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Verfasst: Mo, 08. Dez 2008 16:53
von Cat_85
@ Medora: Dann würde ich ihn auch wirklich stehen lassen. Ist doch gut wenn er allein gelernt hat sich zu entspannen in allen Lebenslagen. Manche Pferde kriegen das nie hin.

Verfasst: Mo, 08. Dez 2008 16:59
von Medora
Hi, hi - ich schätze mal, die Herausforderung dabei wird vor allem für MICH bestehen - was mach ich denn nur, solange wir "nur rumstehen"? :wink:

Medora

Verfasst: Mo, 08. Dez 2008 19:57
von Yve9979
Sehe es auch eher von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Schlumpf war da auch von Tag zu Tag unterschiedlich. Mal fiel die Pause dann so aus, dass er einfach nur minutenlang am hingegebenen Zügel stehen durfte. Das nächste Mal im Schritt am langen Zügel bummeln. Dann wieder ganz anders: jetzt haltet ihr mich wahrscheinlich bekloppt, aber er entspannte sich auch oft einfach an einem lockeren verrückten Galopp am losen Zügel, einfach nur blödelnd und "yippie" durch die Gegend schreiend. Da konnte er sich kopfmäßig richtig gut los lassen und ging mit Feuereifer wieder an die Arbeit! Bei ihm war es wirklich Situations-bedingt. Ich konnte sehr gut einschätzen, was ihm in dem Moment am besten tat.
Bei der Kleenen sind die Pausen im Moment im Schritt am hingegebenen Zügel. Für sie ist es eher kontraproduktiv, wenn sie noch stehen bleiben muss. Aber sie ist ein junges Pferd. Auch sie wird irgendwann Pausen im Stand bekommen, wenn ich merke, es tut ihr gut.

Verfasst: Mo, 08. Dez 2008 20:24
von Sunknúni
Pausen gibt es bei mir recht häufig, aber meist nur ganz kurze, was ein Abstrecken im Stehen bedeutet (oft nach Leckerli oder Unterkieferlockern) oder ein Zügel aus der Hand kauen plus ein paar Schritte am hingegebenen Zügel nach einer schönen Lektion. Längere Schrittrunden mache ich selten, das nimmt Junito auf dem Platz auch nicht so gut an (Langeweile?), sondern meint es wäre Schluss und drängt zur Mitte. Deshalb bei uns lieber mehr und dafür kurze Pausen, die auch Lob bedeuten. Die Dressureinheiten sind ja auch nicht so lange bei uns, schon alleine weil mir selbst die Kondi fehlt :oops: Und sooo anstrengende Sachen machen wir auch noch nicht...

Verfasst: Mo, 08. Dez 2008 21:24
von ninischi
Wirklich interessant!
Kallisto - das habe ich mir gedacht. So ist das bei Soraya an der Longe auch oft. Wenn ich sie rennen lasse, findet sie das zwar klasse - nur von allein aufhören würde sie wohl erst abends (wenn überhaupt)... Bei ihr ist es aber mittlerweile so, dass ich sie in der Regel (wenn es ganz nötig ist - siehe Ausbildungstagebuch von vorgestern :roll: ) einige Runden gehen lassen und danach wieder zur Ruhe 'zwingen' kann.
Wirkliche Pausen in dem Sinne mache ich an der Longe nicht. Stehenbleiben und Schritt gehen ist für sie da doch sehr anstrengend. Es geht, aber sie muss sich dann ganz doll Mühe geben. Und das soll ja gerade in der Pause nicht sein. Stehen bleiben mit Zwang zum Kopfsenken wäre für sie keine Pause. Jedenfalls nicht in dem Sinne von Pause, den ich oben beschrieben habe.

Eigentlich mache ich da eher Pausen im Sinne von Lob durch Nachgeben. Wenn ihr etwas schwer fällt oder neu oder anstrengend für sie ist (anfangs war das z.B., gebogen oder in Dehnungshaltung zu gehen), fordere ich das anfangs nur ganz kurz. Sobald ich die gewünschte Reaktion bekomme, gebe ich sofort nach. Anfangs auch sehr deutlich durch Aufgeben des Kontaktes mit der Longe.
Dadurch wird sie mit der neuen Sache nicht überfordert und das nächste Mal bekomme ich viel schneller auf meine Hilfe die gewünschte Reaktion.
Sorry - das ist nun schon nicht mehr ganz direkt das Thema "Pause".

Medora - du könntest dann ja auch Pause machen :D Progressive Muskelrelaxation oder einfach mal bewusst alles (!) locker machen. Das mache ich auch - leider viel zu selten...

Verfasst: Mo, 08. Dez 2008 22:31
von Mimi
Für uns bedeuten Pausen, dass Sie immer wieder im Schritt, zur Halbzeit auch im Trab, vorwärts-abwärts sich dehnen darf, dabei muss aber der Schritt weiter fleissig bleiben. Würde ich Sie hinstehen lassen, meint Sie die Reiteinheit ist vorbei und strengt sich hinterher gar nicht mehr an.
Ich mach eigentlich viele kurze Schrittpausen, immer genau dann, wenn Sie eine bestimmte Lektion, z.B. Seitengänge im Trab o Galoppwechsel, schön gemacht hat. Ich achte nicht auf die Zeit, so nach dem Motto- ahh 10 min vorbei, Pause- ist Sie sehr dabei, gibts viele Päuschen. Ist Sie stinkig, muss Sie arbeiten. Mittlerweile hat Sie es auch gecheckt und wird immer arbeitsfreudiger. :wink:

Verfasst: Di, 09. Dez 2008 00:15
von equispirit
Vielleicht erst die Pause als Lob etablieren, in dem du kurze zeit was verlangst und dann eine kurze pause gibst
das sie das schema versteht, arbeiten-vergnügen. die pause kann ja auch eine aktive pause sein, vielleicht findest du einen punkt wo sie sich gerne schubbeln oder kratzen lässt.

was ich im späteren stadium bei pferden mache wenn der respekt stimmt und ich das vertrauen zu ihnen habe, ich hole sie zu mir und hocke mich hin, gibt automatisch einen langen hals.

Verfasst: Do, 11. Dez 2008 14:06
von Medora
Kurzer Nachtrag, für alle, die es interessiert: Ich habe heute mit meiner Reitlehrerin die Sache mit den Pausen besprochen und sie rät mir davon ab, Anthony als Pause stehen zu lassen. Er neigt eh schon dazu, von sich aus anzuhalten, um die Arbeit zu beenden bzw. fehlt es ihm doch noch ein bissl an Vorwärts und Motivation. Ihn dann als Belohnung stehen zu lassen, könnte das verstärken. Ich soll lieber erst mal eher keine Pausen machen, zwar als Belohnung mal einen Keks geben, aber ansonsten die Arbeitseinheiten kurz und knackig durchziehen und den Schritt am langen Zügel erst dann dazu nehmen, wenn er mir dabei nicht total "verreckt" :wink:

Medora

Pausen sind Typfrage

Verfasst: Do, 11. Dez 2008 14:24
von Jarit
Hallo, alle zusammen,

denke auch, dass die Pausen typabhängig sind. Für ein Pferd, das im Stehen Stress hat oder das wie geschrieben ohnehin sehr träge ist, ist eine andere Form des Lobens angebracht.

Ich arbeite viel mit Stimme und Streicheln. Letzteres vom Boden aus an der Stirn (Pfister lässt grüßen ;-) ) Beim Reiten diagonal am Mähnenkamm entlang, also linke Hand - rechte Halsseite. Das diagonale Greifen zwingt auch den Reiter zum Entspannen der Beckenmuskulatur, was das Pferd nochmal positiv empfindet.

Leckerli gibts nur bei der Bodenarbeit für wirklich herausragende Leistungen und niemals mit Gebiss. 1. neigt Pony dann dazu, alle Taschen abzurüsseln und sich nicht mehr zu konzentrieren. 2. zeigte sie, als ich sie bekam, winzige Ansätze zum Beißen, was ich durch den Stopp von Leckerlifütterung gut korrigiert habe.

An der Longe lobe ich während der Arbeit über Stimme. Zum Schluss wird das Halfter abgemacht, damit sie sich im Sand kullern kann.

LG,
Jarit

Verfasst: Do, 11. Dez 2008 14:35
von ottilie
Medora hat geschrieben:die Arbeitseinheiten kurz und knackig durchziehen
Wie kurz ist denn kurz?
Denn die Pausen sind ja dazu da, daß die Muskeln entspannt werden können und keine Dauerbelastung und daraus resultierend Schmerzen wegen Übersäuerung entstehen kann.
Also nicht daß ich jetzt glaube, daß Du Anthony überforderst, aber ich persönlich arbeite eigentlich nie länger als 5 Minuten, und dann gibts entweder eine Pause im Stehen (selbstverständlich mit Keks-Einforderung) oder zumindest Zügel lang.

Verfasst: Do, 11. Dez 2008 14:50
von lalala
Aber kann man das denn von "Zeit" abhängig machen ?

Ich schaue beim reiten nie auf die Uhr (unsere Reithallenuhr ist eh kaputt) und es gibt auch nur nach besonders anstrengenden Übungen eine kurze (!) Pause oder auch mal einfach nur ein Stimmlob.

Ich habe da auch null Zeitgefühl - manchmal gehen 15min total schnell um und manchmal denkt man sich nach 30min "wie, erst 30min geritten?"...

Verfasst: Do, 11. Dez 2008 15:13
von ottilie
Öhm - also reiten tue ich auch nach Gefühl und nicht nach Uhr.
Aber die einzelnen Reprisen innerhalb der Reiteinheit sind halt relativ kurz gehalten, so daß es öfter Pausen gibt. Insgesamt komme ich auf ca. 25 bis 40 Minuten, je nachdem.

Verfasst: Do, 11. Dez 2008 15:24
von lalala
Und wie viele Pausen machst du dann innerhalb von z.B. 30min ? Und wie lange dauern die Pausen an ?

Verfasst: Do, 11. Dez 2008 15:35
von ottilie
Gute Frage...
Davon ausgehend, daß während einer Reiteinheit 3 oder 4 Leckerlie verbraucht werden, sind es wohl entsprechend viele Steh-Pausen (da geht die Pferdenase nämlich automatisch nach hinten :oops: ).
Und dann gibts aber auch noch zwischendurch mal Zügel lang, denn Otto findet Stehpausen auch nicht immer sooo prickelnd, daß ich immer drauf bestehen würde. Daher lasse ich ihn zwischendrin mal einfach nur am langen Zügel im Schritt gehen - für geschätzte 1 bis 1 1/2 Runden.
Also schon kurze Reprisen von wie gesagt vielleicht 5 Min. am Stück, aber man sollte echt mal ne Uhr mitnehmen und gucken - wär interessant, ob ich mit meiner Schätzung überhaupt richtig liege.

Verfasst: Do, 11. Dez 2008 15:50
von Medora
@Ottilie: Ich reite Anthony in der Bahn im Moment noch nicht länger als 20 min., eher etwas kürzer. Und wir machen ja auch noch nicht "viel" - Schritt und Trab, Kreise, Tempiwechsel. Ernsthaften Muskelkater hatte er vom Bahnreiten meiner Einschätzung nach noch nicht, aber ich hatte ja, genau wie Du, auch das Bedürfnis, Pausen einzubauen. Nur ist mir Babettes Argument sehr einsichtig, dass es kontraproduktiv sein kann, ihn in der Pause latschen zu lassen, um dann wieder neu anzufangen und vor allem jedes Mal gegen den größer werdenden Dickschädel anzureiten :wink:

Ich will nicht falsch verstanden werden: ich bin auch kein Freund von Durchschrubben wie nichts Gutes, Aramis bekommt Entspannungspausen am langen Zügel, keine Frage. Es scheint nur bei Anthony in dieser Phase nicht so angebracht - ich hoffe ja sehr, dass wir auch noch dahinkommen, dass er am hingegebenen Zügel schön locker weiterläuft :D

Medora