Abschnauben immer ein bissl seltsam - er presst, was so eine Art Stöhnen erzeugt (blöd zu beschreiben), aber genau das kenne ich auch von Aramis. Und er hat das auch schon von Beginn an so gemacht, so dass ich eigentlich vermute, dass da kein Zusammenhang besteht.

Tjaaa, und nun bin ich unsicher, ob ich jetzt einfach noch abwarten soll oder doch nochmal die Tierärztin hole... Ich weiß, Ihr könnt auch keine Ferndiagnosen abgeben, aber mich würde interessieren, wie Ihr das einschätzt.

Danke,
Medora
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Larry
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Beitrag von Larry »

Hallo Medora,
schnappe Dir noch einmal Deinen Tierarzt und lasse ihn mechanisch den Kehlkopf abtasten. TÄ( mit Ahnung )können dabei ganz bewusst mit gezielten Griffen bei einem Pferd, welches evtl. mit dem Kehlkopf Probleme hat, eine Reaktion (eben z.B. Husten) auslösen.

Sollte da nichts sein, kannst Du das wenigstens schon einmal beiseite legen.

Trotzdem:
2Wochen immer wieder Husten ist einfach über 1Woche zu lang gehustet!
Es sei denn, Du hättest absichtlich ein Abhusten durch z.B. Medikamente gefördert.

Auch ein kurzes Abhusten nach begonnener Arbeit kann ein Warnhinweis sein.

Wenn Du unsicher bist:
In so einem Fall kann der TA über eine Spritze die u. a. Adrenalin enthält (ich nenne sie Galopper ins Blut) das Pferd künstlich in eine Art "Belastungsgrenze" setzen und so sehen, ob da vermehrt gehustet wird und sich was in den Bronchien gesammelt hat.
Husten ist für mich heikel, da ich ein Pferd kenne, was an den Folgen wirklich verreckt ist, weil es keiner wirklich ernst genommen hat. Danach war es zu spät. Geplatzte Lungenbläschen und vieles mehr. ... dadurch bin ich wohl auch so übersensibel :roll:

Sollte es an den Zähnen liegen, müsstest Du regelmäßig nach Futtergabe Essensreste „finden“.
Schaue mal nach dem Füttern bewusst ins Maul, ob irgendwo etwas hängt..
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Medora
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Beitrag von Medora »

Danke, Larry, für Deine Einschätzung. Mit solchen Erfahrungen würde ich das genauso sehen, wie Du. Ich kenne hingegen sporadisches Husten von Aramis (hatte regelmäßig Tierärzte da, die aber bis auf einen eindeutigen Infekt nichts weiter machten), wo es bis jetzt gottseidank harmlos war.

Das Kräuterfutter fördert tatsächlich das Abhusten. Ich habe jetzt noch von einer Heilpraktikerfreundin einen homöopathischen Tipp, den ich ausprobieren werde. Sollte sich bis Montag nichts geändert haben, rufe ich die Tierärztin an, denke ich.

Grüßle,
Medora
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Larry
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Beitrag von Larry »

Das Kräuterfutter fördert tatsächlich das Abhusten
Na dann... klingt ja schon mal viel besser und beruhigend. :D
Ist halt schwer von "Weitem" einzuschätzen, weil Husten eher ein Symptom und keine eigene "Krankheit im eigentlichen Sinne" ist....
Conny

Beitrag von Conny »

Hallo ihr Lieben !

Ich weiß, ich habe mich noch nicht einmal vorgestellt.
Trotzdem wäre es schön, wenn ihr mir vorher schon eine Frage beantworten könntet:

Woher hast Du das Kräuterfutter ?

Meine Stute hat nämlich auch einen Husten.
(Der Tierarzt behandelt bereits)

Liebe Grüsse,
Conny
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Medora
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Beitrag von Medora »

Hallo Conny,

mir wurde "Plantagines +C" von IWest empfohlen. Früher hatte ich mal reine Kräuter von Kräuter-Köhl gefüttert, die hatte ich von meiner damaligen Tierärztin bekommen.

Grüßle,
Medora
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ich glaube, ich habe die Ursache, des Hustens herausgefunden - manchmal muss man einfach nur genau hinschauen.

Was mich nämlich stutzig gemacht hatte, war, dass immer nur ich ihn habe Husten hören und sonst niemand im Stall (und da wird auf so etwas geachtet). Ich habe dann vermehrt geschaut, wann er hustet und die Idee, dass es etwas mit den Leckerlies oder mit dem Kauen zu tun hat, kam mir recht schnell.

Ich habe jetzt die Mineral-Pellets, die er seit einiger Zeit aus der Hand bekommt, weggelassen, weil mir auffiel, dass er immer postwendend nach diesen Teilen hustete. Und: nix mehr mit Husten! Bevor ich nun vollkommen erleichtert aufatme, warte ich noch einige Tage ab, ob sich meine Theorie bestätigt :)

Grüßle,
Medora
Zuletzt geändert von Medora am Di, 14. Nov 2006 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Larry
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Beitrag von Larry »

Ist da Brennessel ode viel Thymian oder so drin?

Mensch, würde mich freuen, wenn es nur an diesen "ollen Dingern" liegt.
Medora-solltest auch sowieso keine Mineralien in Pelletsform füttern.. :wink:
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chica
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Beitrag von chica »

Larry hat geschrieben:solltest auch sowieso keine Mineralien in Pelletsform füttern.. :wink:
Ist zwar OT - aber warum?
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Medora
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Beitrag von Medora »

Das würde mich aber auch interessieren! Wieso nicht?

Diese besagten Pellets sind die Winter-Mineral-Cops von Lexa - wurden mir extra empfohlen :shock: Aber auch das "normale" Mineralfutter, was im Stall gefüttert ist, ist in Pelletform, allerdings viel kleinere, eben diese Futterpellets.

Brennnesseln sind da nicht drin, aber "Schwarzkümmelsamen" - vielleicht ist es das?

Grüßle,
Medora
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Larry
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Beitrag von Larry »

na, überlegt mal,wie das Pelletieren von statten geht-wann erhitzt wird und was vom Inhalt übrig bleibt. :wink:
Wenig Inhalt für dazu zu viel Geld....
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Beitrag von Medora »

Warte mal,

ich eröffne dazu mal einen neuen Beitrag unter "Fütterung" - ich denke, das könnte mehrere interessieren :)

Grüßle,
Medora
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Larry
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Beitrag von Larry »

Mache das..
Lese Dir mal das Verfahren vom Pelletieren durch-ich wußte vieles Vorher auch nicht.Durch meinen Beruf sehe ich aber auch vieles inzwischen anders.
Wenn Du nichts findest, sende ich Dir gern einen Beitrag-muß mal suchen, ob ich meinen Artikel noch habe..

Ein Pferdekauf schließt ja eigentlich kein Studium mit ein
-obwohl wir dann doch alle(die, die sich weiterbilden und aufgeschlossen sind) irgendwann mit einem Privat- Studium beginnen :wink: :wink:
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Medora
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Beitrag von Medora »

So,

nachdem die Sache doch noch weitergegangen ist, hier einfach mal der Verlauf für alle, die es interessiert:

Nach Absetzen des Mineralfutters wurde das mit dem Husten schlagartig besser. Noch ein-, zweimal, dann eine ganze Zeit gar nichts mehr.

Vor einigen Tagen hörte ich ihn dann wieder husten (allerdings niemand sonst und immer auch nur einmal). Auffällig: nach dem Trinken. Ich fragte nach, ob er vielleicht versehentlich wieder das Futter bekommen hat, aber das ist auszuschließen. Ich habe das Ganze dann nochmal sehr bewusst Revue passieren lassen und es verstärkte sich immer mehr der Eindruck, dass die Sache etwas mit dem Schlucken zu tun hat, nicht mit Lunge. Ich tippte auf Kehlkopf oder so.

Da ich aber bei einem so jungen Pferd auch nichts versäumen will, habe ich jetzt die Tierärztin geholt. Heute war sie da. Ich hatte Anthony schon ordentlich im Kreis bewegt, so dass er richtig gut schnaufte (übrigens kein Husten, tauchte in der Bewegung sowieso kaum auf). Sie hörte ihn ab und sagte, dass auf der Lunge nichts, aber auch wirklich gar nichts zu hören sei. Sie tastet dann von sich aus den Kehlkopf ab (ich hatte noch kein Wort gesagt) und er japste. Husten wurde nicht ausgelöst, aber eben ein klares "Ist mir unangenehm". Worauf sie dann sagte, dass es wohl der Kehlkopf ist. (Vielleicht wäre ich eine gute Tierärztin geworden :wink: ).

Ich gab ihm dann einige der Mineralfutterpellets und wir ließen ihn trinken - und prompt hustete er, besser hätte man es wirklich nicht vorführen können.

Was genau los ist, ließe sich nun nur sagen, wenn man sich das anschaut, aber da sehe ich im Moment keine Veranlassung zu. Sollte sich die Sache verschlimmern, kann ich das immer noch machen lassen. Die Tierärztin sah das Ganze auch recht locker. Nun bekommt er ein homöopathisches Mittel, es kann aber auch sein, dass da was angeboren nicht ganz stimmt.

Wie sich das nun entwickelt, müssen wir mal schauen, aber ich bin auf jeden Fall froh, dass es nicht die Lunge ist.

Medora
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Larry
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Beitrag von Larry »

:D na, da war mein Tipp ja richtig :wink:

Trotzdem immer beobachten- wenn es eine chronische Entzündung wird, könnte er z.B. zum Kehlkopfpfeifer werden...das hätte dann nicht so schöne Folgen für das spätere Leben...
Und, TÄ sind eben doch viel von der Aussage der Besitzer ("Kümmerer") mit abhängig.
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
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