Spanischer Schritt

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skippi
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Spanischer Schritt

Beitrag von skippi »

Hallo ihr,
am We habe ich begonnen meinem Pony den Spanischen Schritt beizubringen.
Dazu habe ich mal eine Frage, und zwar:
Bringe ich ihm das erst mit einem Bein bei und wenn er es dort beherscht das zweite oder gleich beide?

Er hat es sehr schnell verstanden und schon nach dem 4 bein anheben das Bein nach vorne gestreckt*riesig stolz* :jump1:

Liebe grüße
Christina
die Ausbildung eines Pferdes gleicht einer Leiter bei der eine Sprosse zur nächsten führt
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Sorraja
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Beitrag von Sorraja »

Ich bin auch gerade dabei, meinem Pferd den spanischen Schritt beizubringen. Wir sind da auch noch ganz am Anfang. Wie ich dabei vorgehen soll, hat mir ein RL gezeigt, der mit seinen Minishettys bei diversen Messen und so Zirkuslektionen zeigt.
Er meinte, ich soll nicht länger und mehr als eine Hallenbande üben. Dabei läuft das Pferd einige Schritte neben mir, dann halte ich an und tippe ein Bein mit der Gerte an. Hebt das Pferd das Bein auch nur im Ansatz, gibt es Lob. Dann wieder ein paar Schritte laufen, Stop und anderes Bein und so weiter. Nach und nach halt immer höhere Schritte verlangen. Auch darauf achten, dass man beim Laufen die Gerte auf der Pferde abgewandten Seite an seinem Körper hält. Irgendwann reicht es nämlich dann, wenn man dem Pferd nur die Gerte zeigt und es hebt die Beine. ;)
"Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen." Erich Kästner

Liebe Grüße
MANU
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Hallo,

wie geht man bei Pferden vor, die beim Touchieren keine Reaktion zeigen? Weil ich hatte mal so einen Fall und habe daraufhin nach dem Touchieren ihr Bein mit der Hand angehoben, was ganz gut klappte. Aber sie wäre nie auf die Idee gekommen, das Bein schon beim Touchieren selbst zu heben. Sie hat immer gewartet bis ich das Bein hochziehe...

Ein Zeichen, dass das Pferd zu vorhandlastig ist? Es gind dabei erstmal nur um das Anheben, weniger um gelaufenen spanischen Schritt.

Mal abgesehen konnte die Stute auf der Koppel quietschend ihr Vorderbein geradeaus strecken...

Was habe ich falsch gemacht?

LG kallisto
knowi
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Beitrag von knowi »

Kallisto guck mal da: http://www.klassikreiten.de/viewtopic.php?t=337 ;)

Skippi: Das ist es also, was Du mir zeigen willst ;)
Ich würde prinzipiell erstmal mit einem Bein anfangen. Wenn er die Jambette (also Span. Schritt mit einem Bein) auf jeder Seite gut kann würde ich zur "Polka" weitergehen. Wenn Du z.Bsp. mit dem linken Vorderbein anfängst, lässt Du ihn danach zwei "normale Schritte" gehen, und fragst dann den Span. Schritt rechts ab. So ist erstmal nur jeder Dritte Schritt ein Span.Tritt. Verstehst Du was ich meine? ;)
Und dann würde ich zum Span. Schritt "am Stück" übergehen.

Ich finde es so eigentlich ganz sinnvoll. Du versetzt ihn nach und nach in die Lage den Span. Schritt auszuführen, ohne unnötig viel Hektik reinzubringen, was sonst ganz schnell dazu führt, dass der Span. Schritt nicht mehr schön getragen sondern nur noch gestampft wirkt.

Au, da bin ich ja gespannt auf Freitag :D

Liebe Grüße!
Zuletzt geändert von knowi am Mo, 04. Dez 2006 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Oje.... Ich brauche eine Brille :shock:

Danke :D
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Hm, ich hatte ja auch mal an den Spanischen Schritt gedacht, nur kam da unsere RL damang, die meinte, ich könnte darüber nachdenken, wenn unser Schimmel die Piaffe ordentlich hinkriegt :(
Meine Intention beim SpS war bzw, ist, dass er vorne aus der Schulter mehr hochkommt, zusätzlich zu allem anderen wie Stangenarbeit, RR usw.
Nur ist leider Monsieur Karl in Vertretung durch unsere RL von dieser Idee nicht angetan. Begründung: Die Pferde, die den SpS vor der Pi lernen, würden dabei den Rücken wegdrücken.
Was meint ihr dazu?

LG A.
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

ICh kann die Meinung nicht teilen, dass ein Pferd beim spanischen Schritt - richtig gelernt, den Rücken wegdrückt - wenn das Pferd fleisig nachtritt - ist das nicht der Fall.
Viele Pferde tun sich leichter, wenn man eine Bande als orientierung nimmt und anfangs mit den einzelnen Vorderbeinen übt und nicht gleich eine wechselnde Reihenfolge verlangt.
Wichtig ist das Vorwärts - die Streckung und Beinhebung ist Zweirangig und entwickelt sich mit der Übung.
Wenn ein Pferd auf touchieren nicht reagiert, gibt es einen unorthodoxen, aber wirkungsvollen Trick: der Zahnstocher. Man nehme einen Zahnstocher und reize das Pferd damit an der Schulter - für das Pferd fühlt sich das wie eine lästige Fliege an, die es folglich (weil mit dem Maul nicht erlaubt) durch Stampfen mit dem Bein loswerden will - und tataaaaa- die erste Hürde ist geschafft
skippi
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Beitrag von skippi »

Also ich habe im Satnd angefangen ein Bein zu touschieren.
Sollte man gleich damit anfangen es im schritt du tun oder ist stand Ok?
lg christina
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Sorraja
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Beitrag von Sorraja »

kallisto hat geschrieben:Hallo,
wie geht man bei Pferden vor, die beim Touchieren keine Reaktion zeigen?
Ich würde verschiedene Stellen am Bein antouchieren. Außerdem würde ich nicht mit der Gertenspitze sondern mit dem Griff touchieren. Meiner ist in der Beziehung auch ein etwas dickfelligeres Exemplar. Er reagiert (bis jetzt) nur auf Griff. :roll:
Ach ja, außerdem darauf achten, dass das Pferd nicht gerade sein Gewicht auf dem Bein hat, welches du gerade antippst. Entweder du nimmst das andere Bein oder du stupst dein Pferd an und schubst etwas von dir weg oder schiebst es am Widerrist etwas zu dir. Es soll sich dabei aber nicht von der Stelle bewegen, sondern eher nur etwas "schwanken" ;)
"Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen." Erich Kästner

Liebe Grüße
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

@ Sorraja:

Ich habe sogar immer nur das Vorderbein genommen, was weniger belastet war. Hatte auch beide Seiten der Gerte probiert und das sicherlich 2 Monate lang. Keine Reaktion. Den Zahnstocher habe ich nicht probiert ... Klingt aber schon etwas eigenartig, wenn auch die Reaktion nachvollziehbarer ist. 8)

Stimmt es, dass Hengste/Wallache mehr Spaß an dem spanischen Schriitt haben als Stuten? Ein Hengst hatte das immer freiwillig gemacht, wenn er eine Stute gesehen hat.

Wo ist der beste Touchierpunkt für das Anlernen? Später dann die Schulter, wenn es auch beim Reiten klappen sollte?

LG kallisto
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

@dshengis
Also ich habe Frau A. so verstanden, dass man mit dem Spanischen Schritt anfangen kann, wenn man beim Anpiaffieren ist. Grund - das Pferd muss vorne hoch um die Schulter frei zu machen (siehe PK Video 4, wobei ich das sehr übertrieben finde..) und was vorne hoch muss, muss bekanntlich hinten runter (eigentlich umgekehrt..) und damit in der Phase die Rücken nicht flöten geht, sollte das Pferd schon in der Lage sein, sich in Ansätzen zu versammeln, eben damit der Rücken mit da bleibt.. Erscheint mir logisch, aber andere Wege erscheinen mir auch logisch :wink:
Ich hatte ja bei meinem Traki auch überlegt, wegen der Schulterfreiheit damit anzufangen. Vor allem weil er es auch teilweise anbietet, wenn ihm langweilig ist..

LG Alix
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Also mein Pferd hat am Anfang auch überhaupt gar nicht auf das Touchieren reagiert. Weder mit Spitze noch mit Knauf, weder fest noch sanft oder schnell oder langsam. Ich war fast schon am verzweifeln und wollte aufgeben.

Bis mich dann meine RL dazu genötigt hat, zwecks anpiaffieren ihm zu lernen, daß er auf touchieren die HInterhufe hebt. Ohne viel Hoffnung hab ich dann angefangen das zu üben und habe Wochen gebraucht um überhaupt eine winzig kleine Reaktion zu bekommen. Aber auf ein mal ging der Knoten auf. Auf ein Mal hob er wirklich schön das Hinterbein (welches man touchierte!). Nach ein paar mal Festigung des gelernten hab ich es dann auch mal mit den Vorderbeinen probiert und er konnte es wunderbar von hinten nach vorne übertragen.

Und die Feinheit kommt durch die Übung. Mittlerweile hebt er hinten die Beine, wenn man zu stark mit der Gerte in die Richtung zeigt.

Allerdings habe ich Probleme sowohl ihm das vorwärts begreiflich zu machen als auch ihm klar zu machen, daß er das Bein dabei strecken soll. Er hebt das Vorderbein sehr schön, aber winkelt es stark an.

Gut, wir üben das auch nicht so wahnsinnig oft, weil die Schwerpunkte zur Zeit woanders liegen. IOrgendwann bekommen wir das schon hin. Das mit dem Zahnstocher empfiehlt auch Alfons Dietz in seinem Bodenarbeitsbuch. Allerdings nicht an der SChulter, sondern auf der Unterseite des Oberarms, zum besseren Vorstrecken des Beins. Muß ich auch mal probieren, vielleicht geht das ja besser.
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
Petra
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Beitrag von Petra »

Hallo Skippi,
ich habe meinem Hafi vor etwa 2 Jahren den spanischen Schritt so beigebracht, dass ich zuerst die Vorderbeine einzeln touchiert habe und anfangs wirklich jedes noch so kleine Zucken belohnt habe. Hatte er dann ziemlich schnell kapiert. Damit er das Beine schön nach oben vorne streckt, machte ich es einfach vor - und er machte es nach. Als das saß, habe ich ihn angeführt und bin selber im spanischen Schritt nebenher marschiert und je höher ich mein Bein "schmiss" umso ausdrucksstärker hat er auf das Touchieren reagiert. Erst nur auf einer Seite, nach ein paar Mal üben auch beidseitig. Wichtig ist beim Üben im Stand, dass man neben dem Pferd steht und nicht davor und auch beim Führen sollte man neben dem Pferd gehen, um gegebenfalls hinten nachtreiben zu können. Auf einem Video hatte ich mal eine Ausbilderin gesehen, die das Pferd rückwärtsgehend geführt hat und so ständig die Hinterbeine im Blick hatte, dafür stand sie dem Pferd aber vorne etwas im Weg rum. Am besten geht es zu zweit, einer konzentriert sich auf vorne und der andere treibt von hinten, damit die HH schön mitkommt.

lg Petra
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stromboli20
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Beitrag von stromboli20 »

kallisto hat geschrieben:@ Sorraja:

Ich habe sogar immer nur das Vorderbein genommen, was weniger belastet war. Hatte auch beide Seiten der Gerte probiert und das sicherlich 2 Monate lang. Keine Reaktion. Den Zahnstocher habe ich nicht probiert ... Klingt aber schon etwas eigenartig, wenn auch die Reaktion nachvollziehbarer ist. 8)

Stimmt es, dass Hengste/Wallache mehr Spaß an dem spanischen Schriitt haben als Stuten? Ein Hengst hatte das immer freiwillig gemacht, wenn er eine Stute gesehen hat.

Wo ist der beste Touchierpunkt für das Anlernen? Später dann die Schulter, wenn es auch beim Reiten klappen sollte?

LG kallisto
stimmt - der Zahnstocher klingt komisch, aber es ist eben von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Dass Stuten weniger begabt sind, kann ich nicht bestätigen. Unsere Trakehnerstute ist so eifrig, dass man wirklich auf seine Knie aufpassen muss. Sie streckt die Vorderbeine schon fast waagerecht in die Luft. Sie ist relativ dominant und daher fällt es ihr offensichtlich leicht. Das sensible STütchen kann man allerdings auch sehr gut reizen. Mein Strombo hat anfangs ganz anders reagiert - er lernte mehr durch nachdenken, als durch reflexartige Reaktion wie unsere Stute.
Daher war bei unserer Stute der Zahnstocher wirklich eine einfach methode, während Strombo durch touchieren besser gelernt hat.
Strombo hat den touchierpunkt am Röhrbein - Salina an den Schultern.
Wenn das gaze am Boden perfekt klappt, kann man auf den Reiter umstellen - am besten hat man einen Helfer dabei - der touchiert, während der Reiter die zukünftigen HIlfen gibt. Mit der Zeit reduziert man die Hilfen vom Helfer immer mehr.
knowi
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Beitrag von knowi »

Ich habe schon öfter gehört, dass beim Span. Schritt mit einer zweiten Person die hinten nachtreibt, gearbeitet wird.
Aber ist es denn nicht sinnvoller erstmal den "leisen Tritt" so zu üben und erst dann auf einen wirklich flüssigen Schritt zu achten?
Mir gefielen die Ergebnisse eines insgesammt recht langsamen Span. Schritts viel besser, als die von Pferden die von Anfang an sehr fleißigen im Span. Schritt gearbeitet wurden. Erstere traten deutlich leichter auf und wirkten viel getragener, während es bei den anderen oft gehetzt wirkte und die Pferde dazu neigten mehr zu stampfen als zu tragen.

Was meint ihr?

Oh, und noch was: Der Span. Schritt der auf Hinrichs Video "PFerde schulen a.d. Hand" gezeigt wird, wurde der "nur" Zwecks Passage erarbeitet oder geht es hier auch um - wenn man das überhaupt so sagen kann- den Span. Schritt als solches? Der hat mich nämlich ein bisschen enttäuscht... *zugeb*

Liebe Grüße!
Knowi
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Dietrich Bonhoeffer
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