Agressiver Hengst

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emproada
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Beitrag von emproada »

@Max: zwar kann so ein Pferd anhänglicher auf eine Bezugsperson sein, andere Menschen sind aber leider doch ganz gerne ein Problem. Und da muss man dann auch wissen, was man sich "antut".
Viele Grüße Tina
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@emproada, ja, das stimmt, und das sollte man nicht unterschätzen!
Viele Grüße
Sabine
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Yve9979

Beitrag von Yve9979 »

emproada hat geschrieben:@Max: zwar kann so ein Pferd anhänglicher auf eine Bezugsperson sein, andere Menschen sind aber leider doch ganz gerne ein Problem. Und da muss man dann auch wissen, was man sich "antut".
Sehr gut ausgedrückt.

Habe jetzt alles gelesen. Finde es sehr schön, welche Gedanken du dir machst. Ein Pferd geholt ist schnell.
Mein Wallach auf dem Avatar (vor 3 Jahren gestorben) war damals ähnlich wie im Eingangsthread beschrieben. Dieses Pony hat gelernt um sein Leben zu kämpfen und kam zu uns in den Stall zum Beritt. Irgendwie hab ich mich in ihn verliebt. Reine mentale Geschichte. Mit Vernunft hatte das NICHTS zu tun.
Ich war oft am Verzweifeln und es war schei* gefährlich. Eine unbedachte Situation, oder eher normale, und bei ihm wurde Reaktionen hervorgerufen fern von Gut und Böse.
Ich hatte das Pony leider nur ca. 11 Jahre. Die Hälfte der Zeit war hart, sehr hart. Oft habe ich überlegt, ihn zu verkaufen. Aber dieses Pferd konnte man nicht verkaufen. Der einzige Weg wäre der zum Schlachter gewesen und das zum Wohle von Schlumpf und von den anderen Menschen.
Letztendlich hätte Schlumpf für mich alles getan. Es war irgendwann pures Vertrauen - auf beiden Seiten.
Aber: das war fast ausschließlich bei mir. Bis zum Schluss gab es oft Situationen bei anderen die gefährlich waren, die irgendwas bei ihm auslösten.
Und zu dem obigen Zitat. Ich hatte oft Ärger, da er sich manchmal bei anderen am Strick aufführte und stieg oder ihnen sehr deutlich drohte (und ja, er meinte das ernst!). Dann konnten Miteinsteller oft nur bewaffnet und nicht alleine ihre Pferde von der Koppel holen. Er isolierte die Pferde und das mit Hingabe. Kein Spaß!
Ich konnte das nur immer nicht verstehen, da er bei mir wie ein Hund war (konnten auch ohne Strick im Wald spazieren gehen, er hörte auf Zuruf). Auch konnte ich mich total locker und unbedacht bei ihm bewegen, das ging die erste Zeit bei anderen GAR nicht, einfach so in die Box gehen? nein, bei ihm mussten die anderen bewaffnet rein um ihn raus zu holen).
Wenn ich zurück denke, ich möchte diese Zeit nicht missen! Aber ich würde die harte Zeit, die wir vorher hatten, nie nie wieder durchmachen müssen. Wenn ich damals gewusst hätte, worauf ich mich einlasse, hätte ich ihn nie genommen. Jugendliche Blauäugigkeit (ich war damals 16 und Schlumpf ca. 11).

Ich denke, du wirst die richtige Entscheidung treffen. Die Vernunft scheint bei dir viel stärker zu sein, als die Gedanken "tolles Märchenpferd".
Beobachte das Pferd weiterhin, wenn du die Möglichkeit hast.
Rechne mit viel Arbeit, viel mehr als ein "normales" Pferd, hohe Kosten (für TA), etc.
Wenn du dich für den Hengst entscheiden solltest, übernimmst du eine sehr große Verantwortung und zwar für das Pferd und alle weiteren beteiligten Personen.
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