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Verfasst: Fr, 17. Feb 2012 06:55
von heike61
öhm ich meine ja auch, dass nicht jeder Offenstall pferdetauglich ist!
--dies ist jedoch für mich das einzige argument was ich persönlich als contra akzeptieren kann.


buckel-oder matschpisten geht gar nicht..auch nicht bei boxenhaltung.


reiter-tauglich sollte ein Offenstall natürlich auch sein.


wenn es jetzt noch contra argumente geben sollte....naja


liebe grüße

Verfasst: Fr, 17. Feb 2012 07:23
von Jen
Vielleicht verstehe ich die Formulierung anders als ihr (sprachliches Problem). Wenn es heisst "Offenstall über alles", dann bedeutet das für mich schon quasi, dass das heisst 'egal wie'. Über alles bedeutet für mich, 'über jedem anderen Grund'. Egal ob es optimal ist oder nicht. Und das ist, der Eindruck, den ich (im richtigen Leben) halt eben machmal von Hardcore-Offenstall-Fans bekomme. Egal, ob das Pferd im Matsch steht. Egal, ob es abgemagert ist. Egal, ob es ständig verletzt ist. Egal, ob es ständig müde ist, weil es sich nicht mehr hinlegt. Egal, ob die Herde zusammenpasst oder nicht. Egal, ob das Tier verfettet, weil Heu ad lib vorhanden ist...

Wer will nicht den perfekten Stall! Aber wir müssen uns schon an der Realität orientieren. Und da sind manchmal die Dinge bissi weniger ideal. ;) drum für mich gilt: offenstall, ja! Wenn es passt. Aber nicht ums verrecken.

Verfasst: Fr, 17. Feb 2012 07:27
von Max1404
@Jen: :trink1:

Verfasst: Fr, 17. Feb 2012 07:54
von emproada
*beiJenunterschreib!!* :D

Verfasst: Fr, 17. Feb 2012 17:24
von Finchen
@Jen:
von solchen OS-Verfechtern müsste ich mich auch deutlich distanzieren. Gut geschrieben! :lol:

@Skywalker:
sorry, erst heute registriert dein Post - bzgl. der Fläche glaube ich, dass es grundsätzlich schon möglich ist. Bei Boxen-Weidehaltung sind im Grunde größere Weiden nötig, als bei stundenweiser Beweidung der OS-Pferde, die sonst auf einem Paddock leben. So würde sich das glaube ich in etwa ausgleichen können. Reine Annahme natürlich, aber ich überlege halt wie wenig Wiese dennoch gut aussieht, wenn sie nur stundenweise kontrolliert "begangen" wird, im Vergleich dazu eine deutlich größere Weide, die mit gleicher Pferdeanzahl 6-8 oder sogar mehr Stunden am Tag bei egal welchen Matschverhältnissen geöffnet ist.

Verfasst: Fr, 17. Feb 2012 18:15
von Jen
Finchen, guter Punkt! Wenn ich einen OS mit begrenztem Platzangebot konzipieren würde, dann wäre ein grosser befestigter Auslauf wichtiger als grosse Weiden. Besonders in unseren Breitengraden (Regen, Matsch etc) und mit den vielen übergewichtigen oder gefährdeten Pferden, die sowieso besser nur begrenzt auf die Weide können (Hufreherisiko, EMS etc). Wenn da nur nicht die Bewilligungen und die Finanzen wären... ;)

Verfasst: Sa, 18. Feb 2012 08:37
von Sheitana
Es kommt auch vor Allem auf die Gestaltung des Auslaufs an.

Wenn man nur 500m2 Auflauf hat und die platt rechteckig hat, dann regt es natürlich nicht zum Laufen an, das ist langweilig und die Pferde werden sich andere Beschäftigungen suchen (andere Pferde jagen z.B., dauerhaft fressen).
Je abwechslungsreicher der Auslauf ist (Büsche, Hindernisse, um die die Pferde rumlaufen müssen, verschiedene Futterstellen), desto mehr sind die Pferde beschäftigt, desto weniger wichtig wird aber auch das Fressen.
Es ist doch kein Wunder, dass Pferde zu fett sind, wenn die einzige Beschäftigung in ihrem Leben das Futter ist?

Verfasst: Mo, 20. Feb 2012 14:38
von heike61
jen, wenn das "über alles" so interpretiert wird...schließe auch ich mich deinem kommentar an.



---ich sehe Offenstallhaltung als Die haltungsform für Pferde an.


---dass es wenig gute bzw. pferdegerechte offenställe gibt ist leider eine tatsachen *seufz*

Verfasst: Di, 21. Feb 2012 12:44
von FoxOnTheRun
Soweit, sogut. Ich unterschreib auch 100%ig bei Jen.

Und wenn es nur noch Jen-Offenställe gäbe. Also mit genügend Platz, genügend Schutz, genügend Auslauf und dieser befestigt... könnte man dann eurer Meinung nach dann alle Pferde im OS halten? Vorausgesetzt, es gäbe noch andere Auswahlkriterien. Kleine/Große Herden, Heu ad lib. oder nicht, usw...

Wie sehr ihr das?

Verfasst: Di, 21. Feb 2012 12:56
von lalala
WENN all die anderen Rahmenbedingungen auch passen würden wie z.B. Herdenzusammenstellung/kleine Herden/kaum Fluktuation, Fütterung, reiterliche Infrastruktur (Reithalle, Longierhalle, Reitplatz/Viereck, Hindernisse/Springplatz), Sattelkammer, Notfallboxen für den Krankheitsfall usw

DANN könnte man es sicher ein weiteres Mal ausprobieren - trotz allem kann es auch dann noch schief gehen. Pferde sind eben auch nur Menschen mit individuellen Befindlichkeiten.

Verfasst: Di, 21. Feb 2012 13:25
von Filzi
FoxOnTheRun hat geschrieben:Soweit, sogut. Ich unterschreib auch 100%ig bei Jen.

Und wenn es nur noch Jen-Offenställe gäbe. Also mit genügend Platz, genügend Schutz, genügend Auslauf und dieser befestigt... könnte man dann eurer Meinung nach dann alle Pferde im OS halten? Vorausgesetzt, es gäbe noch andere Auswahlkriterien. Kleine/Große Herden, Heu ad lib. oder nicht, usw...

Wie sehr ihr das?
Wenn es so etwas reall geben würde, dann bin ich der festen Überzeugung, dass JEDES Pferd Offenstall tauglich ist. Es entspricht ihrer Natur.
Natürlich muss, gerade bei Boxenpferden, eine intensive Integration stattfinden, so etwas wird dauern. Aber grundsätzlich bin ich dieser Meinung. Also JA!

Verfasst: Di, 21. Feb 2012 13:41
von FoxOnTheRun
@Filzi: Genau. Und da stellt sich mir gleich eine weitere Frage. Gibt es Pferde, die aufgrund ihrer bisherigen haltung und auch der Aufzucht sozial so dermaßen "inkompetent" sind, daß es auch dann nicht geht? Und wenn ja, wie oft kommt sowas vor?

Verfasst: Di, 21. Feb 2012 13:44
von Jen
Mit Einschränkungen: Hengste oder sehr hengstige Wallache sind mE meistens auch nur bedingt Gruppentauglich. Ich habe mich damals sehr ausführlich über Gruppenhaltung bei Hengsten informiert und bin zum Schluss gekommen, dass es mir zu riskant wäre. Besonders wenn es nicht in Eigenregie und nur mit eigenen Pferden wäre. Zu oft habe ich Geschichten gehört von: erst ging es lange gut bis zum Tag X, wo aus spiel plötzlich ernst wurde und es dann aber ganz heftig bis aufs blut ging. Nein danke.

Verfasst: Di, 21. Feb 2012 13:58
von Filzi
Ehrlich, an Hengste habe ich jetzt nicht gedacht. Sorry.

Eigentlich, wenn man sich überlegt, ist es dem Menschen nur sehr bedingt möglich das Pferd WIRKLICH komplett artgerecht zu halten. Eigentlich ist alles nur ein Kompromiss.

In freier Natur sind keine schräg zusammen gewürfelten Gruppen, die oft wechseln und sich permanent neu arrangieren müssen. In freier Natur sind eigentlich feste Gruppen, Familien die sich über die Jahre vermehren. Eigentlich etwas völlig anderes als es in der modernen Pferdehaltung der Fall ist.

Wenn man diesen Punkt mit bedenkt relativiert sich einiges. Daher kann es bei der besten Haltung passieren, dass ein Pferd NICHT mit der Gruppe harmoniert und daher einen anderen Platz braucht.

Verfasst: Di, 21. Feb 2012 14:41
von FoxOnTheRun
Also Hengeste in Gruppenhaltung, da muss man echt wissen was man macht, und wie.

Viel Platz und eine durchdachte Aufteilung, ohne Sackgassen und dergleichen ist heir noch viel wichtiger als sowieso schon.

Es ist mit Vorsicht zu genießen, aber nciht unmöglich. Das beste BEispiel ist der Hof, wo mein Fohlen zur Aufzucht steht, die haben einen Aktivstall für Hengste, und das funktioniert seit Jahren bestens. Die SB achtet aber auch genau darauf, welche Hengste da rein kommen. Sie sagt selbst, es geht nicht mit jedem. Wenns nciht geht liegt es aber immer an der amngelnden Sozialisierung des Hengstes.

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