Alexander oder Feldenkrais... oder Pilates...?

Rund um die klassische Reitkunst

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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Ich habe mal ein Buch über die Alexandertechnik gelesen und allein die Idee, die dahintersteckt hat mir schon wahnsinnig viel geholfen und ich achte seit dem einfach mehr darauf, wie ich mich bewege und generell auf meine Körperhaltung. Auf diese Art und Weise habe ich auch mein Hohlkreuz in den Griff bekommen :D Näher habe ich mich aber noch nicht damit beschäftigen können. Die Lehrer dafür befinden sich außerhalb meiner normalen Reichweite. Pampa eben :wink:

LG Alix
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Jolly
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Beitrag von Jolly »

Im Winter mach ich bei uns Feldenkrais in der Volkshochschule, meinem RL ist es positiv aufgefallen und ich habe beim Reiten das Gefühl mehr zu merken und Sensibler für die einzelnen Bewegungen zu sein. Das hilft schon mal sehr dabei die eigenen Gräten zu sortieren...
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Firli
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Beitrag von Firli »

Ich hatte heute eine Alexandertechnik-Reitstunde und bin wieder mal völlig fasziniert davon, wie sich mein Sitz und die Bewegungsqualität des Pferdes durch "nichts tun" verbessern kann.

Und das gute daran: es lässt sich im Alltag wunderbar integrieren und steigert die allgemeine Lebensqualität.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Also, Feldenkrais-Kurse gibt's hier auch zu Hauf, aber Alexander-Technik selbs, da find' ich nix.

Schade, hätt' mich mal interessiert. Ich finde nur Leuts, die Einzelunterricht geben. Zum nur mal Reinschnuppern is mir das aber dann zu teuer.

@Alix: Welches Buch?
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Alexander Technik lässt sich seriös auch nur im Einzelunterricht vermitteln. Denn es geht dabei um die Arbeit an sich selbst und die ist halt sehr individuell. Der Unterschied von AT gegenüber allen anderen Methoden ist, dass man nicht etwas 'tut', sondern lernt, wie man all das was man die ganze Zeit (oft unbewusst und dadurch im ersten Moment nicht bewusst erlebbar) 'tut' aber oft nicht hilfreich ist aufzuhôren. Das tönt definitiv einfacher als es ist :lol: aber erst wenn man all die unerwünschten Dinge stoppt, welche ständig auftauchen, ist viel mehr Raum da, für das was passieren soll. Und das braucht dann nur noch ganz wenig Aufwand. Alle anderen Methoden beinhalten ein mehr oder weniger geschicktes/subtiles 'Tun' anstatt ein 'Nicht-tun'. Das heisst, man überlagert (unerwünschte) Verhaltensweisen, oder ergänzt sie, aber man verändert sie schlussendlich nicht oder nur oberflächlich. es ist ein anderer Denkansatz, der sich ganz praktisch auswirkt. Und zwar bis auf der Ebene der Funktionsweise des Nervensystems. Deshalb sehe ich die AT als Basis für alles andere, egal was man machen will: yoga, Reiten, Pilates, Feldenkreis oder einfach das Leben an sich... ;)

Aber man muss halt schon sehen, dass die ernsthafte Arbeit an sich selbst nicht jedermanns Sache ist. Am Anfang sieht man als Anfänger vorwiegend die körperliche Seite. Aber AT ist viel mehr. Gewohnheiten manifestieren sich ja nicht nur im körper, sondern auch im Denken und den eigenen Ideen. Alle körperlichen Gewohnheiten haben ja eine bestimmte Vorstellung zugrunde, was man ursprünglich mal damit tun wollte (zb die rückwärtswirkende innere Hand). Alte Gewohnheiten wirklich loszulassen geht irgendwann auch ans eigene Ego. ;) People want to change without changing. Naja, und das geht halt nicht wirklich. Aber ich finde es total spannend. Und das Reiten hat unglaublich an Suchtpotential gewonnen, wenn man das Gefühl hat, man braucht nichts zu tun, sondern nur klar zu denken und es kommt an. Was wieder zeigt, wieviel feiner Pferde wahrnehmen als wir Menschen. :)
Liebe Grüesslis, Jen
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Firli
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Beitrag von Firli »

Vielleicht noch etwas aus Alexandertechnik-Anfängersicht (ich beschäftige mich noch kein Jahr damit, und auch das recht selten und unregelmässig).

Ich finde wirklich erstaunlich, dass auch bereits erste Anstösse durch Unterricht erstaunliche Wirkung haben können. Es ist nicht nötig, zunächst x100 Stunden zu nehmen, bevor eine "Wirkung" eintritt, auch wenn natürlich auch hier eine intensivere Beschäftigung "mehr bringt".

Ich spüre jeweils schon nach fünf Minuten erste Unterschiede. Das Gefühl lässt sich kaum in Worte fassen. Natürlich, die Wirkung lässt dann wieder nach, wenn ich nicht "übe" oder die Sache wieder vergesse und keinen Unterricht habe. Und doch kann ich auch von den wenigen Stunden, die ich hatte, "zehren", auch wenn das noch kein Vergleich ist zu dem, was jemand, der sich schon länger und intensiver damit beschäftigt, davon hat.

Von dem her kann ich schon empfehlen, sich mal darauf einzulassen und auch mal nur eine einzelne Stunde zu nehmen.
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

@Jen, wir haben uns ja schon mal in einem anderen thread "getroffen" zu der Thematik der Unterschiede zwischen FK und AT.

Die Gruppenstunden (ATMs) hat Feldenkrais erst entwickelt, nachdem er überlegte, wie er mehr Leute erreichen kann, da die Nachfrage sehr groß war und er gar nicht so viele Einzelstunden hätte geben können. Jeder seriöse und gute Feldenkraislehrer würde aber einem Schüler Einzelstunden ans Herz legen, wenn der Schüler die "helfende" Hand des Lehrers benötigt, weil er ohne diese nicht von parasitären Gewohnheiten zu "befreien" ist. Oftmals ist es aber auch ein sehr spannender Prozess, neurologische Veränderungen in sich selbst zu entdecken OHNE von jemandem berührt zu werden... Ist wohl auch ein wenig "Geschmackssache" dabei, über die sich ja bekanntlich nicht streiten läßt.

Jen, hast du mal - neben den Büchern Alesanders - auch die Feldenkrais Bücher gelesen? Oder Einzelstunden in Feldenkrais erhalten? Worauf beruhen deine "Beurteilungen" der Methode Feldenkrais (stellvertretend für alle anderen)?

Grandios erlebt habe ich die Kombination beider Methoden: heute eine Feldenkraiseinzelstunde und morgen eine in Alexandertechnik (oder umgekehrt). Großartig.

Für mich (lange Jahre Erfahrung und Ausbildung in beiden "Methoden" bei den weltbesten Trainern beider Schulen) ist Feldenkrais eine Weiterentwicklung der Alexandertechnik. Es gibt in der "Feldenkraiswelt" ettliche Alexandertechnik-Lehrer, die deshalb auch noch die Ausbildung zum Feldenkraislehrer absolviert haben.

Marie Louise v.d. Sode (auch mit beiden Methoden sehr genau vertraut) sagte mal zu mir: "Feldenkrais ist die Krone des Durchdachten.", ein Satz, der mir viele Jahre zu Denken (und Forschen) aufgab :D

Ich würde bei einem Kurs mit Marie-Loiuse von der Sode im Münchner Raum sofort mitmachen!
Zuletzt geändert von Belfigor am Di, 06. Sep 2011 18:32, insgesamt 2-mal geändert.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Belfigor hat geschrieben:Ich würde bei einem Kurs mit Marie-Loiuse von der Sode im Münchner Raum sofort mitmachen!
Interesse hätte ich da wohl auch... obs dann wirklich durchführbar ist, steht ja immer noch auf einem anderen Blatt Papier :roll:
Es grüsst ottilie
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Jen, Danke für die weiteren Ausführungen. Gerade, als ich das las, hab ich mal wieder mit meinem Daumenring gespielt. Das ist wohl auch sowas. :wink:

Muß mich mal ein bissele weiter damit auseinandersetzen, denn das hier aus Wiki:
Dementsprechend gilt für die Bewegung idealtypisch eine größtmögliche Wirksamkeit bei möglichst geringer Anstrengung.
würde mich als Ökonom ohnehin ansprehen. *gg* Ne, Spaß beiseite: ich glaube, das könnte parallel zum Yoga eine ganz interessante Erfahrung werden.
lg, Tanja

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Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Ja, Ottilie, freilich ist das dann noch eine Frage... Aber mein Interesse ist definitiv da und wenn die Gegebenheiten umsetzbar ist, dann bin ich dabei!
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hi Belfigor

sorry, ich habe momentan einfach sehr wenig Zeit lange Antworten zu verfassen. Bitte sieh mir nach, dass sie etwas knapp ausfallen...

Die Feldenkrais Methode setzt an einem anderen Punkt an: sie setzt bereits bei der Bewegung an. AT setzt in der praktischen Umsetzung schon VOR der Bewegung an. Das heisst, schon beim Stimulus (das kann der Gedanke oder auch ein äusserer Reiz sein), der eine Bewegung provoziert. Die AT öffnet das Fenster zwischen dem Stimulus und der Reaktion. Das ist ein ganz ganz ganz wichtiges Prinzip bei der Änderung von Gewohnheiten und der präventiven Arbeit. Es ist als würde man zb. bei einem Computerprogramm eine Umprogrammierung vornehmen oder ein Instrument neu stimmen, weil die sensorische Rückmeldung nicht präzise ist. Und dann geht es eben nicht um das "Tun" (doing) sondern um das "nicht-tun" (non-doing). Das ist ein sehr grosser Unterschied. Feldenkrais ist immer ein "Tun". Und dann ist es einfach so, dass die körperliche Bewegung bei AT nicht die "Kernarbeit" ist, sondern der Gebrauch des Selbst. Das beinhaltet das ganze Leben.

AT kannst du als BAsis für alles verwenden, weil es um die ganz allgemeine Bewegungssteuerung geht und nicht um die Bewegung(serfahrung) an sich. Mit den Prinzipien der AT kannst du egal was machen. Umgekehrt geht es nicht, du kannst nicht mit den Prinzipien von Feldenkrais AT machen.

Feldenkrais ist nicht die Weiterentwicklung der Alexander TEchnik. Sorry, wer immer dir das erzählt hat, liegt leider komplett falsch. Es ist ein ganz anderer Ansatz, der nur bei oberflächlicher Betrachtung Ähnlichkeiten aufweist. Bei Feldenkrais fehlen elementar wichtige Prinzipien, die in der AT vorhanden sind. Es kann eine wunderbare Ergänzung sein, ja, absolut! Deswegen gibt es einige AT-Lehrer, die auch noch mit der FK-Methode arbeiten. Aber ich habe noch NIE(!) einen dieser Lehrer sagen hören, dass die FK-Methode eine "Weiterentwicklung" ist. Gerade Anfang August war ja der internationale AT-Kongress und da habe ich sehr viele der erfahrensten AT-Lehre kennengelernt und konnte auch mit einigen zusammen arbeiten. Einer dieser Lehrer nutzt zusätzlich die FK-Methode und auch er sagte wieder ganz klar: die FK-Methode ist immer ein "doing". Subtiler als andere Methoden, aber es bleibt ein "machen". Und das ist ein essentieller Unterschied. (sorry an alle Mitleser: dieser Unterschied des "Tuns" und "Nicht-Tuns" kann nur jemand erfassen, der wirklich guten praktischen AT-Unterricht hatte. Da ich aber davon ausgehe, dass Belfigor den Unterschied schon erfahren durfte, hab ich von ausführlichen Erklärungen abgesehn).

Das soll schlussendlich kein Wettstreit werden, was ist die "bessere" Methode. Das ist wohl schlussendlich typabhängig und abhängig von den bisherigen Erfahrungen, die man machen durfte. Ich möchte hier nur etwas die Unterschiede aufzeigen, denn es gibt leider sehr viele Missverständnisse. AT erscheint sehr simpel und auf eine Art ist es auch sehr simpel. Wenn man sich aber tiefer damit auseinandersetzt kann es auch ganz schön komplex sein, weil es so umfassend ist. Es ist halt wie beim Reiten auch ;) und genau wie beim Reiten auch, gibt es auch in der AT-Welt Lehrer, die es besser verstanden haben und rüberbringen können und andere, die es weniger gut können. That's life. ;)

Ah, Sorry, OT: Da du noch erwähnt hast, dass du bei den "weltbesten AT-Lehrern" Unterricht geniessen durftest, würde es mich wundernehmen bei wem? Vielleicht kenne ich sie ja auch :) Es gibt ja verschiedene "Linien" in der AT-Welt. Ich bin v.a. mit der Carrington-Linie verbunden, das ist mir bis jetzt am sympathischsten. Nicht nur weil er (wie F.M. Alexander selber ja auch) begeisterter Reiter war. ;)
Liebe Grüesslis, Jen
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Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Hallo Jen,

danke für deine Antwort.

Wenn ich sie richtig lese, dann schöpfst du deine "Beurteilung" über die Feldenkraismethode aus Berichten, Erläuterungen Anderer. Mir geht es da halt eher um die persönliche Erfahrung; erst, was man selbst gespürt/erlebt hat, kann man wissen. "Wer hört, der vergißt. Wer sieht, der erinnert. Wer spürt, der weiß." Einer der ersten Sätze meines Feldenkraistrainings.

Feldenkais geht es sehr wohl auch um den Aspekt des "Nicht-Tuns", wie du es nennst; im Feldenkais sprechen wir hier vom "beginners mind" oder der Frage "was passiert, bevor etwas passiert". Um das zu spüren, wird Bewegung auf eine bestimmte Art und Weise eingestzt. Das ist für mich eben eine Weiterentwicklung - eine Meinung, die sich über meine Erfahrung gebildet hat und sicherlich auch umgekehrt möglich ist (je nach persönlicher Geschichte und der Lehrer, an die man gerät); während eines Trainings werden die genauen neurologischen Prozesse hierzu auch noch genau erläutert, ein weites Feld, welches hier den Rahmen sprengen würde (weshalb ich dir die Lektüre Feldenenkais' gerne ans Herz legen möchte).

Feldenkrais nutzte die Erkenntniss Alexanders (neben vielen anderen Erkenntnissen, die in der damaligen Zeit im Bereich der "Bewegungsneurologie" bekannt waren) und erweiterte diese um jene Aspekte, die ihm fehlten, um zu genesen (seine Thesen - der Geschehnisse im "Dschungel des Gehirns" - waren seiner Zeit sehr weit voraus; viele davon sind erst in den letzten Jahren in den Stand der anerkannten Neurologie gerückt, da aufgrund neuester Technologie nachweisbar). Feldenkrais war ja - verletzungsbedingt - sehr eingeschränkt, als er sich an Alexander wandte und seine Hilfe suchte und wohl nicht in der Tiefe fand, die er benötigte. Ein Nervensystem spürt sehr genau, ob es mit einem Angebot zufrieden ist, oder nicht. "Es ist etwas in uns, das schlauer ist als wir selbst."

In einem Punkt gebe ich dir allerdings recht: eine Methode ist immer nur so gut wie ihr Lehrer und es gibt sicherlich (auch) in der Feldenkraismethode Lehrer und Trainer, die nicht das Genie eines Feldenkrais' besitzen, was die Methode (und damit die Ergebnisse) sozusagen "verdünnt", aber das ist in der Alexandertechnik sicherlich auch nicht anders.

Ich hatte das Glück, dass ich lange Zeit bei einer sehr alten Alexandertechnik-Ausbilderin Unterricht hatte, deren Vater war selber noch Schüler Alexanders (sie erzählte mir mal, dass sie als Kind auf dem Schoß des großen Meisters gesessen habe :) , sie hat sich mittlerweile allerdings aus dem aktiven Ausbildungsgeschehen zurückgezogen.

Letztlich denke ich, dass jeder Schüler/Mensch "seine" Methode suchen und finden muss, man sollte hier nicht in Schubladen von "richtig und falsch" denken. Wichtig ist das Resultat und das heißt in einer Lernmethode (und nichts anderes ist Feldenkrais) immer, dass es inneres Wachstum ("Nachreife") anregen muss, "organisches" lernen, wie wir einst als Kinder gelernt haben. Die Bewegungsentwicklung eines (Klein)Kindes spielt daher auch eine große Rolle in der Methode Feldenkrais, ein sehr wichtiger Aspekt.

"Zu frühe Antworten verhindern Lernen.", ein Leitsatz, den meine Feldenkraisausbilderin immer wieder betonte (Wenn wir als "Kükenschüler" Dingen wissen=beurteilen wollten, die wir noch gar nicht im Stande waren zu begreifen, da die innere Erfahrung hierfür noch fehlte). Oder wie Feldenkais sagte: "Wenn einer sagt, dass er alles weiß, dann nimm' die Beine in die Hände und lauf' so schnell wie möglich weg, denn dort findet kein Lernen mehr statt."
Zuletzt geändert von Belfigor am Do, 08. Sep 2011 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von chica »

Wollte nur mal für diese äußerst interessante Diskussion danken, die mir schon sehr weitergeholfen hat. Habe demnächst die Möglichkeit, in Feldenkrais reinzuschnuppern und bin sehr gespannt :D

Und jetzt bitte genauso sachlich und informativ weiter, danke ;)
LG Ines
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sapiko
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Beitrag von sapiko »

auch von mir vielen vielen dank! habe gestern beim reitunterricht mal wieder gemerkt, dass irgendwelche alten bewegungsmuster dem pferd hinweise geben die ich ihm so gar nicht geben möchte :oops: logisch dass es dann was macht, was ich nicht will... also werde ich unbedingt was in richtung fk und at machen, am liebsten in kombi.


muss jetzt zur arbeit aber werde mir diie letzten posts nochmal genauer durchlesen!
lg sapiko
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Belfigor hat geschrieben:(weshalb ich dir die Lektüre Feldenenkais' gerne ans Herz legen möchte)
Gibts hierzu konkrete Tipps?
Es grüsst ottilie
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