Der Jungpferde-Erfahrungsaustausch-Thread

Allgemeines rund ums Pferd

Moderatoren: Julia, dshengis

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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ausreiten ist bei uns ein wenig schwierig, da die Wege sehr steinig sind. Dann müsste ich Siggy bereits beschlagen. Das möchte ich eigentlich nicht. Einmal in der Woche als Handpferd mit machen seine Hufe mit. Zur Zeit sind die Wege aber auch so glatt und rutschig, dass ich mit Pico schon schauen muss, wo ich lang reite. Da wird es mit einem Handpferd erst recht schwer.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Ich hatte Kurti Hufschuhe gekauft (wobei es bei seinen Quadratlatschen schon schwierig genug war, überhaupt welche zu finden), weil er im Sommer immer mal wieder fühlig lief. Er hatte sie zweimal an (ich gehe mit ihm ca. alle zwei Wochen als Handpferd mit ihm ins Gelände, beim Spazierengehen braucht er ja keine), dann war die Fühligkeit wieder verschwunden (Hufpfleger meinte, dass das hin und wieder je nach Wetter wg. aufgequollenem oder hartem Hufmaterial durchaus mal sein kann), und nun passen sie schon nicht mehr. :roll: Ich verstehs eigentlich nicht so recht, aber derzeit wächst er ausgerechnet auch wieder an der Hinterhand - obwohl ich ihm gesagt hab, er soll doch bitte nur noch vorne wachsen, damit er nicht noch größer wird... :oops: :lol: Beschlagen möchte ich nämlich grundsätzlich, sofern iwie möglich, nicht.

Für mich hatte ich so überlegt, daß die Ausbildung im Gelände so oder so als erstes drankommen soll. Erstens bietet sich das bei uns ohnehin an, zweitens habe ich mit Amor ein verläßliches Zweitpferd, das mein Mann reiten kann, so daß der Stallkumpel als beruhigender Faktor erst mal dabei ist, und drittens denke ich, daß ich bei einem Kaltblüter ohnehin immer etwas vermehrt darauf achten muß, daß das Go nach vorne "frisch" bleibt, und das ist im Gelände einfacher als in der Halle.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@Sabine:
wenn er nicht Knall auf Fall sich an die Steine gewöhnen muss, und die Hufbearbeitung das vorsieht, sollte das eigentlich kein Problem sein. Kannst du nicht zum Seelebaumeln lassen zumindest Schrittrunden auf asphaltierten Wegen gehen und vielleicht nur kleine Trabeinheiten auf Feldwegen/Schotterwegen dann wenn es geht einbauen?
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Wie alt ist Siggy denn jetzt? Wie die Zeit vergeht.. der war doch gerade noch ein Jährling :D
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@finchen: Schrittrunden gehen nur durchs Dorf und da sind keine kurzen Trabeinheiten möglich.

@ninischi: Er ist jetzt dreieinhalb.
Liebe Grüße, Sabine

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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Ich habe zwar selbst kein Jungpferd...... aber heute frei und ein wenig "Langeweile". :D
Darum traue ich mich jetzt mal und zeige ein video von mir und einer jungen Oldenburger-Stute die ich vor ca. 2 Jahren angeritten habe. Die Stute war da etwas über 4 Jahre alt, das Video ist beim ca 6x mal reiten entstanden und es war das 2x ohne Longe. Den Galopp haben wir an diesem Tag das erste Mal getestet. Jetzt, mit etwas Abstand, fallen mir ein paar Dinge auf, die ich heute mit diesem Pferd anders machen würde. :wink:
Und was sagt ihr?

https://vimeo.com/57134927
Solange ein Pferd lebt, bleibt es seinem Charakter treu. (unbekannt)
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ich finde das Video persönlich gar nicht schlecht. Du bist ruhig und gelassen und die Arbeit sieht solide aus.

Bei diesem Pferd hätte ich vermutlich noch kein Gebiss genutzt bzw. es nur blind verschnallt. Die Stute ist doch noch seeeehr unruhig im Maul und obwohl du gut sitzt und deine Hand auch ruhig führst holt sie sich jedesmal einen Ruck im Gebiss ab. Da kannst du nichts für, das soll jetzt keine Kritik sein, das lässt sich bei so unsteter Verbindung vom Pferd her nur schwer vermeiden.
Daher wäre ich hier eher den Weg über eine gebisslose Zäumung gegangen, bis das Gebiss ruhiger liegt, zeitgleich das Gebiss vermehrt vom Boden aus erklären.

Auch hätte ich ihr vorne vermutlich mehr Luft gelassen um eigenständig Balance zu finden, allerdings komme ich auch aus dem Westernlager.
LG
Sheitana
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Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Sheitana hat geschrieben: Auch hätte ich ihr vorne vermutlich mehr Luft gelassen um eigenständig Balance zu finden
*Bei Sheitana unterschreib* auch ohne aus dem Westernlager zu kommen.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Spannend. Ich seh genau das Gegenteil. Ich finde deine Hand sehr unruhig, die nimmst du jedesmal beim Leichttraben mit hoch und runter. Dass das Pferd mit dem Gebiss so rummacht, kann aber auch einfach am jungen Pferd liegen. Ich hätte die Zügel tendenziell etwas kürzer genommen, damit sie nicht so springen, dafür aber wesentlich weniger mit der Hand gemacht (mein Rl würde sagen: "Fuckel da nicht so rum!" 8)), sondern sie dem Pferd nur ruhig angeboten und es konstanter begleitet. Grundsätzlich find ich das Ganze aber voll okay und ein sehr nettes und kooperatives Pferd, bewegt sich interessanterweise ein bisschen wie ein Spanier :wink:

Was würdest du denn im Rückblick anders machen?

Ich hätt hier eine 9-jährige Ex-Zuchtstute, bis dahin komplett roh, ebenfalls das 4. oder 5. Mal ohne Longe mit Reiter unterwegs. Sie wurde mit Trense und hannoverschem Reithalfter mit jeweils einem Paar Zügeln drin angeritten. Kappzaum fand sie sch*** und ist voll dagegen gegangen.

http://www.youtube.com/watch?v=CzjFdGjaWSc

Was meint ihr dazu?
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Sonjas Video gefällt mir gut. Die Zügelbrücke macht es dem Reiter leichter, die Zügellänge konstant zu halten (Zügel springt weniger) und dem Pferd eine Anlehnung anzubieten. Die Stute wirkt noch etwas hippelig, stellt sich aber gut an. Ich kann mir vorstellen, dass die Stute bei den nächsten Reitversuchen schnell routinierter wird und sich dann deutlich besser losläßt und im Rücken zu schwingen beginnt.

Bei Rapunzels Video finde ich, dass die Reiterin dem Pferd mehr Anlehnung bieten könnte, ohne die Halshaltung zu verändern. Gegen Ende finde ich die Zügellänge etwas lang, würde das längere Zügelmaß nur kurzzeitig zum Entspannen wählen (war vielleicht auch so...ist ja nur ein Ausschnitt). Der Kontakt zum Pferdemaul ist noch zu wenig, so dass das Pferd eine leichte Stellung auf dem Zirkel überrumpeln würde.

LG Susi
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Stimmt, die Trensenzügel hängen ja noch ganz durch, nur der Nasenriemen wird vorsichtig angenommen und sicher noch zu vorsichtig, aber das war wie gesagt das 4. oder 5. Mal Reiten ohne Longe. Die Stute hat sich aber so phänomenal angestellt, dass es bei jeder Einheit einen Riesenschritt voranging. Auch die Anlehnung an die Trense hat sie so schnell gesucht, wie ich es mir bei meinem erst schwer erarbeiten musste. Habe leider nicht mehr weiter dokumentieren können, da sie verkauft wurde (wir hatten sie nur zum Anreiten da).
grisu
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Beitrag von grisu »

Die Stute in Rapunzels Video gefällt mir sehr. Ganz allgemein würde ich sagen: Wenn ein Pferd sich bei den ersten Malen reiten so offensichtlich wohl fühlt und mit dem Reiter kooperiert, ist es ziemlich egal, ob ich etwas mehr oder weniger Anlehnung habe. Hier gehts ja um die ersten Schritte. Galoppieren würde ich so auf dem Reitplatz allerdings nicht - habt ihr aber auch nicht gemacht.

Wir nehmen ja häufig zu viel Einfluss, weil die meisten ihre Pferde auf zwanzig mal vierzig Plätzen oder Hallen anreiten, was für so ein junges Pferd oft schwierig zu bewältigen ist. Ich bin früher mit den Jungen so schnell wie möglich ins Gelände gegangen, da ist es für Pferd und Reiter deutlich einfacher.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Nee, die Stute wurde beim Galopp sehr hektisch (auch schon ohne Reiter), das wäre kontraproduktiv gewesen.

Hier dieselbe Reiterin mit einem anderen Pferd, selber Stand (4-jähriger Hengst, ein paarmal unterm Sattel ohne Longe,). Bei dem wiederum war Galopp gar kein Thema, ebenso entspannt wie Trab, wenn auch weniger ausbalanciert als die Stute.

http://www.youtube.com/watch?v=UpHpvGnyR9o

http://www.youtube.com/watch?v=u9f86r9l8m0

Mit dem ist sie auch auf diesem Stand gleich ins Gelände gegangen.
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Meg
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Beitrag von Meg »

Ich konnte bisher nur Sonjas Video sehen, weil ich Youtube nicht kann im Büro. Schließe mich Rapunzel an.

Hier mal zwei Videos von meiner kleinen. Sass 5. mal drauf, noch ohne Gebiss, nur Gewöhnungsphase. Im Gelände waren wir schon, weil sie so brav ist:

http://www.youtube.com/watch?v=HPZdMEQK ... e=youtu.be

http://www.youtube.com/watch?v=8xa0yeSD ... e=youtu.be
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
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Meg
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Beitrag von Meg »

Rapunzel hat geschrieben:Nee, die Stute wurde beim Galopp sehr hektisch (auch schon ohne Reiter), das wäre kontraproduktiv gewesen.

Hier dieselbe Reiterin mit einem anderen Pferd, selber Stand (4-jähriger Hengst, ein paarmal unterm Sattel ohne Longe,). Bei dem wiederum war Galopp gar kein Thema, ebenso entspannt wie Trab, wenn auch weniger ausbalanciert als die Stute.

http://www.youtube.com/watch?v=UpHpvGnyR9o

http://www.youtube.com/watch?v=u9f86r9l8m0

Mit dem ist sie auch auf diesem Stand gleich ins Gelände gegangen.
Sind das die Videos, die ich schon kenne? Mit dem braven Gesicht? Das finde ich Richtung Optimal!
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
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