Filzpad Eberhard Weiss

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Hab erst einen 1a Knetpadabdruck mit baumlosem Sattel hinbekommen, wo es vorn nicht mehr drückt und auch nicht mittig oder hinten mehr, sondern überall gleich und ich kann gut sitzen.
Solche Knetabdrücke habe ich auch von Sätteln bekommen - aber trotzdem keinen Aufbau des Trapezmuskels. Bei den Abdrücken frage ich mich auch das ein oder andere Mal, inwieweit sie wirklich das aussagen, was abgefragt wird.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

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Bernie
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Beitrag von Bernie »

Josatianma, stimme Dir zu. Was hatte ich bei baumlosen schöne Abdrücke. Pferd hatte Probleme mit den Sätteln, da sie eben trotz monatelanger Anpassung eben nicht zum Pferd und mir passten. (waren einige). Mein jetziger Sattel hat in den ersten 2 Dritteln mehr Druck, im letzten Drittel sehr wenig, das ist bei diesem Pferd notwendig und er baut massiv Trapezmuskel auf. *grins* Aber auch im hinteren Bereich. ;)
Kita
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Beitrag von Kita »

Josatianma hat geschrieben:
Hab erst einen 1a Knetpadabdruck mit baumlosem Sattel hinbekommen, wo es vorn nicht mehr drückt und auch nicht mittig oder hinten mehr, sondern überall gleich und ich kann gut sitzen.
Solche Knetabdrücke habe ich auch von Sätteln bekommen - aber trotzdem keinen Aufbau des Trapezmuskels. Bei den Abdrücken frage ich mich auch das ein oder andere Mal, inwieweit sie wirklich das aussagen, was abgefragt wird.
Wenn der Trapezmuskel mangelhaft ausgeprägt ist und es ein tolles Knetpadergebnis gibt, heißt dass nicht, dass der Sattel passt und Muskelaufbau erlaubt. Er passt dann perfekt in den athrophierten Rücken (klar, hat ja den Muskel abgedrückt oder wurde vom Sattler genau auf diesen mangelhaften Rückenzustand angepasst). Manche bezeichnen das ja auch als "Sattellage die man erst anreiten muss".

Dass der vordere Rückenbereich, wenn der Sattel weit genug ist den Muskeln Raum zu lassen, flächig etwas mehr Druck abkann ohne Satteldruck zu bekommen (siehe Studien Uni Zürich) scheint mir logisch, da dort ja über den langen Rückenmuskeln noch der Longissimus und der Trapezius Thoraxis liegen...also insgesamt mehr Muskelschichten als unter dem hinteren Sattelbereich. Außerdem nicht nur die Bauchmuskeln, sondern noch ein Teil der Brustmuskulatur (Gurtlage) und die Rippen sind im vorderen Sattellagebereich ja auch ausgeprägter/länger/größer.
Aber zu punktueller Druck oder zu enge KW führen zu Verspannungen bis geschädigtem Muskelgewebe und würgen die ganze Biomechanik ab.
Bei einem geschädigten Muskel, verklebten Muskelfasern und Faszien gehört das ganze eh erstmal vorsichtig aufmassiert und gedeht...auch mit anderem Sattel kann der Muskel im beeinträchtigten Zustand noch nicht richtig arbeiten, wird aber zumindest druckmäßig entlastet.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Wenn der Trapezmuskel mangelhaft ausgeprägt ist und es ein tolles Knetpadergebnis gibt, heißt dass nicht, dass der Sattel passt und Muskelaufbau erlaubt.
Ich habe nicht geschrieben, daß dies bei Pferden mit atrophierter Muskulatur der Fall war. Ich habe es auch bei Pferden mit sehr guter Muskulatur gesehen, die dann mit dem angeblich so gut passenden Sattel zügigst Muskulatur abbauten.

Und ansonsten: es ist wie so oft: Ferndiagnosen sind ja immer ganz nett, treffen aber oftmals einfach nicht den Punkt.
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Kerstin-K
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Beitrag von Kerstin-K »

Wenn ich ein Pferd habe, daß unter so einem Pad zufrieden und locker geht, Muskeln aufbaut, und ich mir im Vorfeld genug Gedanken um den richtigen Satteln gemacht habe, dann kann es nicht falsch sein, Theorie hin, Theorie her. Wieviel 1000 Therorien gibt es zu verschiedenen Gebissen, Sätteln, ja - zu der Reiterei allgemein ! Das was für mich zählt, ist die Reaktion meiner Pferde auf all das ! Ich höre in Zweifelsfällen oder wenn ich etwas neues ausprobiere immer auf meine Pferde, dann kann mir nix passieren...

Ausserdem denke ich, daß E.W. nicht dumm ist, er hat sich jahrelang Gedanken und Praxistest`s gemacht, und aus diesen unendlichen Gedanken und Test`s dieses Pad entwickelt.
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Josatianma hat geschrieben:Ich habe es auch bei Pferden mit sehr guter Muskulatur gesehen, die dann mit dem angeblich so gut passenden Sattel zügigst Muskulatur abbauten.
Das hatte ich bei meinem Pony auch. Der Rücken war super, der Sattel passte und das Schweißbild auch. Aber schon nach drei Wochen schwand die Muskulatur und das Schweißbild war dann auch nicht mehr gut. Und das versteh ich nicht, wenn der Sattel eigentlich zu passsen schien.

Ich hab mich in letzter Zeit auch viel mit dem Thema Sattel befasst. Aber je mehr ich mich damit beschäftige, desto unsicherer werd ich. Überall hört man was anderes, man weiß gar nicht mehr, worauf man sich da nun verlassen kann. :?
Zuletzt geändert von Cat_85 am Mi, 30. Dez 2009 00:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Josatianma hat geschrieben:
Wenn der Trapezmuskel mangelhaft ausgeprägt ist und es ein tolles Knetpadergebnis gibt, heißt dass nicht, dass der Sattel passt und Muskelaufbau erlaubt.
Ich habe nicht geschrieben, daß dies bei Pferden mit atrophierter Muskulatur der Fall war. Ich habe es auch bei Pferden mit sehr guter Muskulatur gesehen, die dann mit dem angeblich so gut passenden Sattel zügigst Muskulatur abbauten.

Und ansonsten: es ist wie so oft: Ferndiagnosen sind ja immer ganz nett, treffen aber oftmals einfach nicht den Punkt.
Bin da voll bei dir, es ist immer recht einfach von der Ferne eine tolle Diagnose zu treffen, SIE STIMMT JEDOCH ALL ZU OFT NICHT!
Immerhin ist jedes Reiter Pferd Paar ein Unikat und aus der Ferne sollte man wirklich vorsichtig sein mit diversen Feststellungen.

Habe übrigens das Pad heute wieder verwendet. Diesmal habe ich es aber unter die Schabracke direkt am Rücken gelegt.
Sehr schlechte Idee!!! :( :( :(

Pony (neuester Spitzname von Sammy :twisted: ) hatte nach dem Reiten stark verwirbelte Stellen im Bereich wo der Ausschnitt des Pads aufhört.
Weiteres hat sie gebuckelt. Wobei ich allerdings nicht sagen kann, ob das Buckeln nicht deswegen war, weil Madame 2 Tage gestanden ist und wir schon lange nicht ausreiten waren.

Ich werde das Pad aber wieder zwischen Sattel und Schabracke legen.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

So, ich habe das Pad ja nun einige Zeit in Gebrauch und mir vor zwei Tagen den D1 ausgeliehen. Mein Pferd findet das Pad definitiv besser. Ich habe jetzt nochmal Kontakt mit Herrn Weiss aufgenommen, inwiefern der Sattel anpassbar wäre.
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Beitrag von Tipolino »

gibt es noch mehr Erfahrungen mit diesem Pad? Grunsdätzlich macht es nicht so den vertrauenserweckenden Eindruck auf mich, aber man lernt ja gerne.
Aus welchen Materialien besteht das Ding? Wie groß ist der Ausschnitt in etwa?
Sorry wenn schon irgendwo steht - dann hab ichs wohl überlesen....
Liebe Grüße Sandra


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coverke
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Beitrag von coverke »

Ich habe das Pad ja auch - da Quidam aber gerade Reitpause hat kann ich kein neuen Infos dazu geben.

Die Male die ich es benutzt habe, ging Quidam aber deutlich besser als davor ohne Pad :!: Lockerer, zufriedener!
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@Tipolino: Das Pad ist auf Filz. Ein Fotot davon ist zwei Seiten vorher.

Ich habe Kontakt mit dem Team Weiß (von dort kam die erste Antwort) aufgenommen und wegen dem Umpolstern des Sattels gefragt. Außerdem habe ich wegen der verkleinerten Auflagefläche und der unterschiedlichen Paßform bei verschiedenen Pferdetypen gefragt. Herr Weiß ist zur Zeit im Ausland. Mir wurde aber seine Handynummer gegeben, damit ich diese Fragen nächste Woche stellen kann.
Liebe Grüße, Sabine

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coverke
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Beitrag von coverke »

Magst Du die Antworten dann hier rein stellen?
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@Coverke: Deshalb frage ich ja. Sie sind ja hier aufgekommen und ich wüßte gerne die Antwort vom Herstelle - und gehe davon aus: ihr auch 8)
Liebe Grüße, Sabine

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Beitrag von coverke »

8)

ähm... ja klar :lol:
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

So, Herr Weiss hatte heute Zeit für ein Gespräch. Unterstützung für die Anpassung bei einem Sattel wurde mir zugesagt. Das Gespräch war sehr angenehm und ich finde es toll, wieviel Zeit Herr Weiss sich genommen hat, und dass er jederzeit bereit ist weitere Fragen zu beantworten.

Erstmal zu dem Thema exterieurbedingte Unterschiede: Es gibt für Pferde unter 1,58 m ein anderes Pad. Die von Herrn Weiss hergestellten Pads passen ansonsten weitestgehend allen Pferden. Es gibt Ausnahmen und in diesen Fällen kann/wird das Pad angepasst.

Wenn Herr Weiss das Pad anpasst erfühlt er genau den Ansatzpunkt des Trapezmuskels markiert diesen und legt das Pad auf, um zu sehen, ob es passt. Wer selber herausfinden möchte, ob das Loch passend ist kann folgendes tun: Eine Person hält den Kopf des Pferdes und bewegt ihn auf und ab. Die zweite Person geht mit dem Daumen links und dem Zeigefinger rechts neben der Wirbelsäule vom höchsten Punkt des Widerristes aus nach hinten, bis er eine Bewegung der Muskulatur spürt. Dies ist der Punkt, an dem der Trapezmuskel ansetzt. Punkt markieren und Pad auflegen.

Zum Thema Auflagefläche: Es kommt nicht auf die Größe der Auflagefläche des Sattels an, sondern daß sich das Pferd darunter bewegen kann. Der Trapezmuskel ist am wenigsten belastbar. Direkt dahinter und darunter ist ein Pferd am höchsten belastbar. Die Fläche eines Sattels sollte eigentlich kurz hinter dem Trapezmuskel und auf den Rippen am breitesten sein. Wichtig ist auch, daß der Schwerpunkt des Sattels in der Mitte liegt und nicht wie heute oft vor der Mitte. Das Pferd muß mit dem Sattel umgehen und ihn anheben können. Es gibt Pferde, die einen Sattel im Schulterbereich um bis zu 5 cm anheben (was das gute funktionieren des D1 erklären würde)
Liebe Grüße, Sabine

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