Ausgebunden longieren???

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

Moderatoren: Julia, emproada

Benutzeravatar
Rosana
User
Beiträge: 590
Registriert: So, 25. Apr 2010 18:09
Wohnort: Südbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von Rosana »

Und noch an Jen: Tolle Beiträge! Sehr lehrreich, so möchte ich es auch gerne machen :)
Esprit05

Beitrag von Esprit05 »

@ Rosana: es ging um Videos mit ausgebundenen Pferden :wink:
Benutzeravatar
Filzi
User
Beiträge: 2711
Registriert: So, 24. Feb 2008 21:24
Wohnort: Österreich

Beitrag von Filzi »

smilla hat geschrieben:
Filzi hat geschrieben: Ich persönlich kann mich Jen wieder mal voll und ganz anschliessen. Ich arbeite genau so.
Filzi, sei mir nicht böse und sonst ist sowas auch nicht meine Art, aber das was du hier schreibst und was du mal auf Videos gezeigt hast, passt jetzt nicht wirklich für mich zusammen. Sorry, aber so ein Kommentar bringt mich nicht wirklich weiter.
Wenn du noch erwähnen könntest WELCHES Video zu meinst, würde DAS MICH weiterbringen. Ich weiss nicht wovon du sprichst und welches Video du meinst?!?!?
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
Benutzeravatar
smilla
User
Beiträge: 2101
Registriert: Mi, 21. Mär 2007 16:24
Wohnort: Rhein- Neckar

Beitrag von smilla »

Rosana hat geschrieben:
gimlinchen hat geschrieben:vielleicht hab ich auc nur noch nie gescheites ausgebundenens longieren gesehen? (als ex-rennreiter hab ich da nicht viel erfahrung, logisch) das , was ich bei uns am stall sehe, ist gruselig.
vielleicht gibts irgendwo videos??
Kennst Du das Video schon? http://wege-zum-pferd.de/longenkurs/longenkurs_b.php
Gerade da finde ich das ausgebundene Longieren sehr ... plakativ? Da habe ich wirklich schon besseres gesehen. Aber wahrscheinlich meintest du die Sequenz nicht, oder? Sondern den Rest vom Video.


@Filzi: Ich erinnere mich an ein (mehrere) Videos, kann es aber nicht zitieren, weil ich nicht mehr weiß wo du es eingestllt hast. Jedenfalls habe ich in Erinnerung, dass auch ihr noch sehr am Anfang ward. Es geht mir gewiss nicht darum dich blöd darzustellen, aber der belerende Ton erschien mir mal unangemessen.
"Reiter und Pferd sind zu einer geistigen und körperlichen Einheit verschmolzen, sind zwei Herzen und ein Gedanke- die wunderbare Alchemie des Reitens hat aus den zweien in Wahrheit eins gemacht. Solche Kunst ist klassische Kunst!"
Seunig
Benutzeravatar
Filzi
User
Beiträge: 2711
Registriert: So, 24. Feb 2008 21:24
Wohnort: Österreich

Beitrag von Filzi »

smilla hat geschrieben:
Rosana hat geschrieben:
gimlinchen hat geschrieben:vielleicht hab ich auc nur noch nie gescheites ausgebundenens longieren gesehen? (als ex-rennreiter hab ich da nicht viel erfahrung, logisch) das , was ich bei uns am stall sehe, ist gruselig.
vielleicht gibts irgendwo videos??
Kennst Du das Video schon? http://wege-zum-pferd.de/longenkurs/longenkurs_b.php
Gerade da finde ich das ausgebundene Longieren sehr ... plakativ? Da habe ich wirklich schon besseres gesehen. Aber wahrscheinlich meintest du die Sequenz nicht, oder? Sondern den Rest vom Video.


@Filzi: Ich erinnere mich an ein (mehrere) Videos, kann es aber nicht zitieren, weil ich nicht mehr weiß wo du es eingestllt hast. Jedenfalls habe ich in Erinnerung, dass auch ihr noch sehr am Anfang ward. Es geht mir gewiss nicht darum dich blöd darzustellen, aber der belerende Ton erschien mir mal unangemessen.
Es gab ein Video was ausser schlimm nur mehr schlimm war.
Und ja wir sind am Anfang, bei der Basis die sitzen muss. Ich weiss nicht wo du einen belehrenden Ton gelesen haben magst, aber es war sicher nicht belehrend gemeint.
Als unangemessen erscheint mir jedenfalls, dass du mir mehr oder minder vorwirfst etwas zu prädigen was ich selbst nicht einhalte. Das finde ich anmassend.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
Benutzeravatar
smilla
User
Beiträge: 2101
Registriert: Mi, 21. Mär 2007 16:24
Wohnort: Rhein- Neckar

Beitrag von smilla »

Komm, lass uns das entweder ganz vergessen oder von mir aus per PN klären. Wäre schade um den sachlichen Thread! Entschuldige, dass ich das angezettelt habe.
"Reiter und Pferd sind zu einer geistigen und körperlichen Einheit verschmolzen, sind zwei Herzen und ein Gedanke- die wunderbare Alchemie des Reitens hat aus den zweien in Wahrheit eins gemacht. Solche Kunst ist klassische Kunst!"
Seunig
Benutzeravatar
Rosana
User
Beiträge: 590
Registriert: So, 25. Apr 2010 18:09
Wohnort: Südbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von Rosana »

ah, sorry, hatte übersehen, dass es um ausgebundenes Longieren ging. Da kann ich nicht mit positiven Beispielen dienen...
Benutzeravatar
Filzi
User
Beiträge: 2711
Registriert: So, 24. Feb 2008 21:24
Wohnort: Österreich

Beitrag von Filzi »

smilla hat geschrieben:Komm, lass uns das entweder ganz vergessen oder von mir aus per PN klären. Wäre schade um den sachlichen Thread! Entschuldige, dass ich das angezettelt habe.
Klären wir das per PN!
Ich will das auf jeden Fall klarstellen, weil ich mir nicht an den Kopf werfen lasse, dass ich etwas schreibe, was ich selbst nicht einhalte. Sorry, aber bei so was bin ich pingelig. Und damit verschieben wir das ganze auf PN.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
gimlinchen
User
Beiträge: 6669
Registriert: Mi, 24. Sep 2008 12:04
Wohnort: Kamp-Lintfort
Kontaktdaten:

Beitrag von gimlinchen »

J@rosana: ja, ich selbst longiere am kappzaum (oder am halfter :oops: ) und arbeite theoretisch nach dem longenkurs. (praktisch komme ich nicht soo gut klar damit... weil ich zu faul bin und weil wir die longe mehr zum "ganze bahn laufenlassen" nutzen. die fragliche halle hat paar blöde löcher,so dass ich ihn nicht frei laufen lassen kann)
meine einstellung stammt aber daher! (muss mal wieder drangehen :oops: )

ich hätte gerne mal ein video, welches ein pferd zeigt, was ausgebunden gut geht
kallisto
User
Beiträge: 2960
Registriert: So, 24. Sep 2006 19:46
Wohnort: Deutschland

Beitrag von kallisto »

Jen hat geschrieben:Ich sehe ihn sogar schädlich, denn der Hilfszügel, insbesondere der Ausbinder, erarbeitet nicht dieses von hinten nach vorne herantreten, sondern eben - wie Horsmän sagt - die "main fixe", die Beizäumung im Genick. Dies ist aber bereits fortgeschrittenes Stadium.
Ich würde dies nicht pauschalisieren. Ein junges Pferd hat die Dehnung erst auf Gebiß und lange Lauffer als angenehm empfunden. Er hat sich auf reinen Kappzaum im Genick stellen lassen, blieb aber aufgerichtet bis teilweise aufgerollt im Trab, weil ihm der Zusammenhang zur Hinterhand nicht klar wurde. Sein Gleichgewicht war längst ausreichend da. Gehörte allerdings zu der Sorte Pferd, die Dualgassen als Tretminen nutzen und die Bande auch schmerzlos wirklich als Anlehnung nutzen. Irgendwo hat eine Physiotherapeuthin den Zusammenhang zwischen festem Genick und fester Lende beschrieben, der mir an diesem Pferd jedesmal vorgeführt wurde. Er traute sich nicht frei in die Tiefe zu dehnen und die Ganasche zu öffnen. Im Stand verstand er den gedehnten Hals, dann hörte es aber auch schon auf. Die Übergänge wurden immer schlechter. Ein einfacher Trab-Schritt-Übergang dauerte eine halbe Zirkelrunde. Er dehnte sich nur kurz, fiel auf die Vorhand und wurde immer unzufriedener. Als wir dann reiterlich weiter waren, wurde ich nachdenklich. Es war wie Tag und Nacht nach den Lauffern. Er wirkte auch wesentlich zufriedener vom lockeren Rücken und der Hinterhand etc. mal abgesehen. Dieses Pferd war ein Beispiel, dass Ausbinder keine Teufel sind. Mit Lauffern wurde das Longieren endlich unterstützend zum Anreiten. Das Pferd begann wirklich zu schwingen, schnaubte ab und veränderte sich schnell zum Vorteil in der Oberlinie.

Der größte Fehler meinerseits war, ihn gut auf Zwang auf Kappzaum longieren zu wollen mit muskulären Folgen, weil die guten Momente einfach viel zu wenig waren. An schlechten Tagen wurde das Pferd eher fester, an guten Tagen hatte ich einen langen Hals in Stellung mit nach wie vor zu wenig Rückentätigkeit und inaktiver Hinterhand. Dieses Pferd kam generell mit Gebiß wesentlich besser als mit Kappzaum zurecht, aber Doppellonge fand ich 3,5-jährig einfach zu früh für ihn und mich. 8)

Dieses Pferd war ein extremes Beispiel, dass es mehrere Wege nach Rom gibt und ich dem Pferd einiges an Longenrunden ersparen hätte können, hätte ich meinen Horizont nicht so eng gesteckt. Zumal ich auch noch kein zufrieden stellendes Video auf reinem Kappzaum gesehen habe. Die Pferde zeigen mir zu wenig Hinterhand und auseinandergefallene Übergänge. Ich würde mich mit diesem Ergebnis nicht zufrieden stellen, wenn häufiger longiert wird und es nicht um rohes Pferd geht.

LG Susi
Benutzeravatar
Rosana
User
Beiträge: 590
Registriert: So, 25. Apr 2010 18:09
Wohnort: Südbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von Rosana »

Weil es mich selbst sehr interessiert, habe ich mal nach Videos mit ausgebundenem Longieren geforscht, hier eine Auswahl, die ich besonders interessant fand (die allermeisten Videos zeigen Pferde hinter der Senkrechten, von diesen typischen Beispielen habe ich jetzt keines dabei):

Dies gefiel mir recht gut, bin gespannt, was ihr sagt:
http://www.youtube.com/watch?v=EBlflwe1JkA

Dies hier wird als "Longieren de luxe" bezeichnet :?
http://www.youtube.com/watch?v=Q6NfQOnS1rw

Hier immerhin mal nicht zu kurz verschnallte Ausbinder (man braucht etwas Geduld, die ersten drei Minuten wird nur erklärt...)
http://www.youtube.com/watch?v=f8chsopmq48

Hier noch zwei Videos, die von vielen oberflächlich wahrscheinlich als "gut" gesehen würden, aber seht selbst...http://www.youtube.com/watch?v=WByBxBSp ... re=related (hier steht das WEsentliche im obersten Kommentar. Mich stört daneben auch die Unkonzentriertheit der Longenführerin)
Und schließlich:
http://www.youtube.com/watch?v=T9Ox47k5 ... re=related (könnte das gut sein, wenn die Ausbinder etwas länger verschnallt wären?)

Was besseres habe ich trotz intensiver Suche nicht gefunden, auf den allermeisten Videos lassen die Leute ihre Pferde halt einfach irgendwie im Kreis laufen...

Ach so, ich longiere selbst übrigens ohne Ausbinder, am Kappzaum. Mein erstes Pferd hat es mir da sehr leicht gemacht, weil er sehr schnell den Weg in die Tiefe fand. Bei Rosana ist es schwieriger, ich hoffe es aber mit Hilfe des Longenkurs zu schaffen.
Zuletzt geändert von Rosana am Mo, 03. Mai 2010 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
Phanja

Beitrag von Phanja »

Also das erste Video zeigt für mich genau das, was ich an vielen Hilfszügeln bemängle. Das Pferd dehnt sich zwar, aber es kann das Genick gar nicht öffnen - selbst wenn es wollte.
Ich finde auch, es sieht zu Beginn sehr nach einem Verkriechen hinter dem Zügel aus - auch nicht grade erstrebenswert.

Das Longieren-de-Luxe Video find ich auch nicht sonderlich ansprechend. Das Pferd stellt den Kopf zu Beginn gleich mal nach außen und fällt dafür auf die innere Schulter. Gleicher Punkt wie beim ersten Video - ich finds nicht gut, dass das Pferd das Genick nicht öffnen kann.
Mir ist hier das Tempo zeitweise auch zu übereilt. Fleiß und Vorwärts müssen sein, aber ohne Eile.

Ich persönlich bin überzeugter Kappzaum-ohne-Hilfszügel-Longierer. Habe auch schon mit mehreren Leuten und ihren Pferden gearbeitet - und da waren auch wirklich welche dabei, die nicht einfach waren vom Körperbau. Aber innerhalb von zwei bis sechs Wochen konnten wir mit allen ein schönes und konstantes V/A erarbeiten ...
Bernie
User
Beiträge: 830
Registriert: Mi, 02. Mai 2007 10:12
Wohnort: Unterlamm

Beitrag von Bernie »

also mir gefällt das de luxe Video gut. *schulterzuck* zu verbessern gibt es immer was. Aber gefällt mir, feine Arbeit.

generell handhabe ich es so, dass in der Lösungsphase nur Kappzaum drauf kommt, Ausbinder würde ich wenn überhaupt erst nach erfolgter Lösungsphase einschnallen und auch nur bei bereits weiter ausgebildetem Pferd.

Oder als Notlösung Dreiecker, wenn ich ein junges Pferd hätte, das massiv über die äußere Schulter ausbricht und ich keine Möglichkeit für eine Begrenzung des Longierbereichs hätte.
Zuletzt geändert von Bernie am Mo, 03. Mai 2010 10:30, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
emproada
Moderator
Beiträge: 4519
Registriert: Mi, 25. Jul 2007 12:07
Wohnort: Ba-Wü

Beitrag von emproada »

Ich longiere abwechselnd immer mit Lauffern oder Gogue, da ich mit diesen beiden HZ sehr gute Ergebnisse erzielen kann.
Mein Lusi hat erst dadurch gelernt die Nase tief zu bekommen, da er zu extremer Sternguckerei neigt und da wohl nicht der einzigste Iberer ist.
Beim Haflinger ist es gerade anderst herum, der würde am liebsten dauerhaft mit der Nase durch den Sand schlurfen und dabei die HH im Stall lassen. Dadurch dass ich den Weg nach unten mit einem HZ begrenze, bekomme ich ihn von der Vorhand weg.
Ich glaube schon, dass man ohne HZ sehr gut longeiren kann, aber auch das muss gelernt sein und die allerwenigstens von uns haben das Wissen und das Auge dazu.
Viele Grüße Tina
kallisto
User
Beiträge: 2960
Registriert: So, 24. Sep 2006 19:46
Wohnort: Deutschland

Beitrag von kallisto »

Phanja hat geschrieben: mit allen ein schönes und konstantes V/A erarbeiten ...
Und das "schöne" V/A ist eben genau der Punkt... Eine offene Ganasche ist genau das, was ziemlich irreführend ist, wenn man das nicht individuell am Pferd betrachtet und den Rest (Rücken, Hinterhand) berücksichtigt.

Meiner hat im arabischen Schwebetrab die Ganasche am besten "geöffnet", leider ist er parellel deutlich hdS. Schablonenkriterien nützen mir gar nichts bei meinem Zausel. HdS kommt er auch ohne Hilfszügel auf Kappzaum. Die Ursache von hdS liegt nicht nur in rückwärtswirkender Gebißeinwirkung.

Aber Takt, Losgelassenheit und aktive Hinterhand in allen Gangarten und in den Übergängen gebogen auch an der Longe sind irgendwie aus der Mode gekommen, egal ob ich erstmal an der Dehnung oder an mehr arbeite.

Bei den Videos werden die Pferde größtenteils nur laufen gelassen. Das würde mit oder ohne Ausbinder nicht gut aussehen. Die Kappzaumbefürworter bemühen sich wenigstens um eine Einwirkung... Das ganze Longierdilemma aber den Hilfszügeln anzulasten, finde ich verkehrt. Wenn auf dem ersten Video ein Kappzaum zur stellenden Einwirkung genutzt werden würde und das Pferd mehr abwechselungsreicher gearbeitet werden würde, was wäre daran so schlimm? Longe ist für mich Basisarbeit, aber eben mehr als ein Hängehals und die Biegung irgendwo im Pferd nur nicht aus einem aktivem inneren Hinterbein.

Und perfekt und Lehrbuchreif wird kein Longentraining sein. Ich sehe die Notwendigkeit gar nicht, Longenkunst zu betreiben, dennoch müssen Grundkriterien für die "Kurvenbelastung" stimmen und die müssen sich auf das gesamte Pferd beziehen. Wie das erreicht wird, ist doch egal. Aber man muss es sich nicht unnötig schwer machen, als es eh schon ist...

LG Susi
Antworten