Dualaktivierung

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

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Etienne
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Dualaktivierung

Beitrag von Etienne »

Hallöchen,

ich bin grad dabei ein paar Infos zur Dualaktivierung zu sammeln. Vielleicht könnt ihr mir helfen. Wer arbeitet mit Dualaktivierung? Wie genau arbeitet ihr damit? Welche Erfolge haben sich eingestellt oder eben auch nicht. Für wen/was könnt ihr die Dualaktivierung empfehlen?

LG Sus
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Larry
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Beitrag von Larry »

Ich finde diese Arbeit sehr gut, da es helfen kann, einigen Reitern ein Konzept für die Arbeit mit dem Pferd sich zu erarbeiten.
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
Virginie

Beitrag von Virginie »

Hallo Sus,

ja, es ist eine gute Unterstützung.

http://209.85.129.104/search?q=cache:a7 ... =clnk&cd=1

Das war ein spannender Artikel, vielleicht gibt es Dir eine Antwort.
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Etienne
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Beitrag von Etienne »

Keine weiteren Erfahrungsberichte? *ungeduldigwarte*


Sus
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ich arbeite auch mit Elementen der Dualaktivierung. Finde es gut für die Schulung der Koordination und des Körpergefühls für das Pferd. Meist baue ich beim normalen Longieren am Kappzaum ohne HZ einfach ein paar Elemente mit ein (Gassen, Dreieck, L, Pylonen etc. ). Je nachdem wieviel Zeit und Lust ich habe, um was aufzustellen ;)
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Etienne
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Beitrag von Etienne »

Habt ihr Euch die Dualaktivierung selbst erarbeitet oder einen Kurs besucht? Ist es für Pferde in jedem Alter zu empfehlen oder eher für die Jungpferdeausbildung?

LG Sus
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ich habe einen Kurs, allerdings ohne Pferd, besucht, um mir Ideen zu holen, und von MG selber zu hören, was er so dazu sagt. War noch interessant und hat einiges relativiert. Aber man kann es sich auch gut selber erarbeiten, zb. mit dem Buch. Es ist für Pferde allen Alters geeignet und sinnvoll. Wer sich mit der Bodenarbeit von TTEAM (LTJ) auskennt wird nicht wahnsinnig weltbewegend neues erfahren.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Stephanie

Beitrag von Stephanie »

Hallo,

ich bin vor Jahren auf Pilonen (Gassenbau oder "Tore") etc. gekommen, weil ich eine Schülerin mit absoluter rechts/links-Schwäche hatte mit obendrauf noch Schwierigkeiten, Linien zu halten. Also hab ich angefangen, ihr den Zirkel in unterschiedliche Linien zu zerlegen, indem ich ihr Pilonen als Tore hingestellt habe:

So konnte ich ihr immer vorgeben, wo genau sie lang reiten soll und sie hat zielsicher jedes Tor getroffen, nachher ging es sogar mit Schlangenlinien vom 1. ins 3. Tor dann ins 2. usw. wie es uns grad einfiel. Es hat jedenfalls die Koordinierung der Reiterin deutlich verbessert und nachher konnte sie die Zirkel ohne Bande auch deutlich besser reiten.
Ich mach das auch heute noch gern im Unterricht, wenn jmd Schwierigkeiten hat, freie Linien zu halten oder die Pferde frecherweise immer wieder ausbrechen oder die Zügelführung derart über den Innen zügel gezogen ist, dass die Pferde gar keine andere Wahl haben, als zum Zaun zurückzudriften, wenn sie eigentlich verkleinern sollen.
es ist viel leichter, auf ein konkretes Ziel hinzureiten, als auf einer "verkleiner den Zirkel mal auf den 3. oder 4. Hufschlag" - Linie, die man sich selber suchen muss, 60 m lang bei normaler Platzgröße.

Für die Pferde mach ich wie Jen: Stangengassen, Pilonen, Volten, Planen etc. werden aufgebaut und dadrum herum oder drüber wird longiert. Für die Pferde eine schöne Abwechslung, weil sie auch mal sehen müssen, warum sie sich biegen.

Ich denke, dass es für manche Pferde sicherlich eine Steigerung in der Koordination ist, aber beim Reiten denke ich, ist es meist der Reiter, der eine deutliche optische Anleitung braucht, um sich besser orientieren zu können.
Bei den Pferden hab ich mehr die Erfahrung gemacht, dass sie es spannend finden, dass was dasteht und sie einfach auch sehen können, warum es jetzt genau da lang gehen soll. Sie laufen auch nicht gern über Pilonen drüber...
Eine Stangengasse vor allem Rückwärts zeigt allerdings immer, ob das Pferd balanciert ist... Und beim Reiten, ob der Reiter fühlt, wohin das Pferd als nächstes gehen wird (Füsse setzen) und ob er rechtzeitig darauf Einfluss nehmen kann...

Ob man einen Kurs braucht? Kann ich so nicht sagen, ich kannte halt vieles schon aus dem Westernreiten (Trail) und konnte es für meine Bedürfnisse umarbeiten. Ich denke, mit ein bischen Kreativität geht es auch so: klein anfangen, mit Geduld probieren und dann Anforderung steigern.

Warum genau willst Du das denn wissen oder machen?

Ich hab noch Fotos, suche sie mal raus
Stephanie
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Etienne
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Beitrag von Etienne »

Vielen Dank für Eure Antworten!

Ich suche nach einer Möglichkeit die Koordination meines Pferdes zu verbessern. Zusätzlich möchte ich ihn noch etwas dazu seine Füßchen bewusster zu setzen. Er neigt dazu mir die Sachen die ich abfrage "dahin zu stolpern". Esprit hat ganz klar noch ein Balanceproblem, was sich zwar schon deutlich gebessert hat, aber aufgrund einer Fehlstellung auch nie ganz verschwinden wird. Es ist etwa so wie Stephanie bei ihrer Schülerin beschreibt. Nun habe ich kein Problem mir einen Zirkel vorzustellen und ihn auch zu reiten. Das Problem besteht darin Pferdchen auf der von mir erdachten Zirkellinie zu halten. Lässt sich schwer beschreiben. Ich hoffe ihr könnt was damit anfangen. :?

LG Sus
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Medora
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Beitrag von Medora »

Ich habe Geitners Buch gelesen und mir auch die erste DVD geholt. Die DVD fand ich komplett überflüssig und habe sie schnell wieder verkauft, das Buch aber gibt viele wertvolle Anregungen.

Wichtig z.B.: Dass diese Arbeit sehr anspruchsvoll für die Pferde ist und dass man das nicht zu lang und zu oft machen sollte. DAS hätte ich sicher unterschätzt.

Ich habe bisher eigentlich nur mit den Schläuchen gearbeitet, obwohl wir auch die Pylonen haben. Ich lege Quadratvolten oder Teile davon und manchmal auch längere Gassen. Mit dem Großen arbeite ich da dann in allen Gangarten, wobei Galopp schon mächtig schwierig ist. Den Kleinen lass ich im Moment noch selbst entscheiden, was er damit machen will.

Den größten Vorteil sehe ich darin, dass die Schläuche weich sind, aber ein Drauftreten oder Rankommen schon so "komisch" ist, dass selbst ein Hafi ein bissl aufpasst :D, aber die Pferde sich nicht verletzten können.

Medora
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nessi
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Beitrag von nessi »

Ich überlege Ideen der Dualaktivierung für mein Reitschüler-pferd umzusetzen.
Das Pferd ist ein unberechenbarer Buckler, der zwischenzeitlich immer mal wieder Anfälle bekommt und seine Reiter versucht ernsthaft loszuwerden.
Nachdem die gesundheitlichen Aspekte ausgeschlossen sind, werden wir an dem Muskel-Aufbautraining arbeiten, da er zur Zeit untermuskelt ist, was auch mit dem Buckeln zusammenhängen kann.
Ich habe auch das Gefühl, dass Beschäftigung für ihn sehr wichtig ist.
Daher versuchen wir schon durch viele Wendungen und Übergänge ihn abzulenken, damit er nicht auf blöde Gedanken kommt.

Ich denke Dualaktivierung könnte bei ihm sehr sinnvoll sein, damit er sein Gehirn mal anders nutzt, als nur irgendwas Fieses auszuhecken...
Mal schauen ob es funktioniert....

Erfahrungen hab ich aber noch keine...
Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Medora hat geschrieben:Den größten Vorteil sehe ich darin, dass die Schläuche weich sind, aber ein Drauftreten oder Rankommen schon so "komisch" ist, dass selbst ein Hafi ein bissl aufpasst :D, aber die Pferde sich nicht verletzten können.
:lol:
Bei mir war es das Gegenteil:
Diese Schläuche haben mein Pony überhaupt nicht beeindruckt, sie ist einfach drübergelaufen. Es kann daran liegen, dass wir vorher öfters mit Planen geübt haben, aber die Schläuche waren ihr völlig egal, bis ich jeweils zwei übereinander gelegt habe. Auch das hat sie allerdings nur kurz beeindruckt; als sie gemerkt hat, dass das immer noch diese weichen Dinger sind ist sie wieder achtlos dagegengeschlenkert. Deshalb habe ich es irgendwann aufgegeben.
Mit Pylonen und Stangen und Anregungen von Geitner arbeite ich aber gerne.

LG, lou
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Bin hier auf eine sehr interessante Seite gestoßen. Sind auch noch andere Infos neben Dualaktivierung dabei.

http://www.gentle-horse-training.de/

Es wird auf der Seite ab Mai einen kostenlosen Newsletter angeboten, der Artikel über Training beinhaltet.

Finde es super, dass die Personen, die dahinter stecken, kein Geld gleich abschöpfen à la den großen Gurus. Schön, dass es noch Leute gibt, denen es auch um das Pferd geht und nicht nur ums Geld.

LG Susi
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bea
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Beitrag von bea »

Meine Kolleginnen waren letztes Wochenende an einem Kurs mit Geitner, allerdings nur als Zuschauerinnen. Sie sind hell begeistert und da wir bereits einige solche "Schläuche" für die Dualgassen hatten, haben wir es dann letzte Woche gleich mal umgesetzt, allerdings mit allen Pferden direkt unter dem Sattel. Die Ergebnisse haben uns fast umgehauen; es war wirklich gigantisch, wie weich die Pferde wurden. Allerdings gibt es auch Grenzen, die sehr deutlich werden. Der kleine Hengst z.B. fand im Trab sein Gleichgewicht absolut nicht, so dass wir ihn nur im Schritt in den Gassen/Figuren arbeiten. Aber ich denke, dass das mit der Zeit auch kommen wird... Ich finde die DA auf jeden Fall eine sehr sinnvolle Ergänzung zur "normalen" dressurmässigen Arbeit.

LG, Bea
Reiten heisst: sitzen - fühlen - denken.
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Falls es wen interessiert:
MG ist nächsten Samstag beim Krämer in Nürnberg-Langwasser und gibt um 12:30 Uhr eine DA-Vorführung.
Ich fahr hin…

Einen Kurs bei MG (als Zuschauer) hab ich auch schon mal mitgemacht und war ebenfalls hellauf begeistert. Das Buch alleine gibt da bei weitem nicht so viel Auskunft, finde ich.
Außerdem fand ich es wahnsinnig interessant, das ganze mal "in echt" zu sehen.
Zum Beispiel, wie es aussieht, wenn ein Pferd "dicht" macht und sich der DA erstmal entzieht. Man denkt da leicht "Och, mein Pferd schaut ja nicht mal. Der braucht keine DA." Deswegen ist auch das simple Fahnentraining zu Beginn nicht zu unterschätzen.
Und zum anderen ist es enorm wichtig zu sehen, wann ein Pferd (geistig) überfordert ist bzw. wie schnell sowas gehen kann. Wir hatten ein Pferd im Kurs, das konnte keine 10 min. durchhalten. Das war nach 6, 7 Minuten alle und brauchte da schon dringend ne Pause. Ich weiß nicht, ob ich das zuhause gleich so erkannt hätte. :? Jetzt bin ich da schon sehr sensibilisiert drauf.
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich." - Nuño Oliveira
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