Fremdes Pferd verladen

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Aber ohne Trennwand fahren, das find ich ja gefährlich. Da haben die doch nichts zum Anlehnen???
Schon mal das Verladetraining von Andrea Kutsch gesehen? Die hat nie ne Trennwand drin. Manche Pferde finden es besser wenn sie sich quer stellen können und das geht ohne Trennwand.
Liebe Grüße, Sabine

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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Josatianma hat geschrieben: Manche Pferde finden es besser wenn sie sich quer stellen können und das geht ohne Trennwand.
Stimmt. Die Stute einer Freundin fährt nur ohne Trennwand. Wenn die sich nicht quer stellen kann, dann fällt sie um.
Hat sie bei mir auf dem Hänger leider mal gemacht. War nicht lustig. Stute lagt zwischen Trennwand und Aussenwand fest, Fohlen war ebenfalls eingeklemmt, weil die Trennwand halb ausgehebelt war! Schöner Scheiß...
Auf dem Rückweg ist das Fohlen mit einem Wallach gefahren und die Stute ohne Wand. Und alles lief reibungslos. Hätten wir vorher wissen müssen...hat uns nur vorher keiner gesagt...
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Celine
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Beitrag von Celine »

Hab ich auch wirklich noch nie gehört. Aber man lernt ja nie aus 8)
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Lulu
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Beitrag von Lulu »

Hängerfahren und transportieren ist echt ein leidiges Thema!

Unsere Dienstpferde sind Gott-sei-Dank Profis beim Verladen, die gehen nahezu überall hoch und runter. Wobei dies auf viel Training während der Ausbildung zum Polizeipferd beruht --> Und dabei spielt vor allen Dingen Geduld eine ganz große Rolle und natürlich auch der Belohnungseffekt (im Hänger / LKW wartet Hafer). Wenn neue Autos kommen kann es zwar sein, dass auch unsere Tiere mal "glotzen", aber wie gesagt mit "Hafer" kriegt man sie dann doch!

Was ich allerdings schon im privaten Bereich gesehen habe, dass war von abenteuerlich über schockierend bis gefährlich für alle Beteiligten. Diese Geschichten möchte ich auch nicht näher ausbreiten, würde nämlich auch garnichts bringen!

Fest steht für mich allerdings, dass die wenigsten Reiter (mal abgesehen von Turnierreitern) das "Verladen" wirklich üben. Meist kommt dann irgendwann mal eine Situation, wo es sein muss und dann hat man meist erst mal ganz große Probleme. Und dann geht es meist nur noch mit "Zwang und Gewalt"! Dies bleibt den Pferden natürlich in schlechter Erinnerung und sie werden das nächste Mal versuchen aus dieser Situation zu entfliehen --> Pferde sind Fluchttiere!!!

Ganz fremde Pferde, die ich nicht kenne, würde ich persönlich nur in Ausnahmefällen transportieren und dann auch nicht mit dem eigenem Material. Das muss aber schlussendlich jeder für sich entscheiden!

Lulu

P.S. Jetzt fällt mir doch noch was ein und zwar in Bezug auf Trennwand im Hänger oder nicht --> es wurden Studien zu dem Thema gemacht, wie Pferde am besten beim Transport stehen können. Dabei kam heraus, dass sie sich am besten ausbalancieren können, wenn sie schräg zur Fahrtrichtung stehen können. Nach diesem Prinzip werden ja auch heute nahezu alle Aufbauten bei Pferde-LKWs gemacht.
LG Lulu

Achtung, in Deckung Monstergetier mit Struwelkopf in Sicht!

Da gibt´s Bilder!
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Rabano26
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Beitrag von Rabano26 »

Mein Lieblingsthema - verladen (Chica bekommt das Elend jeden So. mit :wink: ). Leider hab ich so ein Exemplar erwischt, das keine Angst hat sondern einfach keinen Bock - er schaltet dann auf stur, hüpft einfach wieder von der Rampe etc. Dank zwei lieben Miteinstellerinne - die eine hat das passende Zugfahrzeug und den Hänger raus, die andere stellt ihn uns zur Verfügung - übe ich jetzt seit ca. 8 Wochen regelmäßig. Ich hatte ihn soweit, dass er bei stehender Trennwand drauf ging (nach ca. 20 Min.) und auch die Stange zugemacht werden konnte. Dann haben wir den Versuch gestartet, ne kleine Runde, ca 15 min., zu fahren - er stand wie ne Eins, kein Gerumpel o.ä.. Beim Aussteigen hat er sich dann etwas aufgeregt und ist auf der Rampe ausgerutscht - ausser einem Schrecken ist ihm und mir nichts passiert - tja, das mal danach hat er sich dann auf Stur gestellt ("wenn ich einsteige dann fahrt ihr wieder - nö, keine lust!") seitdem fang ich wieder von vorne an, mit zur Seite gestellter Trennwand und viiiieel Geduld - irgendwann merkt er das ich sturer bin als er :D mit Futter locken bringt rein gar nichts mehr, ich hab es auch schon mit der Nerv-version versucht (solange mit der Gerte "traktieren" bis er einen Schritt vorgeht) und mit der Methode hatte ich die letzten male sehr viel Glück - Monsieur ist nämlich unheimlich kitzelig hinter der Gurtlage :P es heißt also weiterhin üben, üben, üben... :(

Kleiner Nachtrag: sollte ich mit der Longe oder ähnlichem kommen, dann wird er so hysterisch, dass er sich voll reinhängt und im Zweifel steigt.
Zuletzt geändert von Rabano26 am Mi, 24. Jan 2007 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
Manfred

Beitrag von Manfred »

Guten Abend zusammen!

Wenn die Pferde diagonal zur Fahrtrichtung stehen, können sie sich viel besser ausbalancieren und müssen sich nicht an die Bande lehnen. Wenn das passiert, haben sie ihre Balance schon verlohren.

In den Lkw's der Gestüte stehen sie z. B. so und die Hänger für Isis, sind auch so konstruiert.

Ohne Trennwand in den normalen Hängern aus Deutschland könnten sie sich zwar auch so hinstellen, aber durch den seitlichen Ausfallschritt in Kurven oder beim Bremsen kann das Gesoann dann doch arg ins schlingern kommen.

Insofern ist es dann schon besser die Trennwand zur Anlehnung drin zu lassen. Außerdem besteht auch nur bei vorschriftsmäßigem Einsatz ein Versicherungsschutz.

VG
Manfred
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Celine
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Beitrag von Celine »

Ah, das ist ein guter Hinweis mit dem Versicherungsschutz.

Detlev geht zum Glück problemlos auf den Hänger. Er kennt das auch von klein auf, auch vom Vorbesitzer. Er war ja auch mal Turnierpferd.

Er hatte mal eine Phase, in der er sich weigern wollte. Da mussten wir dann einmal mit der Longe nachhelfen, im Nachhinein bin ich heilfroh, dass nichts dabei passiert ist. Seitdem war es nie wieder Thema.
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