Schlechte Leberwerte

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

Moderatoren: ninischi, Janina

Benutzeravatar
Friesenfrau
User
Beiträge: 40
Registriert: Do, 02. Apr 2009 14:22
Wohnort: Raum Stuttgart

Schlechte Leberwerte

Beitrag von Friesenfrau »

Hallo, mein Friese hat ständig 5-6faach erhöhte Leberwerte, diese lasse ich dann behandeln und dann ist es gut, aber nach einem Jahr oder so hat er wieder so schlechte Werte, da ich die Ursache bekämpfen möchte und nicht immer nur kurzfristige Besserung haben möchte wollte ich mal wissen woher das kommen kann. Heu und Futter an sich ist im Stall gute Qualität, kann es vll auch Rassebedingt sein, hat nämlich meine Tierärztin in Erwägung gezogen...

LG Jenny
Benutzeravatar
Picaro
User
Beiträge: 184
Registriert: So, 24. Sep 2006 20:14
Wohnort: Pleizenhausen

Beitrag von Picaro »

Hast Du mal auf Leptospiren unzersuchen lassen?
Das wäre auch eine Möglichkeit.

LG Betina
Benutzeravatar
Friesenfrau
User
Beiträge: 40
Registriert: Do, 02. Apr 2009 14:22
Wohnort: Raum Stuttgart

Beitrag von Friesenfrau »

Ws ist das denn? Habe ich noch nie gehört, kenne nur die Sachen, die auf einem großen Blutbild sind... Wäre nett wenn du mich aufklärst :D danke
Benutzeravatar
Picaro
User
Beiträge: 184
Registriert: So, 24. Sep 2006 20:14
Wohnort: Pleizenhausen

Beitrag von Picaro »

Leptospiren sind Bakterien,die krank machen.Sie werden z.B. über Mäuseharn übertragen.Bisher haben sie hautsächlich beim Pferd zu periodischer Augenentzündung geführt,aber in letzter Zeit befallen sie auch andere Organe,und hier besonders gern die Leber.

Hunde werden z.B. dagegen geimpft,da sie sehr empfindlich darauf reagieren.Für Pferde gibt es keine Impfung,allerdings helfen im Akutstadium hochdosierte Antibiotika sehr gut.Bei chronischer Erkrankung allerdings kommen Antibiotika nicht an die verkapselten Bakterien dran,dann kann man das ganze wesentlich effektiver mit homöopathischen Nosoden behandeln.

Leptospiren lassen sich per Blutuntersuchung ´nachweisen,allerdings muß das gezielt beim Labor bestellt werden.
LG Betina
Benutzeravatar
fina
User
Beiträge: 189
Registriert: Fr, 09. Mär 2007 16:45
Wohnort: Berlin

Beitrag von fina »

Rassebedingte Leberprobleme oder schlechte Leberwerte gibt es nicht. Schönen Gruß an deine TÄin!
maurits

Beitrag von maurits »

Amen :D

nicht alles ist "friesentypisch" :roll:
Benutzeravatar
Friesenfrau
User
Beiträge: 40
Registriert: Do, 02. Apr 2009 14:22
Wohnort: Raum Stuttgart

Beitrag von Friesenfrau »

Sie hat gemeint, dass Isis z. B. sehr anfällig für schlechte Leberwerte wären und bei Friesen weiss sie es nicht (also hat sie es nicht auf die Friesen geschoben :lol: )
Mein Jo
Anton 343 x Reitse 272
Caleb
User
Beiträge: 74
Registriert: Mo, 27. Okt 2008 11:03
Wohnort: Bonn

Beitrag von Caleb »

@Friesenfrau

Welche deine Leberwerte sind denn erhöht? Man muss diese Werte immer im Zusammenhang mit anderen Blutwerten sehen. Z.B. dem CK Wert (Muskeln). Friesen haben nun einmal eine geringere Lungenkapazität, was dazu führt, dass sie schneller im anaeroben Bereich (Sauerstoffunterversorgung) arbeiten als andere Rassen. Dies wiederum kann zu Muskelschschäden führen, die sich dann im CK Wert und in den GOT Werten zeigen können.
Und was die Futterqualität anbelangt, denke ich, dass wir diese nicht wirklich mit Auge und Nase beurteilen können.
Es werden bei der Heu und Silage-Herstellung öfter mal Mäuse mit gepresst, die dann Fäulnisbakterien zur Folge haben, die zu massiven Vergiftungen führen können.
Benutzeravatar
fina
User
Beiträge: 189
Registriert: Fr, 09. Mär 2007 16:45
Wohnort: Berlin

Beitrag von fina »

Friesenfrau hat geschrieben:Sie hat gemeint, dass Isis z. B. sehr anfällig für schlechte Leberwerte wären und bei Friesen weiss sie es nicht (also hat sie es nicht auf die Friesen geschoben :lol: )
Das ist genausoweing "rassespezifisch".
Wenn Isländer auffällig oft schlechte Leberwerte haben, liegt das an der auf Isländerhöfen oft praktizierten Sparhaltung. (2x mal täglich wenig Silage=> sollen ja nicht so fett werden, die Robustis). Und Isländer stehen aus einem mir unerklärlichem Grund nunmal besonders oft auf reinen Isländerhöfen..

Deine TÄin verkennt hier einfach Ursache und Wirkung. Wenn die Leberwerte schlecht sind, solltes du auf alle Fälle die Fütterung kritisch betrachten, am besten bevor ihr mit Medikamenten loslegt!
Soti

Beitrag von Soti »

Bei meinem Pferd waren letzten Sommer die Leberwerte und noch ein paar andere, u.a. Muskelwerte, schlecht. Hing aber auch mit einem akkuten Borellieninfekt zusammen. Meine TA riet mir aber, das Futter überprüfen zu lassen. Ich habe dann eine Futterberatung bei einer TA aus Berlin machen lassen. Anhand von Futterangaben, Training, Haltungsbedingungen und dem Bluttest hat sie mir mein Futter angepaßt. Leberwerte wurden besser.
Benutzeravatar
Friesenfrau
User
Beiträge: 40
Registriert: Do, 02. Apr 2009 14:22
Wohnort: Raum Stuttgart

Beitrag von Friesenfrau »

Ich habe leider gerade nicht das Blutbild da, habe es der Stallbesi gegeben, sie soll mal ihren Tierarzt fragen, was der dazu meint, das war aber glaube ich dieser Y-Gt WErt, der so schlecht war, die muskelwerte waren glaube ich gut. Er hat Magnesium oder Zinkmangel und noch etwas, das müsste ich nachsehen.
Mein Jo
Anton 343 x Reitse 272
Benutzeravatar
-Tanja-
User
Beiträge: 4129
Registriert: So, 21. Okt 2007 16:35
Wohnort: Pfinztal
Kontaktdaten:

Beitrag von -Tanja- »

*malhochhol*

Kurt, 2010 geborener Noriker, PSSM/N1, seit 06/12 bei mir, hat folgenden Verlauf (bei den Blutwerten habe ich immer nur jene Werte angegeben, die nicht im Referenzbereich lagen):

Juni 2012 - leichte Kolik

Juli 2012 - Gaskolik, Klinik
Hiernach immer mal recht weicher Kot, aber kein Durchfall.

September 2012 - Blutabnahme, Impftermin
Ergebnis Blutbild:
Hämoglobin: 104 (110 - 170)
Hämatokrit: 0,29 (0,3 - 0,45)
AST (GOT): 903 (<407)
ALT (GPT): 44 (-29)
Cholinesterase: 9,95 (4,2 - 8.0)
LDH: 843 (-639)
CK (NAC): 1761 (-408)

Behandelt wurde in Absprache zwischen TA und THP phytotherapeutisch. Der weiche Kotabsatz besserte sich.

Oktober 2012 - Wurmkur

Januar 2013 - Zahnarztbehandlung mit Sedierung, Wurmkur

Februar 2013 - Infekt mit Fieber, behandelt mit AB, Blutbild wurde durch Klinik gefertigt, Ergebnisse liegen mir nicht vor, Leber auffällig, Muskelwerte auffällig. Hiernach noch dickes Hinterbein, auch von Klinik behandelt, Medis weiß ich nicht mehr.

April 2013 - Wurmkur, Blutabnahme
Ergebnis Blutbild:
AST (GOT) 912 (Referenz -517)
ALT (GPT) 34 (Referenz -29)
Cholinesterase 8,86 (Referenz 4,2 - 8,00)
CK (NAC) 533 (Referenz -408)

In Absprache mit dem TA mehrwöchige, kurweise Gabe von Mariendistelsamen.

Juli 2013 - Überprüfung Blutbild, Ergebnis:
AST (GOT) 997 (Referenz -517)
y-GT 186 (Referenz -45)
Cholinesterase 9,32 (Referenz 42,-8,0)
GLDH 65,1 (Referenz -20,8 )
Selen 55,5 (Referenz 70-200)

Lt. Klinik soll ich nun Hepar Comp spritzen und Heparal füttern, dann in zwei Monaten nochmals testen. Außerdem wird was für den Selenwert gespritzt.

Mein 19-jähriger Haflinger ist komplett unauffällig, nur der Selenwert war bei ihm auch in gleicher Höhe niedrig.

Die Blutabnahme erfolgte jeweils VOR dem Impfen oder der Wurmkur, so daß eine Verfälschung nicht möglich ist.

Ich kann mir so gar nicht erklären, wo das herkommt. Das Pferd erhält aufgrund PSSM-Trägereigenschaft keinen Zucker, kein Getreide. Bis Mai erhielt er nur morgens und abends eine Handvoll pelletierten Leinsamentreter mit Jungpferde-Mineralfutter, seit Mai aufgrund ganztägigem Weidegang nur Heu ad lib und Weide.

Gifte auf der Weide kann ich nahezu ausschließen, da wir die Weide selbst sehr penibel pflegen und ich den Bestand sehr gut kenne. JKK hatten wir schon vereinzelte Pflanzen (vielleicht 3 Stück/Jahr), die ich immer mitsamt Wurzel ausreiße, auch das Rosettenstadium erkenne ich. Die Weiden werden zudem nahezu täglich von mir abgegangen.

Da wir selbst füttern und ich beim Heu ebenfalls penibel bin, kann ich auch da Giftpflanzen weitgehend ausschließen.

Wir tränken aus Maurerbottichen - ob das ein Ansatz wäre, habe ich mit den TAs bereits diskutiert. Die meinen: eher weniger. Kurt trägt einen Greenguard-Maulkorb - auch daher könne eigentlich keine solche Belastung kommen.

Leberegel kann sich auch keiner vorstellen, da wir keinen Sumpf oder nasse Stellen in Reichweite oder auf der Weide haben.

Ich würde gerne nicht nur die Sympthome behandeln, sondern möchte die Ursache abstellen. Klaro: schwierig.

Vielleicht fällt deshalb hier dem ein oder anderen noch etwas ein.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Benutzeravatar
ottilie
User
Beiträge: 5400
Registriert: Fr, 22. Jun 2007 12:00
Wohnort: Oberbayern

Beitrag von ottilie »

Kennst Du sicherlich schon:
Erklärung Blutbild NHC

Zur Ursachenforschung an sich kann ich leider wenig beitragen, nur meine Gedanken - "Maurertrog" ist aus PVC? Die stehen ja schon im Verdacht, Weichmacher abzugeben. Ein Pferd, was bereits einen warum auch immer gestörten Stoffwechsel hat, ist hier sicherlich anfälliger als eines bei dem alles im Lot ist. Ich würde hier sicherlich einen lebensmittelechten Trog anschaffen, nur um in letzter Konsequenz alles auszuschließen was ich beeinflussen kann.

Und da sonst bereits alles abgeklärt ist - hast Du das (Tränk)Wasser mal untersuchen lassen?

Mehr fällt mir leider auch nicht ein, außer die Daumen zu drücken.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Maurerbottich war bei uns tatsächlich - offenbar zumindest - vor einigen Jahren Grund für auffällige Leberwerte bei Tindy.

Anderes hatten wir damals nicht gefunden, daher bin ich leider auch keine gute Ideen-Geberin.

(außer für lebenmittelechte Bottiche vielleicht - graf online hat uns ausreichend Auswahl zu tauglichen Preisen geboten :wink: )

Wie "gravierend" sind denn lt. TA oder Klinik die Werte? Ich hatte mich damals auftrund eines laaaaangen roten Balkens und der Zahlen auf der Auswertung fürchterlich erschreckt, der TA hat mir dann die größe Sorge genommen, meinte eine Überschreitung um ein Vielfaches sei bei Abweichung aber völlig normal (keine Ahnung was das damals genau für ein Wert war - wurde nur "Leberwert" genannt und ich war vor 20 Jahren noch nicht so im Detail rein vertieft :oops: )
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Belfigor
User
Beiträge: 434
Registriert: Sa, 13. Feb 2010 16:40
Wohnort: Bayern

Beitrag von Belfigor »

Ist wirklich auszuschließen, dass im Heu JKK beigemengt ist? Da reichen ja schon Minimengen aus... (und die Pferde fressen es auch noch anstandslos). Ich frage mich das bei dem thread deshalb, weil ich das mal von einem Stall kannte; allerdings war dort nicht nur ein Pferd betroffen, da hatten mehrere (aber auch nicht alle, obwohl ja alle das selbe Heu bekamen...) schlechte Leberwerte und der Tierarzt rätselte darüber, dachte auch an Leberegel auf den Koppeln (da die Wiesen sehr moorig waren, wie sind denn Eure?)...
"Die Wahrheit kann man nicht verbrennen, denn sie ist das Feuer."
Antworten