Hengst wird Wallach, was nun?

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

Moderatoren: Janina, dshengis

Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

Rapunzel hat geschrieben:Wenn ich mich nicht täusche, war Rosarion erst sehr kurz kastriert bei dem Vergesellschaftungsversuch (also im Kopf noch Hengst) und wurde in kurzer Zeit mit mehreren Pferden hintereinander konfrontiert.

Es KANN gut gehen, aber tut es selten und ist für meine Begriffe sehr riskant. Das Modell "mit vielen Pferden auf einmal zusammenschmeißen" klappt übrigens oft am besten, wahrscheinlich weil sich dann die Reaktionen auf mehrere Pferde verteilen und nicht so eskalieren.
Mal davon abgesehen, dass die Kastration an Herrn Schimmel irgendwie auch beinahe spurlos vorbei gegangen ist: Beim letzten Absatz gebe ich Dir völlig recht. Diese Sitte, die Pferde erst peu a peu aneinander zu gewöhnen, birgt nämlich durchaus auch Risiken: Die Jungs können sich prima Feindbilder aussuchen…Das gilt allerdings generell und nicht nur bei der Hengstproblematik. Dennoch würde ich im Fall von Rosarion davon ausgehen, dass das einfach ein be... Unfall war, der auch mit einem anderen Pferd hätte passieren können. Das nämlich ein Hengst - wie oftmals im Zusammenhang mit Rosarion geschrieben – die Körpersprache anderer Pferde verlernt, und es deshalb zu seinem Tod kam, halte ich für ausgemachten Unsinn.

Zu Deinem letzten Posting: Yep, ob man einen Hengst mit anderen reiten oder im Hänger transportieren kann, sagt rein gar nichts darüber aus, ob das auch bei freier Vergesellschaftung klappt.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Jolly
User
Beiträge: 165
Registriert: Mo, 10. Mär 2008 11:20
Wohnort: Lüneburger Heide

Beitrag von Jolly »

Ich wollte damit auch nur sagen, dass die Pferde unter Aufsicht vergesellschaftet wurden und das Rosarion freundlich auf das andere Pferd zugegangen ist. Es war auch nicht das erste Zusammentreffen mit den anderen Pferden nach der Kastration.
Wie oft passieren Tritte, die für ein Pferd tötlich enden, ohne das einer der Beteiligten bis vor kurzem Hengst war? Das Risiko besteht immer, wenn man Pferden eine Herdenleben gönnt ...
Benutzeravatar
Blumee82
User
Beiträge: 2182
Registriert: Sa, 16. Feb 2008 22:23
Wohnort: Hessen

Beitrag von Blumee82 »

Mal wieder hochholt.

Ich habe Pao auch vor einigen Wochen legen lassen. Er ist ein 8 jähriger PRE (ehemals Hensgt) und hat auch gedeckt. Am Zaun tigerte er, vor allem wenn Stuten nur in riechweite waren. Gegenüber anderen Pferden war er sehr hengstig, egal ob Stall oder Koppel.

Ein kurzer Versuch, ihn in eine Wallachherde zu integrieren schlug fehl. Fragt mich nicht, wer die geniale Idee hatte, auch noch rossige Stuten daneben zu stellen *grummel*


Wenn er nun als Wallach neben den anderen steht, spielt er sich immer noch ganz schön auf. Er tigert zwar nicht mehr so sehr, haut aber vorne raus, schlägt mit dem Kopf, wiehert und trabt am Zaun auf und ab. Das wird zwar besser, aber er "geiert" richtig nach anderen Pferden.


Ich denke, dass es ein Zusammenspiel aus vielen Dingen ist und zwar unter anderem Langeweile in Kombi mit den rossigen Stuten. Aber er steht neben einer reinen Wallachherde, die Stuten sind nur hin und wieder in seh- bzw. riechweite.



An die ehemaligen Hengstbesitzer unter euch. Wann (nach welcher Zeit) habt ihr euren Neu-Wallach versucht in eine Gruppe zu integrieren? Wie habt ihr dies gemacht und wie kann ich dem "Geiern" nach anderen Pferden vorbeugen oder entgegenwirken?
Oder ist das alles total normal und legt sich erst mit viel mehr Zeit....
Rapunzel
User
Beiträge: 2337
Registriert: Mo, 09. Okt 2006 14:22

Beitrag von Rapunzel »

Wie lange das dauert, kann dir niemand sagen. Das geht von einer Woche bis zu einem Jahr oder überhaupt nie.

Ich habe aktuell einen 4-jährigen Wallach, im März gelegt, in eine Gruppe mit 2 Wallachen und einem Hengst integriert, der Junge hat absolut überhaupt nichts gemacht und macht auch keine Anstalten dazu, ordnet sich sofort dem Chef (21-jähriger Wallach) unter und ist zu den anderen (fast 30-jähriges RP und Minishetty) einfach nur nett. Der ist aber auch ein sehr entspannter und eher schüchterner Grundcharakter.

Ein echtes Alphatier wirst du auch nach längerer Zeit nicht so einfach integrieren können, das liegt in der Natur der Sache, dass dieser Wallache (die ja nun mal unnatürlich sind) entweder als "komische Stuten" betrachtet, die es zu erobern/verteidigen gilt, oder als "komische Konkurrenten", die man verjagen oder töten muss. Ein 8-jähriger, der darüber hinaus schon gedeckt hat, hat weitaus verfestigtere Hengstmanieren und Verhaltensmuster als ein Junger, daher würde ich davon ausgehen, dass es länger dauert und schwieriger wird.
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Habt ihr denn mal versucht ihm nur einen Kumpel hinzustellen - je nach seinem Naturell einen "starken", der sich nicht beeindrucken läßt, oder einen gelassenen, der ihm signalisiert, dass er ihn respektiert und damit gleich "hingenommen" wird?
Wäre sicher für den Anfang der kleinere Schritt, die zwei - auch zunächst getrennt, nebeneinander aufs Paddock, dann mal gemeinsam...
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Benutzeravatar
Cubano
User
Beiträge: 3727
Registriert: Di, 20. Mär 2007 19:34
Wohnort: Oldenburger Land

Beitrag von Cubano »

Blumee82 hat geschrieben:
Wenn er nun als Wallach neben den anderen steht, spielt er sich immer noch ganz schön auf. Er tigert zwar nicht mehr so sehr, haut aber vorne raus, schlägt mit dem Kopf, wiehert und trabt am Zaun auf und ab. Das wird zwar besser, aber er "geiert" richtig nach anderen Pferden.
Oder ist das alles total normal und legt sich erst mit viel mehr Zeit....
Wenn Du mich fragst: Bei manchen Wallachen legt sich das nie. Frax ist auch so ein Kandidat, der auch fast vier Jahre nach seiner Kastration noch die dicke Welle macht, wenn andere Wallache ins Spiel kommen. Allerdings beschränkt sich das auf eben diese dicke Welle, das Pferd hat noch nie einem anderen was getan, was über die üblichen Raufereien hinausgeht. Bei meinem ist das ganz klar reines Imponiergehabe. Ach ja: Frax ist das übrigens auch lattenhagen, ob das nun ein starkes oder ein gleichmütiges Pferd ist. Bei einem starken ordnet er sich ein paar Tage lang unter, danach geht das Gemacker wieder los. Bislang haben sich andere Pferde davon auch einschüchtern lassen. Mit Ausnahme des Schimmels, der ist und bleibt unangefochten Chef. Aber dafür musste er sich vor ein paar Jahren auf der Insel auch wirklich massiv durchsetzen.
zum Zeitpunkt: Was genau heißt "vor einigen Wochen"? Als Frax und Cubano damals gelegt wurden, hat mein spanischer TA mir geraten, den ersten Versuch, die beiden zusammen zu stellen, nach gut zwei Monaten zu machen. Das ging auch. Allerdings kannten die beiden sich da ja schon ein paar Jahre zumindest aus unmittelbarer Nachbarschaft.
Und mal eben zum Hengstverhalten: Das zeigt vor allem der Schimmel auf seine ruhige, souveräne Art immer noch. So steht der eigentlich nie IN, sondern immer in der NÄHE seiner Herde.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
gimlinchen
User
Beiträge: 6669
Registriert: Mi, 24. Sep 2008 12:04
Wohnort: Kamp-Lintfort
Kontaktdaten:

Beitrag von gimlinchen »

wieviel Herdenerfahrung hat denn der Exhengst? 2 Monate würdde ich tatsächlich bei der beschriebenen Situation mindestens warten
Benutzeravatar
Alkasar
User
Beiträge: 557
Registriert: Mo, 22. Dez 2008 11:13
Wohnort: 26736 Krummhörn-Ostfriesland
Kontaktdaten:

Beitrag von Alkasar »

Wir haben auch einige mehr oder weniger spät kastrierte Pferde auf dem Hof.

Einer wurde vor gut einem Jahr mit 13 gelegt. Der ist zwar in der Nähe anderer Pferde jetzt viel entspannter zu händeln aber zusammenstellen ist nicht möglich.

Ein 26 jähriger Araberwallach, spielt sich dermassen auf, man könnte meinen, er ist noch Hengst. Der ist schon seit über 15 Jahren kastriert. Steht problemlos in der Wallachherde, tigert aber am Zaum entlang wenn sich auf der angrenzenden Stutenweide was tut. Und er brüllt und brummelt wie verrückt.

Zwei 3 und 4 jährige Lippizaner sind vor etwa einem halben Jahr kastiert worden und stehen nun problemlos zusammen mit einem weiteren Wallach. Als sie noch Hengst waren konnte man sie nicht zusammenstellen, da haben sie sehr gekämpft.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
Benutzeravatar
amara
User
Beiträge: 2537
Registriert: Mo, 02. Apr 2007 23:44
Wohnort: Ravensburg

Beitrag von amara »

Mein extrem hengstiger Warmblüter wurde nach 5 Wochen (!) in eine Herde integriert.

ABER: er war nur 2 Monate in Einzelhaft. Er kam in eine REINE Männer-WG. UND - diese Männer-WG hatte 21 Bewohner. 8)
Also wohl eher eine außergewöhnlich gute Situation.

Allerdings war der Warmblüter halt ein echter Alpha. Es haben ihn 20 von 21 Pferden nicht interessiert. Nur EINER - der (seit 8 Jahren) aktuelle Chef. Nix von wegen Aggressionen verteilen, der ging da rein mit dem ganz GANZ klaren Ziel die Herde zu übernehmen. :roll:
Ein echt geborenes Leittier. Die beiden haben sich bekriegt, der zweite leider auch sehr dominant. Meiner hat peu a peu Pferde aus der Herde gestohlen, es gab kurzfristig 2 Herden. Die beim alten und die beim neuen Chef. Nach 3 Wochen hatte meiner alle Pferde und der ehemalige durfte nur noch im Eck stehen. Verletzt haben sich nur diese beiden, das aber nicht von schlechten Eltern - geschenkt haben sie sich aber nix, sowohl der Neuwallach als auch der Altwallach haben sich gegenseitig gut weh getan, aber es war alles noch im Rahmen. GsD hatte der Stall eines - viel viel Platz!


Übrigens war weitere 2 Monate später besagter ehemalige Boss der beste Kumpel von meinem, dem neuen Herdenchef. :lol:
Dieser Warmblüter wurde übrigens mit 3 gelegt und ist bis heute einfach - dominant. Auch wenn wir die Eier abschneiden, es bleiben männliche Tiere mit einer angeborenen Aufgabe und angeborenen Programmen.



Und - ja Weide ist immer gefährlich. Samstag: uralte Herdenzusammenstellung, ein Wallach schlägt einem älteren Wallach einfach das Bein ab, ratsch, offener Bruch, ich war total schockiert und bin es immer noch... :?
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

:shock: jedem ist klar, dass es "Unfälle" bei Gruppenhaltung geben kann, aber mit sowas rechnet man wahrlich nicht. :cry:
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Weißnase

Beitrag von Weißnase »

Bei uns hat ein Umzug geholfen. Zwei Wallache aus dem selben Stall sind mitgezogen. Die neue Herde war extrem klein, viel Platz, keine Stuten in der Nähe und - der Plan ging auf :)
Da die Bedingungen in dem alten Stall für den gelegten Herren nicht mehr passten und man mit einem Wallach nicht mehr 40 km Fahrt in Anspruch nehmen muss, hat sich das so günstig ergeben!

Ich denke man muss warten und beobachten - bei uns wurde aus dem Imponiergehabe in der großen Herde irgendwann Angst vor Nähe.
Benutzeravatar
Blumee82
User
Beiträge: 2182
Registriert: Sa, 16. Feb 2008 22:23
Wohnort: Hessen

Beitrag von Blumee82 »

*blöd* ich hatte geantwortet und die Nachricht von gestern ist weg :shock: *blöder PC*

@cubano und Gim:
Also gelegt wurde er vor gut 6 Wochen. In Spanien stand er mit einem weiteren Hengst zusammen, allerdings gab´s da keine Stuten in der Nähe.

@Finchen: Der aktuelle "Hof"-Chef hat Angst vor ihm weil er allein durch sein Auftreten schon alle aus den Boxen schauenden Pferd in die Ecken verweist :roll:



Klar ist, dass wir noch warten (müssen) aktuell ist es noch zu gefährlich. Aber wir stellen sie nebeneinander auf die Koppel... bzw. trennen ihm auf der Koppel etwas ab. Dann "geiert" er hoffentlich nicht mehr so nach anderen Pferden.
Ich hoffe nur, dass er nicht wieder tigert und neben den anderen auch zur Ruhe kommt *abwarten*


An diejenigen, die einen Wallach haben, den sie nicht zu anderen Herren stellen können. Sind die Jungs alleine oder stehen sie mit einer Stute zusammen?
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Blumee82 hat geschrieben:*@Finchen: Der aktuelle "Hof"-Chef hat Angst vor ihm weil er allein durch sein Auftreten schon alle aus den Boxen schauenden Pferd in die Ecken verweist :roll:
Das wäre dann also ein Argument ihm eher einen völlig "harmlosen" Vertreter vorsichtig anzubieten, damit er gleich merkt, dass er sich nicht groß aufspielen muss. Denke es braucht ohnehin einfach erstmal Zeit, aber wenn er mit einem Kerl zusammen gewohnt hat, dann kann er ja kein "A...loch" durch und durch sein. :wink:
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Riff

Beitrag von Riff »

6 Wochen sind ja noch keine Zeit. Warte erstmal noch ab. Ob es dann allerdings Sinn macht, ein rangniedrigeres Pferd mit dazu zu stellen, ich weiß nicht. Dann trumpft er ja erst recht auf, weil er merkt, dass es geht.

Ich drücke die Daumen, dass es bald nachläßt




Mein einer Wallach war als Hengst recht unhengstig. Wurde mit 4 gelegt und bis er 13 war, war es auch nie ein Thema, dass er mit anderen stand. Vertrug sich immer. Klar, so ein bißchen Schutzverhalten, wenn er mit Stuten stand, aber sonst...

MIt 14 mutierte er dann plötzlich zum Hengst. Warum auch immer. Das hatte zur Folge, dass er sich im Paddock der Box die Beine aufschlug, weil er seine beiden Nachbarn (die schon länger neben ihm standen!!) anmachte. Er blieb einige Male im Weidezaun hängen, einmal davon recht heftig, weil er den Koppelnachbarn einen vom wülden Hengst erzählte.

Vogelzeig!

Mittlerweile hat sich das wieder gegeben. Hielt aber über 1 Jahr an.
Benutzeravatar
amara
User
Beiträge: 2537
Registriert: Mo, 02. Apr 2007 23:44
Wohnort: Ravensburg

Beitrag von amara »

Finchen hat geschrieben:
Blumee82 hat geschrieben: Das wäre dann also ein Argument ihm eher einen völlig "harmlosen" Vertreter vorsichtig anzubieten, damit er gleich merkt, dass er sich nicht groß aufspielen muss. Denke es braucht ohnehin einfach erstmal Zeit, aber wenn er mit einem Kerl zusammen gewohnt hat, dann kann er ja kein "A...loch" durch und durch sein. :wink:
.... oder eben ein Argument, genau KEINEN schwächeren Partner anzubieten. Ich habe mit Pferden, die lange mit anderen Hengsten zusammen"wohnen" eher die Erfahrung gemacht, dass sie Widerworte gewohnt sind und auf eine gewissen Weise schätzen.
Mein Halbblüter, ansich eher obere Mitte aber leider aufgrund der Herdenkonstellation meistens Boss konnte mit unterwürfigen Tieren gar nichts anfangen, im Gegenteil, es spitzte ihn erst recht auf. Mit Wallachen, die sich ggf. auch mal wehrten - und dann kracht es halt mal, es ist das Risiko das man generell mit Weidegang eingeht - kam er viel besser zurecht. Der war auch gerne ein Plusterer und Pusterer.
Der brauchte jemand, der auch mal dagegen hatte.

Scampo dagegen, ich sag immer "echter Alpha" hatte sowas nicht nötig. Der widerrum kam mit allem, was sich ihm nicht in den Weg stellt prima zu recht und entwickelte stets Schutzverhalten. Da krachte es stets dann, wenn einer meinte IHM :roll: die Nummer 1 wegnehmen zu wollen. Das klärte er dann aber - kurz und knackig und heftig. Und so, dass garantiert NIE WIEDER einer nachgefragt hat... (es war mM das bestsozialisierte Pferd, das ich besessen habe, einen so extremes Herdenverhalten wie bei ihm habe ich nie wieder gesehen - er ist aber wild aufgewachsen).
Der markierte aber nie sinnlos rum. Der kam-sah-siegte, ohne auch nur einmal öfters als notwendig seine Stimme zu erheben. :lol: :lol:

@Rapunzel: Im gegenteil, wie gesagt mein WB-Hengstle wurde nach 5, 6 Wochen integriert, als extrem ranghohes Alphatier. Aber er hatte auf der anderen Seite eine sehr soziale Aufzucht um nicht zu sagen - wild aufgewachsen mit 200 anderen Hengsten. Ergebnis: in dem Moment, als er Nr.1 war kümmerte er sich streng und verantwortungsbewusst um seine Herde (ehrlich, wenn es gewitterte trieb er z.B. alle Pferde in die Ställe :shock: ). Was enorm schwierig war, war DANACH Pferde zu vergesellschaften. Zählen konnte er übrigens auch. Fehlten mehr als 2 Pferde, konnte er schonmal nervös werden und schrie und suchte wie ein abgestochenes Fetrkel. Blöd halt, wenn man in einem Pensionsstall steht und andere Menschen reiten wollen.... :roll:

Einen Hengst, der sehr rum-mackt wie von Blumee allerdings (und auch eben älter ist) würde ich nach alter Regel vermutlich noch einzeln stellen (pro Jahr ca. 1 Monat) - klar wenn man sieht, dass es sich nach 6 Monaten total beruhigt hat, dann große Weide, Ecken abrunden, Leute mit Longiergerten zur Not und lieber alles auf einmal als Pferde peu a peu dazu.
Antworten