Wachstumsphasen beim Jungpferd

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Sascha
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Beitrag von Sascha »

In der Regel liegt es tatsächlich häufig an einer ungenügenden Heuversorgung, wenn das Pferd zu dünn dasteht.

Dabei kommt es aber nicht nur auf die Menge, sondern auch auf Qualität und Schnittzeitpunkt des Heus an. Also, qualitativ hochwertiges Heu, 1. Schnitt, nicht verholzt, aber auch nicht zu weich, von Wiesen, die genügend Futterwert haben. Also keine ungedüngte Magerwiese, das ist tolles Heu für Fettis, aber nichts zum Aufbau.
Dann dieses Heu zur freien Verfügung geben, das heißt, es ist immer etwas in der Box, am besten im Heunetz, aber auf jeden Fall nicht einfach im Stroh, denn dann wird es nur zertreten. Ein zusätzliches großes Heunetz, immer gut befüllt, ist hier eine sehr gute Idee.

Dann würde ich standardsgemäß pro forma eine Bandwurmkur geben und abwarten.

Erst wenn das Pferd nach ca. 2 Wochen (trotz eines stark vermehrten Heukonsums) noch immer keine sichtliche Gewichtszunahme aufweist, würde ich überhaupt erst beginnen mir irgendwelche weiteren Gedanken zu machen.
"Wir wollen dafür Sorge tragen, dass wir das junge Pferd nicht verdrießen und ihm seine freundliche Anmut nicht verleiden. Denn diese gleicht dem Blütenduft, welcher niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist."
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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

(Luke hat kein PSSM)
(ich habe keine urintest machen lassen, weil der auch schon wieder so unseriös ist. ich "behandel" ihn einfach, indem ich im grunde den ratschlägen von frau dr, weyrauch folge (s. artikel im web zu KPU). ich glaube das auch, dass getreide oft gar nicht so gut vertragen wird, vor allem von dieser art pferd. mein blüter kam bestens damit klar.
Bella85
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Beitrag von Bella85 »

So bin wieder Zuhause. Der SB meinte er bekommt schon viel Heu und er schmeißt morgens schon was auf den paddock.
Nun füttert er noch mehr und ich habe auch noch ein Heunetz in die Box gehängt. Das Gespräch war echt gut und ich muss auch nicht mehr Zahlen.
Er meinte wir bekommen ihn schon dick es braucht nur etwas Zeit
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Das klingt doch prima! Mach dich nicht verrückt. Erstmal abwarten, wie es mit mehr Heu wird... und nicht vergessen, sich trotzdem am Pferd zu freuen! :D

Hast du das Kraftfutter eigentlich jetzt mal ausgewogen? Das würde mich interessieren..
-Tanja- hat geschrieben:Ich würde mir auch überlegen, warum er spinnig wird, wenn er mal eine Tag nichts macht. Das heißt ja u. U., dass er zuviel Kraftfutter erhält.
Das muss nicht unbedingt sein. Wenn ich Soraya fünfjährig nachts in die Box gestellt hätte (so hab ich das hier verstanden) und dann nach einem Stehtag versucht hätte, sie ohne Longieren zu reiten... da wäre "spinnig" noch liebevoll umschrieben gewesen :lol: - auch wenn sie gar kein Kraftfutter erhalten hätte. Bin auch Fan von viel Heu und wenig Kraftfutter, aber es gibt junge Pferde, die einfach gern mal spinnig sind 8)
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Bella85
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Beitrag von Bella85 »

Spinning soll heißen, er ist dann einfach irgendwie blöd und unausgelastet.
Er giftet dann viel, ist mir gegenüber einfach irgendwie bockig. Ich muss dann auch nicht viel mit ihm machen, also wenn er nur Pause haben soll gehe ich spazieren oder mache ein paar Minuten Handarbeit das reicht.

Gestern meinte der SB auch er habe ja auch kaum Muskeln, können sich denn Muskeln entwickeln ohne Fett?
Ich meine er ist ja jetzt 5 jahre alt und ich mache wirklich JEDEN Tag etwas mit ihm (Handarbeit meistens vor dem Reiten, Reiten, Stangenarbeit, Gelände oder longieren am Kappzaum, sowie ausgebunden oder an der Doppellonge) ich meine dieses Pensum ist ja schon ziemlich viel für ein junges Pferd aber trotzdem gibt es kaum Muskeln... was soll ich denn noch machen? Morgens und Abends kommen?
Gute Anleitung habe ich auch und unter UserVideos gibt es auch ein Film von uns wie er gearbeitet wird...
Grüße Linda
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Beitrag von Sheitana »

Nein, ich denke an deiner Arbeit liegt es sicherlich nicht. Ein gesundes Pferd, was genügend Futter bekommt und auch raus kommt sollte zumindest eine gewisse Grundmuskulatur haben und die sehe ich bei deinem Pferd gar nicht. Dann kann logischer Weise auch keine Trainingsmuskulatur drauf kommen.
Erst wenn genügend Nährstoffe oben rein kommen kann sich Muskulatur ausbilden.

Du solltest jetzt wenn er mehr bekommt relativ schnell - ich denke 2-3 Wochen - einen Unterschied feststellen hinsichtlich Fettverteilung. Die Muskeln können und werden länger brauchen.
LG
Sheitana
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Bella85 hat geschrieben:..., können sich denn Muskeln entwickeln ohne Fett?
Ja. Muskulatur wird vor allem aus Eiweißen / Aminosäuren gebildet. Die sollten dann eben im Futter enthalten sein.
Deshalb würde ich auch nicht gänzlich auf Kraftfutter verzichten, wenn man Muskelaufbau möchte.
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loisachqueen
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Beitrag von loisachqueen »

Ich glaube, wenn ein Pferd zu dünn ist, kann es sehr schlecht Muskeln auf bauen, weil einfach die Energie dafür nicht vorhanden ist. Medizinische Beweise habe ich dafür nicht, aber ich beobachte das jetzt schon seit mehreren Jahren an meinem RB. OK bei dem spielt das Alter auch noch eine sehr große Rolle, aber jedes mal, wenn der dünn geworden ist (Fellwechsel und so), waren die wenigen sonst schon vorhandenen Muskeln weg ..... :? Mit Zufüttern ist dann erstens das Pferchen wieder runder geworden und auch die "Menge" der Muskeln ist wieder angestiegen. In unserem Fall natürlich schon lange nicht mehr sehr gut, aber das hat andere Gründe.

@Bella85: Warte doch einfach mal ab, wie dein Pferd auch auf die erhöhte Heumenge anspricht. Gerade jüngere Pferde sollte man eigentlich nicht mit irgendwelchen Sonderfuttermitteln voll stopfen müssen, wenn mal die Rippen zu sehen sind.
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emproada
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Beitrag von emproada »

Meiner sah in jungen Jahren für kurze Zeit leider auch schon einmal so dünn bzw. fast noch schlimmer aus. Ich habe damals an alles mögliche gedacht und mit dem TA alles ausprobiert was der Markt so hergab und am Schluß stellte sich dann heraus, dass er einfach nicht genügend Heu bekommen hatte. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet, da ich der SB voll und ganz vertraute und hätte sich deren Tochter nicht bei mir verplappert, wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen. :?
Ich würde also auch wie die anderen sagen, erst einmal abwarten und schauen, was sich nach "mehr Heu" tut.
Und das ein 5-jähriger nach Stehtagen auch mal etwas "überdreht" ist, würde mir jetzt kein Kopfzerbrechen bereiten, das kenne ich bis heute nicht anders. :wink:
Viele Grüße Tina
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Gut scheint es doch mit dem SB zu klappen, wenn der ohne Murren die Heuration erhöhnt und dich zusätzlich mit dem Netz wurschteln läßt! Klingt sehr gut!

Ich würde wie die anderen auch geraten haben mal 2, vielleicht auch 3 Wochen ins Land gehen lassen, dann dürfte deutlich die Aufwärtstendenz erkennbar sein.

Und ist dann sein Futterzustand insgesamt im Gut-Bereich, wird es auch mit der Muskulatur klappen. :wink:
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Bella85
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Beitrag von Bella85 »

Guten Abend,
Der TA war jetzt da und Danubio hatte einen schönen Haken auf dem Zahn.
Er meinte auch manche Pferde sind eben einfach so dünn, gibt es ja auch bei Menschen.

Zum Futter:
Müsli bekommt er 2 x täglich 850g
Maisflocken 1 x 600g
Heu ab jetzt wirklich viel
Wegen den Zinkmangel gibt es vom TA Haemolytan 400
Und heute hat er mir noch derbymed myocrescat zum Muskel Aufbau dagelassen.
Er meinte ich soll jetzt so erst mal 4Wochen abwarten.
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Beitrag von Sheitana »

Hat der TA dir auch erklärt, warum er dir die (vermutlich teuren) Zusatzmittelchen dagelassen hat? Ich vermute ja, die tun nur seinem Geldbeutel gut.

Für den Zinkmangel ist das Zusatzfutter großer Mist. Zwar ist eine große Menge Zink vorhanden, dafür ist sein Mitspieler - Kupfer - fast gar nicht drin und der 2. Mitspieler - Mangan - überhaupt nicht. Von dem Zink wird also wenig bis gar nichts ordentlich aufgenommen.
Dafür aber viel Eisen, was die Zinkaufnahme zusätzlich hemmt.
Das kann man sich echt sparen, das belastet den Stoffwechsel nur unnötig mehr.
Das 2. Mittel verstehe ich auch nicht wirklich, hat es doch nicht mehr als ein bisschen Vit. E und eine Aminosäure. Das kann man mit vielen Mifus günstiger haben.
LG
Sheitana
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Sheitana hat geschrieben:Hat der TA dir auch erklärt, warum er dir die (vermutlich teuren) Zusatzmittelchen dagelassen hat? Ich vermute ja, die tun nur seinem Geldbeutel gut.

.
Hm, seriös ist auch nicht mein erster Gedanke bei deinem Post, Bella. :?

Wenn der TA meint manche seien einfach so dünn, ohne zu hinterfragen, wieviel Heu und sonstiges das Pferd tatsächlich bekommt... hui. Erster Kritikpunkt wäre das bei mir. Zweiter: er sollte dann eigentlich feststellen, dass erstmal die Basis einer gescheiten Fütterung - eben ausreichend Rauhfutter - hergestellt und der Erfolg abgewartet werden muss um zu sehen, ob und welchen "Bedarf" die regelmäßige Fütterung dann noch aufzeigt.

Wegen der Mittelchen - damit kenne ich mich zu wenig aus, Sheitanas Hinweise klingen schlüssig. :wink:

600g Maisflocken für ein junges, "gesundes" Pferd finde ich ziemlich reichlich. Würde mich völlig stutzig machen, wenn das "nötig" wäre.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Bella, hast Du eigentlich mal nachgewogen, was er an Heu bekommt? Würde mich interessieren. Zwischen "viel" und "viel" gibts doch gewaltige Unterschiede. Und nur vom Anschauen her, vor allem wenn Heu aufgeschüttelt ist, sieht es immer mehr aus, als es ist. :wink:

Ansonsten weiterhin gute Besserung!
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Bella85
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Beitrag von Bella85 »

Hallo,
@ Tanja: Nein ich habe nicht nachgewogen aber es ist jetzt immer etwas in der Box und auf dem Paddok lag auch noch etwas als sie reingeholt wurden, deswegen denke ich ist es genug.

Na toll da vertraut man dem TA und wird über den Tisch gezogen... egal nun habe ich diese Zusätze und er wird sie bekommen und durch das Heu, die gemachten Zähne sollte es ja nun aufwärtsgehen... ich mache ab und an mal Bilder und stelle sie ein :D
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