Erfahrungen mit Aktivställen?
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@Martina, Du glaubst gar nicht, wie geduldig sich Pferde in der Reihe anstellen können, so lange, bis sie dran sindMartina hat geschrieben:naja, oder Du hast Pferde, die sich nicht in die Einzelfütterung trauen, weil von hinten jemand Ranghohes in den Hintern beißt und vorne jemand ranghohes den Weg versperrt.
Ich denke, jedes Pferd geht irgendwann in die Einzelfütterung. Es dauert nur bei manchen länger, und sie müssen eingewiesen werden (diese Mühe macht sich aber vielleicht nicht jeder).
Und außerdem sind die Pferde, die im Fress-Ständer stehen, eindeutig im Vorteil: sie können nämlich dem Drängler von hinten mit den Hinterhufen drohen. Sogar die ganz rangniedrigen.
Das regelt sich alles in einer harmonischen Herde ganz von allein, man muss die Tiere nur mal machen lassen und sich nicht in alles einmischen (typisch menschlicher Fehler ).
Wie gesagt, sofern Einzelfutterstände da sind, verstehe ich die Bedenken nicht. Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht.
Wer sich allerdings wegen der kleinsten Schramme aufregt, Angst vor "pferdischen" Rangkämpfen hat, Schuldige für die kleinste Schramme sucht und nicht vertragen kann, dass sein Aktivstallpferd eventuell selbstbewusster und aufmerksamer ist als Boxenpferde, und wer es nicht schafft, sein rangniedriges Pferd aus einer größeren Herde ohne bemerkenswerte Störungen rauszuholen (weil sich nämlich auch der Mensch die Achtung der Herde verdienen muss!), ist in einem Aktivstall fehl am Platz. Nicht das Pferd, sondern der Mensch.
PS: aber wie gesagt, nicht jedes Pferd ist "Aktivstall-tauglich", da bin ich mit Gimlinchen einer Meinung. Ich denke jedoch, dass noch erheblich weniger Menschen "Aktivstall-tauglich" sind Nix für ungut, es soll sich bitte niemand hier angesprochen fühlen, das ist eine sehr allgemeine Aussage!
- Finchen
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Stimme zwar Martina zu, dass es solche Schwierigkeiten sicher geben kann, davon bin ich überzeugt, aber wie Max schon sagt, das liegt eher an der Gestaltung der Örtlichkeiten und der Herdenzusammensetzung sowie der Eingewöhnung durch den Zweibeiner - nur in Ausnahmefällen an einem extrem huschigen Pferdchen. So sehr ich Fan bin - meine Vollblutdame würde verhungern, sie ist in der großen Herde in der Rekener Offenstallhaltung untergegangen, und zwar nicht nur über wenige Monate. Die würde nicht in einen Futterständer gehen, wenn andere Pferde nur in der Nähe des Eingangsbereichs stehen.Max1404 hat geschrieben:PS: aber wie gesagt, nicht jedes Pferd ist "Aktivstall-tauglich", da bin ich mit Gimlinchen einer Meinung. Ich denke jedoch, dass noch erheblich weniger Menschen "Aktivstall-tauglich" sind Nix für ungut, es soll sich bitte niemand hier angesprochen fühlen, das ist eine sehr allgemeine Aussage!Martina hat geschrieben:naja, oder Du hast Pferde, die sich nicht in die Einzelfütterung trauen, weil von hinten jemand Ranghohes in den Hintern beißt und vorne jemand ranghohes den Weg versperrt.
Aber ich glaube wie Max, dass eher sehr wenige Pferde so gar nicht Offenstall- bzw Aktivstalltauglich sind, die allermeisten schon noch genug Pferd sind, um diese artgerechte Haltung durchaus sehr gut meistern zu können.
DAS Zitat könnte von unserem SB sein, bei uns wurde inzwischen schon häufiger die Erfahrung gemacht dass gerade Pferdebesitzer, die es ihren Pferden besonders gut gehen lassen wollten und sie darum im Offenstall hatten, nicht die erste (nicht so harmonische Zeit) durchgehalten haben und die Pferde darum wieder aus der Gruppe herausgenommen haben...Max1404 hat geschrieben:
PS: aber wie gesagt, nicht jedes Pferd ist "Aktivstall-tauglich", da bin ich mit Gimlinchen einer Meinung. Ich denke jedoch, dass noch erheblich weniger Menschen "Aktivstall-tauglich" sind Nix für ungut, es soll sich bitte niemand hier angesprochen fühlen, das ist eine sehr allgemeine Aussage!
@Max: doch natürlich glaube ich das, denn auch bei uns wird Schlange gestanden; aber das von mir genannte Beispiel gibt es bei uns eben auch (das betrifft nicht mein Pferd. Mein Pferd gehört leider zur Gattung der Rohrdommeln)
Und natürlich hängt der größte Teil der Offenstalltauglichkeit des Pferdes von der Organisation und der Herdenzusammensetzung uuund des Platzangebotes ab.
Trotz allem bin ich nicht der größte Fan der zeitgesteuerten Fütterung.
Und natürlich hängt der größte Teil der Offenstalltauglichkeit des Pferdes von der Organisation und der Herdenzusammensetzung uuund des Platzangebotes ab.
Trotz allem bin ich nicht der größte Fan der zeitgesteuerten Fütterung.
Ja das ist natürlich möglich. Aber das ist auch von Stall zu Stall unterschiedlich. Ein Verantwortungsvoller guter Aktivstallbetreiber lässt eine Unterschreitung der Heuzeit nicht zu. Bei uns ist das Minumum 150 Heuminuten und 2 große Strohballen stehen an unterschiedlichen Orten immer frei zur Verfügungninischi hat geschrieben:Ob das mit dem Beißen sein kann, weiß ich nicht.
Aber in jedem Falle ist es möglich, dass ranghohe Pferde, die wenig Fresszeiten eingesetellt haben, im Eingangs- und Ausgangsbereich des Heuständers herumlungern und dort diejenigen ärgern, die reingehen wollen. Das ist für ein rangniedriges Pferd schon stressig.
Zuletzt geändert von unicorn am Mi, 21. Dez 2011 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
Äh gut, aber die Rede ist doch hier von Erfahrungen mit Hit Aktivställen oder? Die Hit Aktivställe haben natürlich die Automaten der Firma Hit und keine selbstgezimmerten. Ich kann nur sagen wie es bei den Hit Automaten in meinem Stall ist.ottilie hat geschrieben:Es gibt auch Offenställe die mit selbstgezimmerten Freßständern arbeiten, und da hab ich das sehr wohl gesehen daß von hinten beknabbert wurdeunicorn hat geschrieben:sind die Ständer von Hit so lang
Das ist seltsam, warum sollte es ein Pferd im Ständer stören?Martina hat geschrieben:
Stehe in einem HIT-Aktivstall und bei uns funktioniert das genau so. (Kann aber evtl. sein, dass hinten kein Strom drauf ist, da hatten einige Pferde so ihre Probleme mit)
Die Nachlaufsperre ist so konzipiert, dass das Pferd (wenn es möchte) auch Rückwärts raus kann, OHNE STROMSCHLAG!!!
Obwohl der richtige und bequemere Weg nach draußen eigentlich vorne seitlich ist.
Nur die von hinten drängelnden Pferde bekommen den Stromschlag, weil es nur außen mit Strom bestückt ist.
Zumindest werden die Hitautomaten ab Werk so geliefert, ich weiß nicht ob es bei euch im Stall umgebastelt wurde???
wie gesagt es gibt bei uns kein Problem damit, aber wir haben auch einen getrennten Ad-Libidum-Bereich, wo die PFerde in der Herde an der Raufe fressen können.
Die leichtfuttrigen dürfen da hald nicht rein, meiner schon
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So, habe heute den in der Nähe ansässigen Hit-Aktiv-Stall angeschaut. Neeee, so ganz wird das nicht meins. Die Gruppenauslaufhaltung und grundsätzlich die Computergesteuerte Fütterung gefallen mir, keine Frage, aber ich finde es viel zu viel an Futter.
Die Pferde heute waren alle (da wo eine Decke drauf war waren 2 oder 3, die KÖNNTEN unter der Decke gut in Schuß gewesen sein) viel zu fett, es gibt alle 2 Stunden 35-38 Minuten Heu für alle aus zwei großen Raufen für 9 Wallache. Zusätzlich gibt es einen Rauhfutterständer, also noch zusätzliche Einzelportionen Heu. Kraftfutter auf 12 Mahlzeiten pro Tag zu verteilen finde ich persönlich Quatsch, grade da wo ja in den allerobermeisten Fällen eher unter 1kg als 4 kg gefüttert.
Hat mich in meiner Vorstellung bestätigt, dass ich den grundlegenden Gedanken super finde, die Fütterung aber für meinen Geschmack anders gestaltet werden könnte.
Die Pferde heute waren alle (da wo eine Decke drauf war waren 2 oder 3, die KÖNNTEN unter der Decke gut in Schuß gewesen sein) viel zu fett, es gibt alle 2 Stunden 35-38 Minuten Heu für alle aus zwei großen Raufen für 9 Wallache. Zusätzlich gibt es einen Rauhfutterständer, also noch zusätzliche Einzelportionen Heu. Kraftfutter auf 12 Mahlzeiten pro Tag zu verteilen finde ich persönlich Quatsch, grade da wo ja in den allerobermeisten Fällen eher unter 1kg als 4 kg gefüttert.
Hat mich in meiner Vorstellung bestätigt, dass ich den grundlegenden Gedanken super finde, die Fütterung aber für meinen Geschmack anders gestaltet werden könnte.
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Hi ihr zwei,
klar, der Anreiz ist da, allerdings in besagtem Stall auf so kleiner Fläche, dass es von der einen Raufe zur anderen vielleicht 20 m sind, von dort zum Heustand deutlich weniger, zum Kraftfutterständer auch wenn es hoch kommt 20 m.
Die Heumenge bei 12x täglich gute halbe Stunde OHNE Netz - das ist irre viel! Da kann ich ruhig alles andere auf Null reduzieren, halbwegs normalfuttrige Pferde haben damit mehr als satt und genug.
Der SB wies noch darauf hin, dass aktuell noch an den meisten Tagen ein paar Stunden Wiese geht, sonst natürlich die Heuzugangszeiten verlängert werden.
klar, der Anreiz ist da, allerdings in besagtem Stall auf so kleiner Fläche, dass es von der einen Raufe zur anderen vielleicht 20 m sind, von dort zum Heustand deutlich weniger, zum Kraftfutterständer auch wenn es hoch kommt 20 m.
Die Heumenge bei 12x täglich gute halbe Stunde OHNE Netz - das ist irre viel! Da kann ich ruhig alles andere auf Null reduzieren, halbwegs normalfuttrige Pferde haben damit mehr als satt und genug.
Der SB wies noch darauf hin, dass aktuell noch an den meisten Tagen ein paar Stunden Wiese geht, sonst natürlich die Heuzugangszeiten verlängert werden.
Ich finde den Grundgedanken dahinter super! Allerdings scheint es in Finchens Fall etwas zu gut gemeint... Aber das macht ja nicht die ganze Sache schlecht sondern lediglich zeigt es einen es zu gut meinenden SB.
Das ganze mit vernünftigen Rationen finde ich klasse!
Und wenn ich irgendwann mal gaaanz viel Geld habe mache ich es auch so!
Das ganze mit vernünftigen Rationen finde ich klasse!
Und wenn ich irgendwann mal gaaanz viel Geld habe mache ich es auch so!
Liebe Grüße, Julia
- Finchen
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Das ist wahr - und mit sehr vielen Dingen ist es ja so, man kann es gut machen, oder nur bedingt gut!Julia hat geschrieben:Ich finde den Grundgedanken dahinter super! Allerdings scheint es in Finchens Fall etwas zu gut gemeint... Aber das macht ja nicht die ganze Sache schlecht sondern lediglich zeigt es einen es zu gut meinenden SB.
Das ganze mit vernünftigen Rationen finde ich klasse!
Und wenn ich irgendwann mal gaaanz viel Geld habe mache ich es auch so!
Aber es hat mich darin bestätigt, dass dieses immerzu fressen nicht das Wichtigste ist. Mehr Bewegungsmöglichkeiten in Kombi mit den Futterstationen zB finde ich wichtiger.
Im Grund kann man "einfache" Futterautomaten recht gut selber bauen, nicht individuell, aber zB Heuschränke, aus denen in Intervallen kleine Ladungen Heu in eine Raufe fallen - wenn die Pferde das mal raus haben laufen sie zigmal am Tag zu dieser abgelegenen Rauf um nachzusehen - auch wenn es woanders was zum Fressen gibt.