Seitengänge an der Hand im Trab

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Filzi
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Seitengänge an der Hand im Trab

Beitrag von Filzi »

Hallöchen Ihr Lieben,.

ich hoffe das Thema gibt es noch nicht, gefunden hätte ich es auf jeden Fall mal nicht.

Wie schon oben genannt würde mich mal interessieren wie ihr beginnt die Seitengänge im Trab an der Hand zu erarbeiten.

Ich habe das Problem, dass meine Maus beim antraben ( ich gebe nur feine Impulse mit der Gerte an der Schenkellage) plötzlich den Kopf hochreisst und durchstartet. Sie reisst mich regelmässig mit und selbst wenn wir es in den Trab schaffen ist es unmöglich sie ins Schulterherein zu bringen. Bzw bin ich damit überfordert. Ich muss mitlaufen und im Gegenzug läuft sie noch mehr.

Ich pariere dann durch und versuche das Ganze mit viel Ruhe noch mal.

Doppellonge funktioniert übrigens ohne Probleme. Auch mit Temiunterschiede. Also liegt es eindeutig an mir. Irgendwas mache ich gehörig falsch.
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anka
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Beitrag von anka »

Ich trabe immer erst wenn die Pferde sehr ruhig an der Hand mitarbeiten, ausserdem erarbeite ich das antraben bereits an der Longe mit dem Anschraten nach babette teschen. So lernen die Pferd langsam, ruhig und überlegt anzutraben.
Wenn es dann an der Hand nicht klappt ist es oft so dass der Mensch doch ein wenig viel Druck macht und im schlimmsten Falle vorne noch mit dem Körper Bremst, da helfen sich viel Pferd mit davonstürmen.

Versuch das antraben zuerst weg von der Bande zu erarbeiten damit das Pferd sich nicht eingeengt vorkommt und dazu mit nur ganz sanften Hilfen, also ohne Gerte nur mit etwas schnellerem Schrittes und schnalzen.
Es geht in erster Linie nur darum das Pferd ganz sanft und ruhig in den Trab zu bringen. Ausserdem pariere nach ein paar Tritten gleich wieder in den Schritt durch damit dein Pferd gar nicht erst ins Rennen kommt.
Loben und kurzes Ruhen lassen nicht vergessen 
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Hallo! Ich antworte mal, weil ich das gerade im Unterricht selbst lerne. Der eine Schritt war für uns, erst mal mit langem, tiefen Hals anzutraben. Du bringst das Pferd erst mal im Schritt in Dehnungshaltung. Wenn es richtig schön vorwärts geht und nach vorne unten zieht gibt's du den Impuls zum antraben. Bleibt der Hals dabei unten, sofort wieder Schritt und viel loben! Du darfst dabei am Anfang ruhig über einen eiligen Schritt in den Trab hineinrutschen Hauptsache der Kopf bleibt unten. Wen dieses Bewegungsmuster erst mal verankert ist, geht es dann besser.

Da dein Pferd es an der DoLo ja schon kann, liegt es vielleicht auch an deiner Hand? Ruckst du versehentlich beim Antraben im maul und dein Pferd reißet aus Angst davor den Kopf hoch? Im Moment des Antrabend also ganz bewusst weiche und mitgehende Hand!

Die andere Variante ist, aus dem Schulterherein im Schritt anzutraben, also in der Schulterhereinstellung.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Danke für die Antworten.

Also aus dem Schulterherein müsste ich mal in Konterstellung probieren. Also generell gleich aus dem Konter Schulterherein. Da habe ich die Begrenzung der Bande.

Bei ganz langem Hals antraben lassen ist auch ein sehr guter Input. Ich versuche mal WAS meiner Maus hilft.
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jeanette
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Beitrag von jeanette »

Rosana hat geschrieben:Hallo! Der eine Schritt war für uns, erst mal mit langem, tiefen Hals anzutraben. Du bringst das Pferd erst mal im Schritt in Dehnungshaltung. Wenn es richtig schön vorwärts geht und nach vorne unten zieht gibt's du den Impuls zum antraben. Bleibt der Hals dabei unten, sofort wieder Schritt und viel loben! Du darfst dabei am Anfang ruhig über einen eiligen Schritt in den Trab hineinrutschen Hauptsache der Kopf bleibt unten. Wen dieses Bewegungsmuster erst mal verankert ist, geht es dann besser.

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Genauso mach ich es auch. Hauptsache, sie bleiben entspannt dabei, Tempo erst mal eher untertourig und ich häng nicht am Zügel wie das Fähnchen im Wind. Bei den ersten Malen fordere ich deshalb ganz vorsichtig und eventuell mehrmals auf, immer noch besser wie ein losschießen zu produzieren mit den folgenden Unannehmlichkeiten für's Pferd, genau wie Rosana schrieb, sie müssen da "reinrutschen".
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Ich habe ja auch so einen Kandidaten, der gerne rennt (wobei der erste Trab an der Hand eigentlich immer sehr gut geht, da ist er noch entspannt).
Was evtl. erstmal helfen könnte, wäre das an der Hand traben mit lockerem Zügel oder sogar nur gebisslos zu üben. Da macht man nicht ausversehen Druck (auf den das Pferd mit Gegendruck reagiert) und kann auch mal energischer parieren, ohne dass das Pferd im Maul gestört wird.
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Mela
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Beitrag von Mela »

Die Tipps von vorhin langer Hals und in Konterstellung kann ich nur unterschreiben, zusätzlich achte vielleicht darauf guten Kontakt mit dem Außenzügel zu haben, wenig bis keine Innenstellung und vielleicht eher an ein leichtes Schenkelweichen denken.
Liebe Grüße
Mela

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
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alimat01
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Beitrag von alimat01 »

Wenn Du die Aufgaben auseinandernimmst?
Also nicht im Kopf haben, dass Du das SH im Trab haben willst. Sondern das SH üben und das Antraben. Und es dann - wenn beides ruhig geht - zusammenbauen.
Mir hat eine Übungsabfolge geholfen: SH im Schritt, Antraben und direkt auf eine Volte gehen - durchparieren - weiter im SH.

Ich finde es auch wichtig, dass der Kopf unten bleibt - im Sinne einer entspannten Haltung. Aber ich finde, bei dem Gedanken muss man halt immer aufpassen, dass man ihn nicht unten festhält. Eher nach der Ursache forschen. Warum reißt sie den Kopf hoch? Kann sie noch nicht so "langsam" traben? So dass sie Angst vor der Aufgabe bekommen hat? Oder bist es wirklich Du? Oft fuchtelt man ja noch aus Versehen mit der Gerte hinten rumIst die Hilfe zu stark?
Deshalb die Idee mit der Volte.
Du löst das SH nach Vorne auf (da sollte man es ja jederzeit hinholen können), Du bist innen, weshalb Du nicht so rennen musst. Und wenn das Pferd die Abfolge kennt und bewältigen kann, wird es entspannter. (Und da kommt halt gleich wieder Schritt)

Wenn es an der DoLo klappt: Wenn Du da den Abstand nach und nach verkürzen bis Du sozusagen vorne bist?

Magst Du mal berichten, wie ihr es letztlich hinbekommen habt? Wäre spannend zu hören - äh lesen

Grüße,
Nina
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RedPepper
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Schulterherein

Beitrag von RedPepper »

Hallo,

der Titel passt, darf ich mit einer weiteren Frage den Thread wieder hoch holen?

Mache mit meiner Stute seit einigen Wochen vorwiegend Langzügelarbeit. Ich gehe dabei hinten, leicht seitlich versetzt (Hände ca. rechts und links der Schweifrübe wenn es geradeaus geht).

Schulterherein macht uns Probleme: wir können im Schritt meistens im Trab aber nur selten verhindern in die Bahn abzuwenden. Unterm Sattel haben wir im Schulterherein keine Probleme, den Bewegungsablauf kennt sie also, wenn ich vorn gehe bei der Handarbeit klappt es auch gut (inkl. Trab - Halten - Trab Übergänge im Schulterherein).
Ist es sinnvoll beim Langzügeln eine Trabvolte vorzuschalten und daraus in SH, oder verstärke ich damit das Abwenden in die Bahn?

Danke sagt schon einmal eine etwas Ratlose...

RedPepper
horsman
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Beitrag von horsman »

so wie ich es kenne, nimmt man dafür den äusseren Zügel über die Kruppe und führt ihn über/kurz hinter) den WR und läuft dann etwas seitlich neben der Kruppe. Der äussere Zügel kommt dann mehr an den Hals und zeigt dem Pferd an, die Schultern einwärts zu nehmen.

Denn schließlich must du ja dem Pferd irgend ein anderes Signal geben, als was Du machst, wenn du bloss abwenden willst.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
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Melli
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Beitrag von Melli »

Klappt das SH denn, wenn du auf Kopf-/Hals-/Schulterhöhe bist?
Das ist ohnehin Grundvoraussetzung.

Das Schöne an der Arbeit an der Hand ist, dass ich meine Position zum Pferd stufenlos variieren kann.
Der "Trick" liegt also darin, dich allmählich von vorne nach hinten zu arbeiten. Du wirst also eine Übergangsphase haben, in der du du auf Höhe der Sattellage arbeitest, von wo aus du problemlos einen Schritt nach vorn (in die bekannte Position) gehen kannst, wenn es Verständigungsprobleme gibt.
Dann gehst du auf Höhe der Kruppe, seitlich neben dem Pferd, und kannst bei Missverständnissen dich wieder nach vorne positionieren und so mit etwas Bekanntem helfen.

Wenn die Kommunikation auch hier sitzt, kannst du anfangen, von hinter dem Pferd zu arbeiten.

Die Schwierigkeit, weit hinten am Pferd zu arbeiten, liegt zum Teil darin, dass die meisten Pferde es nicht gewohnt sind, von hier geführt zu werden. Insofern setze ich der gymnastizierenden Arbeit voraus, dass ich mein Pferd aus der jeweiligen Führposition problemlos (d.h. am Halfter und losem Seil) anhalten und antreten sowie nach links und rechts abwenden lassen kann.
Wenn das Pferd in die Bahn reinläuft, dann sitzt die Lenkung und/oder die Körpersprache nicht.

Ansonsten würde ich nicht in eine Volte abwenden, sondern zurück auf den Hufschlag schwenken.
Eine schöne Übung ist es, an den langen Seiten je 2-3 Hütchen auf den zweiten Hufschlag zu stellen, vor dem Hütchen abzuwenden und schulterhereinartig zurück auf den Hufschlag zu schwenken.
Das "ist" quasi die Korrektur deines Problems.
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RedPepper
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Beitrag von RedPepper »

Dank für die schnellen Antworten.
Melli hat geschrieben:Klappt das SH denn, wenn du auf Kopf-/Hals-/Schulterhöhe bist?
Ja, bis Höhe Widerrist klappt es auf beiden Händen im Schritt und im Trab gut. Vom Gefühl her gehe ich dann so, dass ich ihre Schulter in Position halte. Wenn ich weiter hinten bin, beeinflusst meine Position eher ihre Hinterhand und weniger ihre Vorhand, glaube ich.
Melli hat geschrieben:Die Schwierigkeit, weit hinten am Pferd zu arbeiten, liegt zum Teil darin, dass die meisten Pferde es nicht gewohnt sind, von hier geführt zu werden.
Stimmt. Ein sehr netter Nebeneffekt unserer Langzügelei ist, dass ich sie jetzt sowohl von hinten auf den Hänger schicken kann, als auch durch Tore voraus gehen und anhalten lassen um selbst hinten noch das Tor zu schließen :) Meiner Stute arbeitet inzwischen motivierter, wenn ich hinten gehe als vorn.
horsmän hat geschrieben:so wie ich es kenne, nimmt man dafür den äusseren Zügel über die Kruppe und führt ihn über/kurz hinter) den WR und läuft dann etwas seitlich neben der Kruppe.
Ja, ich nehme den äußeren Zügel über die Kruppe. Allerdings nicht so weit, wie bei der Wiener Führung mit Laufposition auf Hüfthocker des Pferdes, sondern eher die äußere Zügelfaust innen von der Schweifrübe und Laufposition auf Höhe Sitzbeinhöcker des Pferdes. Hoffe das ist verständlich beschrieben.
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RedPepper
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Beitrag von RedPepper »

Kurzes Update:

Wir haben geübt und weiter probiert. Es klappt inzwischen etwas besser, wenn ich beide Zügelfäuste innen von der Schweifrübe führe (den inneren Zügel also nicht nachgreife), selbst gberadeaus gehe und den Oberkörpper etwas in Richtung Pferd drehe. Seltsamer Weise klappt es im Trab besser als im Schritt. Warum auch immer...
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