Spat

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Jen
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Beitrag von Jen »

solange das Pferd fröhlich über die Wiese stiefelt, würde ich - wenn es sich um mein Pferd handeln würde - auch nicht an einschläfern denken. Für mich wäre einfach wichtig, dass das Pferd noch Lebensqualität hat. Da muss man auf sein Herz hören und das Pferd gut beobachten. Man kennt ja seinen Pappenheimer und merkt, wenn sich da plötzlich was im Verhalten ändern sollte. Meine Hündin zb. hat auch schon Spondylose, Arhtrose in den Pfötchen, muskelschwund, eine chronische Sehnenentzündung, ist inkontinent etc... sie ist 12j., im Gesicht ganz ergraut und mag auch nicht mehr auf lange Spaziergänge gehen. Aber sie ist noch so fröhlich und lebenslustig, dass wir ihr halt die Zeit so schön wie möglich machen. Sie bekommt auch Medikamente (Langzeitentzündungshemmer, da gibt es spezielle Medikamente für Langzeittherapie etc.) und wir gehen so 1-2x/Monat in die Physiotherapie, dann geht es ihr tiptop. Wir haben immer gesagt: wenn sie zeigen sollte, dass sie psychisch nicht mehr gut drauf ist, dann handeln wir sofort. Sie soll nicht lange "leiden" müssen. Aber "leiden" ist halt subjektiv. Was heisst leiden? Schmerzen? Ab wieviel Schmerz ist das Leben nicht mehr lebensfähig? Schmerzen hat sie sicher immer mal wieder. Aber sie steckt diese Schmerzen so gut weg und man merkt deutlich sie WILL leben, so dass wir ihr dies auch so gut es geht ermöglichen. Sollten die Schmerzen überhand nehmen, wird sie es sicher zeigen. und dann darf man nicht egoistisch sein und sich an jedes Fädelchen hängen, sondern muss handeln.

Das sind halt Entscheidungen, die man sehr individuell fällen muss...
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Kita
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Beitrag von Kita »

Die Wirkung der Grünlippmuschel ist nicht bewiesen.
Wenn ich mich recht erinnere soll die ja Knorpel aufbauen...

Ich würde während entzünlicher Phasen und Schmerzschüben mit Blutegeln arbeiten (sofern das Pferd keine Kontraindikationen aufweist). Die geben sowohl schmerzstillende Substanzen ab als auch Entzündungshemmer usw. und man belastet den Verdauungstrakt nicht noch irgendwie chemisch.
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Stef
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Beitrag von Stef »

@ Jen

kurzum...genauso sehe ich das auch!!!

@ Kita

ich kenne bei uns keinen, der mit Blutegeln arbeitet...halten die auf Fell?
Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Ich habe auch einen Spatkandidaten. Mein Hafi hat eine dicke Verknöcherung im Sprungegelenk (eher Innenseite), die die Bewegung einschränk. Anzeichen gab es schon lange, richtig schlimm wurde es mit einen heftigen Schub im vorletzten Winter. Da sass eine anscheinend sehr schmerzhafte Entzündung drin und Pony mochte nicht viel laufen. Da habe ich schon ans Einschläfern gedacht. Die Entzündung ist dann abgeklungen aber lahmfrei ist er nie wieder geworden. Allerdings wieder ziemlich lauffreudig. Inzwischen wird er ein wenig ausgeritten und tut gute Dienste als cooler Kumpel für junge Pferde. An guten Tagen traben und galoppieren wir auch. Es rumpelt immer aber er lebt damit. Ich frage an und wenn er will, dann darf er, wenn er zögert, dann eben nicht. Ich füttere GMS und MSM aber ehrlich, es ist wohl eher für mein Gefühl :oops: Solnage er auf der weide mit den anderen mithalten kann und sich wohl fühlt, werde ich ihm ein schönes Rentnerdasein gönnen. Wenn er aber leidet, dann werde ich ihn auch erlösen. Man muss sein Pferd dann wirklich gut beobachten und auch ehrlich zu sich sein.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
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Stef
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Beitrag von Stef »

meinst du, daß er Schmerzfrei ist, wenn er noch humpelt?
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Naja, so ganz genau kann ich das natürlich nicht sagen, das kann wohl niemand. Ich weiss nur, dass er während der Entzündungsphase aussah als hätte er Schmerzen und sich nicht gern bewegen wollte und das auch schlecht konnte. Heute sieht sein Auge anders aus und er mag laufen. Das Gelenk ist in seiner Beweglichkeit deutlich eingeschränkt und schon allein deshalb humpelt er. Mir ist klar, dass dadurch auch andere Körperteile im Mitleidenschaft gezogen werden. Aber im Moment geht es, er behauptet seinen Platz in der Herde und flitzt auch gerne mal ein Stück.
Ich habe das Gefühl, es geht im relativ gut. Nicht jeden Tag gleich, aber überwiegend.
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Stef
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Beitrag von Stef »

ok, dann ist ja gut!

ich denke, daß es sehr schwer ist einzuschätzen wann der Glanz in den Augen endgültig verloren ist oder ob es eine Phase ist... :?

aber wie lange halten solche Phasen in der Regel an?!
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emproada
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Beitrag von emproada »

Eine Freundlin von mir hat ihr 7-jähriges Pferd mit der Diagnose Spat zum einen in einen Offenstall umgestellt und zum anderen ins Gelenk spritzen lassen. Seitdem geht er bei genügend langen Warmreitphasen absolut lahmfrei.
Viele Grüße Tina
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Stef
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Beitrag von Stef »

Offenstall ist bei meinem nicht so machbar, das habe ich letztes Jahr versucht und da hat er erst ne Blasenentzündung gekriegt und durch die Kälte war er dann auch am Sprunggelenk empfindlich :(
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Stef
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Beitrag von Stef »

ich habe da mal was zus. gestellt, basierend auf Empfehlungen:

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Lala
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Beitrag von Lala »

Stef hat geschrieben:Offenstall ist bei meinem nicht so machbar, das habe ich letztes Jahr versucht und da hat er erst ne Blasenentzündung gekriegt und durch die Kälte war er dann auch am Sprunggelenk empfindlich :(
Ich würds mit dem Offenstall oder wenigstens Box mit Auslauf trotzdem noch mals versuchen. In einer guten Boxenhaltung sollte ja der Luftaustausch fast genauso gross sein (sonst gehts auf die Atemwege), so dass der Temperaturunterschied zu Offenstall nicht gross ist. Bei empfindlichem Pferd halt mit eindecken...
Aber für arthrotische Gelenke gibts nichts besseres als ständige, leichte Bewegung, dann fällt die Anlaufphase fast weg oder wird wenigstens deutlich kürzer.
Bei heftigen akuten Entzündungsschüben siehts unter Umständen etwas anders aus. Und natürlich sollte so ein angeschlagenes Pferd in einer ruhigen Gruppe stehen, so dass es sich nicht hektisch bewegen MUSS.
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Stef
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Beitrag von Stef »

also so ganz Offenstall mach ich def nicht mehr...Balu durfte da auch nicht in den Unterstand und kaum ans Heu und das bei Temperaturen von -15°C (war eingedeckt) :?

ich schaue mir heute einen Stall an, der wohl so Laufboxen hat...ansonsten werde ich ne Padockbox ansteuern mit ganztägigem Weidegang...was bei uns ja im Prinzip gegeben ist, aber es ist zur Zeit keine Padockbox frei und ich habe für Balu zur Zeit eine Außenbox, was mir aber nicht so ganz gefällt, weil das Heu und Stroh direkt vor der Box ist und der ganze Staub in seine Richtung fliegt und Balu jetzt auch angefangen hat so einen kleinen trockenen Husten zu kriegen :roll:

egal wie man's macht :x
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Stef
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Beitrag von Stef »

also, ich habe mir heute den Stall angeschaut...ist nicht schlecht, aber voll in der Pampa :?

der hat riesige Laufboxen, bzw. Padockboxen, ne Reithalle und die Pferde sind im Sommer Tag und Nacht draußen...

bei uns wird jetzt auch ne "Padockbox" frei, wobei die richtig klein ist, aber zumindest größer als ne normale Box...da ist er auch den ganzen Tag draußen...

was meint ihr?

ehrlich gesagt habe ich keine Lust mehr zu wechseln :roll:
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Wenn du ein gutes Gefühl hast dann lass ihn da und wechsle in die Paddockbox.

Es wird bei Bedarf aber sicher noch jede Menge andere Ställe geben oder?

Alle aufsuchen, alle anschauen und dann entscheiden.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Eine Paddockbox bringt auch nicht mehr Bewegung - und die ist bei Arthrosegeschichten nun mal das Wichtigste. Paddockbox finde ich bei Spat sogar fast noh schlimmer, da die Pferde sich beim Rein- und rauslaufen oft irgendwie auf den Hinterbeinen herumdrehen, das geht m.E. fast noch mehr auf die Beine als nur Box. Und Offenstall ist nicht gleich Offenstall... Schau dich doch in dieser Hinsicht nochmal um, erkundige dich nach den Charakteren der dortigen Pferde und überlege es dir nochmal. Wir haben ja einen sehr großen Offenstall und bisher haben sich da alle Pferde eingefunden, auch der letzte Neuzugang, der bisher nur Box kannte, sehr rangniedrig ist und es natürlich anfangs sehr schwer hatte. Aber auch er hat nun seinen Platz gefunden und nimmt wieder zu (ist so ein Hungerhaen;-)). Und nun auf den Sommer hin, wäre die Umstellung ja optimal...

Junito hat ja auch Spat, aktuell füttere ich GSM (bisher das reine Pulver von Masterhorse, momentan ein Präperat von Loesdau - ich werde das nächste Mal jedoch wieder das reine Pulver nehmen, ist immer noch die beste Kosten-Nutzenrechnung vom Muschelpulver). Teufelskrallekur hat er Anfang des Jahres bekommen, ich werde mind. 2 Kuren pro Jahr damit machen. Ansonsten bin auch ich noch am Suchen und Probieren, wobei ich das Glück habe, dass er noch sehr gut läuft und die Schonung eher aufgrund des gleichzeitigen Fesselträgerschadens war. Wie weit wir wieder kommen, wird sich nun zeigen (galoppieren tut er natürlich trotzdem auf der Koppel :roll: )

Hirse und Pferdehanf tönen ja auch interessant. Was sol da wirken? Bei Hirse evtl. Kieselzeug, oder?
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