Mark Rashid - Ergänzungen zu altem Text

Allgemeines rund ums Pferd

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Gast2

Beitrag von Gast2 »

danke für die Mühe, gimlichen.

zum Thema "alles untersuchen lassen" möchte ich jedoch anmerken, dass es einen gewaltigen Unterschied macht, ob ein Mark Rashid sagt, da ist irgendwas faul, wir müssen das Pferd medizinisch auf alles mögliche untersuchen lassen, oder ob es das Lieschen von nebenan sagt.

Bei Mark Rashid kann man davon ausgehen, dass er "normale Beziehungsschwierigkeiten" ausschließen kann, bei Lieschen von nebenan leider nicht. So wird nur allzugerne sehr viel Spezialisten bemüht um am Pferd rumzudoktern, statt sich selbst an der Nase zu packen, und zu lernen, wie man mit Pferden umgeht. *seufz*....


Gefällt mir gut, dass Herr Rashid sein Buch nochmal überarbeitet hat, ich mag die Philosophie von "passive leadership" sehr, allerdings geht es mir im letzten Buch, das ich gelesen habe, das von "Buck" einen Ticken zu weit, weil die meisten Menschen niemals auf dieses Niveau kommen werden. Zwar schön zu lesen, aber trotzdem keine gute Idee, zu versuchen, dieser Einstellung als Punkt 1 nachzueifern. Auch Rashid musste erst seinen Weg gehen, bevor er in dieses Level reinwuchs. Ich denke, das ist etwas was sich nicht erlernen lässt, man hat es, oder man hat es nicht.
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Jen
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Beitrag von Jen »

baura hat geschrieben: Auch Rashid musste erst seinen Weg gehen, bevor er in dieses Level reinwuchs. Ich denke, das ist etwas was sich nicht erlernen lässt, man hat es, oder man hat es nicht.
Diese zwei Sätze sind doch ein Widerspruch? ;)

danke für die Zusammenfassung!
Liebe Grüesslis, Jen
***
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Danke auch von mir gimlinchen! Macht mir Lust darauf, die drei Rashid-Bücher, die ich im Regal habe, mal wieder zu lesen. Und das neueste endlich mal zu kaufen!
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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

das blöde ist ja wirklich, dass die übersetzungen so hinterherhinken..,.. das letzte ist ja auch ein paar jahre alt

ich denke, rashid ist sicher ein ganz besonderer mensch und eine ausnahme - er hat ja selbst dieses passive leadership charisma, was er beschreibt

das buch über buck ist sicher keine handlungsanleitung... wenn man rashid arbeiten sieht (und auch viele andere, bei desmond hab ich manchmal ein ähnliches gefühl), dann zeigt er einem das tolle in jedem pferd.
Gast2

Beitrag von Gast2 »

Jen hat geschrieben:
baura hat geschrieben: Auch Rashid musste erst seinen Weg gehen, bevor er in dieses Level reinwuchs. Ich denke, das ist etwas was sich nicht erlernen lässt, man hat es, oder man hat es nicht.
Diese zwei Sätze sind doch ein Widerspruch? ;)
find ich nicht.
besser gesagt, so hab ich es nicht gemeint.
ich meinte, jemand wie Mark Rashid, der ein außergewöhnlicher Horseman ist, in dem mag das "innendrin schlummern" und dann entwickelt sich das nach und nach, aber es muss eben "da" sein.
Und andere werden eben nie da hin kommen.
jetzt verständlicher?
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Auch von mir vielen Dank, das mach echt Lust, mal wieder eines seiner Bücher zu lesen.
Liebe Grüße Birgit
Zentaure

Beitrag von Zentaure »

alle die immer von Dominanz sprechen und Respekt die sollten dringend das neue Buch von ihm lesen, denn mit diesen Gendakenmustern räumt er auf.
Nach vielen Reitstürzen hat er seine Reitweise und den Umgang mit Pferden komplett neu überdacht und er wurde darauf gestoßen, dass Akido seiner neunen Art und Weise mit Pferden umzugehen sehr ähnlich ist.
Harmonie im Vordergund, Verständnis und eben nicht dem Pferd das Falsche unangenehm zu machen und das richtige angenehm.
Ein Pferd weicht auf Anweisung der Reiterin nicht, im round Pen.
Die Reiterin ist verärgert, weil ihr Pferd sie nicht respektiert, darauf sagt Rashid ihr Pferd weiß was es tun soll es hat sie verstanden es langweilt ihn dies ohne sichtlichen Grund zu machen,lassen sie diese Übung.Wenn es einen Grund gibt dass er weichen soll, wird er das auch tun.
So das ist Futter für alle meinen ihr Pferd muss auf Biegen und Brechen immer sofort gehorchen.
Zentaure

Beitrag von Zentaure »

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Beitrag von gimlinchen »

ja, zentaure, das ist ebenfalls klasse, wie ich finde. ich liebe aber alle bücher von herrn rashid

Balking - das heißt wohl scheuen oder so (sorry)

Hier gehts weniger darum, dem Leser überraschend neue Lösungswege zu zeigen, sondern eher darum, ihm zum "Thinking outside the box" zu bewegen, also zum nachdenken mit über den tellerrand schauen....

Rashid hatte keinen richtigen Unterricht um Umgang mit Pferden oder Reiten, sondern angeleitet durch den "alten Mann",d eshalb hatte er die Freiheit, einfach auszuprobieren, was jeweils passte. Als Ergebnis stolperte er, so schreibt er, zufällig über unkonventionelle Lösungen... Der einzelne Hobble, den er mit Red verwandte, war so eine Idee. Solche Lösugen sind aber so indivduell, dass er sie üblicherweise danach kaum noch oder gar nicht mehr verwandte.
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Beitrag von gimlinchen »

das nicht zu bremsende pferd anhalten

Dies ist das einzige kapitel, zu dem Rashid anmerkt, dass sich Denken und seine Methoden kaum geändert haben. Er verwednet immer noch die Idee, dass ein Pferd beim Rückwärtsgehen soft sein sollte (das ist ein Rashid-Ausdruck... ) und Pferd sollte eben nicht sich gegen Bit wehren oder dagegendrücken.

Er findet immer noch, dass man Druck nutzen kann, ohne zu ziehen und die Kampfsporterfahrung im Aikido haben ihm geholfen, dies vermnitteln zu können. Er versucht Schüler spüren zu lassen, wie fein die Verbindung zum Maul sein kann....
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Beitrag von gimlinchen »

Er versucht heute eher dem Pferd zu helfen, zu verstehen, was er will und es ihm leicht zu machen, etwa indem er kleine Achten reitet oder andere Figuren, bis das Pferd den Stop anbietet.

dann erklärt er moch etwas zum rückwärtsrichten, was ich nicht verstehe, sorry. ich glaube, er erklärt, dass er früher leicht das gewicht verlagert hat nach hinten und dass er das nun nicht mehr macht, sondern gar keine gewichtsverlagerung macht
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

Kopfschlagen

Auch hier fällt Rashid direkt ein, dass er heute mehr danach schaut oder darüber nachdenkt, wie ein Problem zustande kam- vor allem bei solchen Themen wie Kopfschlagen.
Die meisten Pferde schlage mit dem Kopf, weil der Reiter im falschen Moment nachgibt. viele andere haben Schmerzen im Hals Rücken oder Widerrist oder Zähnen oder das Bit macht Probleme oder Insekten nerven oder sie haben andere Probleme mit den Augen.
Nur wenn es keine äußere Ursache gibt und es ein Trainingsthema ist, dann kann man daran auch durch Training arbeiten, findet Rashid.

Training geht darum, im richtigen Moment nachzugeben. Pferde lernen beim Nachgeben, ob wir wissen, dass wir nachgeben oder nicht...
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

den Lehrer sehen - das finale Thema

Über die Jahre hatte Rashid die Gelegenheit immer mal wieder dorthin
zurückzukehren, wo er als Kind soviel Zeit mit dem alten Mann verbrachte. Die Gegend der ehemaligen Anlage wurde nach und nach zugebaut mit alle möglichen, nur die Stelle, wo die Scheune und der Roundpen waren, bloeben lange frei...

vor einigen Jahren fuhr er wieder mal dort vorbei und immer noch war die Stelle unverbaut, wo die Scheunen standen. Rashid wanderte dort ein wenig umher, erzählt er, und zeigte seiner Frau die PLätze, die sie aus Erzählungen kannte,

Nach einer Weile gingen sie zurück zum Auto und er erkannte plötztlich den alten Baum, unter dem Doc, das Pferd, von dem das Kapitel handelt, begraben liegt. Der Baum steht am am Zaun zum Nachbargrundstück und spendet Schatten.
Der alte Cottonwood Baum und die Stelle, wo die Scheunen waren, waren übriggeblieben, so als würde der alte Baum alles zusammen halten.

Wenn er auf sein erstes Buch zurückblöickt, dann kann er das Gleiche sagen über die Prinzipien überPferde; menschen und Leben, die er von Walter P. gelernt hatte - sie halten immer noch alles zusammen.


- Ende -
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Henry
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Beitrag von Henry »

Hallo,

lese auch gerade die Bücher von Mark Rashid...
Mich würde allerdings interessieren ob jemand die DVDs kennt?
Insbesondere würde mich da erst einmal "Finding the try" interessieren...
Ich denke mal das sie genauso gut sein werden wie die Bücher aber da sie mehr als 1,-Euro kosten würde ich gerne eure Meinungen dazu hören.
Danke!

Gruß
Birgit
"Tue das was du tust"
(Tai Chi Chuan Weisheit)
skywalker

Beitrag von skywalker »

Ich kenne auch ein paar DVDs von Rashid. Sind ihr Geld sicher wert!
Besonders gut ist eben "Finding the Try" und "UNDERSTANDING FOOT-FALL and INFLUENCING MOVEMENT". Letzteres fand ich echt super, das hat mir die Augen sehr geöffnet; er erklärt einer das "Fühlen, wo welches Bein ist" endlich so simpel, dass auch ich es verstehe :D .

Weiters kenne ich "Ground Driving 101", das hat mir nicht soo viel Neues gebracht, und das "Ground Driving Troubleshooting" war wenig hilfreich, weil er hier auf ein Pferd stößt, das einfach massivste körperliche Probleme hat (lahmt eigentlich stark, hat Probleme mit allem auf seiner ... ich glaub rechten SEite, lässt sich daher nicht fangen). Ist zwar interessant zum Anschauen, wie er da dann damit umgeht, aber für das eigene Pferd bringt es vermutlich eher wenig, wenn man nicht zufällig (unwahrscheinlicherweise) ähnliche Probleme hat.

Als sein bestes Buch empfinde ich "Whole heart, whole horse" (ich les die übrigens alle nur auf Englisch. Die Übersetzungen sind sch...lecht :roll: - wie leider fast alle Übersetzungen im Horsemanship-Bereich).
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