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Riss in der weißen Linie

Verfasst: Di, 13. Sep 2011 22:09
von *Claudius*
Wegen einem Stallwechsel musste ich bei meinem Isi vor über einem Jahr zur Herdenintegration hinten die Eisen runter machen. Da das sehr gut geklappt hat und er damit auch ohne Probleme läuft, ist er hinten jetzt barhuf.

Vor ein paar Wochen hat sich allerdings durch Steinchen,... ein relativ großer Riss gebildet, dort wo normalerweise die weiße Linie ist.
Meine Hufschmiedin war letzte Woche da und meinte auch, dass das nicht so toll aussieht. Ihn deshalb aber jetzt gleich wieder beschlagen würde sie nicht, sondern erstmal schauen, ob das nicht wieder rauswächst. Allerdings muss man schon etwas dran machen. Von selbst treten sich nur immer wieder Steine rein und der Riss wird vermutlich eher größer als kleiner.

Idee meiner Hufschmiedin (wobei sie dazu gesagt hat, dass sie das auch noch nie gemacht hat, aber es dem Huf zumindest nicht schadet): den Riss gut säubern mit Wasser und dann mit Wasserstoffperoxid und danach Kerzenwachs reintropfen lassen.
Das funktioniert so auch ganz gut, allerdings hält das Kerzenwachs maximal über Nacht im Offenstall. Reiten (egal ob Halle oder Ausritt) überlebt es nicht und auch mein Versuch, den Huf "einzutapen" ist beim Ausritt kläglich gescheitert.

Jetzt meine Frage an euch:
Was würdet ihr machen? Hattet ihr schonmal so was ähnliches?
- wieder beschlagen?
- man könnte wohl auch die äußere Hornwand ein Stück abschneiden. Ist das sinnvoll?
- hat jemand Erfahrungen mit Sole-Guard von Vettec? Hält das auch nur in so einem kleinen Riss oder müsste man damit den ganzen Huf füllen?
- gibt's da sonst irgendwelche Sachen, mit denen man so einen Riss schließen kann, bis er rausgewachsen ist?

edit: was ich grad noch gesehen hab: Adhere von Vettec. Vllt ist das geeigneter für Risse?

Verfasst: Di, 13. Sep 2011 22:33
von Antsche-Maus
Es gibt so Hufkitt. Mit dem kann man Risse oder auch ausgebrochene Stellen auffüllen. Ich hab das schonmal gesehen, aber selbst keine Erfahrungen. Frag doch deine Schmiedin mal danach. Die weiß bestimmt, was ich meine und ob sich das eignet.

Alles Gute Euch, ich drücke die Daumen, dass es ohne Beschlag geht :)

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 00:00
von Abeja
Wie ist es mit Hufschuhen, hast du welche? Wenn nicht, wäre es sicherlich ganz gut, dir mal für alle Fälle ein Paar zuzulegen, manchmal braucht mal eben doch Hufschutz, ohne dass man gleich beschlagen will. Es gibt auch einen speziellen "Krankenhufschuh", der ist aber nicht zum Ausreiten geeignet.

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 07:14
von -Tanja-
Gibt's ein Foto? Wenn das so ist, wie ich mir das vorstelle, hatten wir das auch schon mal. Das wurde dann immer so gelöst, daß der Riß nach links und rechts verbreitert, aber nicht tiefer gemacht wurde. So konnten sich keine Steine reinsetzen. Das wächst dann raus und gut ist. Hatten wir jetzt noch keine Probleme damit.

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 07:16
von Lesley
Hast du Fotos davon?

Du musst die Ursache finden und beseitigen sonst wird der Riss nicht rauswachsen.
Steine sind nicht die wirkliche Ursache sondern eine Zusammenhangstrennung der Schichten, in die Steine eindringen können. In eine gesunde weiße Linie dringen keine Steine ein.

Beschlagen würde ich nicht. Das schwächt die Hufstrukturen nur noch mehr. Das Loch zustopfen oder mit Hufkitt auffüllen, bringt zwar Abhilfe, beseitigt aber die Ursache nicht. Der Riss wird immer größer werden.

Stimmt die Hufstellung? Wächst der Huf gleichmäßig runter oder gibt es einen Knick? Sind die Hufe kurz genug?

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 09:17
von Kita
Genau, Ursachen klären und abstellen...wie z.B. Leberprobleme, schleichende Rehe usw.
Wenn Du Eisen draufpackst gammelt es bloß in dem "Riss", man sieht es nicht und kommt nicht dran.
ist genug Tragrand am Huf, würde ich den (natürlich dann an allen Hufen, damit das Pferd nicht eineitig höher steht) gleichmäßig abnehmen/abraspeln lassen. Dann ist der Riss nicht mehr so tief und gut die Hufränder berunden, damit es keine weghebelnden Wände und Wandkanten gibt, die den Riss erweitern. Ansonsten Steinchen und Dreck immer schön raus (mit schmalem Hufkratzer) und möglichst tägl. Mittel gg. Strahlfäule rein, damit es keine hohle, gammelige Wand gibt. Pflegeaufwand ist so lange da, bis wieder eine gut zusammenhaltende Blättchenschicht erkennbar ist. Wenn Du irgend ein Material reintust zum verschließen des "Risses" darf echt kein Gammel drunter sein, sonst geht der Prozess weiter die Wand hoch und Du sieht es nicht mehr.

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 09:46
von *Claudius*
danke schonmal für die ganzen Antworten.
Wenn ich's net vergess, werd ich versuchen heute mal aussagekräftige Fotos vom Riss zu machen.
Bisher hatte er nie Probleme mit den Hufen, deshalb hab ich mir auch nie wirklich Gedanken über Hufprobleme machen müssen und kenn mich damit nur wenig aus... werd nochmal mit meiner Hufschmiedin reden, welche Empfehlung sie hat.

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 16:57
von *Claudius*
so, hab dran gedacht und heute mal ein Bild davon gemacht

Bild

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 18:06
von Rioja
Hallo Claudius,

das sieht doch gar nicht so dramatisch aus :wink: Ich würde das Pferd barhuf belassen. Das wächst wieder raus. Vielleicht erleichtern Dich folgende Bilder von meiner Stute. Ich habe vor 2 Jahren die Eisen runtergelassen, obwohl Schmied meinte, sie wird nie ohne gehen können, da die Hufqualität bescheiden ist und nix nachwächst. Wie Du auf dem ersten Foto sehen kannst, war die weiße Linie völlig zerstört, die äußere Hufwand papierdünn. Die Eisen überdeckten das Übel. Kannst Dir sicherlich vorstellen, wie sie gelaufen ist. :shock:
Bild
Ein Jahr später und mit Zufütterung von Biotin hat sich das Bild schon deutlich gebessert. Die Hufwand verdiente auch endlich ihre Bezeichnung, aber die Anbindung zwischen Hufwand und -kapsel war leider immernoch nicht wirklich fest. Auf harten und/oder steinigem Boden ist sie fühlig unterwegs.
Bild
Das letzte Foto ist aus diesem Sommer. Der Huf ist zwar immernoch nicht optimal, aber sie läuft hinten nicht mehr fühlig und der Huf entwickelt sich langsam. Die Anbindung ist gegeben und wir haben keine Probleme mehr mit Fäule.
Bild

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 19:37
von -Tanja-
Ich seh jetzt gar nix. Wo ist denn der Riß? Ist es die kleine schwarze Linie in der weißen Linie direkt über der Strahlspitze?

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 19:47
von *Claudius*
-Tanja- hat geschrieben:Ich seh jetzt gar nix. Wo ist denn der Riß?
:lol: das hört sich gut an.

Nee, auf der rechten Seite. Geht eigentlich fast die komplette Seite entlang. Hab mal noch rote Pfeile ins Bild gemacht.

Bild

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 19:53
von Lesley
Ich vermute mal eine Zusammenhangstrennung. Wenn die Hufform *jetzt* ok ist (du kannst ja bei Gelegenheit mal Fotos machen), dann wächst das einfach raus.

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 20:00
von -Tanja-
Ok. :lol: :wink:

Das hatten wir auch schon. War bei uns aber nie dramatisch, sondern wuchs einfach raus. Ich würde es zwar beobachten, aber mir erst mal keine allzu großen Gedanken machen.

Daß da knetmäßig nix hält ist aber verständlich.

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 20:29
von *Claudius*
Lesley hat geschrieben:Ich vermute mal eine Zusammenhangstrennung. Wenn die Hufform *jetzt* ok ist (du kannst ja bei Gelegenheit mal Fotos machen), dann wächst das einfach raus.
Also die Hufform ist nicht großartig anders als vor einem Jahr, als er hinten noch beschlagen war. Ich bin eigentlich der Meinung, dass er recht gute Hufe hat, sowohl was die Qualität angeht, als auch die Form. Das gleiche sagen auch mein alter Hufschmied und meine neue.

Fotos hätt ich heut natürlich auch gleich mal machen können, hab ich aber natürlich nicht gemacht :roll:

Da meine Hufschmiedin allerdings schon meinte, dass damit nicht zu spaßen ist und man den Riß nicht so lassen sollte, dachte ich jetzt eben an dieses Zeug, das den Huf "kitten" soll...
Kann mir so auch ehrlichgesagt grad nicht vorstellen, dass der Riß einfach so rauswächst, wenn man ihn nicht schließt oder ihm sonstwie dabei hilft, da nach jedem Ritt wieder haufenweise Steine drin sind, die ihn natürlich auch eher nochmehr vergrößern...

Verfasst: Mi, 14. Sep 2011 20:42
von Rioja
Doch, tut er. Der Huf wächst ja von oben nach unten gesund nach. Man muß halt nur schauen, dass keine Hebelkräfte wirken und die Wand von der Kapsel weghebeln. Dass sich da schon mal Steinchen reinsetzen ist auch nicht so wild. Die HO nach Biernath sagte einer Stallkollegin, die das gleiche Erscheinungsbild vom Huf wie bei Dir hatte, dass man sie auch ruhig drin lassen kann, wenn man sie nicht rausbekommt. Der Huf ist super nachgewachsen es die Trennung ist rausgewachsen.