Tossi hat geschrieben:Nur als Beispiel:
Finchen hat geschrieben:
Aber jut, mancher mag auch sein 2jähriges Kind gerne anleiten die Ausmalbilder besonders ordentlich zu machen, damit es stolz auf sich sein kann!
.....
Finde ich erstaunlich, ausgerechnet diejenigen, die total gegen jegliche Vermenschlichung von Pferden sind, bringen ständig den Vergleich mit Kleinkindern. Ich finde diesen Vergleich absolut verkehrt.
Tossi, wärst du so nett die Inhalte nicht zusammenhanglos zu kritisieren? Erstens habe ich das Beispiel Kleinkind nur aufgegriffen, zweitens geht es einzig darum dass da wohl mehr Verständis dafür besteht, dass Kleinkinder einfach nur SPIELEN sollen!
Wenn sie im Kindergarten malen wollen, malen sie. Zeichenunterricht nach Lehrplan gibt es aber nicht. Das ist der Zusammenhang zu den Jungpferden - es geht einzig um die Konzentrationsfähigkeit und das was - beide, die menschlichen und tieren Kleinkinder - für eine gute (Sozial-)Entwicklung brauchen, und dazu gehört keine Ausbildung, kein Training.
@gimlinchen:
wenn du schreibst du glaubst die Meinung einiger hier ist, dass es keine Dinge gibt, die du mit deinem Jungpferd tun kannst, dann hast du durch die Bank die Beiträge nicht verstanden, sorry. Wie Gast es erst jetzt wieder zusammen gefaßt hat haben hier ALLE mitgeteilt, dass normaler Umgang und damit nebenher erlernen von ganz alltäglichen Dingen selbstverständlich mit Jungen Pferden gemacht wird.
Du willst dass dein Pferd in etwas gut ist? Laß es doch ein sozialkompetenter Herdenkumpel werden. Das können ja leider viele Pferde nicht wirklich gut, weil man ihnen Dank moderner Boxenhaltung viel zu wenig die Möglichkeit gibt in gemischten Herden die Jugend pferdegerecht zu verbringen.
Du schreibst der Vater ist toll. Da werde ich skeptisch, denn die Besitzer sind ja auch deiner Aussage nach super toll, wie sie dir den Kleinen zur Verfügung gestellt haben und wie lieb sie sind - aber sind das nicht die gleichen, die die 2jährigen antrainieren?
Und vermutlich wurde der Hengst auch sehr früh ins Training genommen - und machen wir uns nichts vor, da lernen die dann noch wirklich unausgereiften Persönlichkeiten schlicht eins: mitmachen, funktionieren. Leider sehe ich unter diesen hinterher kaum welche, die noch "leben", im Umgang mit dem Menschen und unter dem Sattel noch eine eigene Persönlichkeit haben. Und an diesen wie Maschinchen funktionierenden Pferden läßt sich dann auch gut das erkennen, was in jungen Jahren schief gehen kann mit der Überforderung, Persönlichkeit und "Leben" ist oft nicht mehr übrig.
So, und ganz zum Thema Junghengste:
mein umgänglichster Ausbildungskandidat kam vierjährig als in der Herde deckender Hengst in meine Hände. Der Besitzer hat nahezu nichts mit ihm gemacht, gekauft 2jährig von einer großen Aufzuchtwiese beim Züchter weg, rein in die Herde zuhause (wir brauchen nicht disutieren, dass das mit Zucht rein gar nichts zu tun hat!). 2x im Jahr hat der Schmied ratzfatz die Hufe bearbeitet, wenn die Pferde auf eine andere Weide kamen wurden sie ans Halfter genommen, sonst mal gestreichelt, wenn Heu raus gebracht und dabei ein wenig Brot verfüttert wurde. Fertig.
Schnappen war bei ihm - alters- und geschlechtsspezifisch - völlig normal, aber er hat recht schnell kapiert, dass ich mir das ebenso wenig bieten lasse, wie die erwachsenen Stuten in der Herde - dazu rummste es halt wenige Male als Reaktion gewaltig, zudem habe ich mit ihm in der Herde die ersten zwei Besuche genutzt und sein Verständnis für meine "Position" im Umgang mit ihm erarbeitet.
Völlig easy war dann in 3 Wochen Gewöhnung an Pad und Gurt, Longe, Sattel, draufsitzen möglich. Danach habe ich ihn - zu Fuß - mitgenommen zum Reitverein. Straße, Autos, fremde Gegend... so what.
Klar, mit ihm war es besonders einfach, weil er charakterlich ein eher freundlich und anschließender Typ war, ein Jungspund mit mehr "Kopf" und Durchsetzungswillen hätte insgesamt nicht sooo schnell mitgespielt, aber ich würde jederzeit ein völlig "rohes" Pferd vierjährig vorziehen, als eins das als 2jähriges schon "gewöhnt" wurde. Klar, dass der Mittelweg aufgrund notwendigen Umgangs zwecks Hufbearbeitung, ggf. tierärztlicher Behandlung etc. der sinnigste ist.
Wenn ein Pferd mir vertrauen soll, muss es mich ernst nehmen. Kein Pferd nimmt ein anderes ernst, das sich ständig von ihm trietzen und anpöbeln läßt. Auf verständliche Art und Weise in die Schranken zu weisen sollte immer dazu gehören aus meiner Sicht,was nicht heißt, dass das Pferd immerzu kuschen muss. Mal rumkaspern ist immer dann ok, wenn klar ist, dass ich es jederzeit ohne Diskussion beenden kann - weil ich ernstgenommen werde.