Welche Deckenbefüllung bei bis zu - 30 Grad?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Belfigor
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Welche Deckenbefüllung bei bis zu - 30 Grad?

Beitrag von Belfigor »

Hallo, ich brauche mal einen Rat:

Habe gerade mit einer 200gr. Decke eingedeckt, Pferd hat auch etwas Winterpelz drauf, ist also nicht geschoren oder extrem wenig gepelzt.
Nun sagen die im Radio, dass es morgen Nacht stellenweise auf bis zu -30 Grad runtergehen soll (bei uns am Offen-/Stall ist es meist deutlich kälter als im Umland) und ich überlege mir, ob die 200gr. Befüllung da ausreicht, oder ob ich es wagen kann für diese Nacht eine Abschwitzdecke (Back-on-Track) drunterzulassen, damit Pferd es auch tatsächlich warm hat. (Eine wärmere Decke wie diese 200gr. habe ich nämlich nicht, nur eine noch etwas leichtere...; zwar gibt es freilich auch Unterziehdecken, aber ich weiß nicht, ob ich es bis morgen schaffe, diese noch zu besorgen; daher meine Überlegung mit der Abschwitzdecke.)

Was meint ihr dazu?
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

DIE Frage hab ich mir auch schon gestellt... obwohl es nur -15 Grad werden sollen und Monsieur im (wenn auch kalten weil Tür offen) Stall steht.

Dzt. hat er nachts nur ne Abschwitzdecke auf, aber ich stehe vor dem gleichen Problem.

Wenn Deiner die BoT kennt würd ich das schon so machen wenn alles gut sitzt. Falls er die Decke aber noch nie so lange drauf hat würd ich vielleicht lieber ne normale Abschwitzdecke nehmen. Mitunter wird das sonst zu viel, manche Pferde reagieren da sensibel.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
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Picaro
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Beitrag von Picaro »

Also es kommt , wie immer, auf das Pferd an.
Es gibt Pferde,die kommen selbst bei den Temperaturen ganz ohne Decke aus, ohne das sie frieren, und Andere frieren mit 200g.
Mein eigener ist so ein Kandidat.
Er ist nicht geschoren, nur ein Rallystreifen, und trägt im Moment die Bucas Power Turnout All-in-one mit 300g und Alufolie innen.
Im Stall reicht es so grade und draussen könnte er mehr haben.
Andere Pferde haben den Rallystreifen und denen reicht die Fleeceregendecke.
Wenn Deiner warm drunter ist,dann reicht ihm das.Ist er kalt und hat auch das Fell stark aufgestellt,auch unter der Decke, dann würde ich die 2.Decke unterziehen.
LG Betina
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Hallo Ottilie, danke für deine Antwort!
Genau das ist der Haken: die BoT Abschwitzdecke war noch nie länger als für ne Stunde oder so drauf... ich habe also keine Ahnung wie Madame da reagiert, wenn die wirklich mal so lange drauf bleibt... Der Vorteil ist, dass die ne Kreuzbegurtung hat, also wirklich gut sitzt, während meine normalen Abschitzdecken keine Kreuzbegurtung haben, also eher rutschig sind...

Ich denke, ich probiere es einfach mal aus, wird schon nichts passieren.

Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, dass es noch kälter wird, heute hatte es unter Tags am Stall schon -11 Grad; da wird es Nachts wohl eh schon auf die -20 runtergehen und morgen ist ja erst der "Höhepunkt" dieser Kältewelle vorhergesagt... Ich hoffe, dass es ab dann wieder tendenziell in die anderer Richtung geht!
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Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Hallo Betina, danke für deine Info! OK, guter Tipp, danke, ich werde mal sehen, wie warm/kalt Pferd unter der Decke ist. Heute habe ich ehrlich gesagt meine Handschuhe nicht ausgezogen, ich wäre ohnehin fast erfroren! Habe mir aber noch gedacht, dass ich das mal abfühlen sollte (und wieder vergessen).
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Liebchen
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Beitrag von Liebchen »

Ist denn dei Pferd besonders empfindlich? Wie war es denn die letzten Winter? Da hatten wir in einer sehr milden Ecke teils mehrere Tage am Stück auch tagsüber zweistellige Minusgrade.

Merkst du da was am Pferd?

Es hängt einfach am individuellen Pferd - wir haben Offenstaller (und Boxpferde, die nur tagsüber draussen stehen), die sind nicht eingedeckt, auch bei -30 ° nicht, andere tragen dünne Decken mit 50g Füllung, andere 200g bei egal welcher Witterung.

Mein Wallach ist empfindlich und entsprechend dann schnell sehr verspannt, der trägt bei unter 0 ° bzs 0° Tageshöchsttemperatur eben eine 300g Decke ... aber auch nicht mehr, damit kommt er prima klar, das reicht auch wenn es tagsüber bei -15 ° bleibt.

Meine Stute im OS hat 200g und bekommt auch nicht mehr ... die ist da auch garnicht empfindlich. Die Decke ist wirklich eher für meine Bequemlichkeit: ich hab kein tropfnasses und sandiges Pferd wenn ich reiten will bzw der Pelz wird auch nicht so elend dick das ich das Pferd nach dem reiten nicht mal ansatzweise trocken bekomme.

Also überleg mal eher wie du dien Pferd da einschätzt ... aber m.E haben die wenisgtens mit einer trockenen Kälte Probleme, wenn sie sich windgeschützt unterstellen können.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Mein Pferd (Vollblüter mit langen, aber sehr feinen/dünnen Winterfell) im Offenstall ist auch etwas kälteempfindlich, bei Nässe sowieso und ich decke in 10°C-Abschnitten. Unter 10°C bekommt er eine Regendecke drauf, wenn es nicht eindeutig sonnig/trocken ist. Unter 0° nehme ich eine Abschwitzfließdecke drunter (war zu geizig mir eine gefütterte zu besorgen, was daran liegt, dass ich regelmäßig Regendecken aufgrund Löcher kaufen kann) und unter -10°C kommt eine weitere Abschwitzdecke drunter, so dass er im Moment 3 Decken (aktuell bis -20°C nachts) trägt. Etwas aufwendig, aber ich gehe davon aus, dass die -20°C nicht dauerhaft sind. Es verrutscht auch nicht, was aber auch an der Winterträgheit und am gefrorenen Boden liegt :) Die Fleecedecken haben aber entweder Beinschnüre oder einen Bauchgurt.

Ich decke neben der Kälteempfindlichkeit auch zwecks Lockerheit (er wird auch bei -20°C geritten) und Energiehaushalt (wird mir im Winter eher zu dünn) ein.

Ich denke eine Abschwitzdecke für paar kalte Nächte drunter zu legen ist kostengünstig und unproblematisch.

LG Susi
padruga
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Beitrag von padruga »

Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass ich bei extremen Minusgraden besser fahre, gar keine Decke drauf zu tun, weil das aufgestellte Fell wesentlich wärmer hält als eine Decke (die das Fell platt drückt und damit dessen Isolierfähigkeit nimmt.) Das gilt aber NUR wenn kein Wind geht bzw. die Pferde freiwillig im Stall stehen. Stehen sie im Wind, braucht einer von unseren Pferden bereits schon bei ein wenig Regen und bisschen Wind unbedingt eine Decke, sonst friert es jämmerlich, selbst ohne Minustemperaturen. Das selbe Pferd steht ohne Wind aber genüsslich bei minus 25 Grad im Freien ohne ein bisschen zu frieren! Bei Minusgraden UND Wind geht freiwillig es in den windgeschützten Offenstall (steht sonst immer nur draußen) , da funktioniert das aufgestellte Fellhaar dann wieder perfekt als Isolation. Ich denke WENN man bei dieser Kälte eine Decke drauf macht (und damit die Isolierfunktion des Fells einschränkt) dann eine richtig dicke! Sonst frieren die eher wie ohne.
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Ohne Decke geht aber nur bei Pferden, die bislang nicht eingedeckt waren. Und die nicht geschoren sind.

Meine sind beide geschoren, der Alte hat eine Teilschur, der steht jetzt mit einer 300 g Decke, der Kleine ist großflächiger geschoren und hat eine 400 g Decke auf - letzte Nacht (bis -18 Grad) mit BoT-Fleecedecke drunter.

Die Pferde stehen in wirklichen Außenboxen, also Boxen unter einem Schleppdach, also absolute Außentemperatur. Tagsüber gehen sie auf die Koppel.

Ich würde bei bis zu -30 Grad eine dicke Fleecedecke drunter packen - BoT ist da sicher gut geeignet. Und ich hatte auch keine Probleme, die Decke - die sonst bis max. 6 Stunden auf dem Pferd war (Transport etc.) direkt die ganze Nacht draufzulassen.
Maria Orange
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Beitrag von Maria Orange »

Hallo Belfigor,

wie kalt ist es den bisher bei euch geworden und
hast du dabei Anzeichen des Frierens bei deinem Pferd festgestellt?
Also ist das was du bisher tust nicht ausreichend?

Wir hatten in den letzten beiden Wintern und in diesem wieder Tage mit -17°C. Nachts muss es demnach noch kälter geworden sein. Bis jetzt konnten wir bei keinem der 5 Pferde im Offenstall ein Frieren feststellen. Eher werden sie ausgesprochen mobil - sofern die Bodenverhältnisse das zulassen - und der Spieltrieb nimmt sehr dynamische Umfäng an.
Es ist allerdings auch keines der Pferde schwerfuttrig und läuft daher Gefahr zu frieren. Mit ordentlich Winterfell sind auch alle ausgestattet und unrasiert.
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Hallo Zusammen, hallo Maria Orange,

meine Erfahrung ist, dass das Pferd bis zu minus 10 Grad keine Probleme anzeigt, aber wenn es drunter geht, beginnt sie zu frieren, ab da decke ich dann ein. In diesem Winter sogar schon früher, weil sie bei den ersten härteren Nächten auch an Gewicht verloren hat.

Bis zu -30 Grad, da habe ich halt noch überhaupt keine Erfahrungswerte, denke mir, dass die 20 Gramm Decke bis -20 durchaus ausreicht. Ab wann diese Befüllung zu wenig ist, das gilt es halt herauszufinden. Ich denke, ich werde heute Nachmittag mal die BoT Abschwitzdecke druntermachen und sehe dann schon, wie sie reagiert, gehe davon aus, dass Madame zeigt, wenn ihr das nicht paßt.

Danke für Eure Erfahrungsberichte, die offensichtlich dann doch sehr unterschiedlich sind, wie immer halt :D
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Monique
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Beitrag von Monique »

Hallo!

Wir haben unsere Isländer Ende Oktober das letzte Mal geschoren. Die haben so viel Fell nachgeschoben, dass selbst jetzt wenn es ungefähr minus 20°C ist sie unter der Decke (200g) warm sind. Eine BoT- Decke würde ich nicht drauf tun, oder hattest Du sie schonmal unter einer anderen Decke über längere Zeit auf dem Pferd? Ich hätte bedenken dass es zu warm wird. Eher würde ich wie die anderen schon sagten eine normale Abschwitzdecke drunter ziehen.
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Wir hatten jetzt vorgestern Nachts bis -20 Grad. Da mein Pony tagsüber sehr empfindlich auf Anfassen reagiert hat, hab ich ihm die BoT-Fleecedecke unter seine dicke Winterdecke gepackt.

Damit war er sehr zufrieden und auch gestern und heute sehr locker im Rücken.

Allerdings haben wir beide heute eine gewischt bekommen, die Decke hatte sich wohl aufgeladen...
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