Wo fängt Rollkur an?

Rund um die klassische Reitkunst

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lalala

Beitrag von lalala »

Fuer mich ist es, wie gesagt, wenn jemand, egal wer und warum sein Pferd absichtlig ein gutes Stueck hdS reitet. In etwa bei 30° hdS faengt es an, natuerlich kann man es mehr uebertreiben. Hier das sind 30°:
Siehst du, das unterscheidet uns. Ich lege nämlich kein Geodreieck an, sondern schaue mir das Pferde-Reiterpaar in der Gesamtheit an und frage mich schon warum dieses oder jenes vielleicht in dem gezeigten Moment so ist. Und ich unterstelle nicht gleich jedem Reiter böse Absichten :wink:
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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

Na dann anders formuliert: Wenn das Pferd in der Haltung dauerhaft bleibt, ader sogar so ausgebunden ist, dann ist das doch wohl des Reiters Absicht, oder? :wink:

Klar ist von Rollkur nicht die Rede, wenn Pferd sich eine Fliege von der Brust wegbeisst.
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Lulu
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Beitrag von Lulu »

Für mich gibt es kein unbewusstes "Rollkuren" - es gibt dann nur ein nicht darüber nachdenken was man tut! Aber ansonsten tut der betreffende Reiter ja schon sein übriges damit sein Pferd sich in die Brust beißt! Auch wenn er selber vielleicht noch nie etwas von den Begrifflichkeiten - Rollkur, Hyperflexion oder dem neuen LDR - gehört hat, so wird es dennoch irgendwo irgendjemanden schon mal gesehen haben! Und macht es dann irgendwie nach!

Mal abgesehen davon, dass man sich auf diese Weise so sein Pferd schön gefügig machen kann und es funktionieren lässt!!!

Uns sollte aber dennoch allen bewusst sein, dass nicht nur bei der "englischen" (Turnier-)Reitweise so geritten wird, sondern es sich durch nahezu alle Sparten der Reiterei durchzieht!!!

Ich habe sowohl bei den sog. ganz "Großen" als auch bei "Hans Müller" das ganze gesehen und nicht nur vereinzelt!

Es ist und bleibt einfach mal eine falsche Form der Reiterei, nur die wenigsten befassen sich wirklich mit solchen Themen, denn bei denen muss das Pferd einfach nur funktionieren!!! Man gucke sich das AvG-Pferd doch mal an ----> mir fällt dazu nur TOT ein! Es hat resigniert und sich seinem Schicksal ergeben und genauso läuft das doch auch bei den vielen Hans Müllers und Lieschen Schmidt auf dem Lande!

Da darf das Pferd nicht mehr Pferd sein ----> es darf nicht seine Schönheit und seinen Ausdruck zu Schau stellen, es hat einfach nur brav zu funktionieren!

So genug ausgek.... und viel zu viel geschrieben! Aber so ist es nun einmal und das sind gewiss keine Einzelfälle!!!

Lulu
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Der Reitsport wird mir immer mehr zum Rätsel

http://www.youtube.com/watch?v=AGHG4vID ... re=related
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La_Bruja
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Beitrag von La_Bruja »

Und keine der Personen die dort sind sagt etwas :(


Bei diesen ganzen Diskussionen frage ich mich manchmal, warum ich mich überhaupt noch darüber ärger und dem Ganzen nicht den Rücken zukehre und mich nur noch um meinen eigenen "Kram" kümmer...
Julia
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Beitrag von Julia »

Filzi hat geschrieben:Der Reitsport wird mir immer mehr zum Rätsel

http://www.youtube.com/watch?v=AGHG4vID ... re=related
Sowas sehe ich bei uns im Stall jeden Tag, auch die Schlaufen sind bei uns genauso verschnallt :cry:

Und ich habe was gesagt, aber es hilft leider so garnichts. Auch der Mensch bei uns im Stall reitet erfolgreich S-Dressuren und höher und sagt auch ganz klar dass sein Erfolg ihn doch bestätigt :?

Was soll man da machen ? Wir gehen in einen anderen Stall, helfen können wir den Pferden leider nicht.....
Liebe Grüße, Julia
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Das ist schlicht Tierquälerei. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Was ein Armutszeugnis für den Reiter.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
esge
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Beitrag von esge »

Ich habe es die Tage mal wieder versucht - was zu sagen und somit was zu machen. Es ist völlig zwecklos. Die User sind absolut überzeugt, sie täten ihren Pferden sogar was Gutes damit!
Loslassen hilft
horsman
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Beitrag von horsman »

ja dieser arme springreiter da...
immerhin versucht er durch variation von versch. seitengänge die hinterbeine zu arbeiten. jetzt müßte er nur noch lernen, dass es nichts bringt, wenn er da vorne so arg rum zerrt, bzw. dass es viel effektiver wäre dies nicht zu tun. er sollte mal gescheiten reitunterricht bei jemandem nehmen, der ihm das beibringt ;-)

und diese schlaufzüel dann auch noch dazu. ach herje.

naja in zukunft sollte ja genau sowas verboten sein, weil aggessiv. mal sehen obs die stewarts hin kriegen.

aber esge hat leider recht. sie glauben noch dass das die pferde gut macht. das ist das problem.
Julia
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Beitrag von Julia »

Und was hilft es wenn es auf dem Turnier untersagt und geahndet wird, wenn es im täglichen Training weiter angewandt wird...
Liebe Grüße, Julia
sunny08
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Beitrag von sunny08 »

Hallo,

eigentlich ist es doch so, dass ein Pferd von selbst eine gute Haltung im
vorderen Bereich einnimmt, wenn ich es richtig arbeite. Das heißt, wenn
ich dem Pferd keine Formgebung im Bereich Stirn-Nasen-Linie durch
Zügeleinwirkung vorgebe, kann ich an der selbst gewählten Haltung
erkennen, ob ich richtig arbeite. Wenn hinten gut, dann vorne gut.

Wenn ich also dem Pferd eine Haltung vorgebe, bringe ich mich selbst
um diese Kontrollmöglichkeit. Ich kann ansonsten jedes Verwerfen,
Zungenfehler und alle anderen Fehler sehen. Was ja auch nötig ist,
um die Arbeit kontrollieren zu können. :roll:
Bernie
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Beitrag von Bernie »

ich fahre gerne mit dem Rad. Mal öfter und intensiver, mal weniger, aus Spaß, aber auch mit ein wenig Ehrgeiz. Die Weltspitze im Radsport dopt mehr oder weniger lustig herum, das tangiert mich überhaupt nicht. Ich fahre gerne mit meinem Rad. 8)

Ich werde Rollkur mit allen Auswüchsen und Unterstufen von jetzt an einfach ignorieren, denn diese Wichtigkeit hat diese "Methode" mE gar nicht verdient.
esge
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Beitrag von esge »

Sunny, leider funktioniert das nur bei Pferden mit einem guten Gebäude und ohne falsche Vorerfahrungen. Bei den anderen kannst du zum Teil bis zum St. Nimmerleinstag warten, bis sie unterm Sattel eine gute Haltung einnehmen.
Loslassen hilft
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Bernie hat geschrieben:ich fahre gerne mit dem Rad. Mal öfter und intensiver, mal weniger, aus Spaß, aber auch mit ein wenig Ehrgeiz. Die Weltspitze im Radsport dopt mehr oder weniger lustig herum, das tangiert mich überhaupt nicht. Ich fahre gerne mit meinem Rad. 8)

Ich werde Rollkur mit allen Auswüchsen und Unterstufen von jetzt an einfach ignorieren, denn diese Wichtigkeit hat diese "Methode" mE gar nicht verdient.
Sehr gut gesagt. Wir sind uns wohl alle einig, dass das Mist ist, und es ist eigentlich auch schon alles gesagt zum Thema. Lasst es uns einfach besser machen, und darüber austauschen wie das gehen kann und Spaß dabei haben :wink:
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
La_Bruja
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Beitrag von La_Bruja »

Bernie hat geschrieben:ich fahre gerne mit dem Rad. Mal öfter und intensiver, mal weniger, aus Spaß, aber auch mit ein wenig Ehrgeiz. Die Weltspitze im Radsport dopt mehr oder weniger lustig herum, das tangiert mich überhaupt nicht. Ich fahre gerne mit meinem Rad. 8)

Ich werde Rollkur mit allen Auswüchsen und Unterstufen von jetzt an einfach ignorieren, denn diese Wichtigkeit hat diese "Methode" mE gar nicht verdient.
Gut gesagt!


Das "etwas sagen" im eigenen Stall meist nicht hilft habe ich auch schon oft erfahren. Es ist ja auch immer schwierig den Reiter "in Aktion" direkt anzusprechen - denn gerade, wenn Stallkollegen nicht vorsätzlich zu hart reiten (Ist natürlich keine Entschuldigung!), will man sie ja auch nicht vor allen anderen bloß stellen - so ein Reiterhof ist ja oft schon Hexenkessel genug :lol: Außerdem würde das wohl eher das Gegenteil bewirken.. Aber wenn man die Leute hinterher mal ne ganze Woche nicht sieht, weil man zu unterschiedlichen Zeiten da ist, ist die richtige Gelegenheit schon wieder vorbei...

Und oft akzeptieren Reiter auch nicht, dass es mit der "richtigen" Methode einfach etwas länger dauert bis sich Erfolge zeigen - vor ein paar Wochen versuchte ein 12 oder 13 jähriges Mädchen (welches ich noch nie mit einem Reitlehrer gesehen hab, ich glaube die Eltern lassen sie da ganz allein "rumwursteln" :? ) verzweifelt ihren Haflinger an der Longe richtig anzugaloppieren. Sie hatte die Dreiecker aber so kurz gemacht, dass sich das Pferdchen garnicht mehr ausbalancieren konnte! Ich muss gestehen, genau den Fehler habe ich in dem Alter auch schon mal gemacht, wurde darauf hingewiesen und danach ist er mir nie wieder passiert. Habe sie also freundlich angesprochen (und auch erklärt WARUM die Dinger zu kurz waren), woraufhin sie die Dreiecker auch promt länger machte.
Als der Galopp daraufhin dank verspanntem Rücken und verwirrtem Pferd natürlich wieder nicht hinhaute, waren die Dreicker promt wieder kurz :roll:
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