Weidepflege - Saatgutsorten

Welche Haltung für welches Pferd? - Hier könnt ihr darüber diskutieren.

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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Unsere ZG Raiffeisen bestellt nicht bei DSV. Aber sie haben mir eine Alternative gezeigt: Hier

Das kg kostet 3,10 EUR + Steuer (7 %). Das werd' ich glaub mal probieren. Sind zwar 10 anstatt nur 5 % Weidelgras drin, aber das dürfte nicht so schlimm sein.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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moppel1992
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Beitrag von moppel1992 »

ich starte jetzt auch einen Nachsaat-Versuch mit Country Horse Balance,also nur für kleine Lücken,per Hand.
habe mich gerade geärgert, dass unser Raiffeisen-Laden das nicht mehr im Programm hat u. auch nicht mehr für mich bestellt,obwohl sie regelmäßig von DSV beziehen. ich solle im Internet bestellen.

Recherche hat ergeben,dass der 10kg-Sack-Preis zwischen 52 und 85 Euro schwankg :shock: . habe nur einen Anbieter gefunden,der 25kg-Sack verkauft u. zwar für 112,50 Euro :D
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

moppel1992 hat geschrieben:Recherche hat ergeben,dass der 10kg-Sack-Preis zwischen 52 und 85 Euro schwankg :shock: . habe nur einen Anbieter gefunden,der 25kg-Sack verkauft u. zwar für 112,50 Euro :D
:shock: Ich hab für 20 kg nun 65 EUR oder so gezahlt. 8)
lg, Tanja

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moppel1992
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Beitrag von moppel1992 »

Für die von dir genannte Mischung? ui, Wahnsinnspreisunterschied. :shock:
hast du schon nachgesät? erfolgreich?
Bernie
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Beitrag von Bernie »

Ich muss mich jetzt mal rundum informieren, deshalb habe ich eben diesen Thread gelesen. Wir bekommen eine lange, dafür aber eher schmale Standweide für 2 Pferde. Und pachten noch eine zweite dazu.

Nun ist die bestehende Weide nicht sehr gepflegt, es wuchert schon viel Gras, aber auch rel. viel Hahnenfuß. Ansonsten gut bewachsen, keine kahlen Stellen.

Die Pferde sollen ganzjährig wechselweise auf diese beiden Koppeln gehen. Meine Idee wäre, die bereits bestehende Koppel wieder pferdegerecht zu besäen?

Ich komme zwar von einem Bauernhof, aber wir mähen halt die Wiesen und machen Heu. Wie pflegt man eine Koppel, auf der doch ganzjährig Pferde stehen?

Anfangs komplett alles abmähen? Dafür ist es schon zu spät, oder? Wäre ja schade...und der Hahnenfuß blüht schon.

Also jetzt dann rauf lassen, im Hochsommer auf die andere Koppel wechseln, die jetzige abmähen, abschleppen auch? düngen? Wie oft und überhaupt? Da eben alleinige Pferdekoppel?

Mir ist klar, dass es einige Zeit dauern wird, aber Ziel wäre es eben, dass beide Koppeln (wobei die neu zu pachtende in Ordnung ist, aber muss man auch erhalten) gleichmäßig wachsen, wir würden auch partiell abstecken und je nach Abweidung wechseln.

Bzgl. Nachsaat habe ich hier ja schon einiges gelesen.

Freue mich über Tipps, ich muss mich in die Materie noch ein wenig einarbeiten. ;)
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Also, zunächst sollte man sich einen genauen Überblick verschaffen:

*Wie groß ist die Weide?
*Wo liegt sie (im Rheinland braucht man logischerweise anderes Saatgut als im Gebirge)?
*Was wächst dort genau? Wieviel Gräser (welche?), wieviel Leguminosen, wieviel (Un-)Kräuter?
*Wie lückig ist der Bestand?
*Etc.

Dann hat man eine gute Ausgangslage, um sich weiter Gedanken zu machen.

Schmale, längliche Weiden sind mir persönlich immer lieber als viereckige, weil sie dem Bewegungsdrang der Pferde mehr Rechnung tragen.

Wenn eine Weide nun ganzjährig genutzt werden soll, benötigt man pro Pferd schon eine entsprechend große Fläche. Sonst ist im Winterhalbjahr alles matschig, man schafft Lücken, wo sich dann schnell Ungräser und Unkräuter ansiedeln. Pe mal Daumen heißt es immer 1 ha/Pferd bei Ganzjahreshaltung. Wir haben beispielsweise 1 ha für zwei Hafis, die aber nur im Sommer von März/April - Oktober/November auf die Weiden kommen.

Am liebsten ist mir auch die Weideform "Umtriebsweide", weil man dann besser pflegen kann und die Weiden sich besser erholen können. Abstecken mag ich persönlich nicht so, weil man 1. den Raum der Pferde, wo sie sich bewegen können, anfangs sehr begrenzt und 2. die Pferde leider dann die schon abgefressenen Stellen noch weider beweiden und verbeißen.

Wir haben unseren 1 ha in 5 nicht gleich große Teile eingeteilt, jeweils zu erreichen über einen Treibgang. Ist eine Weide zu 2/3 abgefressen, kommen sie auf die nächste. Da steht dann auf der nur zu 2/3 abgefressenen Weide zwar noch einiges, aber ich vermeide dadurch einen zu tiefen Verbiß. Den Rest mähen wir runter, verzugsweise transportiere ich das Mähgut ab. Mulchen geht notfalls auch. Man sollte hierbei aber bedenken, daß Pferde ziemlich wählerische Fresser sind. Sie fressen das, was sie gerne mögen, zuerst, lassen den Rest stehen. Ergo steht am Schluß innerhalb dieser restlichen 1/3 meist das ungeliebte Gras und die Unkräuter wie Hahnenfuß, etc. Mulcht man nun, bleibt das Zeug drauf liegen, sät sich also nochmals selbst nach. Man fördert damit u. U. eine Verbreitung der unliebsamen Gräser/Unkräuter.

Düngen würde ich nur nach Bedarf. Am besten geht das mit einer vorherigen Bodenprobe. Hab ich allerdings auch noch nie gemacht. Stelle ich im einen Jahr fest, daß das Gras nur mäßig wächst, werfe ich im kommenden Frühjahr Kalkamonsalpeter drauf. Das ist ein nur kurzzeitig wirkender Dünger, der bei uns aber völlig ausreicht. Ich habe das das letzte Mal vorletztes Jahr gemacht. Auch dieses Jahr ist erst mal keine Düngung notwendig - das gewünschte Gras wächst wie oll.

Unkräuter:

Hahnenfuß hatten/haben wir auch. Unsere Weiden waren letztlich nach sieben Jahren nur Beweidung/Mulchen ganz gelb. Das war der Zeitpunkt, als ich angefangen habe, mich schlau zu machen. Heute, nach drei Jahren konsequenter Weidepflege, haben wir das gut im Griff: der Hahnenfuß ist zu 3/4 zurückgedrängt.

Bei den Unkräutern sollte man sich zunächst mal schlau machen, warum die denn da wachsen. Hahnenfuß ist z. B. eine Zeigerpflanze für nassen Boden und viel Vertritt/Bodenverdichtung. Das sollte dann geändert werden. Wir haben bei uns nun natürlich keine Drainage um die Weide gelegt. Wir haben unseren Bauern so lange belabert, bis er uns zu dem damaligen 0,5 ha nochmals 0,5 ha dazugegeben hat. Also konnten wir damit den Vertritt einschränken.

Jedes Unkraut oder Kraut oder Gras oder Ungras hat Vorlieben und mag dies oder das nicht. Wenn man sich da etwas drauf einstellt, kann man durch eine entsprechende Bewirtschaftung die bevorzugten Gräser und Kräuter fördern und dadurch gleichzeitig die Unkräuter und Ungräser zurückdrängen.

Abschleppen tun wir nicht - wir haben allerdings auch nur zwei Pferde auf 1 ha. Wir ebnen die Maulwurfshügel im Frühjahr immer mit dem Rechen in Handbetrieb ein. Walzen wäre insbesondere nach der Nachsaat nicht schlecht, weil es das Saatgut im Boden festdrückt und insgesamt für Bodenschluß sorgt. Aber auch das machen wir nicht, kommen aber gut damit zurecht.

Ansonsten äppeln wir täglich ab. Wenn eine Weide zu 2/3 runtergefressen ist und die Pferde auf der nächsten sind, mähen wir ab und säen nochmals nach. Unterjährig ist der Konkurrenzdruck für die Nachsaat nicht so groß wie im Frühjahr (die "alteingesessenen" Pflanzen wachsen im Frühjahr wie doll und lassen der Nachaat u. U. keine Chance zum Durchkommen). Alternative wäre eine Nachsaat im Spätjahr (September/Oktober), wenn es noch nicht zu kalt ist. Grundsätzlich kann man aber auch nachsäen, wenn die Pferde noch auf der Weide sind: dann hat man durch die Pferde eine natürliche "Walze".

So. Ziemlich lang. Es ist aber auch ein sehr erschöpfendes Thema. Wenn man mal angefangen hat, sich einzulesen, ist es eigentlich einfach. Aber eben auch ein recht komplexes Thema. Wichtig ist vor allem, die einzelnen Gräser und Kräuter ein bißchen unterscheiden zu können, damit man weiß, was bei einem wächst und wie man was entsprechend fördern kann.
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Beitrag von ninischi »

*hochkram*
Unsere Pferde lassen nicht die Samen stehen, nur Teile der Stängel. Daher leuchtet mir nicht ein, warum sich beim Mulchen das Gras, welches stehen blieb, weiter verbreiten sollte. Oder habe ich da etwas übersehen?
Mulchen ist doch ansonsten eine gute Pflege für Gras.
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Naja, es bleibt ja meist das Gras/Ungras oder Kraut/Unkraut stehen, was die Pferde eben nicht gerne fressen. :wink:
lg, Tanja

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Beitrag von ninischi »

Ach so ist das gedacht. Na dann kann ich ja beruhigt weiter mulchen, solches Kraut haben wir nicht. :D
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