Reitkurs mit S. Abrell 29./30.10.2011

Alle subjektiven Kursberichte erscheinen an dieser Stelle

Moderator: Josatianma

Antworten
Benutzeravatar
Josatianma
Admin
Beiträge: 12317
Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:50
Wohnort: Reichshof

Reitkurs mit S. Abrell 29./30.10.2011

Beitrag von Josatianma »

2. Reitkurs (Ende Oktober) bei Sigi Abrell in der Südheide auf „Gut Landliebe“ in Hermannsburg/Weesen

1. Tag: Freitag –
Wir haben Glück mit dem Wetter. Saumässiges Glück – die Sonne scheint und es ist recht mild. Die erste Reiteinheit startet Freitag um 14.00 Uhr und in der bin ich dabei. Ich dackel also mit Walthertierchen durch’s Dorf zum Reitplatz hin und wir starten. Als erstes mit einer kurzen Begrüssung durch Sigi. Dann werden natürlich (bei den Reitern, die schon beim letzten Mal dabei waren) kurz der Status abgefragt – also: was hat sich getan, spezifische Probleme etc – und dann reiten wir halt los. Freitags ist ja erstmal „Sichtungstag“ – soll heissen: Sigi lässt uns erstmal einfach so für uns reiten, kommentiert und korrigiert das ein oder andere – um zu sehen, ob der aktuelle Statusbericht, den wir kurz vorher ja gegeben haben, dem Reich der Fabeln entsprungen ist, oder der Wahrheit entspricht….
Ich bekomme tatsächlich gleich mal ein Lob ab: Waltherchen ist viel stabiler geworden und hat sich auch muskulär schon gut verändert. Es gibt dann noch den ein oder anderen dezenten Hinweis zu meiner Hand, die blöderweise oft immer noch eine Tendenz hat, ein merkwürdiges Eigenleben zu entwickeln….
Ein Kritikpunkt an dem Tag hilft mir sehr weiter: Sigi stellt nämlich fest, dass ich die äussere Hand mehr oder weniger „ausblende“ und mich zu sehr auf die innere Hand konzentriere. Ergebnis dadurch: Ich hab’s Pferd zu wenig am äusseren Zügel und Waltherchen ist dadurch gerne mal etwas überstellt. Ich soll also den Hals möglichst gerade lassen. Völlig logisch, so von der Theorie her und ich ertappe mich dabei, dass ich tatsächlich dazu tendiere aussen auszublenden – da ist ja die Bande/der Zaun…
Ich konzentriere mich also darauf den Hals gerader vor mir zu behalten und siehe da…Waltherchen reagiert da richtig gut drauf.
Abends treffen sich alle im Restaurant und es gibt ein leckeres Abendbrot mit netter Geselligkeit.

2. Tag: Samstag –
Wir haben immer noch Glück mit dem Wetter. Da ich mit Steffi zusammen erst am späten Nachmittag dran bin, haben wir uns für einen gemütlichen Ausritt am Vormittag verabredet und reiten um 10.00 Uhr ins Gelände, Motivation für die Pferde tanken. Nachmittags um 16.00 Uhr sind wir mit dem Unterricht dran. Und heute geht’s dann etwas mehr ans Eingemachte. Meine Hand wird immer wieder korrigiert und auch mein Bein. Ich soll Walther mehr über meinen Sitz einbremsen, was mir bei dem Pferd ausgesprochen schwer fällt, weil der doch recht „grosse“ Bewegungen hat und ich da wirklich Mühe habe, beim Leichttraben meine Bewegung zu „verlangsamen“. Vor allem: wenn ich das so einigermassen hinbekomme, macht meine Hand wieder nicht mehr das, was sie soll…. Ich arbeite weiterhin daran, meine äussere Hand nicht zu vernachlässigen und siehe da: Waltherchen bleibt dann phasenweise echt mal richtig mit der Nase dort, wo sie hingehört.
Zudem muss ich meine Hände noch deutlich mehr in den Momenten unter Kontrolle behalten, in denen Waltherchen mal aus der Balance kommt und nach oben wegdrückt. Ich reagiere da scheinbar reflexartig mit einem kurzen Rückwärts der Hand und das kennt das Waltherchen ja schon zu genüge – DANN kommt er sofort wieder zu tief. Also muss ich mich darauf konzentrieren, in diesen Momenten eben nix (!!) mit der Hand zu machen – das dauert so ca. 1 Pferdelänge, und dann hat sich das Waltherchen ja auch wieder unter Kontrolle – aber eben nicht mit der Nase gen Bug. Das funktioniert auch tatsächlich, nur muss ich mich da hammermässig konzentrieren….
Gen Ende der Reiteinheit merke ich, wie bei Walther der Sprit ausgeht – immerhin waren wir ja morgens schon 1,5 Stunden im Gelände - und er immer wieder mal tiefer kommt. Also beende ich die Stunde etwas früher und bedanke mich bei meinem netten Pferd für die Kooperation.
Abends gibt’s dann wieder ein gemeinsames Abendessen für alle Teilnehmer.

3. Tag: Sonntag
Petrus ist uns immer noch hold. Es ist richtig lau und schönes Wetter.
Ich bin gleich in der ersten Stunde dran – also gleich um 09.00 Uhr. Ich hatte am Abend vorher Sigi gebeten, sich doch mal auf’s Waltherchen zu setzen, was er auch macht. Er reitet ihn zuerst. Tja – und was soll ich sagen: ich finde mein Pferd sehr schick Wink Und nein, er hat sich nicht aufgerollt – kommt mal an die Senkrechte oder auch mal leicht dahinter – aber kein Vergleich mehr zu dem, wie er vorher lief. Ich versuche genau zu sehen, wie Sigi ihn reitet. Vor allem, was er (nicht) mit seiner Hand macht. Ja – und er macht tatsächlich nix mit der Hand. Die ist nur da und mehr nicht, begleitet das Pferd und gut ist. Ich warte die ganze Zeit darauf, dass Waltherchen mal so richtig „gegenstösst“ – was er bei mir schon mal ab und an macht, und wo es mich echt immer fast aus dem Sattel zieht – aber: Unter Sigi tut er’s nicht. *seufz*….
Danach klettere ich in den Sattel und wir arbeiten. Diese Einheit ganz intensiv an meiner Hand. Erste Anweisung von Sigi: meine Arme vom Körper abkoppeln, die Ellenbogen locker und leicht machen, die Hände noch leichter tragen. Wir üben den seitwärts weisenden Zügel – und ich Dösbaddel werde immer wieder dabei erwischt, die Hand nach seitwärts unten (also gen Oberschenkel) zu weisen, und nicht, wie es Sigi fordert, nur seitwärts. Rechte Hand drückt der Walther gerne mal nach innen, das soll ich in dem Moment über den seitwärts weisenden äusseren Zügel mit gleichzeitigem Einsatz des inneren Beines beheben. Dabei aber nicht vergessen, mit dem inneren Zügel keinesfalls rückwärts einzuwirken. Ich konzentriere mir nen Wolf auf meine Hände und es gibt so einige Phasen, wo alles – also die Hände und die Reaktion – passen. Gleichzeitig üben wir, dass Walther mehr dazu kommt, das Gebiss zu suchen. Also – innen immer etwas vorhalten, treiben. Aussen leichte Verbindung halten – nicht zu viel und nicht zu wenig. Das Tempo mehr über das Einsitzen beeinflussen. Und nie nicht (!) rückwärts am Zügel einwirken. Und vorne wieder in Vorhalte gehen, stabilisieren, bisschen auffordern, und nein, vorne nix machen, Balance finden lassen und wieder innere Hand vorhalten…puh.
Mein Mann hat das ganze gefilmt und als ich mir das gestern abend angeschaut haben, ist mir aufgefallen, dass ich mich vor lauter Konzentriererei darauf, dass meine Hand nix macht, überhaupt nicht mehr auf meinen Sitz konzentrieren konnte. Komme da wieder auf meinen alten Fehler, beim Leichttraben zu sehr nach vorne aufzustehen. Naja….bin zwar ne Frau, aber soviel „Multitasking“ ist dann wohl doch zuviel für mich Wink
Nach der Einheit bin ich kopfmässig echt alle. Aber es war richtig klasse und hat mir unglaublich viel Spass gemacht.
Sigi gibt mir nochmal ein Lob mit: Das Brett auf dem wir uns im Juli bewegten, war ganz schmal, man sieht aber, dass es jetzt schon deutlich breiter geworden ist.

Ich freue mich jedenfalls und habe wieder ganz viele Aufgaben, an denen ich arbeiten kann, mitgenommen. Genau wie die anderen Kursteilnehmer.
Ja, und der nächste Kurs ist schon in Planung…..


Autor: Motte
Antworten