Keine Übergänge mit jungen Pferden?

Rund um die klassische Reitkunst

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summer
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Keine Übergänge mit jungen Pferden?

Beitrag von summer »

ich habe heute mit zähnchen darüber philosophiert, ob man mit jungen pferden übergänge (zwischen den gangarten und innerhalb einer gangart) reiten soll/darf.
ich habe irgendwo mal gelesen (leider fällt mir nicht mehr ein wo :wut: ), dass man mit jungen pferden keine übergänge reiten soll, weil es dann probleme mit dem kreuzbein (dass wohl erst mit 5 jahren richtig gut verknöchert - wenn ich mich richtig erinnere) gibt.

habt ihr sowas auch schon mal gehört?

dass man mit jungen pferden nicht exzessiv übergänge reitet (oder überhaupt sehr viel trainiert) ist mir schon klar - aber übergänge können ja schon in der grundausbildung gut eingesetzt werden, oder etwa nicht? zähnchen denkt da zB an lösende trab-galopp-trab übergänge (auch hier natürlich keine 20 stück hintereinander).

was meint ihr dazu?
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Cat_85
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Re: Keine Übergänge mit jungen Pferden?

Beitrag von Cat_85 »

summer hat geschrieben:ich habe irgendwo mal gelesen (leider fällt mir nicht mehr ein wo :wut: ), dass man mit jungen pferden keine übergänge reiten soll, weil es dann probleme mit dem kreuzbein (dass wohl erst mit 5 jahren richtig gut verknöchert - wenn ich mich richtig erinnere) gibt.
:shock: Wenn das stimmt, sollte sowas in jedem guten Buch zur Pferdeausbildung stehen. Das hätte ja enorme Auswirkungen.

Denn ich fand Übergänge immer gut, um das Pferd locker zu bekommen, Durchlässgkeit zu trainieren usw. Auch bei jungen Pferden (in dem Maß, wie sie es können).
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smilla
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Beitrag von smilla »

Warum sollte man mit jungen Pferden etwas nicht trainieren, d.h. verbessern, was sie sowieso tun müssen. Erst mal Halt-Schritt ist doch schon ein Übergang, dann Schritt-Trab usw. Dann dch bitte so, dass das Pferd den Übergang immer besser ausführt. Und das muss man halt trainieren.
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Bernie
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Beitrag von Bernie »

:shock:

Jeder gut ausgebildete Tierarzt mit chiropraktischer Zusatzausbildung kann Dir Deine Frage beantworten.

Übergänge sind für mich das A und O in der Pferdeausbildung. Sie machen dem Pferd das Zusammenspiel der Hilfen klar, die Übergänge sind aber auch eine Überprüfung der Durchlässigkeit.

Man kann wirklich alles übertreiben. Und wenn diese These stimmen würde, dann setzt man sich am besten gar nicht auf ein Pferd, denn das ist für das ISG wohl am schlimmsten.

Was verstehst Du unter jungen Pferden? ein vierjähriges Pferd kann ohne körperliche Schäden 3-4 mal trainiert werden. Ganz im Gegenteil, soll und wird es durch das Training fitter.

Ich frage mich gerade, wie die x hunderttausend Pferde früher - sagen wir mal vor 30 Jahren - überlebt haben, als einfach nur geritten wurde. :wink:
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Für mich macht das auch keinen Sinn... Gegenfrage...wie soll man denn sonst überhaupt von einer Gangart in die andere kommen? Und ewig lange nur in einer zu bleiben ist ja auch nix (Galopp bis das Pferd umfällt, weil Übergang ist nicht?)

Wie du schon schreibst, "exzessiv" sollte man es nicht treiben, aber das gilt ja nicht nur für junge Pferde, dass alles was "zu...... " ist, meist in die falsche Richtung führt.
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Junito
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Beitrag von Junito »

Das wäre eine neue Theorie für mich, habe ich noch nie gehört oder gelesen.

Ist mir grade passend dazu unter die Augen gekommen:

http://www.youtube.com/watch?v=l1jF4E4QnAg

Auch wenn das vermutlich kein junges Pferd mehr ist.
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Also das das ISG erst beim 5jährigen Pferd stabil genug für versammelnde Arbeit ist, stimmt. Mit Übergängen hat das aber nix zu tun, außer man meint damit die Übergänge aus/in die versammelten Gangarten.

Aber Übergänge zwischen den Gangarten sollten unbedingt auch und vor allem mit jungen Pferden geübt werden (wie solls denn ohne überhaupt ausgebildet werden????) und gegen ein frisches Zulegen und wieder "einfangen" spricht ja auch wirklich gar nix.
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
horsman
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Beitrag von horsman »

dann dürfte man nur im Schritt reiten, weil alles andee erfordert einen Übergang.
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Junito
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Beitrag von Junito »

Nein, dann darf man sich nur draufsetzen. Von Halt zu Schritt ist ja auch schon ein Übergang... :mrgreen:
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Bernie hat geschrieben::shock:
Ich frage mich gerade, wie die x hunderttausend Pferde früher - sagen wir mal vor 30 Jahren - überlebt haben, als einfach nur geritten wurde. :wink:
*Unterschreib* Man kann es auch übertreiben mit der Vorsicht und dann sollte man in der Tat gar nicht reiten 8)
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
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summer
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Beitrag von summer »

eben deswegen frage ich ja - ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man ein pferd ausbilden soll, ohne übergänge (außer man fängst erst mit 5 jahren mit der ausbildung an). gerade durch diese bekommt man das pferd ja an die hilfen. schön zu wissen, dass nicht nur ich mich darüber wundere :D

wahrscheinlich gilt das vor allem für "versammelte" übungen. leider weiß ich wirklich nicht mehr, wo ich das gelesen habe *hirnwieeinnudelsiebhabe*(während des lesens hab ich mich da schon etwas gewundert).
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Beitrag von Bebe »

Was ich mir vorstellen könnte ,wäre das ständige Halt schritt Trab halt Trab schritt Galopp schritt Galoppschritt also wirklich ständig hinter einander, das es vielleicht die Gelenke & co mehr Beansprucht, als wenn das Pferd mehr Kraft hat?


Wie sieht es denn zu Anfang aus. Nach dem man 20 Minuten Schritt ging das man erst einmal sich ,,warm" trabtoder fangt ihr gleich mit Trab dann wieder schritt Trab.... an?
Ich bin der Meinung das man noch nicht richtig warm getrabt ist, bzw alles Locker ist
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Ich glaube, dass man wirklich korrekte Übergänge von einem jungen Pferd nicht erwarten kann. Klar muss man von einer Gangart in die nächste kommen, aber bei der Ausführung muss man schon Abstriche machen, und um die Beine durch diese nicht immer schönen Übergänge nicht zu ruinieren sollte man eben wenige reiten.

Ich meine gelesen zu haben, dass in der Spanischen Hofreitschule mit den Remonten kein Halt geritten wird außer zum Ende der Reiteinheit, weil sie nicht in der Lage sind, es korrekt auszuführen und sich keine schlechte Ausführung angewöhnen sollen.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Bebe hat geschrieben:das man erst einmal sich ,,warm" trabtoder fangt ihr gleich mit Trab dann wieder schritt Trab.... an?
Übergänge so kurz hintereinander würd ich mit einem jungen Pferd eh nicht reiten. Die haben beim Laufen an sich schon genug zu tun sich zu sortieren.
Wenn sie soweit sind, würd ich trotzdem erstmal warm traben und meist auch galoppieren, wobei das vom Pferd ahängt. Manche lassen sich Galopp besser los, andere eher im Trab.
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summer
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Beitrag von summer »

eigentlich habe ich das aufwärmen als selbstverständlich angenommen (aber ihr habt recht, manche leute "vergessen" das häufig). ich würde die übergänge eher in die arbeitsphase legen - und hier dann nicht unmengen an schnell aufeinanderfolgenden übergängen.
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