Erarbeitung der Pirouette

Rund um die klassische Reitkunst

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nutsi
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...

Beitrag von nutsi »

Womit wir wieder am Anfang wären....
Wieder fehlt etwas wichtiges am Zitat von Steinbrecht. Ich füge es nochmal ein

Ich zitiere auch Herrn Steinbrecht, der auf den davorliegenden Seiten immer wieder betont, wie wichtig ein sauberer Dreitakt im Galopp ist.
Erst im Anschluß der sauber gesprungenen ( auf dem inneren HB) P. folgt bei ganz wenigen Ausnahmepferden der Redopp. Die Entwicklung dieses Schulgalopps ist tatsächlich ein Viertakt, der allerdings mit dem Auge nicht wahrnehmbar sein darf, da es sonst darauf hindeutet, das die Bewegung schleppend geworden ist.
Natürlich kann man auch aus dem Redopp eine Piruoette springen, aber ich glaube nicht, daß sich Pepes Frage darauf bezog.
Ich denke, dass der Redopp nur sehr wenigen Könnern vorbehalten ist, die auch den Wert auf einen klare Trennung zwischen Drei und Viertakt legen werden.
Ich glaube nicht, daß wir uns zu diesen Könnern zählen können ( auch ich mache das nicht).
Deswegen sollten wir uns im sauberen Dreitakt (was richtig geritten auch schon eine Kunst für sich ist) der P. zuwenden, in der Hoffnung, erstmal dieses zu bewältigen.
Für Bailador:
denn:" Es gibt in der Kunst eine Kategorie von überdurchschnittlicher und so erhebender Freude, dass man dem, der sie einem geschenkt hat, auf ewig verpflichtet ist."
Sacha Guitry
**Pedro**
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Beitrag von **Pedro** »

So. Jetzt muss ich passen. Ich druck das mal aus und leg es meinem RL vor. Der ist allerdings das WE auf Kurs, Antwort gibt´s also erst nächste Woche ;) ok? Sorry.
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Jen
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Beitrag von Jen »

@nutsi
nur dass wir uns richtig verstehen: für die Galopparbeit will ich auch einen sauberen 3takt! Nur was IN der pirouette geschieht, ist ein anderes thema: 4takt.

jedoch dass die Wendung um den inneren Hinterfuss gesprungen werden soll, sind wir uns ja einig. Oder? Und um das geht es jetzt.
Liebe Grüesslis, Jen
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**Pedro**
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Beitrag von **Pedro** »

Jen hat geschrieben:@nutsi


jedoch dass die Wendung um den inneren Hinterfuss gesprungen werden soll, sind wir uns ja einig. Oder? Und um das geht es jetzt.
uneins! Aber ich hoffe, dir hierfür eine ausreichende Erklärung liefern zu können ;)
nutsi
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Beitrag von nutsi »

Natürlich bin ich mit Dir einig, daß die P. um das innere Hinterbein gesprungen wird. Keine Diskussion. :D Sorry, habe wohl nicht richtig gelesen.

Ansonsten scheinen sich die Fronten sich hier zu verhärten und jeder bleibt bei seiner Meinung :D Ohne es böse zu meinen. Daher sollten wir es dabei belassen.Kann nur empfehlen, die P. mal selber zu reiten und zu fühlen, ohne das Pferd rumzuziehen oder anderes.
@Pepe:
Mir ist noch eine schöne Übung eingefallen. Kleines Viereck ( halbe Bahn ), jeweils in der Ecke 1-3 Sprünge P.
Für Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
lg nutsi
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Sacha Guitry
horsman
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Beitrag von horsman »

ein Vorschlag an Pedro:

filme mal die vermeintlichen 3-T-Pirouetten deines RL, und schaut sie euch sie in Zeitlupe an
**Pedro**
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Beitrag von **Pedro** »

Der hat ja kein Reitbares Pferd z.Zt. Und wenn er wieder eins hat, dann ist es sein genesenes Jungpferd, was es noch nicht kann.

Andere Frage: es geht ja nicht nur um den 4-Schlag, den man in der Zeitlupe sieht, sondern den man auch sieht, stünde man direkt neben dem Platz, oder nicht??!? Also ein deutliches Vorwegspringen des Hinterbeins? und kein kurzes winzig-zehntel-versetztes was man nur in der Zeitlupe sieht?
horsman
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Beitrag von horsman »

jep,
meist sieht man das 4-Takt fussen IN DER PIROUETTE auch ohne Zeitlupe.

Aber wie Jen schon sagt, es geht nur um den Galopp in der Drehung, nicht davor und nicht dahinter!
Stephanie

Beitrag von Stephanie »

Nochmal ein Zitat von Kurt Albrecht (S. 79) aus vorgenanntem Buch:

zu welches Bein sich von welchem wegbewegt:

"Weitere Kriterien der Pirouette müssen sein:

- Das Pferd muss mit dem inneren Hinterfuß einen möglichst kleinen Kreis beschreiben.

Obwohl natürlich auch in der Pirouette der äußere Hinterfuß, der für die Erhaltung der Galopp-Bewegung wichtigere ist, wird das "Maß des Kreises" nach dem Weg des inneren Hinterfußes gemessen."


Der innere Hinterfuss soll sich ja möglichst gar nicht wegbewegen, sondern "am Platz auf- und abfußen (also nicht drehen am Boden).
Der äußere Hinterfuß ist der mit dem größeren Aktionsradius, er bewegt sich ja idealerweise UM das innere Hinterbein herum.

Zu der Zahl der Sprünge schreibt er:

"- Die Anzahl der Sprünge bei einer "ganzen Pirouette" soll 6 - 8 betragen.

Bei weniger Sprüngen geht die klare Vorwärtstendenz verloren. Sie soll das Pferd befähigen, die Pirouette auf Wunsch des Reiters nach jedem Sprung zu unterbrechen und in eine Vorwärtsbewegung umzuwandeln. Die "halbe Pirouette" soll auf keinen Fall weniger als 3 Sprünge haben."


Stephanie
moreno
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Beitrag von moreno »

Hallo,

in den Richtlinien, Band 2, Seite 81, Ausgabe 1997 hat sich selbst die FN von der irrigen Vorstellung einer Dreitaktpirouettte verabschiedet, was im übrigen schon General Decarpentry schon 1949 mit Zeilupenaufnahmen belegen konnte.

Es dauert halt immer einige Zeit, bis die Buschtrommeln bis Warendorf dringen.

Schöne Grüße,

Dörr
Reiten sie ihr Pferd glücklich. (N. Oliveira)
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Larry
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Beitrag von Larry »

von der irrigen Vorstellung einer Dreitaktpirouettte
Na, dann hoffe ich, dass die Buschtrommeln DAS nicht nach Wien in die Hofreitschule tragen...in einem sehr umfangreichen Gespräch (im übrigen erst diese Woche!!) mit einem Ausbilder/Bereiter/Reiter wurde ich für mich bestätigt.

DESWEGEN auch NOCH EINMAL der Hinweis (wir reden hier von der Erarbeitung der P und nicht von einem Pferd, das die Fähigkeit und den Ausbildungsstand besitzt und auf dem Teller galoppiert)
DESWEGEN auch der Hinweis- wir sind in der Klassik und nicht im WESTERN(Bereich) oder DOMA VAQUERA(Bereich)!
Zudem KEINER meine Denksportaufgabe RICHTIG beantwortet hat.
Schade...schade....
PS: Blondinentip-also EXblondine:
Man muss nicht immer sehen und fühlen...man kann ja auch mal HÖREN (Pferde machen bekanntlich Geräusche - die den Takt erkennen lassen!
So, nichts desto trotz :D ALLEN nun ein schönes Wochenende und morgen eine schönen Dritten! :wink:

Bald ist ja Weihnachtsmannzeit, der soll ja nun wissen, dass wir uns hier alle trotzdem brav verstehen und unterhalten :roll: Eine Rute hat schließlich HIER NIEMAND verdient :lol:
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallo Larry

Ehrlich gesagt, verstehe ich den Sinn deiner Denksportaufgabe nicht. Warum sollte ein Pferd nach einer P. keine Einerwechsel gehen können? Es ist ein Unterschied, ob ein Pferd einen falschen 4takt (wo das vorderbein zuerst auffusst und dann das Hinterbein kurz darauf = Passgalopp) aufweist, wobei es damit auch keine Pirouette (Einerwechsel aber schon, wenn auch nicht korrekt) machen kann, von dem her erübrigt sich das. Oder ob ein Pferd einen korrekten 4takt geht, wo zuerst das innere Hinterbein auffusst und dann erst das äussere Vorderbein. Dies kann es jedoch nur, wenn es sich soweit versammeln kann, dass es eben auch auf dem "Teller" galoppieren kann.

Über den Sinn eine P. zu erarbeiten, ohne auch eine gewisse Versammlungsfähigkeit im Galopp schon aufweisen zu können, lässt sich streiten. Ich sehe keinen Sinn darin, deshalb arbeite ich zuerst einmal weiter daran, bevor ich mich an die P. mache. Was ich jedoch zwischendurch mal versuche ist, im Traversgalopp den Zirkel zu verkleinern, dabei versammelt sich das Pferd selber immer mehr. Jedoch gibt es da bei uns zb. dann auch deutliche Grenzen und weiter können wir auch nicht verkleinern. Dies ist jedoch einfach eine etwas kleinere Traversvolte, aber noch lange keine P.

So oder so muss ich mich aber schlussendlich an der korrekten, idealen Lektion orientieren, wenn ich eine Lektion erarbeite. Ob ich die dann erreiche ist eine andere Geschichte. Aber es macht für mich keinen Sinn schon im vornherein das Ideal zu köpfen...

Aber wenn du Denksportaufgaben liebst, könntest du ja auch noch mal meine auflösen ;) Guck dir mal Video 31 an und beschreib mir die Abfolge des Auffussens... :)
Liebe Grüesslis, Jen
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Larry
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Beitrag von Larry »

Guten Morgen Jen, zu Deiner Frage:
Kann ich leider nicht öffnen - außerdem hast Du NICHT beantwortet, was ich damit genau meinte.. Keiner.
Ich liebe Denksportaufgaben? Wie kommst Du denn darauf? Weil ich die Frage so bezeichnet habe?
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Zudem ich NOCH EINMAL nie bestritten habe, dass viele im 4Takt eine P. reiten. Egal welche Reitweise wir jetzt einmal nehmen.
Aber auch DAS NOCH EINMAL: Es gibt in der klassische Reiterei einen Richtigen und einen Falschen (4Takt).
Was ich sehe ist eins(weil Du immer auf Videos pochst), was wirklich drin steckt, ist wieder etwas anderes! Beispiel: kann auch für TV-Filme eine tolle super aussehende Torte hinstellen, wo jeder gleich rein beißen möchte- deswegen muss sie nicht dadurch reell oder richtig oder echt und genießbar sein.
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Zitat von Jen:
Über den Sinn eine P. zu erarbeiten, ohne auch eine gewisse Versammlungsfähigkeit im Galopp schon aufweisen zu können, lässt sich streiten.


Genau eben nicht!
Darin liegt ja nun der Unterschied der Erarbeitung(u.a. in den verschiedenen Reitweisen)und letzten Endes dadurch auch in der Ausführung.
Ich glaube, wie nutsi schon sagte, kommen wir wohl leider derzeit nicht auf den gleichen "Nenner".
Berlingrüße Larry
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Jen
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Beitrag von Jen »

Larry hat geschrieben:Guten Morgen Jen, zu Deiner Frage:
Kann ich leider nicht öffnen - außerdem hast Du NICHT beantwortet, was ich damit genau meinte.. Keiner.
Na, dann musst du wohl auflösen, denn ich weiss wirklich nicht worauf du hinaus möchtest ;)
Aber auch DAS NOCH EINMAL: Es gibt in der klassische Reiterei einen Richtigen und einen Falschen (4Takt).
Richtig. DAs habe ich aber glaube ich schon in einem der ersten Postings geschrieben und in diversen anderen auch nochmals... auf was willst du genau hinaus?

Zitat von Jen:
Über den Sinn eine P. zu erarbeiten, ohne auch eine gewisse Versammlungsfähigkeit im Galopp schon aufweisen zu können, lässt sich streiten.


Genau eben nicht!
Darin liegt ja nun der Unterschied der Erarbeitung(u.a. in den verschiedenen Reitweisen)und letzten Endes dadurch auch in der Ausführung.
Lassen wir doch mal alle anderen Reitweisen aussen vor und beschränken uns auf die klassische Reitweise. Ich denke, da ist es ja schon ziemlich genau definiert, wie die Ausführung am Schluss sein sollte, damit man von einer Galopp-Pirouette sprechen kann.

Aber du könntest ja vielleicht mal ausführen, was genau du zb. daran sinnvoll findest, eine P. zu erarbeiten, wenn eine gewisse Versammlungsfähigkeit im Galopp noch nicht gegeben ist. Das würde mich noch interessieren, denn ich finde eine gewisse Basis muss doch schon vorhanden sein, wenn man sich an so schwierige Lektionen heranwagt, weil sonst die Erarbeitung der Lektionen eben nicht reell sein kann. Nicht umsonst wird die Galopp-Pirouette auch als "Krönung der Galopparbeit" genannt... Aber vielleicht verstehe ich ja nicht, was du genau meinst, deshalb wäre es schön, wenn du es mir erklären könntest.
Ich glaube, wie nutsi schon sagte, kommen wir wohl leider derzeit nicht auf den gleichen "Nenner".
Berlingrüße Larry
Aber nur so gibt es eine Diskussion! Wenn wir alle gleicher Meinung wären, hätte dieser Thread keine Beiträge ;) Wir streiten ja nicht, wir diskutieren nur! :D Ich find's easy. Ihr nicht? Es ist einfach wirklich schade, dass wir nicht über die Videos diskutieren können, denn es ist wirklich gutes Anschauungsmaterial... seufz.
Liebe Grüesslis, Jen
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Leo
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Beitrag von Leo »

Vielleicht bin ich nicht so der super gute Beobachter, aber ich hab mir jetzt einen Teil der genannten Videos angeschaut. Teilweise erscheint es mir so, dass das innere Hinterbein stehen bleibt (was ja wohl mal gar nicht erwünscht ist) Teilweise finde ich fußen die Pferd diagonal ab aber nicht auf. ISt das nun ein Dreitakt oder Viertakt ? :?: Teilweise ist deutlich zu sehen, dass die Pferde nicht diagonal ab- und auffußen.
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