Neue Herde - Neue Probleme der Engewöhnung. Tipps?

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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Weißnase

Beitrag von Weißnase »

Natürlich bleibt es nicht ruhig. In der Box gibt er erst Ruhe wenn eine Stute dabei steht - dann ist alles gut wie auf Knopfdruck. Ach ja, wenn Frauchen in der Box steht ist auch gut...

Ich bleibe geduldig und vielleicht gibt es ja doch nen nen Tipp?

Herde wird besser, allerdings deswegen weil er ja jetzt 2 Stuten hat. Ich wurde die letzten 2 Tage nicht angesprochen.... :?
Weißnase

3 Wochen Herde - Aufs und Abs...

Beitrag von Weißnase »

Inzwischen kann die Stute nicht mehr allein in der Box bleiben - deswegen haben wir beide nachts seit Donnerstag draußen gelassen. Das war ok, leider soll die Stute jetzt doch wieder rein da er sie wohl nachts deckt. Also müssen beide rein.... Vielleicht erst mal ein paar Tage dann wieder raus.

Hat jemand Erfahrung wie man Pferde, die dann so aneinander kleben "auf Abstand" bringt? Beim Reiten/Arbeiten ist es kein Problem. Das Putzen/Satteln ist anstrengend da er da unkonezntriert und nervös ist. Ich habe deswegen heute in Sichtkontakt zur Stute geputzt. Das ging besser, aber ist das der richtige Weg?
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

was heißt, die stute kann nicht alleine in der box bleiben?

klebendes pferd hab ich auch... ich hab da leider keine pfiffgen tipps außer: gewöhnen, und die zeit bringts.
eventuell einfach schauen, ob die boxensituation optimal ist.
sorry... mehr geht da auch irgendwie nicht, wenn man nicht in einen offenstall wiill oder kann
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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

Ich kann mich auch mal wieder einreihen. Hatte ja geschrieben, dass meiner letztes Jahr auch nur rumgebrüllt hat. Dieses Jahr war alles ganz easy bis gestern. Am Donnerstag sind die Pferde aufs Gras gekommen und Freitag habe ich ihn von der Weide geholt, ist ein ziemliches Stück und die Pferde sind hinter einer Baumreihe, also außer Sicht. Ich war noch nicht mal vorne auf der Koppel, wo sie sonst stehen, da ging das Geschrei los :roll: Und ich dachte, wir hätten das mal überstanden. Er ging brav mit, schrie mir aber auf dem Weg in den Stall permanent ins Ohr und auch in der Box ging es weiter.
Heute standen die Pferde wieder vorne auf dem graslosen Stück, also wie die ganzen letzten Monate und trotzdem wieherte er los...nicht so krass wie die gestern, aber trotzdem. Er muss dann auch jedes Wiehern beantworten und jedem Pferd, das am Putzplatz langkommt entgegenbrüllen.
Auf dem Platz war er ganz normal gestern, heute allein Gelände war auch kein Problem.

Bei mir war das ähnlich, er kam überhaupt nicht zur Ruhe beim Putzen, hat nur gehorcht, geglotzt, gewiehert. Hab nochmal über letztes Jahr nachgedacht. Da meiner auch beim Arbeiten unkonzentriert war, hab ich einfach irgedwann angefange, konsequent und deutlich seine Aufmerksamkeit zu fordern. Da hat er einfach nicht rumzuzetern. Am Putzplatz wird außerdem nicht gehampelt und mich angerempelt, nur weil er grad mal nach nem Pferd glotzen muss. Ich würde da gar nicht so massig Rücksicht nehmen, sondern wie gesagt dem Prozess Zeit geben. Während du mir ihm arbeitest, versuch einfach ganz normal zu sein. Vllt hilft es, wenn du immer wieder seine Aufmerksamheit forderst, auch beim Putzen immer mal wieder zu sagen, hier bin ich, mal am Strick zupfen, wenn er allzusehr rumglotzt, nicht hampeln lassen, sondern auf ruhiges Stehen bestehen und immer wieder an seinen Platz zurückstellen.
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
Weißnase

Beitrag von Weißnase »

Die Stute dreht inzwischen in der Box am Rad wenn er nicht in seiner Box gegenüber ist. Offenstall ist ja das Ziel und sie waren ja auch 3 Nächte zusammen draußen. Dadurch hat sich ihre Bindung noch verstärkt, aber das nervige in die Box stellen und schauen wer schon da ist ist endlich weggefallen. Ich hoffe das Stutenfrauchen lässt sich bald wieder drauf ein.

@Traumdeuterin: Danke für den Tipp. Einen ähnlichen hab ich heute auch schon mal bekommen. Da werd ich wohl momentan dann mehr am Putzplatz arbeiten müssen und konsequent sein. In Sichtkontakt der Herde zu Longieren war heute auch ein Traum, aber nach 20 min konnten wir dann auch konzentriert laufen. Ich frag mich wo der seine Energie her nimmt! Normal frag er nach 30 min ob wir aufhören können....

Danke!
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Huhu,

ich kann nur bestätigen, was Traumdeuterin geschrieben hat:

konsequent und bestimmt auftreten, seine Aufmerksamkeit auf dich lenken, für ihn in dem Moment "wichtiger" zu sein als die anderen Pferde.

Oft liegt es bei solchen Situation mit bzw manchmal deutlich an der inneren Haltung der Zweibeiner. Klar, man ahnt ja schon, welches Drama nun folgen wird, ist gewappnet, dabei aber auch schon angespannt, unsicher, nervös - whatever.

Gezieltes Training für beide kann helfen, damit der Mensch ganz klar, ruhig und souverän auftritt (und das nicht nur äußerlich, sondern innerlich, überzeugt, gefühlt) und dem Pferd die nötige Ruhe und Sicherheit gibt.

Schwierig aus der Ferne zu beurteilen ist wie genau das für das einzelne Pferd aussehen kann. Da habe ich die unterschiedlichsten Typen erlebt, mancher braucht Forderung in Form von Aufgaben in so einer Situation, der nächste ein deutliches "Nichtstun" ("wir stehen - tun nichts außer stehen") und das ganz bewußt, meine Frau Blüterin konnte ich "zwangsentspannen" durch erlerntes Kopfsenken auf Zeichen...

Im Umgang mit deinem Männlein kann es aber def. nicht schaden selber sehr souverän und ruhig, relaxed zu sein, sprich notfalls ein Mantra ... :wink: "es quiekt gar nicht neben mir - alles ist ruhig".

Helfen können sehr oft auch gemeinsame "Überwindungen", sprich alles an Bodenarbeit/Trailhindernissen, was er sich nicht zutraut gezielt erarbeiten, ihm dadurch dauerhaft zeigen, dass mit dir alles easy ist, du alles lässig meisterst, er sich also beruhigt dir anschließen kann.

Und was das Theater in der Herde oder Box angeht glaube ich auch, dass tatsächlich auf die Dauer alles automatisch besser wird!

Durchhalten und viel Erfolg wünsche ich euch!

Gruß,

Silke
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

meiner knallt leider auch wieder mehr und mehr durch. er plärrt die ganzte zeit wenn sein freund geritten wird. er kann nicht alleine auf die weide, also mit den 4 anderen... wenn sein freund nicht dabei ist. alles geht eigentlihc nur noch mit dem freund. *nerv*
probiere homöopathie, mal sehen, obs hilft
Weißnase

Beitrag von Weißnase »

Ich wollte mal kurz berichten:

Nach dem eine seiner Stuten den Stall verlassen hat hab ich beschlossen ihn über Nach draußen zu lassen (in der Box ohne Stuten ging es ja auch nur mit Aufregung). Tagsüber wurde es immer besser. Zwischendurch gab es noch Beschwerden da der Herr seine Stute weiterhin verteidigt.
Abends, wenn die letzte Stute vom Paddock geholt wurde ging dann das Gewiehere und Gerenne los. Um ihn ein bischen vor sich selbst zu schützen haben wir (nach Rücksprachemit TA) zu Vetranquil gegriffen. Weit unter der max. Dosis und auch jeden Tag etwas weniger (1. Abend 3 Löffel, dann nur noch 2,5 bis zu einem Löffel). Er hat sogar Anschluss bei den Wallachen gesucht!
Dann blieb auch seine Lieblingsstute über Nacht draußen (leider habe ich keinen Einfluss darauf wann welches Pferd rein oder raus kommt).
Von da an haben wir dann geübt, dass man die Stute/Herde verlassen kann und man sich auch ein paar Minuten am Tag auf das Frauchen konzentrieren kann - ohne reiten.
Inzwischen - nach fast 3 Wochen - kann ich ihn ohne großes Gebrüll (2-3 mal wiehern, dann ist gut) vom Paddock holen. Am Sonntag bin ich geritten - interesanterweise stand er stiller sobald der Sattel drauf lag!
Schüsselchen Hafer auffressen klappt auch wieder...
Wir üben weiter....
Leider sieht er immer noch aus wie ein Flickenteppich - ich hoffe das wird sich auch legen und es kommen keine größeren Sachen dazu...

Ich denke, sobald die Weiden offen sind wird es sich weiter beruhigen (in der Herde). Es ist auf alle Fälle ein sehr anstrengender Weg den ich da eingelschlagen habe - ich hoffe das lohn sich für uns beide.
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