Sinnvolle Entwurmung - aber wie?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Stef
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Beitrag von Stef »

das klingt interessant Josa!

d.h. man sollte immer WK in Spritzenform geben?

sind die Parasiten dann nicht auch irgendwann immun gegen diese?
Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
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Vermouth
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Beitrag von Vermouth »

resistent nicht immun :)

wenn man etwas richtig verabreicht entseht keine resistenz, jedoch erst wenn man es nicht richtig macht. sobald dein pferd die Wk bekommen hat und sie wieder bekommt, durch den fehler das nicht entwurmte pferde auf der koppel sind, alles nicht sauber gemacht wurde können die würmer resistent werden.

das gleiche schema wie mit viren und antibiotika :)

(boar, ist doch mal praktisch immunbilogie in der schule zuhaben xD)
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Generell stellt sich die Frage, wie wichtig die Entwurmerei vorbeugend überhaupt ist. Fest steht: sie belastet den Organismus. Entwurmen ohne sinnvolle Wiesenpflege ist für mich ehrlich gesagt rausgeschmissenes Geld.

Wurmkuren in Spritzenform belasten zumindest den Magen-Darm-Bereich nicht. Besagtes Pferd ist den kompletten Winter wegen Entzündungen in diesem Bereich und der Bauchspeicheldrüse behandelt worden. Auch Pferde, die eh schon Leberprobleme haben, sollten besser per Spritze entwurmt werden - wenn es denn überhaupt nötig ist. Und das klärt eben ein recht einfacher Labortest im Vorfeld.
Liebe Grüße, Sabine

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Newton
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Beitrag von Newton »

Dieser Link http://www.gesundetiere.de/GesundeTiere ... mkuren.htm bestätigt im Prinzip, was Sabine schreibt.

Ich bin was die Entwurmung der Pferde angeht ehrlich gesagt relativ unsicher, bzw. habe mich nicht wirklich damit beschäftigt.
Bisher hatte ich allerdings diesbezüglich auch noch nie die Wahl, weil immer der komplette Bestand 3-4 x jährlich entwurmt wurde. Da meine Pferde damit nie ein Problem hatten, wars für mich o.k....

Im alten Stall bekamen die Ponys übrigens immer die Wurmkur per Spritze. Ich kann aber nicht sagen, ob die Verträglichkeit besser oder schlechter war, da meine beiden die Wurmkuren in allen Formen bisher immer völlig problemlos vertragen haben. Die Wirksamkeit der gespritzen Wurmkur sollte lt. damaligem TA besser sein, weil das Anti-Wurm-Gift so länger im Körper bleibt als bei der oralen Verabreichung... Bei Resistenzen nützt das natürlich nix ;-)

Meine Ponys haben nach der Wurmkur 1-2 Tage mehr oder weniger Pause, damit das Immunsystem Zeit hat, sich zu erholen.
LG, Nicole und der Zauberer von Oz
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Josatianma hat geschrieben:Auch Pferde, die eh schon Leberprobleme haben, sollten besser per Spritze entwurmt werden - wenn es denn überhaupt nötig ist. Und das klärt eben ein recht einfacher Labortest im Vorfeld.
Leider hat das mit der Leber nichts mit der Applikationsform zu tun sondern mit der Verstoffwechselung des Medikamtes. Und die läßt sich auch nicht mit einer Spritze umgehen.
Ob dann etwas gespritzes besser wirkt als eine "normale" Wurmkur wird hauptsächlich am Wirkstoff liegen.

Das Problem bei der Kotprobe ist, daß ein negativer Befund den Befall nicht ausschließt.
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
(Gunnar Arnarson)
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Newton
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Beitrag von Newton »

Der Wirkstoff von "unserer" gespritzten Wurmkur war Ivermectin. Das kann also zumindest in dem Fall bzgl. der Wirkung keinen Unterschied gemacht haben... *kopfkratz*
LG, Nicole und der Zauberer von Oz
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Josatianma hat geschrieben:Generell stellt sich die Frage, wie wichtig die Entwurmerei vorbeugend überhaupt ist. Fest steht: sie belastet den Organismus. Entwurmen ohne sinnvolle Wiesenpflege ist für mich ehrlich gesagt rausgeschmissenes Geld.
Ja, kann ich nur bestätigen!
Seit Anfang des Jahren machen wir alles selber und Äppel auch jeden Tag die Weiden ab. Bisher haben wir 4x jährlich entwurmt. Ich hatte jetzt meine THP da und die Juni-Wurmkur kann ich mir jetzt sparen. Weidehygiene ist halt das A und O.
Josatianma hat geschrieben: Und das klärt eben ein recht einfacher Labortest im Vorfeld.
Leider nicht. Selbst wenn man mehrere Tage lang (frische!) Äppel sammelt. Ist der Test positiv weiß man, man muss entwurmen. Ist er negativ hat man u.U. leider die Haufen erwischt, wo gerade keine Würmer drin waren.
LG
Sheitana
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chica
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Beitrag von chica »

Interessanter Link dazu:

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Max Hase
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Beitrag von Max Hase »

Wir haben uns deshalb letztes Jahr eine Wurmfortbildung gegönnt - natürlich gesponsert von der Pharma, aber gut gemacht.
Folgendes ist für mich hängengeblieben:

Frühjahr vor Weideauftrieb: Panacur oder Pyrantel, weil die Wurmlast in den Paddocks / Boxen nicht so hoch ist.
Mitte Sommer: Moxidectin, weil die kleinen Strongyliden gerne mit Tau- / Regentropfen über die gesamte Weide wandern und im feuchten Gras an den Halmen nach oben krabbeln.
Herbst vor Weideabtrieb: Ivermectin, wegen der Dasselfliegen und überhaupt
Winter: Moxidectin, weil die kleinen Strongyliden nur damit ausreichend zu erwischen sind und überhaupt der zurzeit problematischste Pferdwurm sind.
Bandwurm = Praziquantel im Herbst oder Winter. Es gibt sowohl Ivermectin als auch Moxidectin in Kombination mit Praziquantel.
Wichtig: ausreichend dosieren. Viele Wurmkuren gehen nur bis 600 kg. Viele Warmblüter haben 650 - 700 kg. Dann lieber eine halbe Wurmkur mehr geben, als Resistenzen zu riskieren. Überdosierungen vom Zwei- bis Dreifachen sind ungefährlich fürs Pferd.

Sinnvoll ist auch, die Pferde regelmäßig zu wiegen, man kann sich leicht vertun. Der schwerste Warmblüter in unserem Stall (174 cm Stock, stabiler Typ, nicht dick) wog 778 kg!!!

Gleichzeitig entwurmen und Paddocks absammeln. Die ausgeschiedenen Würmer sind zwar tot, nicht jedoch die Eipakete in den Würmern. Steril kriegt man die Paddocks nicht, kann aber den Wurmdruck mindern.
Weiden absammeln tut der Weide gut, verhindert aber nicht die Verwurmung, da - wie bereits gesagt - die Würmer / Larven Wasser als Rutschbahn quer über die Wiese benutzen. Während sie in Paddocks dann eben auf dem Boden rumkrabbeln, krabbeln sie auf Weiden eben am Grashalm hoch und gelangen so wieder ins Pferd.
Gegen hohen Wurmdruck hilft nur Wechselbeweidung bis zu einem gewissen Grad.

Dann gibt es noch die selektive Entwurmung. Dabei zählt man Würmer sondern Wurmeier zählen, das machen nur spezielle Labore. Dasselfliegen und Bandwürmer kann man nicht / kaum erfassen, die muss man weiter "blind" entwurmen.
Da gab es auch mal eine interssante Doktorarbeit, den Link finde ich im Moment nicht.

Zur selektiven Entwurmung wollte sich unser Stall nicht entschließen, wir bleiben also bei dem oben angegebenen Schema, das ich schon vor der Wumrfortbildung genutzt habe.
Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

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