Periodische Augenentzündung... was kann man noch machen?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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TineBln
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Periodische Augenentzündung... was kann man noch machen?

Beitrag von TineBln »

Hallo!

Vorneweg entschuldige ich mich schonmal für den langen Text, ich muss aber wohl etwas ausholen um die Situation zu erklären.
Ihr könnt sie gerne kürzen, wenn möglich.




Ich schreib jetzt einfach mal hier herein, ich bin mit meinen Ratschlägen nämlich leider am Ende. :oops:

Es geht um das Pony (13 Jahre alt) meiner Schwester welches bis Anfang letztes Jahr auch noch meines war (aus verschiedenen Gründen ist das ganz daher für mich auch etwas "schwierig").

Sie hatte vor einigen Monaten eine Augenverletzung welche nicht wirklich verheilen wollte, irgendwannn reagierte die Pupille nicht und der TA vermutete Periodische Augenentzündung. Daher haben wir sie in die Klinik gefahren in der die Augen punktiert wurden, um zu testen ob es sich tatsächlich um PA handelt.
Ernüchterndes Ergebnis: Im linken Auge ist der Leptospirenwert sehr hoch: PA.
Rechts ist es ok.

Nun ging das "Drama" los... leider kamen nach dem Klinikaufenthalt die Schübe fast wochenweise und sie verletzte sich zu allem Überfluß auch noch die Hornhaut (hat vermutlich so weh getan, dass sie sich am Auge schubberte o.ä.). Somit musste erst einmal die Verletzung behandelt werden. Sie hatte wirklcih sichtlich sehr starke Schmerzen, ich habe sie nicht mehr wieder erkannt. Es folgte ein weiterer Klinikaufenthalt. Danach ging es in eine weitere Klinik in der sie dann operiert wurde (ich hab jetzt mal extrem zusammengefasst!).
1 Woche nach der OP reagierte plötzlich die Pupille schon wieder nicht und sie hatte extreme Schmerzen, das Auge wurde allmählich auch schon leicht milchig etc..
Also den operierenden Arzt angerufen: vermutlich gehöre sie zu den 5% bei denen es Komplikationen gibt (Hornhaut könnte sich ablösen). Also hat die "Haus-TÄ" um 11 Uhr nachts noch ihren Hänger geholt und das Pferd in ihre Klinik gefahren. Sie sprach sich mit dem operierenden Arzt ab.

Dort blieb sie 3 Wochen, es wurde alles besser und dann zog meine Schwester ins andere Ende von Deutschland mit dem Pferd (11 Std. Fahrt).

Dort ging nach kurzer Zeit wieder das Theater los.
Von heut auf morgen war sie plötzlich schreckhaft, reagierte auf dem linken Auge auf keine einzige Bewegung mehr!
Der dazugerufene TA bestätigte es: fast komplett blind und starke Schmerzen! Er ist der Meinung die OP wäre zu früh gewesen. Es gab wieder Schmerzmittel etc..
Das ist nun ca. 2 Monate her, dazwischen bekam sie immer wieder Medikamente, das Auge muss 2x tägl. gesalbt werden, weil vermutlich eine Narbe im Auge zurückblieb. Sie wurde allmählich wieder etwas "rundlicher" (war stark abgemagert mit der Zeit) und konnte wieder geritten werden.

Eben rief mich meine Schwester völlig aufgelöst an... das Auge ist schon wieder dick, trotz Medikamente und Co..

Der TA hatte schon vorsichtig davor gewarnt, dass das Auge bei weiteren Schüben herausgenommen werden muss, damit es zu keinen weiteren Schüben käme.
Davor hat meine Schwester aber scheinbar extreme Angst, es wäre dann für sie nur ein halbes Pferd o.ä..


Sie hat keine Kraft mehr viel herumzuprobieren und jedes Mal wieder enttäuscht zu werden. Fragte mich, ob mir noch etwas einfällt was sie probieren kann... ich muss aber eingestehen... ich weiß auch nicht mehr weiter. Ich versuche seit Monaten ihr immer irgendetwas zu raten, aber was gibt es noch?!

Hatte ihr jetzt eben geraten es mal in der alternativen Medizin zu versuchen um evtl. das Immunsytem / Selbstheilungskräfte o.ä. zu stärken. Meiner Theorie nach ist bei der Stute momentan auch sehr viel seelisch nicht in Ordnung, das ist sicherlich nicht vorteilhaft. Was anderes fiel mir nicht mehr ein.

Aber gibt es da für so eine verfahrene Situation überhaupt "Behandlungsmöglichkeiten"? Meine Schwester ist alternativem gegenüber sehr skeptisch, was auch immer es sollte in der Wirkungsweise also schon recht "nachgewiesen" sein.

Die letzten Monate haben mehrere tausend € Behandlungkosten verschlungen, dementsprechend hofft meine Schwester natürlich auch auf eine zukünftig "wirksame" Behandlung...

Ich denke es ist generell vieles nicht "gut gelaufen", vieles hätte ich auch anders gemacht, aber es bringt ja nun nichts mehr darüber zu spekulieren "was wäre gewesen wenn". Also das bitte nciht als Thema machen :oops: . Mir geht es darum aus der Situation das beste zu machen.


Also um es nochmal kurz zu fassen:
Kennt vielleicht jemand von euch noch andere Behandlungsmethoden / hat Gedankenanstöße?
Oder war jemand schonmal / hat Bekannte in ähnlicher Situation?

Irgendwas muss man doch noch machen können... die Ärzte sind auch immer wieder verwundert, dass es so schlecht wird...

Ich nehme jeden kleinen Tipp dankbar an!!! :( :(

Auch wenn es darum geht, wie man zur Not meiner Schwester "schonend" dazu rät in letzter Konsequenz das Auge entfernen zu müssen.
LG Tine

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Dressurreiterin22
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Beitrag von Dressurreiterin22 »

Ich weiss aus einem anderem Forum das eine Userin ihr Pferd was auch PA hat mit EMa behandelt. Der tip kam vom TA und bis jetzt hat sie sehr gute Erfolge erzielt. Allerdings wurde es bei ihrem Pferd früh erkannt sodass damit gut behandelt werden konnte. Aber wenn es soweit ist das der Arzt zum rausnehmen des Auges rät dann würde ich es entfernen lassen allein schon um dem Pferd weitere Schübe und somit auch schmerzen zu ersparen. Denn sehen tut es auf dem Auge ja so oder so nichts mehr.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Vielleicht schreibst Du mal, in welcher Gegend das Pferd jetzt steht, und vielleicht hat dann jemand einen Tip in Richtung TA/THP oder was auch immer? Oder Klinik...
*DaumendrücktfürguteLösung*
Es grüsst ottilie
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Hatte vorhin angefangen zu antworten... dann kam fast 1 Std. Stromausfall *grrr*!

Vielen Dank schonmal für die Antworten!

@Dressurreiterin22, wie hat sie mit EMa behandelt? Ausgespült? Oder wie?
Der TA empfiehlt noch nicht das Herausnehmen, er hat es aber schon einmal angedeutet falls es keine Hilfe mehr gibt...

@ottilie, sie steht jetzt in der Nähe von Offenburg
LG Tine

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Beitrag von Sheitana »

Ich kenne zwei Pferde, die nur noch ein Auge haben, bei dem einen wurde es auch wegen PA entfernt und ich kann dir sagen, dass dies für die Pferde definitiv kein Problem darstellt. Ich denke besser raus, bevor das Pferd immer Schmerzen hat.
LG
Sheitana
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Sheitana, wurden diese vorher auch operiert und war die Entfernung die letzte Möglichkeit oder wurde es gleich herausgenommen?

Einen kleinen "Schimmer" sieht das Pferd vermutlich noch nach vorne hin, ansonsten kommt keine Reaktion mehr vom Auge, es war noch ein Hoffnungfunke, dass sich die Fibrinflocken (?), die sich durch die zusätzliche Entzündung im Auge gebildet haben, zurückbilden und vielleicht ein bisschen Augenlicht zurückbringen. Aber momentan wirds ja wieder eher schlimmer.
Ansonsten vermute ich auch, es macht für das PFERD nicht viel unterschied zur jetzigen Situation (auf das Sehen bezogen).
LG Tine

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Beitrag von Sheitana »

Ich weiß nur, dass die Stute auch sehr lange damit zu kämpfen hatte (schon vor 10 Jahren, als ich sie kennengelernt habe) und letzten Herbst wurde das Auge rausgenommen, weil auch ständig Entzündungen waren und es nicht mehr gescheit weg ging. So hat die Besi es mir erzählt, selber mitbekommen habe ich es nicht. Aber es schien wohl so ziemlich die letzte Lösung. Ob Alternativtherapien ausprobiert wurden kann ich dir nicht sagen.

Die Stute hat jetzt wirklich keine Probleme damit. Man muss halt wissen, dass sie da nichts sieht und sich vielleicht eher mal erschrecken kann. Aber das hat sie auch schon vor 10 Jahre getan, als das Auge noch da war und sie *nur* schlecht sehen konnte (wobei ich immer noch der Meinung bin es liegt an fehlender Erziehung und fehlendem Vertrauen *hust*).

Das andere Pferd hatte sein Auge durch einen Unfall verloren, bei dem würde man es gar nicht merken, wenn man es nicht wüsste.
LG
Sheitana
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Der Wallach einer Bekannten hatte ebenfalls periodische Augenentzündung. Er wurde auf beiden Augen operiert, der Grad der Sehbehinderung konnte bei ihm gestoppt werden.
Zumindest wurde ihr erklärt, dass jeder weitere Schub auch meist eine Verschlechterung der Sehkraft bedeutet.

Bei ihm war es nach der OP vorbei, bis jetzt keine Entzündung, aber seine Sehkraft ist eingeschränkt. Er sieht nicht sonderlich gut.

So im täglichen Umgang bereitet es ihm keine Schwierigkeiten, nur im Gelände, sie reitet vorwiegend im Gelände, hatte sie schon öfter Probleme.
Licht, Autos von allen Seiten, erkennt er scheinbar schwerer und er wurde noch ängstlicher als er ohnehin schon war.

Er sieht auf beiden Augen gleich schlecht, er scheut auch vermehrt, da er natürlich die Dinge später erkennt als seine gesunden Gefährten.

Diese Dinge treten aber vorwiegend im Gelände auf.

Bevor er operiert wurde, hatte er immer wieder Schübe abwechselnd auf beiden Augen. Die Abstände wurden immer geringer und sein Wohlbefinden logischerweise immer schlechter. Zuletzt hat er sich nur mehr abgeschottet und ist teilnahmslos da gestanden.

Seit der OP ist er wieder quietschfidel, aber die komplette Sehkraft konnte man nicht retten.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
lalala

Beitrag von lalala »

Die Klinik in München ist auf Augensachen spezialisiert und der Ansprechpartner in solchen Dingen.

Vom Gefühl her würde ich für rausnehmen plädieren. So nimmt man dem Pferd die Schmerzen und wir haben ja auch vor dieser Entscheidung gestanden (Termin stand bereits). Sollte das Auge von Mausi wieder anschwellen und nicht zurückgehen wird das Auge sofort entfernt. Das Pferd hatte Höllenschmerzen und das muss ich nicht noch einmal haben.

Stallkollegen haben die PA-Schübe mit APM in den Griff bekommen (glauben sie....vielleicht war es auch die eigenartige Mischung aus Eigenurintherapie, den konventionellen Mitteln des TA etc pp, das kann im Nachhinein niemand sagen), allerdings war der Fall weit weniger dramatisch als der geschilderte.
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ich kann nur Mut machen zum Entfernen des Auges. Wir haben auch einen "Einäugigen" im Stall, man merkt ihm absolut nichts an.
Es wäre nicht fair, aus eigener menschlicher Eitelkeit das Pferd leiden zu lassen.
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Filzi, operiert wurde sie ja bereits. Es hat leider nichts gebracht.
Ins Gelände geht sie selten, aber schreckhafter ist das Pony wohl schon geworden.

Die Klinik in München war damals auch im Gespräch, es hätte aber sehr lange gedauert einen Termin zu bekommen wenn ich mich recht erinnere. In Bremen wäre auch noch ein "Spezialist" gewesen. Da es aber auch in Brandenburg eine für diese Art von Operationen bekannte Klinik gibt, hat mein Vater "gestreikt" (er musste die Kosten tragen und z.T. das Pferd fahren, ich kann es nachvollziehen) und wollte in die näher gelegene Klinik obwohl die OP etwas teurer war.

Naja, im Nachhinein sagen "hätten wir es nu so oder so gemacht" bringt ja ledier nichts mehr, man hätte ihr aber wohl viele Schmerzen ersparen können, wenn wir gewusst hätten wie die "Heilung" verläuft. Es sind wohl leider einige Sachen schief gelaufen.


lalala, ich wusste gar nicht, dass Mausi auch PA hat. Was hattet ihr "ausprobiert"? Wie lange hat sie es schon?
APM sagt mir gerade nix, ich werd mal googlen.

Die Entscheidung mit dem Herausnehmen kann ich nicht treffen, aber ich glaube meine Schwester tut sich mehr als schwer damit. Warum auch immer...
Ich meinte auch, wenn es nicht besser wird ist das die "beste" Lösung, vor allem wiel das andere auge ja noch ok ist. Aber sie will nihcts unausprobiert gelassen haben, Auge entfernen ist schließlich entgültig.
LG Tine

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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Ach! Was m ir gerade ncoh eingefallen ist: Der TA sprach auch von einem neuen Mittel aus den USA, welches evtl. noch helfen könnte. Weiß jemand von euch darüber was?
LG Tine

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jerryli
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Beitrag von jerryli »

Hallo!

Gut das ich gerade auf diesen Threard gestoßen bin!
Meine RB hat haargenau das selbe Problem. Dazu kommt noch das er, wenn ich ihn von Koppel reinhole, so stark mit dem Kopf schlägt und kaum noch jemand an sich ranlässt, das ich langsam nichtmehr weiß was ich machen soll!

Selbes Problem, linkes auge, 12 Jahre alt, Linse löst sich auch langsam auf. Er schuppert sich an einigen Tagen mehr an anderen weniger.

Dazu kommt ein starker Ausfluß. Das Auge ist auch schon ganz schön eingefallen. TA meint für eine OP iste s zu früh!

Schließe mich hier jetzt also mal an!!

mfg
jerryli
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Wohnort: Heidenau (bei dresden)

Beitrag von jerryli »

:edit OP auge rausnhemen zu früh, OP gegen PA zu spät!
lalala

Beitrag von lalala »

@Tine: Mausi hatte ein Glaukom und daraufhin eine OP, in der man das Kammerwasser ausgetauscht hat. Leider wurde das Auge wieder dick und wir dachten die OP wäre msslungen. Der Termin zum Auge rausnehmen stand schon, da gab es die Wende und es wurde wieder dünner.Sie ist erblindet und kommt damit gut klar: geht ins Gelände,springen und aufs Turnier. Aber ich möchte ein Pferd nie wieder so leiden sehen (und das über Monate)

Ich würde einfach mal mit der Münchener Klinik sprechen - wenn jemand etwas weiss, dann die. Die sind auch am Telefon sehr nett. Mir hat das Gespräch sehr geholfen.
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