Korrekter Sitz Abstriche

Rund um die klassische Reitkunst

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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Der Zweck der Übung ist jedenfalls NICHT hier private Ansichten zu immer wiederkehrenden Befehdungen zu gebrauchen!

Weitere nicht sinnführende Kommentare werden gelöscht.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Paula

Beitrag von Paula »

Hier sitzt Neindorff nicht lotrecht:

Seite 110 oben, 117,Seite 125 oben,
so denn sind noch mehr drin, aber ich denke das reicht erstmal:"
Die reine Lehre der Klassischen Reitkunst" Egon von Neindorff verlegt im -
Cadmos Verlag.
Zuletzt geändert von Paula am Mi, 30. Mai 2012 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Fest steht auf alle Fälle, dass ein nicht passender Sattel den korrekten Sitz des Reiters ziemlich erschweren kann. Und das muss nicht nur mit einem fehlerhaften Schwerpunkt zu tun haben. Schon die Aufhängung der Steigbügel kann da eine ziemlich große Rolle spielen. Weshalb ich auch der Meinung bin, dass es nicht reicht, den Sattel dem Pferd anzupassen – er sollte auch auf den Reiter angepasst werden.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
AdrWgl
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Beitrag von AdrWgl »

Cubano hat geschrieben:Fest steht auf alle Fälle, dass ein nicht passender Sattel den korrekten Sitz des Reiters ziemlich erschweren kann. Und das muss nicht nur mit einem fehlerhaften Schwerpunkt zu tun haben. Schon die Aufhängung der Steigbügel kann da eine ziemlich große Rolle spielen. Weshalb ich auch der Meinung bin, dass es nicht reicht, den Sattel dem Pferd anzupassen – er sollte auch auf den Reiter angepasst werden.
Das kann ich so unterschreiben. Wobei ich hinzufügen möchte, das es Sattlerei gibt, die gute Sättel für Beide hinbekommen. Andere Sattlereien tun sich da schwerer damit.

Grüsse
esge
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Beitrag von esge »

Ja, der Sattel muss auch dem Reiter passen - wenn man ein optimales Ergebnis haben will. Gerade moderne Dressursättel verhindern einen losgelassenen Sitz sehr häufig - vor allem (sorry, ich habe halt viel mit dieser Konstellation zu tun, darum reite ich so hartnäckig drauf rum) bei rundrippigen Pferden mit nicht modellathletisch gebauten Reiterinnen.
Pauschen abmontieren kann oft schon viel helfen, wenn man nicht gleich den nächsten Sattel für 2500 Euro (und mehr) kaufen will. Ansonsten geht mein persönlicher Trend bei weniger athletischen Reitern immer mehr hin zum VS-Sattel - da tun sich die meisten erheblich leichter, mit ihren nicht ganz so dehnbaren Hüftbeugern und Oberschenkeladuktoren klar zu kommen. Wir näheren uns da einem Sitz an, wie er vor 60 Jahren als selbstverständlicher Dressursitz galt. Warum wohl? Weil dort vornehmlich ältere Herren Dressur ritten, die nicht mehr ganz so beweglich waren?
Loslassen hilft
horsman
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Beitrag von horsman »

liebe Leute,
der Sitz muss auch vaiiert werden um effektiv zu sein. Ein Foto eines Meisters kann deshalb einen Sitzfehler wiedergeben oder auch eine gewollte Abweichung davon. Der bilderbuchhafte Lehrbuchsitz ist lediglich das Ideal in der Idealsituation.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Paula

Beitrag von Paula »

ja das hast du schön geschrieben.
esge
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Beitrag von esge »

Vor allem ist ein Sitz doch nichts statisches! Das wäre ja schon merkwürdig, wenn jedes Sitzdetail in jeder Lektion, jeder Gangart, jeder kadenz gleich wäre. Wie sollte das pferd dann die Unterschiede erspüren? Es gilt als normal, dass Reiter in der Versammlung das Bein weiter nach hinten legen, hingegen in der Verstärkung weiter nach vorn. Ebenso kippt sich das Reiterbecken anders, wenn Versammlung gefragt ist oder wenn Go gefragt ist. Denn Reiterbecken soll Pferdebecken formen, war da nicfht was? Halte ich nun in bestimmten Momenten den Fotoapparat drauf, werde ich mal das eine, mal das andere sehen.
einige Dinge sind immer No Go. Das sind ein klemmender Oberschenkel, festgehaltende Reiterschultern und vieles mehr. Aber gerade die Lage der Schenkel und die Stellung des Beckens MUSS beim höher ausgebildeten Pferd variieren - und der Sattel muss das bittschön auch zulassen.
Loslassen hilft
Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Ja Esge, sehr gut ausgedrückt. Der Sitz ist in jeder Bewegungsphase etwas Dynamisches.

Und alle Reiter mit künstlichen Hüftgelenken oder eingeschränkter Spreizbewegung nach Varisierungsosteotomie kann ich nur warnen, mit Dehnübungen zu experimentieren. Genießt Eure Pferde mit einem Sitz, den Ihr schmerzfrei ausüben könnt. Ihr seid dann keine Weicheier! Vergleicht Euch nicht mit Gesunden. Schnallt Eure Bügel so kurz, dass Ihr gerade noch den Oberschenkel ein bisschen vom Pferd abheben könntet. Andernfalls klemmt Ihr das Pferd ohnehin ein wie eine Wäscheklammer, blockiert Eure Beckenbewegung und fügt Euch unnötig Schmerzen zu, die Euch ohnehin nicht weiterbringen.
Gast

Beitrag von Gast »

esge hat geschrieben:Es gilt als normal, dass Reiter in der Versammlung das Bein weiter nach hinten legen, hingegen in der Verstärkung weiter nach vorn.
Äh, nö. Das gilt keinesfalls als normal, auch wenn das ein paar Reiter so machen :)
Welchen Grund sollte es geben, aus zwei vorwärtstreibend liegenden Schenkeln zwei verwahrend liegende zu machen. Ob Versammlung oder Verstärkung, der vorwärtstreibende Schenkel ist in beiden Tempi der gleiche. Er wirkt allenfalls unterschiedlich intensiv ein. Nebst ein paar anderen Details.
Aber was erzähl ich .. das weißt Du ja.
Gast

Beitrag von Gast »

Kiruna Karmina hat geschrieben: Und alle Reiter mit künstlichen Hüftgelenken oder eingeschränkter Spreizbewegung nach Varisierungsosteotomie kann ich nur warnen, mit Dehnübungen zu experimentieren.

Stimmt.
Und alle Reiter mit nur einem Nasenloch, sollten beim Atmen aufmerksamer sein - es kommt weniger Luft.
Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

???
Darauf erwartest Du keine Antwort, oder?
Gast

Beitrag von Gast »

Kiruna Karmina hat geschrieben:???
Darauf erwartest Du keine Antwort, oder?
Nö. In diesem Fall hätte ich es als Frage formuliert :)
Honigkuchenpony
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Beitrag von Honigkuchenpony »

Der Sitz ist nichts statisches, das stimmt. Aber je mehr der Reiter sich in jeder Situation dem Ideal annähert, umso mehr ist er in der perfekten Balance mit dem Pferd.
Und das erfordert eine gute und andauernde Grundspannung, die einiges an Muskulatur erfordert.
Muskulatur stützt den Bewegungsapparat. Ist formbar, trainierbar, gleicht aus und stabilisiert.
So manch ein Büromensch verliert seine Schmerzen durch chronische Beschwerden am Bewegungsapparat durchs Reiten.
Aber nur, wenn er den idealen Sitz anstrebt. Alles andere tut nicht gut.
Ich kann ja auch nicht ein Pferd rumhirschen lassen, weil es eben einen tief angesetzten, ungünstigen Hals hat.
Und manchmal muß man auch dahin, "wo es weh tut", um besser zu werden.
Aber meist tut es gar nicht da weh, wo mögliche Beschwerden sind. Sondern an einer ganz anderen Ecke.

Wer natürlich stark eingeschränkt ist, für den kann es naturgemäß nicht gelten.
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

AdrWgl hat geschrieben:Natürlich, ich wollte damit auch nicht ausdrücken, dass man nicht an seinem Sitz arbeiten muss. Ich sehe relativ oft, dass bei besser gerittenen Pferden, auch schlechter sitzende Reiter besser sitzen. Nun stellt sich für mich die Frage ob man wirklich bis 100% an seinem Sitz feilen sollte, oder nur vielleicht bis 90% und der „Rest“ ergibt sich, wenn das Pferd besser läuft, von alleine.
Ich würde das bejahen und aus den 90% sogar 70% bis 80% machen. Denn ich erlebe beim Reiten gelegentlich Momente, wo mein Pferd so gut läuft und alles so stimmt, dass ich auf einmal überhaupt keine meiner üblichen Sitzprobleme mehr habe: Die Unterschenkel sind plötzlich ruhig, das Knie bleibt tief,der Rücken richtet sich wie von alleine auf.
Wenn diese Momente (hoffentlich) immer häufiger werden und länger dauern und dann irgendwann zum Normalzustand werden, dürfte eigentlich "wie von Zauberhand" auch dieser gute Sitz zum Dauerzustand werden.

Deshalb denke ich, dass sich auf jeden Fall beides gegenseitig bedingt: Solange das Pferd noch nicht optimal geht, ist es schwieriger, gut zu sitzen, (und solange der Reiter schlecht sitzt, ist es für das Pferd natürlich schwer, gut zu gehen). Auf einem gut gehenden Pferd sitzt man dagegen (vorausgesetzt man hat eine grundsätzliche Balance und die richtige Körperspannung) fast von alleine gut.
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