von der Koppel holen auf einmal schwierig

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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Jarit
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von der Koppel holen auf einmal schwierig

Beitrag von Jarit »

Liebe Leute,

wer mein Tagebuch liest, hat sicher schon mitgekriegt, dass sich Skadi seit zwei drei Wochen widerspenstig zeigt, wenn es darum geht, sie von der Koppel zu holen.

Sie lässt sich anstandslos einfangen und folgt bis ca. fünf Meter vor das Koppeltor. Dort schlägt sie Wurzeln. (Dabei stehen wir auf einem ca. 1,50 m hohen Hügel, den man nicht vermeiden kann). Das Verhalten ist quasi über Nacht gekommen. An dem einen Wochenende ging es noch und am nächsten hatte Saphi, meine RB, ihre Probleme. Ab da zeigt sie dieses Verhalten auch bei anderen, z.B. bei meinem Partner. Wie es bei mir wäre, weiß ich nicht, weil ich auf der Matschkoppel nicht laufen kann und sie immer holen lasse. Unter der Woche werden die Pferde am Nachmittag vom Stallpersonal reingeholt, da Skadi als letzte dran ist, läuft sie immer freiwillig in ihre Box.

Wir haben folgendes probiert:
1. ein zweiter Mensch kommt mit, stellt sich hinter sie in treibende Position. Meist muss er sie nicht mal berühren, es reicht die Körpersprache, eine gehobene Hand z.B. - das das keine Dauerlösung ist, ist klar.
2. es gibt einen Patsch mit dem Führseilende. - Skadi reagiert nicht oder geht rückwärts.
3. für Fressen macht Skadi bekanntlich alles. Also hat mein Frank ihre eine Möhre vor die Nase gehalten und als sie am Hügel unten ankam, durfte sie sie fressen. - funktioniert zäh, aber funktioniert.
4. Saphi nimmt eine Gerte mit. Beim ersten Mal klappte es damit einwandfrei, gestern hat Skadi den ersten Patsch ignoriert und kam erst beim zweiten mit.

In allen anderen Situationen lässt sie sich völlig normal führen, ist aufmerksam, bleibt stehen, wenn wir stehen bleiben, tritt an, wenn wir antreten, weicht etc.

Bin auf weitere Ideen gespannt, wie wir das wieder abstellen können?
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Gab es mal eine für Skadi unangenehme Situation am Tor? Drängeln mit anderen Pferden, hat sie sich mal wehgetan beim Reinholen, oder einen Schlag bekommen?
Das wären so meine Ideen. Und dann fällt mir nichts anderes ein, als mit Geduld und Spucke dranbleiben.

Mein Varino zum Beispiel traut sich nicht, wenn zwei ganz bestimmte Pferde nur in der Nähe stehen. Diese muß ich erst wegschicken. Nicht mal für den Inhalt seiner Lieblingsschüssel würde er dann kommen. Weil er so rangniedrig ist.
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

Bei uns Reitern gab es keine unangenehme Situation. Nach Aussagen des Stallpersonals auch nicht. Skadi weiß, dass sie die letzte ist, und wartet im Hintergrund. Hab ich selbst schon beobachten können, wenn ich da war und die Pferde wurden reingeholt.
Es liegt auch nicht an der Anwesenheit von anderen Pferden in Tornähe. Sie zeigt dieses Verhalten auch, wenn niemand da ist. Für mich sieht es wie ein Testen aus: Hier ist es schön, ich hab keinen Bock auf Arbeit, jetzt gucken wir mal, ob ich damit durchkomme.
Wäre Sommer (und die Pferde würden damit erst gegen Abend reinkommen), würde ich einfach mal unter der Woche die Maus von der Koppel holen, putzen und wieder draufstellen. Jetzt ist das halt blöd, weil ich nur an zwei Tagen die Woche in diese Situation kommen kann und an diesen Tagen auch reite.
LG
Jarit

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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Wie? Darf sie denn nach dem Reiten nicht mehr auf die Koppel? LG Abeja
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

Abeja hat geschrieben:Wie? Darf sie denn nach dem Reiten nicht mehr auf die Koppel? LG Abeja
Jetzt, also im Winter, ist das bei uns so, dass die Pferde bei schlechtem Wetter gegen zwei, bei gutem (wie gestern das erste Mal) gegen vier reingeholt werden. Wenn ich reite, komme ich danach erst wieder.
Erst ab Mai, wenn sie auf der Sommerkoppel stehen, bleiben sie länger draußen. Dann gehts natürlich nach dem Reiten nochmal raus.
LG
Jarit

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mellison
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Beitrag von mellison »

Du sagts Hügel, kann sie da rutschen und hat davor Angst?
LG mellison

Reiten ist ganz einfach denn du brauchst fast nichts machen. Reiten ist aber auch ganz schwer denn du darfst auch fast nichts machen.
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

Hab ich auch schon gedacht. Weil sie eben oben stehen bleibt und nicht unten. Aber sie ist den ganzen Winter bei tiefstem Matsch und Eis und Schnee darunter. Warum auf einmal jetzt?
Ach Mensch, wenn sie nur reden könnte ...
LG
Jarit

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mellison
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Beitrag von mellison »

Ja reden, währe oft sehr gut und verstehen noch besser ;-)

aber vielleicht ist sie jetzt irgendwie hingerutscht, so das sie nun Angst hat, des es wieder passiert? Sonnst hätt ich nur die Idee das sie keine Lust hat, aber dann würde sie ja gar nicht erst kommen würde :kopfkratz:
LG mellison

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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Das würde ich mal ausprobieren, z.B. hingehen, Pferd aufhalftern, mitnehmen und vielleicht nur putzen oder Hufe machen und dann wieder auf die Koppel lassen. Vielleicht hängts ja wirklich damit zusammen, daß sie dann hinterher nicht mehr raus darf. Oder einfach mal hingehen, aufhalftern, aber sie nicht mitnehmen, gar nichts weiter von ihr wollen, ne halbe Stunde später wieder hin, Halfter wieder wegnehmen. Also einfach eingefahrene Abläufe durchbrechen, so daß sie vielleicht mal ein bißchen verblüfft ist :wink:. Ich mach mit meinem manchmal so Sachen. Man muß halt dann leider ab und zu mal aufs Reiten verzichten, aber es ist wirksam. Irgendwo hab ich gelesen, daß man sein Pferd immer mal wieder überraschen soll.

Und - übrigens - meiner hat zur Zeit auch nicht soo viel Lust, mitzukommen, ich muß ihn fast immer mit der Gerte antippen, und er bleibt unterwegs zum Ausgang oft mehrmals auf der Koppel stehen. Die Zeiten, wo er aus der Herde immer zu mir kam, wenn er mich gesehen hat oder meine Stimme gehört hat, sind im neuen Stall wohl sowieso vorbei, es geht ihm einfach so gut da! LG
xelape

Beitrag von xelape »

Also ich versteh nicht so genau was jetzt daran so schlimm ist.. wenn Sie auf nen kleinen Klaps dann mitkommt würd ich mir da keine Gedanken machen..
und vor allem nicht so den Kopf zerbrechen.
Vor allem wenn sonst alles bene ist..

Vielleicht ist sie grade ein bisschen Frühjahrsfaul und genießt die Koppel mehr als sonst...
kallisto
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Beitrag von kallisto »

xelape hat geschrieben:Also ich versteh nicht so genau was jetzt daran so schlimm ist.. wenn Sie auf nen kleinen Klaps dann mitkommt würd ich mir da keine Gedanken machen..
Ich dachte jetzt schon, nur ich habe diese Meinung :)

LG Susi
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

kallisto hat geschrieben:
xelape hat geschrieben:Also ich versteh nicht so genau was jetzt daran so schlimm ist.. wenn Sie auf nen kleinen Klaps dann mitkommt würd ich mir da keine Gedanken machen..
Ich dachte jetzt schon, ich habe nur diese Meinung :)

LG Susi
Seh ich auch so. Es ist gut, dass du dir Gedanken machst!! Ich würde sie koonsequent einfach reinführen und wenn es mit einem Klaps ist. Nebenher Gedanken machen schon, aber ihr Gegenüber jetzt kein *Problem* daraus machen.
LG
Sheitana
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heike61
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Beitrag von heike61 »

xelape hat geschrieben:Also ich versteh nicht so genau was jetzt daran so schlimm ist.. .........................wenn Sie auf nen kleinen Klaps dann mitkommt würd ich mir da keine Gedanken machen..
was "daran" so schlimm sein kann, dies könnte ich auch nicht beantworten, da ich weder pferd noch die menschen und die umstände kenne :wink:

eines jedoch kann ich mit absoluter gewissheit äußern:
würde eines meiner tiere so ein verhalten zeigen, wäre dies ein Grund die ursache dieses verhaltens zu ergründen.

eine "symptom-beseitigung" per klaps :shock: ----- nö!

meiner meinung nach wird zuviel "geklappst" und zu wenig ergründet.
pferde-verhalten online zu analysieren halte ich persönlich für mehr als schwierig.........................................

grüße
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
xelape

Beitrag von xelape »

Ich sagte ja nicht - man soll NICHT drüber nachdenken...

Ich finde es wird oft zu viel tamtam und tütü gemacht - anstatt einfach mal ganz normal mit Sach- und Menschenverstand ans Pferd heran zugehen.

Bsp. ich reite 1xMal pro Woche einen 18 jahren alten, großen Fuchs, ehemliges Springpferd, der irgendwann mal eine sehr gute Ausbildung genossen hat.
lt. Besitzerin kann Sie ihn unter der Woche nicht reiten, weil er da nicht gerne von der Koppel mitkommt - bis gar nicht mitgeht.

Irgendwann mal, hatte ich frei - bin Mittags (statt wie sonst abends) zum Stall, bin auf die Koppel habe ihn an den Strick gehängt und er kam nach einem Moment zögern und einem Ruck meinerseits brav mit.
Wäre ich darauf eingegangen - hätte ich ihn bestimmt irgendwannn nicht mehr dazu bewegt mitzukommen....
heike61
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Beitrag von heike61 »

was bedeutet "tam-tam" und "tü-tü" :?


grüße
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
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