Sinnvolle Entwurmung - aber wie?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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lalala

Beitrag von lalala »

Thisbe hat geschrieben: Na, der SB kauft sie zum Preis X vom TA und gibt sie unseren Pferden.
Dafür nimmt er 20€
Als ich neulich beim TA eine einzelne Wurmkur kaufte war ich mit, hmm, 12€ oder so?, dabei.
okay. Ich meinte auch eher, dass jemand sie gemeinschaftlich kauft, die anderen kaufen ihre WK dem Käufer ab und jeder gibt dann seinem Pferd die Wurmkur. Das ein SB für den Mehraufwand auch mehr berechnet finde ich in Ordnung.
Habt Ihr Erfahrungen mit Mitteln, die man zur Entwurmung dazu gibt, als Unterstützung?
Wir machen vor/während der WK eine PlantaFerm-Kur
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Aus aktuellem Anlass möchte ich das Thema nocheinmal aufgreifen. Am vergangenen WE wurde bei uns am Stall ein Pferd wegen Kolik eingeschläfert. Eine OP wurde noch versucht, leider mußte das Pferd trotzdem am nächsten Tag erlöst werden.
BEi der OP stellte es sich heraus, daß es wohl einen schon älteren Darmriss und Perforierungen am Übergang von Dünn-und Dickdarm hatte. Möglicherweise kommt das von einem übermäßigen Bandwurmbefall in der Vergangenheit.
Ich habe auch 1x miterlebt, daß ein Pferd an Lungenwürmern gestorben ist, nur weil die Besitzerin es nicht für notwendig hielt, ihre Pferde (in Eigenregie gehalten) zu entwurmen und auch, als das Pferd dann schon krank war, nicht die entsprechenden Maßnahmen ergriffen hat.

Mir ist ein "ordnungsgemäß" entwurmtes Pferd sehr wichtig, wer es mitbekommen hat, eienr der Gründe warum ich die Andalusi-Stute vor ein paar Monaten nicht gekauft habe war, daß sie in ihrem 5 Jahre alten Leben noch keine einzige Wurmkur gesehen hat.

Die Argumente, daß die Wurmkur den Körper belastet, verstehe ich, das ist bestimmt auch so, aber die Belastung durch das Entwurmen ist, wie von einigen Vorrednern auch schon bemerkt, für ein gesundes Pferd durchaus verkraftbar (Ausnahmen, wie z.B. Unverträglichkeiten, etc, mal ausgenommen) und im Gegensatz zu eventuellen Folgeschäden wohl eher gering.

Leider gibt es bzgl. Entwurmung immer noch sehr viele Ammenmärchen und Irrglauben. Viele bei mir im Stall denken z.B. daß man ein Pferd nach der Wurmkur schonen muß, ähnlich wie nach der Impfung. Diese Anweisung habe ich von noch keinem TA gehört, nur von Pferdebesitzern.

Leider ist es auch bei uns im Stall nicht üblich seine Koppel abzumisten, auch nicht nach der WK. Zum Glück habe ich 2 Mitkoppelgänger, deren Besitzer das Abmisten genauso wichtig ist wie mir, das klappt gut, ich frage mich nur immer, bringt das eigentlich was, wenn die Nachbarkoppeln jahrein, jahraus NICHT abgemistet werden? Wie verbreiten sich dadurch die Würmer auch auf unserer Koppel?

Die Pferde regelmäßig zu entwurmen ist das eine, aber auch das außenrum muß stimmen.

Welche Maßnahmen ergreift ihr bzw. werden in eurem Stall ergriffen, daß die WK möglichst effektiv wirkt? Kann man den tatsächlichen Wurmbefall eines Pferdes durch andere Methoden prüfen, als über die Kotprobe, die ja bekanntermaßen rrelativ ungenau ist?
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ich wusste doch, daß wir das Thema schon mal hatten!

Werdet ihr von eurem SB darüber informiert, wenn eine Entwurmung ansteht? Arbeitet ihr eure Pferde nach einer Wurmkur völlig normal?

Bei uns wurden die Pferde gestern ohne unser Wissen einfach entwurmt. Dass die Wurmkur ansteht war klar, da immer vor dem Anweiden entwurmt wird. Es wird uns jedoch nicht die Möglichkeit gegeben mit entsprechenden Mitteln schon im Vorfeld die negativen Wirkungen etwas abzupuffern. Geschweige denn dürfen wir die Wurmkuren selber verabreichen, was ich aber gerne machen würde. Ich bin im Umgang mit meinen Pferden etwas eigen.
Liebe Grüße, Sabine

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lalala

Beitrag von lalala »

Werdet ihr von eurem SB darüber informiert, wenn eine Entwurmung ansteht?
Ja. Etwa 1 Woche vor dem Wurmkurtermin hängt ein Zettel an der Pinnwand aus. Jeder PB muss sich dann am Wurmkurtag die Wurmkur bei der SB (gegen Bares) abholen und gibt sie seinem Pferd selber.

Arbeitet ihr eure Pferde nach einer Wurmkur völlig normal?
Ja.

Aufgrund Stütchens Kolikanfälligkeit gibt es parallel zur Wurmkur eine PlantaFerm-Kur. Wir fangen damit 2 Tage vorher an und dann eben bis die Dose leer ist. Seitdem können wir die kritischen Tage (Tag 7-10 nach der Wurmkurgabe) unbeschadet überstehen.
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Mein Pferd wird 4 x im Jahr von mir selbst entwurmt. Bisher im bestehenden Stall wurden die anderen Pferde unabhängig von meinem Pferd 2x im jahr entwurmt. Ich mache das komplett abgekoppelt, da es ohne Sinn und Verstand durchgeführt wird. ich entwurme, wenn er noch am Paddock steht und auch die nächsten 2-3 Tage dort steht und nicht dann mit frisch entwurmten Pferd auf frische Koppel. :?

Ich würde es nicht akzeptieren, dass mein SB meinem Pferd eine Wurmkur gibt, denn bezahlen muss ich sie auch. Kann ich sicher sein, dass auch alles im Pferd landet. Vom Umgang dabei ganz abgesehen.

Aber ich arbeite mein Pferd ganz normal bei Wurmkurverabreichung, mein Pferd hat nicht mit Würmern zu "kämpfen", ist also keine wirkliche Belastung für ihn.
Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Unsere Pferde stehen ja in Eigenregie, wir entwurmen 4x jährlich mit nach Plan wechselnden Wirkstoffen, um Resistenzen vorzubeugen.

Die ersten 1-2 Tage nach der WK ist mein Pony immer total geplättet, sodass wir spazierengehen oder Blödsinn machen. Sie ist aber auch zB bei Impfungen ziemlich empfindlich und bekommt Fieber. Wie so oft - ich denke, das Pferd sagt einem schon, wie fit es ist und ob es normal arbeiten kann. Wobei es natürlich auch Kandidaten gibt, die das nicht zeigen.

LG, Lou
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Entwurmung je nach Stall 3 bis (aktuell) 4x pro Jahr, immer mit "Vorwarnung". Bei uns werden auch mehrere Zettel ausgehängt, so daß man das sehen muß :wink:
Und ich arbeite mein Pferd nicht - je nach Eindruck zwei bis drei Tage, und da gehört für mich auch longieren dazu. Schrittspaziergänge an der Hand sind ok. Allerdings ist Otto auch ein "Leberkandidat" und ich wurde schon vor Jahren von einer THP angesprochen, daß er da sicher empfindlicher ist. Ich gebe beginnend ab Tag der Wurmkur für ca. 2 bis 3 Tage Flor de Piedra D6, um dem Körper bei der Verarbeitung zu helfen.

Zwei Episoden:
Impfung und Wurmkur zusammen - lt. TA überhaupt kein Problem - Pferd 3 Monate ausgefallen. Impfung wurde bis zu diesem Zeitpunkt 10 Jahre problemlos vertragen

Letzte Wurmkur - trotz aller Bemühungen Pustelhautreaktion beim Pferd

Gift ist halt Gift, jeder Organismus geht anders damit um, und insofern kann man denke ich keine pauschalen Aussagen bzgl. "Arbeit" machen. Das muß jeder selbst sehen, wie es seinem Tier geht.
Da THP diese Geschichten jedoch meist sehr viel diffiziler sehen als die robusten TA, gibt mir alleine das schon zu denken.

Aber ich habe auch ein Pferd gekannt, das wegen einer Kolik aufgrund Verwurmung eingegangen ist. Insofern - ein notwendiges Übel.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
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Stef
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Beitrag von Stef »

in meinem alten Stall war das etwas übersichtlicher als in dem Jetzigen :?

da hat SB einen Zettel ans schwarze Brett, das Geld eingesammelt und ALLE wurden zus. entwurmt und natürlich die Boxen leer gemacht...entwurmt wurde vor und nach der Weidesaison und im Dezember die große WK!

in meinem jetzigen Stall machen die Einsteller das in Eigenregie, weil SB die Einsteller nicht dazu bekommt alle zus zu entwurmen (wie jetzt im alten Stall z.B.) :roll:

also werden die Pferde, die zus in einer Gruppe stehen zus. entwurmt...SB wird das mitgeteilt und er räumt die Boxen leer...

etwas umständlich, aber gut, solange es funktioniert!
Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
xelape

Beitrag von xelape »

Bei uns wird bis dato angekündigt wann entwurmt wird (Datum) und der Preis der Wurmkur angehängt.
--> die werden dann am Tag X vom Stallbesitzer/Pfleger verabreicht.
Wer selber geben mal, hängen nen Zettel an die Box - somit sind zumindest alle an einem Tag dran.
Entwurmt wird vierteljährlich.

Wir wechseln zum 1. Juni den Stall, wir sollen vor dem Umzug noch entwurmen, so handhaben sie es mit allenn, damit auch dort dann regelmässig und in einem Turnus alle entwurmt werden.

Ich arbeite ganz normal weiter und konnte bis dato auch keine Schlappheiten oder ähnliches am Pferd feststellen.
horido
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Beitrag von horido »

Hallo,

also bei uns werden alle Pferde 4x im Jahr zeitgleich durch SB oder TA (es gab auch schon Spritzen) entwurmt. Allerdings ohne Vorwarnung (was ich auch noch nie gestört hat). Haben die Pferde die Wurmkur bekommen, gibts einen Aushang, dass Wurmkur verabreicht wurde. Wirkstoff und Zeitraum bestimmt unsere Hoftierärztin, von der wir dann eine Rechnung erhalten.

Ich reite ganz normal wie immer nach der Wurmkur und habe auch noch nie ein Unwohlsein seitens des Pferdes bemerkt.

Viele Grüße
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Rinchen
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Beitrag von Rinchen »

Bei uns werden alle Pferde zeitgleich entwurmt, das orgnisieren aber die Einsteller. Wer da ist, gibt sie selbst, ansonsten der SB. Ich würde aber nicht gerne fremdbestimmt werden und schon gar nicht, es nicht vorher wissen. Ich gebe um die Wurmkur rum Mariendistelsamen.
Das Pferd bewege ich an dem Tag ganz normal.
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Stef
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Beitrag von Stef »

oh, Mariendistel ist gut für die Leber :)
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Vermouth
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Beitrag von Vermouth »

so was kenn ich...
bei uns stehen nur 6 pferde aber das mit dem entwurmen 2 mal jährlich klappt so gut wie nie. ich bin in der hinsicht die einige die entwurmt und das ist völlig sinnlos.

mir hat unser nachbar das entwurmen erklärt --- pferde bekommen wurmkur 3 tage bevor sie auf eine neue weide kommen. nach den 3 tagen haben sie alles rausgeäppelt und die weide ist sauber. dann muss der ganze mist weg + entkalken. aber wenn nicht alle mitziehen ist es egal ob dein pferd würmer hat oder nicht.

sobald es mit einem anderen pferd zsm steht was nicht entwurmt wurde, hast du geld rausgeschmissen und die viecher sind womöglich schon rezsistent geworden :) also entweder alle gleichzeitig oder gar nicht
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Beitrag von Ennah2 »

FoxOnTheRun hat geschrieben:, bringt das eigentlich was, wenn die Nachbarkoppeln jahrein, jahraus NICHT abgemistet werden? Wie verbreiten sich dadurch die Würmer auch auf unserer Koppel?
Moin. Falls du befürchten solltest, dass die Würmer von der einen Weide auf die Nachbarweide rüberkriechen könnten, kann ich dich beruhigen. Das sind speziell an das Darmmilieu angepasste Endoparasiten, die außerhalb des Darmes nicht lebensfähig sind. "Überleben" können jedoch die Wurmeier, die ziemlich widerstandsfähig sind. D.h., eine (Re-) Infektion geschieht dadurch, dass die Pferde die Wurmeier beim Grasen wieder aufnehmen.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Atta hatte ein sehr interessantes Gespräch mit dem TA. Nach der Wurmkur sind extreme Störungen des Lymphflusses aufgetaucht. Da auch das Maul wieder dick war, hatte sie den durch Zufall anwesenden TA gefragt, ob das von den Lymphen kommen könnte. Ja, ist ganz klar von den Lymphen. Auf den Hinweis des TA, daß der Spanier auf gar keinen Fall eine Wurmkur in Pastenform hätte bekommen dürfen, konnte sie nur trocken lachen. Das Pferd hätte am nächsten Tag tot in der Box liegen können.

Der TA hatte für zukünftige Entwurmungsaktionen folgendes vorgeschlagen: drei Tage vor Termin wird eine Kotprobe bei einem TA abgegeben. Diese wird auf Wurmeier etc. untersucht. Sollte die Probe negativ sein wird gar nicht entwurmt. Bei einer positiven Kotprobe gibt es eine gespritzte Wurmkur.

Der größte Teil der Wurmkuren, die in den Ställen eingesetzt werden sind eh wirkungslos, da die Parasiten mittlerweile immun gegen den Wirkstoff sind.
Liebe Grüße, Sabine

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