Fohlen

Alles zum Thema Futter.

Moderator: susiesonja

Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Nun, da wird man sicher bei 10 Leute 20 Meinungen hören... :wink:

Naja, ich kenne (fast) kein Müsli, was ich füttern würde. Ich mische meinen Pferden lieber selbst ihr Futter zusammen, dann weiß ich 100% was drin ist. Ich möchte kein Grünmehl im Futter, keine Kräuter, kein Knoblauch, auch keinen Apfeltrester. Könnte die Liste noch weiterführen, aber ich denke du weißt, was ihc meine.
LG
Sheitana
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querida 9
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Beitrag von querida 9 »

Die Inhaltsstoffe von guten, namenhaften Firmen sind immer aufgelistet.
Die Inhaltsstoffe von meinem Müsli sind:

Zusammensetzung:
35 % Dinkel im Spelz, gewalzt; 33 % Gerste, gewalzt; 20 % Maisflocken,
thermisch behandelt; 5 % Dinkelspelz; 2,5 % Lein­kuchen­flocken, kalt gepresst;
2 % Luzernestengel, entblättert; 2 % Leinöl, kalt gepresst

und sonst nix :wink:

VG
Jeder hat das Pferd das er verdient, er hat es sich selber ausgesucht, und zu dem gemacht, was es jetzt ist.
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Siehst du, da fängt es schon an. Dinkel ist nicht für die Pferdefütterung geeignet, da zuviele Klebereiweiße (wie Weizen eben auch, Dinkel ist die Urform unseres Weizen).

Die Luzerne wäre mir lieber in der ganzen Pflanze. Ein Müsli schränkt eben unheimlich ein, man kann nicht variieren "mehr Mais, weniger Gerste" o.ä. Gut, dass ist sicher Geschmackssache, aber das Dinge drin sind, die im Pferd nichts zu suchen haben ist eben unbestritten.
LG
Sheitana
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Cheval
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Beitrag von Cheval »

Sheitana hat geschrieben:Die Luzerne wäre mir lieber in der ganzen Pflanze. Ein Müsli schränkt eben unheimlich ein, man kann nicht variieren "mehr Mais, weniger Gerste" o.ä. Gut, dass ist sicher Geschmackssache, aber das Dinge drin sind, die im Pferd nichts zu suchen haben ist eben unbestritten.
Ja, das ist auch der Grund, warum ich das Futter immer selbst zusammenmische, ich müchte nicht, dass meine Mäuse was Falsches essen. :shock:
querida 9
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Beitrag von querida 9 »

Das mit dem Dinkel ist schon richtig. Aber bei acht ganz unterschiedlichen Pferden zu mischen ist nicht ganz einfach. Werde aber mal darüber nachdenken, da die Futtermittelhändler inzwischen ganz schöne Preise haben. Da kommt einen das selber mischen günstiger. Da ist aber auch noch das Problem mit dem Transport. Einzelfuttermittel von de Baywa bekomme ich zwar günstiger, aber ich muß es selber holen. Im Winter...für acht Pferde :? Ganz schön heftig.

Mal sehen!

VG
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tonnenpferd
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Beitrag von tonnenpferd »

Ich kann dir auch nur empfehlen dich ernsthaft mit der natürlichen Fütterung auseinander zu setzen - es ist ein total interessantes Thema!

Ich bin mittlerweile auch voll überzeugt von einer natürlichen Fütterung: d. h. Heu in möglichst guter Qualiät, Kräuterreiche Wiesen, Getreidefütterung (wobei hier für mich nur Hafer und in geringen Mengen Braunhirse in Frage kommt) ahja.. .Leinsamen natürlich auch noch =). Mittlerweile beschäftige ich mich schon so gerne mit dem Thema dass ich sogar selbst Kräuter sammeln gehe für die Pferde =).

Nur so nebenbei: Mein Jungspundarabär wurde bis jetzt so natürlich gefüttert - ausser beim Mineralfutter... da trau ich mir mit "nur pflanzlich/natürlich" noch nicht drüber und füttere eine Fertigmischung.
Letztens brauchte ich ganz dringend Mash und hab keine Zeit gehabt die Zutaten zu besorgen und hab mir so ein grauenhaftes fertiges gekauft. (so mit ziemlich viel Weizenkleie, Mais, Konservierungsstoffe, Melasse, .... - und den ganzen Krampf den man nicht braucht) und siehe da: nach 18 Tagen wo ich es regelmäßig gefüttert habe begann der Kleine zum Schweif und Mähnewetzen und zeigte schon leicht sommerexzemartige Symptome. Sofort wurde das Fertigmash wegegeben und ein selbstgemachtes Mash verwendet. (Heuflakes, thermisch aufbereitete Leinsamen - die voll schleimen, aber nicht mehr abgekocht werden müssen), Braunhirse und 4 verschiedene Kräuter). 11 Tage nach dem Umstellen auf "mein" Mash gabs kein Wetzen und Kratzen mehr...

Das sich das so sehr auswirkt hätt ich echt nicht gedacht... (Im Nachhinein frag ich mich warum ich das überhaupt verfüttert habe... :oops: ).. Vollständigkeitshalber muss ich auch sagen, dass es sicher bessere Fertigmash gibt, als jenes das ich gefüttert habe...
Liebe Grüße
Chris
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

querida 9 hat geschrieben:Das mit dem Dinkel ist schon richtig. Aber bei acht ganz unterschiedlichen Pferden zu mischen ist nicht ganz einfach.
VG
Nach jahrelanger Überzeugung mit einem "Fertigfutter" alles gut und richtig zu machen habe ich mich dann mal auf einem Futterseminar ausführlich informiert und bin seither eine Eigenmischerin.

Basis Hafer und/oder Gerste, Hafer i.d.R. gewalzt, Gerste gebrochen, dazu Bruchmais und ein Mineralfutter - diese Bestandteile regelmäßig. Ergänzend nach "Bedarf" sprich Saison immer mal als Kur Bierhefe, Leinflocken, Sonnenblumenkerne, einmal täglich wenig Leinöl bzw fürs alte Pferde mehr Leinöl.

Ich war erstaunt, mit wie wenig ich im Grunde fertig bin, und ich kann mit wenigen Handgriffen doch sehr individuell die anteiligen Sorten in Menge variieren.
tonnenpferd
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Beitrag von tonnenpferd »

@ Selbermischen:
Stimmt! Und wenn man dann noch rechnet wie viel man sich oftmals an Geld erspart -wenn man ein qualitativ hochwertigeres Fertigfutter nimmt, zahlt sich das schon aus.
(Auch wenn man einfach bisschen mehr Arbeitsaufwand hat =)

Gewalzt/Gebrochen kann ich leider nichts füttern, da ich keine Quetsche habe, und Hafer dann doch meist nach 15-20 Tagen ranzig wird - vor allem im Sommer. *auf-der-Suche-nach-ner-Haferquetsche-bin* :D
Liebe Grüße
Chris
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Mit ein bisschen Organisation ist es gar nicht so aufwendig.

Ich habe mir in meinem Keller eine kleine "Futterkammer" eingerichtet.
Eine Waage, die Mineralfuttereimer daneben, darunter die Futtertonnen (Hafer, Luzernepellets für mein PSSM-Pferd, Agrobs Aspero für die, die eigentlich kein Zufutter brauchen).
Dazu meine 5 Eimer (in verschiedenen Farben natürlich, wer soll das sonst auseinander halten... :lol: ). So hab ich innerhalb von 5 min. Das Futter gemischt.
LG
Sheitana
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Cheval
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Beitrag von Cheval »

tonnenpferd hat geschrieben:@ Selbermischen:
Stimmt! Und wenn man dann noch rechnet wie viel man sich oftmals an Geld erspart -wenn man ein qualitativ hochwertigeres Fertigfutter nimmt, zahlt sich das schon aus.
Genau so ist es! Wie gesagt, ich mische mein Futter ebenfalls nur noch selbst und fahre echt gut damit!:)
Schön zu hören, dass so viele das genauso handhaben.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ich habe bei Hafer in geschlossener Tonne noch nie ein Ranzigwerden erlebt und füttere es nicht in wenigen Wochen auf. Sehe aber auch kein Problem bei regelmäßig geprüften Zähnen ganzen Hafer zu füttern.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ich bin nicht sicher, ob man das ranzen irgendwie direkt sieht oder riecht. ich füttere auch ganzen hafer und habe übrigens auch bei gebrochener gerste stets bedenken.

insgesamt bin ich da irgendwie einfacher strukturiert - ich gebe ein nettes müsli zum hafer und fertig. man kann ja ein wenig auf die bestandteile achten... ich teile die bedenken zum müslifutter so pauschal nicht.
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Beitrag von Finchen »

Meines Wissens wird Ranzigkeit dadurch definiert, dass es leicht am Geruch erkennbar ist!? :?

Pauschal etwa zu verteufeln ist auch sicher nicht hilfreich, und gewiß gibt es viele Pferd-Futter-Kombis, die gut funktionieren. Es ist halt weniger individuell anpaßbar an unterschiedliche Beanspruchung, Menge Weidefutter etc., aber diese Komponenten sind ja auch nicht bei allen wechselhaft.
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Beitrag von gimlinchen »

Logisch. Das hat die Natur eigens so eingebaut. Aber: Die chemischen Prozesse laufen mitunter gemächlich und man hat bereits kleine Veränderungen, die man am Geruch nicht wahrnimmt.
Hafer enthält zwar relativ viel Fett, aber absolut doch wenig.

also muss er schon wahnsinnig verdorben sein, dass man das dann am Geruch wahrnimmt...
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Beitrag von Sheitana »

Gequetschter Hafer verliert halt auch ziemlich schnell seine guten Bestandteile.

Ich füttere ganzen Hafer, der ist nicht wirklich schlechter verwertbar, wie Gequetschter. Es sei denn, es liegen Zahnprobleme vor.

Ich denke, für unerfahrene Pferdebesitzer (gimlinchen, ist jetzt nicht auf dich gemünzt, falls der Eindruck entsteht) ist Müsli sicher nicht schlecht. Alles drin, man kann nicht viel falsch machen.

Ich habe nur festgestellt, den meisten Pferden merkt man nicht an, dass es ihnen überhaupt schlecht geht.
Mal ehrlich, in wievielen Reitställen wird ein Zicken beim Satteln als Gurtzwang oder "Keinen Bock" seitens des Pferdes abgetan, wo doch vielleicht Magenschmerzen vorliegen könnten? Auch ist es noch gängige Methode, dass Pferde manchmal 12h Fresspause haben.

Ich meine, ganz ehrlich, ich habe mir da vor etlichen Jahren auch noch keine Gedanken drum gemacht. Seit ich aber hinschaue habe ich festgestellt, dass fast jedes dieser Pferde irgendwelche Wehwehchen hat, die aber erst bei genauerem Hinsehen auffallen

Man muss sich vor Augen führen, dass die Verdauung des Pferdes eben nicht dazu ausgelegt ist, Zucker und andere unnatürliche Dinge oder Getreide in rauhen Mengen zu verdauuen.
Je mehr ich auf "natürliche" Ernährung umgestellt habe, desto besser sehen meine Pferde aus, desto Leistungswilliger sind sie, desto zufriedener.

Sicherlich kommt es aber auch immer auf die Menge an. Wer seinem Pferd 50gr. Müsli untermischt, damit es sein Mineralfutter frisst, der wird ihm sicherlich nicht schaden, wenn es nicht gerade empfindlich ist. Werden die Mengen erheblich größer, sehe ich es schon kritisch.
LG
Sheitana
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