Stute nach d. Abfohlen antrainieren, v. Fohlen trennen etc.

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

Moderatoren: Janina, dshengis

Benutzeravatar
Meg
User
Beiträge: 3500
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 07:37
Wohnort: Vestfossen NO

Stute nach d. Abfohlen antrainieren, v. Fohlen trennen etc.

Beitrag von Meg »

Stute nach d. Abfohlen antrainieren, v. Fohlen trennen etc. Ungeduldige Besi :o(

Hallo, ich habe ja ein Fohlen aus der Stute meiner Freundin bekommen. Das war gerade mal Montag (03.05.). Nun ist die Stutenbesitzerin ganz heiss wieder was mit ihrer Stute zu machen, also anlongieren (kann ich ja verstehen), aber noch nicht mal eine Woche nach dem Abfohlen?? Trennen würde ich die beiden eh noch nicht, wenn dann auf dem grossen Reitplatz und Fohlen frei (läuft dann sicher in die Longe??). Oder lieber Langzügel? Das könnte man auch gut am Koppelzaun entlang machen, da muss man das Fohlen nicht mal rausnehmen geschweige denn trennen. Wann sollte man denn eh frühestens anfangen? Und wieviel? Freundin hat Angst, das Stute ihre Form verliert, aber ich finde die sieht momentan sehr gut und fit aus (und Müde, ist ihr erstes Fohlen, sicher anstrengend). Wann und vor allem wie kann man die Stute anfangen stundenweise vom Fohlen zu trennen? Wie kann man den Stress für beide minimieren?

Vielen Dank für eure qualifizierte Hilfe!!!!!!
LG
besorgte Meg
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
Julia
Moderator
Beiträge: 3891
Registriert: Mo, 28. Jan 2008 15:58
Wohnort: Raum Lueneburg

Beitrag von Julia »

Puh, also ich finde es jetzt einfach viiiel zu früh ! Ich kann es ja verstehen dass es juckt was zu machen, aber m.M.n. sollten Stute und Fohlen einfach ihr halbes Jahr haben.

Es ist ja auch so dass es für die Stute meistens um so zehrender wird um so älter das Fohlen ist. Um so größer es wird um so mehr nimmt es sich aus der Stute. Das sollte man nicht vergessen.

EDIT: Als wir noch gezüchtet haben hatten die Stuten grundsätzlich solange sie das Fohlen bei Fuß hatten "Mutterschutz" und auch nach dem Absetzen haben wir ihnen noch ein wenig Zeit zur Rekonvalenz gegeben...
Zuletzt geändert von Julia am So, 09. Mai 2010 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Julia
Fleur18
User
Beiträge: 270
Registriert: Mo, 08. Feb 2010 19:24
Wohnort: 84518 Garching

Beitrag von Fleur18 »

also ich selber kenne mich da noch nicht so gut aus, aber mein Onkel (wo auch mein Jährling steht) hat ja selber 2 Fohlen und schon einige Zuchterfahrung.

Er hat beide Fohlen zu Anfang gar nicht von ihrer Mama getrennt. Erst als es zum Absetzen war (mit 6 Monaten).
Gearbeitet hat er die beiden Stuten ca bis ein gutes halbes Jahr nach der Geburt nicht. Und dann zu Anfang auch nur kleine Ausritte und kleine Einheiten auf dem Platz.
Sonst sind sie täglich auf der Weide und können sich dort austoben.
Richtig arbeiten tut er sie jetzt seit Anfang Mai.

Ich würde meiner Stute auch die Zeit geben bis das Fohlen abgesetzt werden kann. Bis dahin würde ich beide nicht zu oft trennen und die Stute auch nicht unbedingt arbeiten, weil ein Saugfohlen, wie Julia schon geschrieben hat, eine Stute viel Kraft kostet!

Wenn man nach dem Absetzen langsam! wieder anfängt (spazierengehen, longieren in kleinen Einheiten und dann weiter aufbauen) ist das sicher ok und kann der Stute vllt sogar über den Trennungsschmerz hinweg helfen und sie ablenken.
;)
liebe Grüße aus Bayern :)
Julia

”Wer immer mit dem Strom schwimmt, wird die Quelle nie erreichen!"
Benutzeravatar
Ielke
User
Beiträge: 1518
Registriert: Mo, 19. Mär 2007 14:48
Wohnort: Osthessen

Beitrag von Ielke »

Ich habe meist ziemlich früh angefangen, beide für kurze Zeit zu trennen.

Ich war aber auch so "brutal" den Fohlen in den ersten Tagen schon aufhalftern und anbinden beizubringen, führen (auch auf die Wiese) erfolgte grundsätzlich am Strick. Meine Erfahrung war, dass die Zwerge es als ganz normal hingenommen haben und es kaum große Aufregung gab.

Nach einigen Tagen führte ich Mutter und Kind nach dem Putzen einzeln in die Box, erst das Baby und mit kurzer Zeitverzögerung die Mama. Die Zeit wurde dann schrittweise ausgedehnt und beide (meist ist Mama aufgeregter als der Nachwuchs) kamen ganz gut zurecht. Wenn ca. 15 Minuten möglich waren startete ich mit Mama zum ersten Mini-"Ausritt" alleine, da meine Erfahrung war dass es besser wurde wenn sie sich nicht mehr hören konnten - war auf dem Reitplatz nicht gegeben. Auch hier legte sich die Aufregung nach den ersten paarhundert Metern bei Mama, Kind bekam sich meist auch schnell wieder ein.

Wenn beide an längere Trennung gewöhnt waren, habe ich mit der Stute auch wieder normal auf dem Reitplatz gearbeitet.
Benutzeravatar
Josatianma
Admin
Beiträge: 12317
Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:50
Wohnort: Reichshof

Beitrag von Josatianma »

Ich kann nicht aus eigener Erfahrung sprechen, sondern nur das widergeben, was ich bei uns im Stall erlebe. Und auch da gilt: man muß es vom Pferd abhängig machen. Eine Stute hat vor zwei Monaten abgefohlt. Sie wird jetzt wieder angeritten. Sowohl Stute als auch Fohlen nehmen es gelassen hin. Ich habe aber auch schon Fohlen erlebt, die dermaßen rumgetobt haben, daß es nicht möglich war. Auch eine Mutter zu arbeiten, die ständig nach ihrem Fohlen wiehert ist sicher nicht sinnvoll, da keine konstante und konzentrierte "Arbeit" möglich ist.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
maurits

Beitrag von maurits »

ich hatte ein Fohlen welches sich so aufregte, dass ich es nicht allein im Stall lassen wollte, ich trainerte die Mama dann auf der Weide an, und das Fohlen war einfach dabei, wenn es frech wurde, bekam es einmal einen Stupser mit der Gerte auf die Nase, und liess einen dann in Ruhe. Man konnte eine entspannte Stute reiten, und das Fohlen lief entspannt auf der Wiese und hielt Abstand.

Beim zweiten Fohlen ging das nicht, da dieses Fohlen permanent nebenher lief und sich tolle Sachen ausdachte um dieses komische Etwas zu ärgern, was auf Mamas Rücken saß. Dieses Fohlen blieb aber nach anfänglicher Gewöhnung ohne Probleme eine Zeitlang allein im Stall.

lg
maurits
Benutzeravatar
Fujai2008
User
Beiträge: 131
Registriert: Fr, 25. Sep 2009 11:46
Wohnort: Bayern

Beitrag von Fujai2008 »

Man kann das ja machen, aber es ist doch trotzdem ein Haufen Stress für das Fohlen. Ich hätt da Bedenken, mir einen Kopper oder ähnliche Untugenden beim Fohlen einzuhandeln. Pferde sind sehr leidensfähig, aber irgendwann bekommt man die Quittung. Wenn ich züchten möchte, dann gönn ich doch wenigstens Stute und Fohlen das halbe Jahr zusammen und reite halt nur mit Stute und Fohlen bissi ins Gelände, um ihm die Welt zu zeigen. Ist doch auch schön! Warum immer alles auf einmal haben wollen? L.G. Anja
Sheitana
User
Beiträge: 2695
Registriert: Mi, 09. Mai 2007 09:38
Wohnort: Bonner Raum

Beitrag von Sheitana »

Ich habe eine Woche nach der Geburt wieder angefangen mit Georgia Gymnastik zu machen. Und: Es tut ihr gut. Derzeit arbeiten wir mit dem LK, Fohli läuft nebenher, ich werde jetzt auch bald wieder mit dem Reiten beginnen.

Warum? Weil ich dem Pferd auch keinen Gefallen tue, wenn sie alle Muskulatur wieder verliert. Ein Fohlen ist doch keine Krankheit. Das heißt nicht, dass die Stute voll Power leisten muss, aber sinnvolle Gymnastizierung erachte ich als positiv.

Abgetrennt habe ich das Fohlen noch nicht, aber auch das kommt irgendwann. Da die Beiden aber 24h in der Herde stehen sollte auch das kein Problem werden, sie ist ja nicht allein.
LG
Sheitana
---------------------------------------
Benutzeravatar
valsa
User
Beiträge: 71
Registriert: Fr, 10. Aug 2007 13:21
Wohnort: Storkow
Kontaktdaten:

Beitrag von valsa »

Ist das Fohlen erst ein paar Tage alt, hat die Mutter in der Regel den Kopf für jede Art der Arbeit noch nicht frei und ist zu sehr um das Fohlen besorgt. Nach meiner Erfahrung ist ca. 4 Wochen nach der Geburt ein guter Zeitpunkt wieder langsam mit dem Reiten zu beginnen. Die meisten Fohlen kann man in dem Alter langsam daran gewöhnen in der gewohnten Gruppe mit den Tanten und ggf. anderen Fohlen zu bleiben. Alleine lassen würde ich ein Fohlen bis zu 1 Jahr niemals.
Benutzeravatar
Meg
User
Beiträge: 3500
Registriert: Mi, 27. Sep 2006 07:37
Wohnort: Vestfossen NO

Beitrag von Meg »

Vielen Dank für eure Beiträge, bin nun einig geworden, dass wir das ganze gemeinsam angehen. Mitte Juni gehen die beiden eh in einen anderen Stall mit anderen Pferden und Fohlen, da ist das mit der Trennung nicht mehr so schlimm...

LG
Meg
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
Benutzeravatar
cinnamon
User
Beiträge: 175
Registriert: Mo, 12. Feb 2007 13:36
Wohnort: Österreich

Beitrag von cinnamon »

trennen würde ich nicht.
ich hab ca 4 wochen nach der geburt wieder langsam angefangen - baby war immer dabei.
mit 3, 4 monaten blieb sie dann bei den tanten + onkels im offenstall.
Benutzeravatar
Priesel
User
Beiträge: 185
Registriert: Di, 26. Jun 2007 11:55
Wohnort: ERZ

Beitrag von Priesel »

Ich hab meine beiden Fohlen regelmäßig als Handpferde mit ins Gelände genommen, das wurde kurz auf dem Platz geübt, anfangs mit einem Strick, der beim Fohlen um die HH gelegt wurde. Halfter, Füße auf und Anbinden gingen da schon. Muss vorher klappen und auch dem kleinen Matz klar sein. Auf die Länge des Ausritts und vor allem die Bodenverhältnisse sollte man etwas Acht geben. Später konnte ich die Fohlen z.B. im Wald oder auf langen Wiesen frei laufen lassen und habe sie dann auf den Wegen wieder angebunden, ging immer anstandslos. Auch mit anderen Pferden zusammen.

Ansonsten wurde die Stute regelmäßig auf dem Platz longiert (natürlich nicht bei Reitbetrieb), das funzte ganz einfach, es gab auch keinen Fitz mit der Longe. Mein Stutfohlen buckelte ständig selbständig quer über den Platz, mein Hengst war immer sehr ordentlich und lief ständig innen hinter der Mutter (anlongieren war übrigens bei Beiden überhaupt kein Akt, also im Kreis rum - hatten die schon verinnerlicht). Hab das immer nur ca. 20 min betrieben, die Fohlis sollten ja auch nicht k.o. gehen. Getrennt habe ich den Hengst vor dem Absetzen nur einmal von der Mutter (ich gebs zu, aus lauter Ärger...), sonst gar nicht.

Fohlen in der Box lassen, finde ich etwas mutig, kenne da einen Fall, da überschlug sich das Fohlen aus lauter Hektik und ... Naja.
Fohlen alleine auf der Koppel lassen, wäre mir noch unsicherer. Langzügel hätt ich Bammel, dass mir so ein kleiner Fitschpfeil aus lauter Übermut auf den Buckel springt. Immerhin will sie ja ihre Stute trainieren und nicht nur bewegen und die Augen immer aufs Fohlen gerichtet haben. Denke, wenn die Longe funzt, wäre DL (äußere Longe über den Rücken, nicht um die HH) evtl ne Möglichkeit. Die Fohlen sehen die Longe schon als Begrenzung und rennen da nicht mehr rein.

Soweit mein Senf :)

LG
Benutzeravatar
Rioja
User
Beiträge: 300
Registriert: Fr, 07. Mai 2010 17:57
Wohnort: NRW

Beitrag von Rioja »

Mit Longieren wäre ich vorsichtig, wenn der Nachwuchs mit dabei ist. Ich hab`s schon erlebt, daß das Fohlen in die Longe rennt. Das sind Situationen, die man vermeiden kann.

Ich hab`s bisher so gehandhabt, daß ich die zwei in den ersten 4-6 Wochen in Ruhe gelassen habe. Dann merkte ich Mirabel schon an, daß sie wieder ein wenig mehr machen möchte und fing dann mit 10min unter dem Sattel an. Fohlen lief nebenher. Wir steigerten das bis zu einer 3/4 -Stunde, sind dabei aber im Gelände unterwegs gewesen.

Nach 4-5 Monaten fing ich an, daß Fohlen auch mal für ein paar Minuten allein in ihrer Paddockbox zu lassen. Gesellschaft stand rechts und links neben ihr. Mirabel machte das gut mit. Sie ging auf die Rufe nicht ein, sondern man hatte eher den Eindruck, sie genoß mal die Pause vom Racker :lol: Das Absetzen gestaltete sich daher mehr als problemlos, obwohl sie im selben Stall sind.
no0815girl
User
Beiträge: 38
Registriert: Mi, 30. Sep 2009 15:52
Wohnort: Schweiz
Kontaktdaten:

Beitrag von no0815girl »

Das finde ich auch ein interessantes Thema, da ich ja selbst eine trächtige Stute habe, die in zwei Wochen (oder so :roll: :) ) fohlen soll.

Sie ist jetzt schon oft recht müde, hat manchmal aber auch ihre rassebedingten Raser-Anfälle (Araber halt... :roll: :wink: )

Wir möchten sie halt schon bald nach der Geburt wieder antrainieren, aber auch nichts überstürzen...
Benutzeravatar
Ielke
User
Beiträge: 1518
Registriert: Mo, 19. Mär 2007 14:48
Wohnort: Osthessen

Beitrag von Ielke »

Durch das Üben mit kleinsten Schritten hielt sich bei uns die Aufregung bei Mutter und Kind in Grenzen... nach einer Weile merkte ich sogar, dass der Stute die Zeit ohne Nachwuchs ganz gut gefiel :wink:

Bis zum Alter von ca. 3 Monaten durften sie später auch als Handpferd mit ins Gelände, danach war es meist für alle Beteiligten kein Spaß mehr weil sie zu viel Eigeninititative entwickelten und blieben dann zu Hause.
Antworten