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Ausbildung zum Physiotherapeuten

Verfasst: Fr, 30. Jan 2009 14:36
von Yve9979
Hallo zusammen,

im Internet versuche ich Informationen über die Ausbildung zum Physiotherapeuten für Pferde zu finden.

Parallel hierzu wollte ich euch fragen.

Habt ihr Informationen zu dieser Ausbildung?

Welche Institute bieten eine gute Ausbildung an?
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Wie lange dauert diese Ausbildung?

Im Internet las ich u.a. auch, dass dies kein staatl. geprüfter Begriff ist, also Pferdephysiotherapeut. Kann sich so also auch "Hinz und Kunz" ohne entsprechende Kenntnisse so nennen (in diesem Fall wäre ich schockiert)?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Schöne Grüße
Yvonne

Verfasst: Fr, 30. Jan 2009 17:04
von Elektra
Ich habe mich auch schon mal zum diesem Thema umgesehen, da es mich sehr interessiert und bin hier hängen geblieben www.equinus.de, sehr interessant fand ich auch diese Seite www.zentaurus.at
Vielleicht kennt ja jemand equinus bzw jemanden, der seine Ausbildung dort gemacht hat und kann näheres berichten.

Verfasst: Fr, 30. Jan 2009 20:38
von coverke
Hier kann man die Ausbildung zum Pferdephysiotherapeuten machen http://www.osteopathiezentrum.de/ und was ich sehr interessant finde ist das hier www.physio-riding.de Hab die Bücher schon hier und werde nächstes Jahr mit dem Kurs dort beginnen.

Soweit ich weiß ist Pferdephysiotherapeut noch nicht staatlich :?

Verfasst: Fr, 30. Jan 2009 21:19
von Nilspferd
Physiotherapeut ist eine geschützte Berufsbezeichnung und erfordert eine staatliche Abschlussprüfung. Ich glaube, ein "Pferde" vor die Berufsbezeichnung "Physiotherapeut" zu setzen, ohne wirklich PT zu sein, macht schon strafbar (habe da mal sowas mitbekommen...). Beim DIPO z. B. kann man sich ohne physiotherapeutische oder ärztliche Vorbildung zum "Pferdetherapeuten" ausbilden lassen. Zur Osteopathen-Ausbildung wird man dort ohne die Berufsausbildungen gar nicht zugelassen.

Ganz ehrlich? Die Ausbildung zum Physiotherapeuten ist verdammt hart. Man muss Muskeln lernen, Ursprung und Ansatz der jeweiligen Muskeln kennen, Funktionsweisen der unterschiedlichen Muskeln kennen, welche Muskeln was beeinflussen etc. Angehende Physiotherapeuten drücken den größten Teil ihrer Ausbildung die Schulbank und werden in Praktika unter Anleitung auf die Menscheit losgelassen. Dieses Wissen kann NIEMALS in dieser relativ kurzen Zeit in Wochenendveranstaltungen vermittelt werden. Von daher stehe ich diesen "Ausbildungen" für nichtmedizinisches Personal mehr als skeptisch gegenüber, für den eigenen Hausgebrauch vielleicht ok, aber um damit tatsächlich sein täglich Brot zu verdienen, nein.
Ich habe z. B. eine ähnliche Ausbildung wie die der Physiotherapeuten gemacht: MTRA (med. techn. Radiologieassist.). Ich habe 3 Jahre lang eine Schule besucht, musste die Anatomie des Menschen studieren (Schwerpunkt hier Knochen, Gelenke, Organe), musste mich durch Physik, Mathematik, Dosimetrie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin ackern, auch wir wurden nur in Praktika unter Anleitung auf Menschen losgelassen und haben sonst an Phantomen geübt. Die Ausbildung und vor allem das Examen waren verdammich harter Tobak und dann kommt eine angehende Arzthelferin an und fragt mich, warum ich mir das antue, sie könne doch auch röntgen wenn sie den 2-wöchigen Kurs mit dem Röntgenschein beendet. Sorry, da kann ich nur lächeln, die Dame wird es schaffen, ein Gelenk oder einen Knochen so darzustellen dass man Frakturen ausschließen kann, da hört es dann aber eben auch auf und hinter dem ganzen steckt ja noch viiiiiel mehr.
Ich finde, den Pferden sollte gleiches zustehen und ich hoffe wirklich, dass diese Berufsbezeichnungen irgendwann endlich geschützt werden um wenigstens ein paar Scharlatane abzuwenden...

Tut mir leid für die Schwarzmalerei... :?

Verfasst: Fr, 30. Jan 2009 21:57
von greta j.
Mir ist spontan Karin Kattwinkel eingefallen: http://www.equo-vadis.de/ausbildung.html
Hab ihr Buch gelesen und fand das schon sehr interessant.

Leider ist ihr Hof nicht gerade um die Ecke von uns, Yve. :roll:

Ich hatte mal eine Pferdetherapeutin da, die bei Equinus gelernt hat. Wenn ich scharf überlege, fällt mir auch ihr Name wieder ein. :oops: Falls du sie mal anrufen möchtest, zum Ausfragen. ;)
Sag einfach Bescheid.

EDIT: Weiß ihn schon wieder, den Namen. ;)

Was mich persönlich ja wahnsinnig interessieren würde, ist die APM-Ausbildung. Mach ich irgendwann schon noch. :)

Verfasst: Fr, 30. Jan 2009 22:32
von Miri
Vom DIPO hört man ja viel Gutes, ebenso von Barbara Welter-Böller.
Aber ich muss mich Nilspferd anschließen: Ein Pferdephysiotherapeut, der nicht mal Humanphysio ist? Bitte nicht!
Leider ist es erlaubt den Pferdephysio ohne irgendwelche Vorkenntnisse zu machen. Aber was bringt das? Man kann nicht an den wenigen Wochenendseminaren das nachholen was z.B. die Humanphysios in 3 oder 4 Jahren lernen mussten. Die ganzen Techniken usw. der Humanphysiologie ähneln der Pferdephysiotherapie ja sehr. Ein Humanphysiotherapeut hat also von vorneherein mehr Know-How als ein Bäcker, der jetzt beschlossen hat Tierphysio zu werden.
Mir käm so jemand nie ans Pferd. Es ist furchtbar "in" im Moment Pferdephysio oder Tierheilpraktiker oder Pferdeosteo zu werden, aber das Problem ist ganz einfach, dass dadurch immer mehr Schulen aufmachen, die nicht gut genug ausbilden und immer mehr Leute diese Berufe erlernen, die kein Feingefühl dafür haben. Dadurch gibt es jede Menge Nieten auf dem Markt, die dann ein schlechtes Licht auf die Berufsgruppen werfen.

Deshalb Yve, wenn du wirklich ernsthaft Interesse an dem Beruf hast und ihn wirklich gut machen willst, dann studiere Tiermedizin oder Physiotherapie. Wenn dir das schon zu viel ist oder dich nicht so interessierst, dann bist du mit dem Beruf Pferdephysiotherapeut komplett falsch.

Ich hoffe du findest einen Weg, der deinen Vorstellungen entspricht, bedenke aber, dass der Markt an Physios, Osteos und THPs völlig überflutet ist und nur die Besten dauerhaft bleiben. Der Rest krebst irgendwo mit Nebenjobs durchs Leben.

Verfasst: Fr, 30. Jan 2009 23:48
von Krümel
Hallo ,

Equinus ist ja hier in Ingolstadt . Kenne einige Absolventen , da sie bei uns im Stall , während der Ausbildung dort , als Reitlehrer gearbeitet haben . Das ganze hat sich schon recht interessant , und auch sehr umfangreich ,angehört .

Die Anlage dort ist sehr schön . Die Reitlehrerin , die auch dort die Schüler von Equinus unterrichtet , ist meine momentane Mobile RLin .

Ingolstadt ist von dir aus ja nicht so weit , kannst dir das ganze ja mal vor Ort anschauen . IN selbst ist auch sehenswert und an der AB gibt es ja ein Factory Outlet :)

LG

Tina

Verfasst: Mo, 02. Feb 2009 08:51
von FoxOnTheRun
Eine Bekannte von mir hat die Ausbildung bei Equnis gemacht und war sehr begeistert.

Es ist relativ viel Praxis dabei, im Vergleich zu anderen Schulen.

Eien Sehr gute Ausbildung bietet auch Animal Mundi. Die haben meines Erachtens das beste Ausbildungskonzept, zumindest aus der Ferne. Ich kenn leider keine direkten Erfahrungswerte.

Beim TTZ in Freising hab ich schon mal einen Probetag mitgemacht (für Akupunktur), das erschein mir ein wenig HEmdsärmlig. Auch die Kursteilnehmer meinten, man würde zwar schon einiges lernen, allerdings hätten die meisten wohl mehr bzw. anderes erwartet.

Was ich dort schade fand war, daß der Praktische Teil an dem Tag sehr kompakt war und man den halben Tag nur das Skript gemeinsam durchgegangen ist. Mag sein, daß das für viele hilfreich ist, ich bin da eher autodidaktisch veranlagt und hätte mir da mehr Praxis erhofft. Aber vielleicht hab ich ja nur einen ungünstigen Tag erwischt...
Ich kann eure Argumente zum Teil schon nachvollziehen. Das Problem mit der fehlenden Praxis und der Oberflächlichkeit besteht auch bei anderen Tierheilberufen.

Die Meinung, daß ein Pferdephysio deswegen aber unbedingt eine Humanphysioausbildung braucht, teile ich nur bedingt. Vielleicht wäre eine tiermedizinische Ausbildung ja auch sehr hilfreich. Klar lernt man bei den Humanphysios Anatomie etc. Aber dann fehlt halt noch die Übertragung auf das Tier.

Und ich denke, es gibt auch andere Möglichkeiten, das Wissen zu erlangen, das man braucht. Praktika, Zusatzkurse etc. Leider ist dafür dann jeder selbst verantwortlich, da dann auch aktiv zu werden und da krankt das System.

Allerdings gibt es ja von den verschiedenen Verbänden Bestrebungen, einen Standard zu schaffen, die Entwicklung finde ich nicht schlecht.

Verfasst: Mo, 02. Feb 2009 17:09
von Miri
hmm...ich sehe aber im Humanphysio als Pferdephysio nicht nur die Vorteile in den Anatomiekenntnissen, sondern vor allem im Gefühl und den Techniken mit allen Risiken.
Wenn man 3 Jahre lang gelernt hat wann man wieviel Kraft am Menschen anwirken muss und 3 Jahre lang von Muskelverspannungen und Gelenklockierungen umgeben ist hat man da m.M. nach ein besseres Gespür für sowas. Und man kennt die Risiken und Grenzen eines Muskels/Knochens besser.

Verfasst: Mo, 02. Feb 2009 17:26
von Nilspferd
Miri hat geschrieben:hmm...ich sehe aber im Humanphysio als Pferdephysio nicht nur die Vorteile in den Anatomiekenntnissen, sondern vor allem im Gefühl und den Techniken mit allen Risiken.
Wenn man 3 Jahre lang gelernt hat wann man wieviel Kraft am Menschen anwirken muss und 3 Jahre lang von Muskelverspannungen und Gelenklockierungen umgeben ist hat man da m.M. nach ein besseres Gespür für sowas. Und man kennt die Risiken und Grenzen eines Muskels/Knochens besser.
Dem stimme ich zu! Physiotherapeuten haben eben die Grundlage in Anatomie und Physiologie etc. und können das eben leichter auf's Pferd übertragen und dafür andere Schwerpunkte in der Ausbildung vermittelt bekommen als gänzlich ungebildetes Personal, das erst die Grundlagen vermittelt bekommt. Die Folge wäre dann evtl. eine längere Ausbildungszeit, aber wer will die dann wieder bezahlen? Und warum dauert die PT-Ausbildung für Menschen 3 Jahre und die Ausbildung zum PPT nur 25 Tage? :wink: Das hinkt doch gewaltig...
Ach ja, und werfen wir nochmal die TA-Helferin ein, die 3 Jahre lernen muss um dem Arzt zu assistieren und nicht eigenverantwortlich am Pferd manipuliert...

Verfasst: Mo, 02. Feb 2009 19:24
von Yve9979
Erst mal danke für eure Antworten!

Ich bin mir dessen sehr bewusst, dass es zur Weiterbildung eine sagen wir fachliche Festigkeit geben sollte! Daher auch meine verwunderte Frage. Klar würde mich die Physiotherapie, speziell die Arbeit an und mit Pferden, besonders interessieren. Ich fand es dennoch verwunderlich, dass es "Ausbildungen" in WE-Seminaren gibt. Dennoch werde ich mich hier erkundigen! Mal ganz brutal ausgedrückt, wie viele TA gibt es, die auf ihrem alten Stand geblieben sind, vieles aus dem Studium, etc. vergessen haben, sich nicht weiter bilden, etc. Ich weiß jetzt nicht, was besser ist - gehört hier aber letzendlich nicht zum Thema.

Verfasst: Mo, 02. Feb 2009 20:21
von Nilspferd
Yve, interessieren (z. B. im Rahmen einer Fortbildung des Trainer C) tät mich eine solche Ausbildung auch um das Wissen dann evtl. in eine andere Arbeit einfließen zu lassen :wink: Keine Frage. Aber es würde nicht reichen um damit sein Brot zu verdienen und dazu wäre es mir persönlich zuviel Geld... Und ich finde es sehr gewagt (das will ich hier keinem unterstellen!) sich nach 25 Tagen WE-Kurs Physiotherapeut zu nennen und selbstständig an fremder Leute Pferde rumzuwerkeln...

Verfasst: Mo, 02. Feb 2009 20:41
von Yve9979
@ Nilspferd: jetzt nicht falsch verstehen, ich kann deine Bedenken sehr gut nachvollziehen, aber: wo hab ich denn geschrieben, dass ich das hauptberuflich machen möchte? Du kennst weder Hintergründe noch sonst was, versteh nicht ganz, warum du mir ins Gewissen reden möchtest? :wink:
Kannst dich auch gerne per PN an mich wenden, glaube, die Grundsatzdiskussion über "Handanleger am Pferd" wäre hier etwas falsch angebracht :)

Verfasst: Mo, 02. Feb 2009 21:01
von Krümel
Bei Equinus war bis letztes Jahr die Ausbildung ein ganzes Jahr . Viel Theorie und sehr viel Praxis , inclusive Reitausbildung etc. .

Was die jungen Frauen bei uns gemacht haben , Reitunterricht oder Pferdebehandlungen , fand ich gut , und auch die Erfolge konnten sich sehen lassen .

Jetzt hat sich aber bei Equinus das Ausbildungssysthem geändert , inwieweit kann ich aber nicht genau sagen . Teilzeitkurse / Wochenendkurse etc ............... ???

Was ich mitbekommen habe , scheint es nicht wirklich als eigenständiger Beruf zu funktionieren , als Ergänzung aber bstimmt in Ordnung !

Könnte dir evnt. Kontakt zu einer Absolventin besorgen , sag halt bescheid !

LG

Tina






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Verfasst: Mo, 02. Feb 2009 21:19
von Ielke
Hab jetzt nicht alles gelesen, aber hier:

http://www.tiermassage.de/index.html

ist die HP "meiner" Physio-Frau, die auch schon Schüler bei einer Behandlung dabeihatte. Auf der Seite sind auch Links zu verschiedenen Verbänden, evtl. kannst du dort ja auch weitere Infos bekommen