gebisslos reiten - hilfe!

Rund um die klassische Reitkunst

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gimlinchen
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gebisslos reiten - hilfe!

Beitrag von gimlinchen »

Ich muss derzeit gebisslos reiten, mein Pferd hustet deutlich mehr mit Gebiss. Andere Gebisse habe ich probiert, auch Experten dazu kommen lassen.... Zeitweise gehts mit Gebiss, im Moment ist es eben schlimm.

ich reite mit Sidepull und es ist derzeit wirklich eine Katastrophe. Wir nutzen das SP seit 5 Jahren, ist also nichts Neues. Er läuft geländetauglich damit, aber ich kriege null Biegung hin und null nachgeben im Genick.

Vielleicht hat jemand Rat oder Erfahrung?
(Gebiss ist derzeit nicht dauerhaft möglich und ich mag keinen LG-Zaum)

Ich mache derzeit an sich alles so, wie mit dem Gebiss auch, außer dass ich natürlich mehr auf Impulse gehe als auf dauerhafte Anlehnung.
esge
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Beitrag von esge »

Ich mag auch keine LG-Zäume und trotzdem muss ich leider immer wieder zugeben (wenn mir auf Kursen Pferde mit diesem Ding begegnen) dass die meisten ziemlich gut drauf laufen.

Ansonsten: Zurück auf den boden und dem pferd erklären, was du mit dem Gezuppel am Sidepull überhaupt willst. Auch wenn du es schon lange Jahre benutzt, ist das vielleicht trotzdem nicht wirklich klar.

Weitere Alternative wäre ein Cavecon oder ein wenig gepolsterter Kappzaum, der zum Reiten taugt.
Loslassen hilft
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ah, manchmal sind ideen so einfach und man kommt nicht drauf. genau, das werde ich tun, mal wieder am boden werkeln damit.
kappzaum ist eine möglichkeit... oder einfach knotenhalfter, hatte ich überlegt. ist halt schärfer als das sidepull und vielleicht für vorsichtiges üben nützlich.
Kiwi
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Beitrag von Kiwi »

Aber auch beim Knotenhalfter musst du dem Pferd erklären, was du mit deinem "Gezuppel" willst. Ist gar nicht so einfach, habe auch grade damit angefangen zu reiten. Viel Spaß damit :D
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Klara
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Beitrag von Klara »

Ich reite ja vierzüglig mit Gebiss und cavecon. Lösen im Stand und Handarbeit mach ich immer ohne Gebiss vor jeder Reiteinheit. Das macht sich super. Wenn Teddy ohne Gebiss sonst fein geht, sollte das dann kein Problem sein. Nach der Handarbeit kannst es ja im Sattel probieren.
LG
Maren
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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

klar. machen wir auch schon ein weilchen...
ich mach alles ganz langsam, 90% schritt und halt um irgendwas rumreiten und so. ich weiß schon, wie scharf das dingelchen ist. logisch.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Die beste Erfahrung hab ich damit gemacht, dass man zuerst das Pferd vom Boden aus an der Longe mit Kappzaum arbeitet. Dabei lernt das Pferd auf ein feines stellendes Signal am Kappzaum und biegende Hilfe der Gerte, die Biegung einzunehmen, ohne auf die innere oder äussere Schulter zu fallen und dadurch kommt das v/a von alleine. (siehe auch den Longierthread dazu). Dies kann man dann auch sehr gut gebisslos vom Sattel aus umsetzen. Leichtes biegendes Signal mit innerem Zügel und sofortigem Nachgeben, gefühlvoll treibende Schenkelhilfe am Gurt (das was die Gerte beim Longieren vorbereitet hat), um das innere Hinterbein etwas vorzuholen und das v/a kommt als Resultat von alleine. DAs Pferd darf nicht klemmig, zäh oder hektisch reagieren. es soll einfach willig vorwärtsgehen, nicht stürmen. Dann kommt es gar nicht so darauf an, was für eine Zäumung du drauf hast.
Liebe Grüesslis, Jen
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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ehrlich gesagt bin ich damit an der longe total überfordert :oops:
aber danke. ich schaue mal, ob meine RL mir in die richtung helfen kann
alimat01
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Beitrag von alimat01 »

Würde die gymnastizierende Arbeit auch eher mit dem Kappzaum machen. Meiner geht auch auf`s Knotenhalfter recht gut - aber erst, seit er ein wenig weiter ausgebildet ist. Ich persönlich finde, dass ich die Einwirkung mit den seitlich angebrachten Zügeln am Kappzaum genauer gestalten kann. Mit dem Sidepull reite ich gar nicht Dressur. Da es ja eher locker am Kopf sitzt, verrutscht es schnell und die Hilfen kommen nicht so an, wie sie sollen.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Die RL der "akademischen" Richtung können dir da sonst i.d.R. gut weiterhelfen, falls deine RL sich damit nicht auskennt. Es ist ein relativ einfaches, gut verständliches System für das Pferd und produziert sehr zuverlässiges v/a. Viele "Akademiker" übertreiben es gerne mit der Biegung, das kann je nach Pferd am Anfang hilfreich sein, aber man kann auch sobald das Pferd verstanden hat, worum es geht, weniger Biegung verlangen (begrenzender, führender äusserer Zügel!), so dass es "klassisch korrekter" ist.
Liebe Grüesslis, Jen
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tonnenpferd
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Beitrag von tonnenpferd »

Ich würde auch eher zu einem Kappzaum greifen, ganz abgesehen davon dass ich auch Handarbeit empfehle, - rate ich vom Knotenhalfter ab.
Man benötigt meist schon nen gewissen Ausbildungsstand - und beim Reiten mit Anlehung ist das Knotenhalfter auch ziemlich unpräzise.

Und wieder mal schweife ich zur californischen Reitweise ab =):
Auch hier werden die Pferde vorher an der Trense grundausgebildet, - als 2. Schritt folgt erst die gebisslose Zäumung (Bosal/Hackamore - mit der es ähnlich "schwer" zu Reiten ist wie mit Knotenhalfter)

:)
Liebe Grüße
Chris
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Also ich habe damals mit meiner Reittrainerin zwischendurch gebisslos Unterricht genommen.

Sammy hat die Dinge am Boden gezeigt bekommen, super kapiert. Von oben war die Sache aber dann nicht mehr sooo klar. Weil.......Pferd schlau und schnell kapiert hat, dass man sich auf diese gebisslosen Dinger herrrrrlichst drauf legen kann.

Prinzipiell artete das ganze in permanentes Gezuppel aus, weil sie ständig einen neuen Trick fand wie sich entziehen kann. Ergo.....zwischendurch verwende ich es sehr gerne, aber ausschliesslich geht es bei meiner Maus nicht.

Am besten wäre hier 4 zügelig zu reiten super gewesen, aber das habe ich nicht ganz geschafft und mittlerweile wird sie ja nicht mehr trainiert.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Wenn Kappzaum nicht unbedingt die Alternative ist hilft vielleicht auch unkoventionell ein engverschnalltes Reithalfter (br, stehe mit den Bezeichnungen auf Kriegsfuß, glaube ein Hannoveranisches ist es, die die sonst eng übers Gebiß geschnallt werden!?) - das nutzte eine frühere Reitbekannte mit Shire Horses für alles und es war erstaunlich präzise. Halt höher verschnallt, wie Sidepull auch, weil eng aber präziser.

Und LG-Zaum ist meins auch nicht, aber wie schon jemand schrieb ist es überzeugend in der Anwendung, das muß ich gestehen.
Fiorella
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Beitrag von Fiorella »

Hallo,

ich würde noch ein kolumbianisches Bosal empfehlen.

Gruss, Fio
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Magst du sagen, warum du den LG-Zaum nicht magst? (Ich bin ja immer noch ganz glücklich über deinen mit dem wunderschönen Nasenriemen... :D)
Ich würde sonst auch für den Kappzaum bzw. ein Cavecon plädieren.

Ich steige ja gerade umgekehrt um, d.h. versuche mein bisher ausschließlich gebisslos mit LG-Zaum gerittenes Pferd an Trense zu gewöhnen. Und finde das ziemlich schwierig... Mit LG-Zaum haben wir gerade ziemlich schöne Erfolge, mit Trense fühlt es sich an, als müsst ich wieder bei Null anfangen... Aber dazu frage ich evtl. noch im passenden Thread, will hier nicht ablenken...
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