Balanceprobleme beim Pferd

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Josatianma
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Balanceprobleme beim Pferd

Beitrag von Josatianma »

Wo fange ich an: Kennt von euch jemand Pferde, die absolute Probleme haben sich auszubalancieren? Aber ohne Diagnosen wie Shivering etc..

Das Pferd ist sieben Jahre und wird regelmäßig gearbeitet, trotzdem hat man beim Reiten das Gefühl geradeaus geht gar nicht. Es ist schwer zu beschreiben. Hat vielleicht jemand eine Idee oder einen Ansatz. Oder stellt Fragen, damit es klarer wird.
Liebe Grüße, Sabine

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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Wim ist so ein Kandidat. Durch das ISG ist er schief, HH läuft leicht nach rechts versetzt. Dadurch schiebt ein Hinterbein mehr und er läuft permanent schief. Ein Ding der Unmöglichkeit, die als schwacher Reiter korrigieren zu wollen. Am besten ist diese Schiefe von der Kutsche aus ersichtlich.

Eine andere Sache, die mir bei sowas immer einfällt sind Ataxien. Es gibt ja verschiedene Ataxien und verschiedene Ursachen. Klemmt das betroffene Pferd den Schweif beim laufen so ein, dass er zwischen den Beinen in Bewegung nach vorne fällt und nicht locker nach hinten pendelt?
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Wir haben ihn erst vor knapp zwei Monaten von einem guten TA Knochenmäßig durchchecken lassen. Es wurde im Halswirbelbereich etwas eingerenkt. Die Balanceprobleme wurden dadurch nicht besser.

Der Schweif pendelt locker. Der Schritt ist auch gleichmäßig (zumindest für einen Spanier, wenn er nicht gerade mal wieder rumzackeln möchte :wink: )
Liebe Grüße, Sabine

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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Borreliose?
Bzw. irgendetwas anderes, was sich aufs Nervensystem oder in diese Richtung auswirken kann?

Gibt es einen THP der da was testen kann? Vielleicht auch Bioresonanz?

Und ist es so auffällig, daß man auf einem Video was sehen könnte?
Es grüsst ottilie
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Video werden wir jetzt machen. Wir werden auch nochmal einen anderen Sattel ausprobieren. Ein Video wird es eventuell klarer machen.

THP haben wir zum Testen zur Zeit nicht an der Hand.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Josa hat geschrieben:Wir werden auch nochmal einen anderen Sattel ausprobieren
Geht er denn ohne Sattel nicht schief?
Also an der Longe geradeaus, freilaufen etc.?
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Er geht ja nicht schief, er schwankt. Auch an der Longe ist es nicht wirklich konstant.

Ein Pferd, das so geritten und ausgebildet wird wie er sollte eben mittlerweile zumindest die normalen Bahnfiguren korrekt gehen können. Und das ist leider nicht der Fall.
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kiki
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Beitrag von kiki »

Wenn er schwankt und an der Longe auch und nicht nur unterm Sattel, tippe ich auch eher auf ein anderes Problem, so wie Ottilie.

Wie war das beim frei laufen? Longe und frei laufen ist ja auch noch was anderes.

Borreliose ist sehr komplex und schwierig nachzuweisen, da der Bluttest nicht zuverlässig ist.
Jedoch kann man sie durch eine Szintigraphie nachweisen, was wohl sehr teuer wäre, das würde ich nur bei einem begründeten Verdacht machen.

Was sagt denn der TA dazu?
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Josatianma hat geschrieben:Wir haben ihn erst vor knapp zwei Monaten von einem guten TA Knochenmäßig durchchecken lassen. Es wurde im Halswirbelbereich etwas eingerenkt. Die Balanceprobleme wurden dadurch nicht besser.
Das ISG heißt zwar Gelenk, ist aber keins. Auf einer Röntgenaufnahme würde man gar nichts sehen können. Ich nehme an die Balance ist auf einer Seite deutlich schlechter als auf der anderen?
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

kiki hat geschrieben: Jedoch kann man sie durch eine Szintigraphie nachweisen, was wohl sehr teuer wäre, das würde ich nur bei einem begründeten Verdacht machen.
?? Wie sollte man Borreliose durch eine Szinti nachweisen können? Bist du da sicher?

@Josa: Was macht er mit Stangen? Durchholzen? Kann er flüssig eine einzelne Stange überqueren, über ihr stehen bleiben, rückwärts drüberlaufen?
Ich habe schon Pferde erlebt, die praktisch kein Körpergefühl hatten und nicht wussten, wo ihr Körper anfängt und aufhört...
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Nilspferd
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Beitrag von Nilspferd »

Merkt man einen Unterschied zwischen Halle und draußen, ist er draußen im Freien sicherer oder unsicherer?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

kiki hat geschrieben:Wie war das beim frei laufen?
Beim Freilaufen läuft er wie er will, da muß er ja nicht auf einem Zirkel und schon gar nicht in Anlehung gehen. Eine Schiefe des Pferdes könnte ich gymnastiszieren. Aber er ist nicht schief. Er kann nicht zwei Zirkel hintereinander auf einer Kreislinie laufen. Er muß ständig irgendwie korrigiert werden. Die Osteopathin hat gar nichts gefunden. Der TA hat dann was eingerenkt, dazwischen hatte er sich aber einmal festgelegt.
Colloid hat geschrieben:Was macht er mit Stangen?
Drüberfallen oder versuchen aus dem Weg zu gehen. An der DL ist es fast nicht möglich ihn über Stangen traben zu lassen. Selbst, wenn du bis kurz vorher das Gefühl hast, daß er diesmal trifft, schafft er es noch vorbeizukommen. Einzelne Stangen kann er so überqueren. An der Hand ist es auch nicht ganz so extrem.

@Medusa: Nein, es ist auf beiden Händen gleich. Da tut sich nicht viel.

@Nilspferd: Ich selber war mit ihm nie im Gelände, aber auch da ist es nicht komplett weg. Selbst als Handpferd läuft er nicht schnurstracks neben mir her.

Ich hoffe, ich habe alle Fragen beantwortet und keine überlesen.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Da es sich wohl um die hübschen Schimmel von Atta handelt warte ich gespannt auf das Video. Alles andere ist wohl stochern im Nebel.

Auf jeden Fall extrem frustrierend für die Reiterin. Ich hoffe, Ihr findet einen Grund, der dann auch noch reparabel ist....
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Nilspferd
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Beitrag von Nilspferd »

Josatianma hat geschrieben: @Nilspferd: Ich selber war mit ihm nie im Gelände, aber auch da ist es nicht komplett weg. Selbst als Handpferd läuft er nicht schnurstracks neben mir her.
Aber es ist besser als in der Halle?
"Mein" Osteo hat gerade das Pferd einer Miteinstellerin behandelt, da ist das ähnlich, da fällt auf, dass er in der Halle vermehrt stolpert und schwankt und im Gelände ist es nahezu weg. Ich bekomm das so nicht mehr zusammen weil ich nur mit halbem Ohr dabei war, ich könnte nochmal nachfragen, aber es gibt wohl Pferde genauso wie Menschen, bei denen die räumliche Wahrnehmung gestört ist und die immer Anhaltspunkte zur Orientierung brauchen, im Gelände beispielsweise den Horizont (wie ein Seekranker), in der Halle fehlt das und da kommen evtl. noch die Lichtverhältnisse hinzu (unsere ist eher schlecht ausgeleuchtet). Sowas kann wohl teilweise wie beim Menschen auch mit den Kopfgelenken zusammenhängen, sprich Störungen im Genickbereich.

edith: Aus dem Humanbereich, HWS-bedingter Schwindel: Die Entstehung durch das PropriozeptiveSystem: Die Propriorezeptoren in den Gelenken und der Muskulatur der Halswirbelsäule sind sowohl für den Stellsinn als auch fürden Bewegungssinn des Körpers wichtige Sensoren. Bei Fehlstellungen der HWS, Bewegungsblockaden vor allem in den Kopfgelenken und bei muskulärer Verspannung kommt es zu Fehlinformationen aus dem Propriozeptiven System, was wiederum das Symptom Schwindel bedingt.

Mal doof gefragt: was hat die Osteopathin denn für Qualifikationen?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
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Beitrag von Josatianma »

@Nilspferd: Die Osteopathin ist nach DIPO ausgebildet. Auf jeden Fall wäre das wohl in etwa die Richtung, in die es gehen könnte.

@Medusa: Bingo, richtig geraten :D
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