Ankaufsuntersuchung

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BiancaW
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Ankaufsuntersuchung

Beitrag von BiancaW »

Da das Thema ja gerade bei skywalker und samba aktuell ist, wie habt ihr das mit der Ankaufsuntersuchung gemacht?
- vor dem Kauf?
- nach dem Kauf?
- selbst gezahlt?
- Verkäufer hat gezahlt?
- keine AKU?

Bei Greco haben wir keine machen lassen. (ich weiß, war etwas blauäugig :oops: ) Aber bis heute ist zum Glück alles ok mit ihm.
Bei den anderen haben wir nach dem Kauf unseren TA kommen lassen und jeweils die kleine AKU machen lassen, ohne Röntgen.
Beim Isländer wurden „Traubenkörner“ im Auge festgestellt. Hätten angeblich viele Pferde, würden nicht beeinträchtigen. Bis heute (toitoitoi) keine Probleme. (bekamen vom Verkäufer 500 DM Preisnachlass)
Bei Tarek war alles bestens. :D
Rufus hatte hinten eine leichte Durchtrittigkeit/weiche Fesselung, welche aber durch regelmäßige Hufbearbeitung und Offenstallhaltung (er war vorher Boxenpferd) besser geworden ist.
lieber Gruß, Bianca

Viele würden niemals mit vollem Mund sprechen, tun es aber mit leerem Kopf (Orson Welles).
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Samba
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Beitrag von Samba »

@Bianca: Das ist ja toll dieser Thread! Super Idee!
Wäre das ok, vielleicht noch zu erzählen, was ihr bei AKU schon erlebt habt? Welche größeren und kleineren Mängel, komische TÄ, besondere Umstände, lustige/komische/traurige Erlebnisse .... :lol:

*ChipstüteholeundaufeureErfahrungenwarte*

LG Samba
skywalker

Beitrag von skywalker »

Ja, und vielleicht kann auch wer sagen, wie man Verkäufer dazu bringt, dass man überhaupt eine durchführen darf!!

LG, sky
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BiancaW
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Beitrag von BiancaW »

Samba hat geschrieben:Wäre das ok, vielleicht noch zu erzählen, was ihr bei AKU schon erlebt habt? Welche größeren und kleineren Mängel, komische TÄ, besondere Umstände, lustige/komische/traurige Erlebnisse .... :lol:
Ja natürlich, nur her mit den Erlebnissen!!!!
*auch gespannt weiterverfolge*
lieber Gruß, Bianca

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BiancaW
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Beitrag von BiancaW »

Gefährliches Erlebnis bei Rufus AKU:

Bin unter dem Blick des TA nach der Beugeprobe die Straße mit Rufus hochgetrabt. (eigentlich kaum Verkehr, ich war auch nicht mitten auf der Straße, sondern am Rand)
Da kommt ein Auto uns "entgegengeflogen" :roll: , wusste gar nicht wo ich so schnell hin ausweichen sollte. Und Rufus war doch auch noch so ein Schisser!
Das Auto haarscharf an uns vorbeigebraust und blieb dann stehen. Der Mann wollte wohl aussteigen, aber weil wir alle (TA, mein Mann, Schwiegerpapa, ich) am Schimpfen waren, hat er sichs dann wohl anders überlegt und ist weitergefahren.
*kopfschüttel*
lieber Gruß, Bianca

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chica
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Beitrag von chica »

Bei jungen oder "teueren" Pferden würd ich grundsätzlich immer eine AKU machen lassen. Notfalls würde ich sie auch selbst zahlen (vor dem Kauf!), wenn ich das Pferd unbedingt haben muss. Und es müsste auf jeden Fall ein TA meines Vertrauens sein.

Stimmt ein Verkäufer einer AKU überhaupt nicht zu, ist was faul. Dann würde ich direkt die Finger von lassen. Liebe hin oder her!

Ich habe bei meinen Notkäufen keine AKU machen lassen. Lissy ging gegen Schutzvertrag an mich, bei ihrem Verkauf hat die neue Besitzerin auch keine AKU machen lassen. Starletta war schon 22 und ein Rettungskauf zum Schlachtpreis. Da lohnte eine AKU nicht.
Im nachhinein habe ich Starletta jetzt aber komplett auf Herz und Nieren durchchecken lassen aufgrund des Alters. Ergebnis: quietschfidel. Glück gehabt ;)
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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lalala

Beitrag von lalala »

skywalker hat geschrieben:Ja, und vielleicht kann auch wer sagen, wie man Verkäufer dazu bringt, dass man überhaupt eine durchführen darf!!

LG, sky
Darauf bestehen - alles andere ist unseriös...üblich ist, dass der Verkäufer die AKU bei einem Mangel bezahlt, der Käufer zahlt sie, wenn er das Pferd kauft.

Wenn du nämlich bei jedem Pferd ne AKU machst und so nach und nach jedes Pferd durchfällt bist du schnell ein paar tausend Euro los - kann ja auch nicht in deinem Sinne sein.

Erkundige dich vorher bei dem TA deiner Wahl, was eine kleine/große AKU umfasst...damit es nahc der AKU keine bösen Überraschungen gibt. Blutproben würde ich bei so einem Niedrigpreisigen-Pferd nicht nehmen lassen...
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ich habe bis jetzt bei allen Pferden eine AKU machen lassen. Immer einen große mit Röntgenaufnahmen.

Wichtig ist, entweder den eigenen TA dazuzunehmen oder aber auf jeden Fall dabei sein. Eine Weigerung des Verkäufers ist nicht zu akzeptieren. Die inoffizielle Regelung ist so wie lalala es gesagt hat, dass normalerweise bei Mangel der Verkäufer zahlt. Sollte bereits eine AKU von seitens des Verkäufers vorliegen, würde ich trotzdem eine machen lassen.

Bei meinen bisherigen AKU´s gab es nie besondere Ereignisse, ausser meiner schlaflosen Nacht davor, weil ich Angst hatte, das Pferde fällt durch - ist es aber nie.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Virginie

Beitrag von Virginie »

Ja, das sehe ich auch so. Auf jeden Fall eine AKU machen.
Bisher wurde sie bei mir immer vom Käufer übernommen (dafür habe ich auch nie über den Kaufpreis eines Pferdes gehandelt).
Ich lasse bisher immer eine "mittelgrosse" AKU vor dem Kauf machen: das ist Standardprogramm und Röntgenbilder von den Beinen und der Sattellage. Hinzu versuche ich immer mein Hufschmied auch mitzunehmen.
Bei zweifelhaften Bildern (Befund 3 z.B.) ziehe ich einen zusätzlichen Tierarzt zur Rat. Aber in diesem Fall ist es wichtiger zu wissen, wie sich das Pferd in den Jahren entwickelt hat, wie er gehalten und geritten wurde und wie die Eltern sich entwickelt haben.
Eine Blutuntersuchung lasse ich machen, wenn ich die Vergangenheit des Pferdes nicht kenne.
Ich muss noch etwas dazu sagen: Trianero ist das erste Pferd, das komplett befundfrei war auf den Beinen (es ist sehr selten, ein kleiner Befund ist immer).
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birdy
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Beitrag von birdy »

Ich empfinde die AKU als einen der wichtigsten Punkte beim Pferdekauf! Leider weiß man ja nicht immer was genau mit dem Pferd los ist/ war und so manche Besitzer verschweigen gerne brisante Fakten.

Es sollte auch eine große/ mittlere AKU sein, denn hier ist Geldsparen am falschen Platz.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die AKU vom neuen Besitzer gezahlt werden muss. Beim Verkaufsstall kann man das auch im Nachhinein machen (falls das Pferd schnell gekauft werden "muss") und wenn etwas ist, dann kann es zurück gegeben werden.

Sicherlich von Vorteil ist auch ein fachmännischer Blick ins Maul- man kann erkennen mit welcher Art Gebiss das Pferd geritten wurde (bei "harten" Gebissen) und kauptte Zähne kosten schon mal viel Geld an Reperatur.
Ein Schmied ist auch von Vorteil.

Man sollte sich am besten einen fremden Arzt zu Rate ziehen, damit der Besitzer nichts hinterm Rücken ausmachen kann...


Sollte der Besitzer sich weigern ist sicherlich etwas faul! Desweitern wäre eine Blutprobe interessant, wenn man das Gefühl hat, dass das Pferd ruhig gestellt wurde.

...ich glaub das wars :-)
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Samba
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Beitrag von Samba »

@Virginie: Was ist denn z.B. ein kleiner Befund? Ich war noch nie bei einer AKU dabei...

Zum Thema AKU-"Größe", mein Halbwissen:
Klein: Äußerliche Check (abstasten), Schleimhäute, Augen, Herztöne, Lunge, Vorzeigen in Schritt und Trab, Pulswerte (10 Min longieren), Beugeprobe
Groß: Kleine + diverse : Blutbild, Röntgen Hufe, Sprungelenk und Vorderfußwurzelgelenk, Rücken
"Mittlere AKU": Höre ich zum ersten Mal...
Kann es sein, dass es da keine "festen" Regeln gibt? Da muss man ja richtig aufpassen, wenn man darüber mit dem Verkäufer und TA Absprachen trifft...

Ich muss ja ggf. demnächst meine Wünsche zum AKU-Inhalt definieren... Ich dachte an kleine AKU + Beine röntgen (welche Bilder soll ich da alle machen lassen???) + Rücken
Hab ich was vergessen, was man bei nem 5-Jährigen (halbes Jahr unter Sattel) machen sollte?

Da der Stöpsel ja in einem großen Gestüt groß geworden ist und seit seinem Import im Offenstall lebt, dürften Beine, Herz und Lunge ok sein (die haben ja gar keine Möglichkeiten, bei Regen ihre Stuten mit Fohlen in Einzelboxen zu stellen, wie ich es schon bei Kleinzüchtern erlebt habe). Wenn da ein Mangel wäre, gäbe es keine "Begründung".
Virginie

Beitrag von Virginie »

Kleiner Befund auf den Röntgenbilder (Stufe 1 sind Röntgenaufnahme, die als unbedeutend eingestuft werden). Es sind altersbedingte "Abnutzung".
Ich wollte nur damit sagen, dass Du nicht ein komplett 100000%iges Pferd bekommst, es gibt Tierärzte, die immer etwas finden.

Ja, wenn er bisher immer im Offenstall war und keine lupenreine Lunge (etc.), wäre ich sehr hellhörig.
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Medora
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Beitrag von Medora »

Hmmmmm,

auch hier fall ich mal wieder ein bissl raus. :oops: Ich habe bei beiden Pferden keine Ankaufsuntersuchung gemacht. Bei Aramis hatte ich einige Leute, die ihn schon länger kennen, zu ihm befragt (Reitlehrerin, Stallbesitzerin, Tierärztin) und beim Kauf des Kleinen hatte ich meine Hufpflegerin dabei.

Aber gut, es handelt sich hier auch nicht um "teure" Pferde (wertvoll schon :D )

Ich ganz persönlich bin skeptisch, was eine Ankaufsuntersuchung angeht. Nachdem ich z.B. bei Aramis mehrfach erlebt habe, wie er bei einer Lahmheitsuntersuchung nach der Beugeprobe nicht mehr lahmte und umgekehrt, nichtlahmende Pferde danach durchaus lahmten, zweifle ich schon an der Aussagekraft solcher Diagnoseformen. Selbst was das Röngten angeht, kann es gut sein, dass man "etwas" findet, was gar nichts ist und übersieht, was man besser hätte finden sollen.

Die Gefahr, dass ein Pferd krank wird, lässt sich meiner Meinung nach nur sehr bedingt durch eine Ankaufsuntersuchung reduzieren. Klar, ich war auch unsicher, ob ich das nicht doch lieber machen soll, habe mich aber dann dagegen entschieden.

Medora
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Samba
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Beitrag von Samba »

@Virginie: Gerade weil ich weiß, dass es kein "Absolut Mangelfrei" geben kann, treibt mich natürlich die Frage um, was ist denn "normal" für ein Pferd einer bestimmten Altersklasse und bisherigen Belastung...
Der TA wird mir dazu bestimmt eine Aussage geben (dafür wird er ja bezahlt), aber ich möchte auch selbst ein Gefühl/Meinung dafür entwickeln (habe ich z.T. ja schon zum Thema Lunge, Herz). Deswegen bin ich so neugierig, wie das bei euren Pferden war...

Beine: Gehört habe ich schon von Chips (nicht gut, aber behebbar; sind die in manchen Gelenken dramatischer als in anderen?), Überbeinen (keine Ahnung wie schlimm), Arthrotische Vorstufen (schlimm), Hufbein (rolle?)-Absenkung/Rotation (ganz schlimm, Rehe)... *grübel* auf mehr komme ich gerade nicht

Rücken: Kissing Spines (eigentlich schlimm, je nachdem ob mit Gymnastik behebbar)

Lunge: Geräusche (schlimm), Kurzatmigkeit (schlimm)

Beugeprobe: Eigentlich nicht aussagefähig...

Wat gibbes noch?

Hm, wenn ich sowieso Röntgen möchte, dann brauch ich das Pferd doch nicht beugen lassen, oder?

Ob AKU überhaupt: Ich sehe die AKU auch als Eingangsuntersuchung an, damit man später vergleichen kann bzw. Rücksicht nehmen kann. Beim Stöpsel habe ich bis auf den Rücken keinen Anlass zu zweifeln, aber ich möchte mir den "Luxus" der großen Untersuchung leisten (auch wenn das Pferd nicht teuer ist).
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Ich denke, der Kaufpreis ist bei der Entscheidung zur AKU ein relatives Argument.
Egal wie teuer das Pferd war - wenn ich es habe und es einen "Fehler" hat kostet die Behandlung immer gleich viel.
Wenn man natürlich in gewisser Weise die Kaufentscheidung davon abhängig macht, dann ist die AKU einfach sehr wichtig.

Ich hatte mir bei meiner Suche vorgenommen, eine unauffällige AKU zur zwingenden Vorbedingung zu machen. Wollte ja schließlich ein gesundes Pferdchen kaufen.
Das sollte beim Verkäufer keine Probleme machen, das haben ja schon viele erwähnt.
Bei einem Pferd fragte ich, ob eine aktuelle AKU vorhanden wäre - und dann erfuhr ich plötzlich Dinge über das bis dahin völlig "intakte" Pferd... Da merkte die Verkäuferin offensichtlich, daß ich ein bißchen Ahnung hatte.

Entschuldigt meine Ausdrucksweise (Fehler, intakt), ich selbst finde auch den Begriff TÜV für die Röntgenbefunde furchtbar. Aber die Wortwahl ist einfach prägnant.

Letztlich war es bei Timi so, daß er eine aktuelle AKU hatte - mit TÜV III-IV. Ich war sehr geknickt, er hatte mir so gut gefallen, ich war hin und weg von ihm und dann solche Befunde. Trotzdem habe ich mich dann für ihn entschieden. Soviel also zu meinem guten Vorsatz, nur ein "gesundes" Pferd zu kaufen.

Viele Grüße, Thisbe
Antworten