Arthrose Hüftgelenk

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Gelchen
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Arthrose Hüftgelenk

Beitrag von Gelchen »

Hallo,

hat jemand ein Pferd mit Hüftgelenksathrose? falls ja was habt ihr gemacht (Beschlag, Zusatzfutter, Back on Track Decke).
Meine Stute lahm schon länger, erst war es das Fesseglenk, dann das Sprungelenk und jetzt eben verdacht auf Hüftgelenksathrose. Ich werde in ein paar Tagen noch eine zweite Meinung einholen, möchte mich aber schon mal informieren falls die Diagnose endgültig ist.

Liebe Grüsse

Gelchen
„In jedem Pferd
gibt es ein Zauberpferd.
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Internetfreak
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Beitrag von Internetfreak »

Unser Herr Fuchs hat eine Hüftgelenksarthorse. Er trägt Blue Hoof und kommt damit sehr gut klar. Back on Track haben wir auch, wird aber nicht täglich verwendet. Als Zusatzfutter bekommt er Ingwer und seine Wohlfühldosis liegt bei 10 gr.

Herr Fuchs hat täglich längere Arbeitseinheiten leicht bis mittel. D. h. er wird fast immer über 2 - 3 Stunden gearbeitet. Lange, lange Schrittphasen, Arbeiten an der Hand oder vorab longieren durch die ganze Halle, viele Ausritten, usw. usw.

Das er ein Handycap hat fällt nur dann auf, wenn er mehrere Tage nur auf der Weide/Paddock war.

Wir setzen im übrigen ganz auf unsere Fachtierärztin die auch Osteo und Akupunktur macht. Er wird 3 - 4 x jährlich prophylaktisch behandelt.
Wenn jemand ein Prunkpferd verlangt, das freiwillig steigt und lebhaft ist, so muss man wissen, das nicht alle dieser Gaben fähig sind, sondern nur diejenigen, welche mit einer stolzen Seele einen starken Körper verbinden.
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Gelchen
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Beitrag von Gelchen »

Vielen Dank für die Info, das Osteo haben wir auch Akkupunktur könnte ich noch probieren.

Gruss

Gelchen
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Kiwi
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Beitrag von Kiwi »

Internetfreak, wie habt ihr die Arthrose denn diagnostiziert? Und welche Anzeichen hatte euer Fuchs?
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Internetfreak
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Beitrag von Internetfreak »

Kiwi es fand eine große Bewegungsdiagnostik statt und zum Schluss wurde der gesamte Bereich auch noch geschallt und geröngt. Das war in 2008.

Die Anzeichen: Steifigkeit und Klemmigkeit bei den ersten Schritten. Kurzes Schrittmaß hinten rechts. Muss sich einlaufen. Reagiert extremst mit starken Muskelverspannungen bei Kälte und Nässe.

Ursache: leichte Beckenschiefstellung, rechts steht das Becken etwas schräger nach unten. Also keine Symetrie vorhanden. Minimale Fehlstellungen in allen 4 Gliedmaßen, die nie richtig korrigiert wurden.
Falsche Reitweise bei den Vorbesitzern sowie falsche Muskulatur.

Ich hoffe ich hab dir geholfen.
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Kiwi
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Beitrag von Kiwi »

Danke für deine Antwort! Puh, das hört sich ja nach Großbaustelle an.... Schön, dass ihr es im Griff habt!

Ich habe bei meinem auch schon überlegt, ob es sowas in der Art sein könnte. Wobei er auch mehrere Baustellen hat (ausgeheilter Sehnenschaden vo re - dadurch extreme Schiefe, die wir größtenteils im Griff haben, operierter Griffelbeinbruch vo li, Spat) und momentan wohl ziemlich alle Gelenke hinten links entzündet sind laut Osteo. Mir fällt besonders auf, dass er beim Putzen sehr empfindlich ist, wenn ich, selbst mit der weichen Bürste an die Hüfthöcker komme. Da zuckt er immer leicht weg.
Wir sind aber grade mitten in einer "osteopathischen Behandlungsphase" und das will ich erst mal abwarten ob´s was hilft.
Zeit zum Einlaufen braucht er ja sowieso durch den Spat. Die bekommt er natürlich auch! Er läuft anfangs, als ob er eine steife Hüfte hat, die komplette Kruppe ist wie nach unten gedrückt. Wobei das nach den Behandlungen immer wieder besser ist.
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Internetfreak
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Beitrag von Internetfreak »

Osteopathie ist im Ansatz gut, aber sie alleine kann nicht den Erfolg bringen. Dazu gehören mehrere Faktoren. Das führt über die korrekte Hufbearbeitung, geht weiter über die Haltung und die Fütterung, bis hin zur richtigen Bewegung.

Im Allgemeinen wird unser Fuchs tägl. 3 Stunden gearbeitet, 2 Stunden davon leicht, 0,5 mittel und 0,5 schwer. Aber wenn das Gelenk nicht komplett versteifen soll, dann hilft nur Bewegung, Bewegung, Bewegung.

Ich würde eine Physio mit ins Boot holen. Damit dir beigebracht wird, welche Dehn- und Lockerungsübungen du regelmässig anwenden kannst.

Unsere Tierärztin ist GsD sehr vielseitig ausgebildet. Alle Übungen wurden uns immer gezeigt. Das bringt eine Menge.
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Beitrag von gimlinchen »

meiner hat mit 23 auch arthrose in der hüfte. diagnose: über schmerzpunkte der akupunktur, eien naheliegenden verlauf und ein entsprechendes lahmehitsbild

Verlauf: wird seit ca. 5 jahrem seeeeehr langsam schlimmer, typisch arthrose

lahmheitsbild: er geht überhaupt nur auf der linken hand sichtbar lahm. gradeaus und rechts ist wenn überhaupt dann sehr schwer zu sehen. er trabt klar und beginnt zu lahmen, wenn hoch oder runterschaltet zwischen galopp- und trab. je nach boden ist es besser, je nach wetter....

behandlung: akupunktur, osteopathie, warmhalten (großzügiger deckeneinsatz), viiiel mäßige bewegung, immer mal zusatzfutter, eher glucosamine als teufelskralle / ingwer-produkte

blöd ist, dass er oft probleme hat sich hinzulegen.
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Beitrag von padruga »

Wie handhabt ihr das denn mit dem Reiten bei Arthrose-Pferden? Bewegt/reitet ihr die Pferde auch dann, wenn sie leicht lahmen? Bewegen ist ja das non plus ultra bei Arthrose, aber nur Spazierengehen reicht ja meist nicht aus und beim Koppelgang wird ein Pferd eher oft eine Schonhaltung einnehmen, wodurch gerade diese betroffenen Gelenke oft nicht ausreichend mobilisiert werden (was aber zur Prophylaxe einer Versteifung nötig ist). Wie handhabt ihr dies denn?
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Internetfreak
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Beitrag von Internetfreak »

Unser Fuchs hat jeden Tag fast 15 Stunden Paddock oder Weidegang. Ist also immer in Bewegung. Seine Box ist 5 x 5 m.

Das Reiten ist in mehrere Phase aufgebaut,deshalb dauert es bei uns ja so lange. Gearbeitet wird zu Beginn mit dem Arbeiten an der Hand, was immer um die 30 Minuten dauert, dann lockeres Joggen an der Longe (immer durch die ganze Halle) Gelände und Arbeitseinheiten in der Halle.

Eine Steifheit und Klemmigkeit die ist gerade im Winter relativ erkennbar, aber genau das legt sich ja ab. Aber das Gelenk wird halt schonend mobilisiert.
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Beitrag von gimlinchen »

bei meinem kommen immer mal rückenschmerzen dazu. ich reite ihn selten udn nur auf nachfrage, er meldet dann, obs geht oder nicht. bewegt wird er soviel als möglich
Monique
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Beitrag von Monique »

Hallo!

Ich weiß nicht, ob das was ich schreibe für euch relevant ist, da mein Isi "nur" Arthrose in den Sprunggelenken hat.

Ich denke es kommt sehr stark darauf an, wie man sein Pferd hält! Wir haben den alten Herrn (21) bis vor einem dreiviertel Jahr in einem Stall stehen gehabt wo er nachts in der Box stand und tagsüber auf einem Paddock und nur stundenweise auf der Wiese (rehegefahr).

Aus mehreren Gründen (der Platz war ein Faktor) haben wir dann den stall gewechselt. Seit letztem Herbst (GsD) hatten wir keinen Arthrose- Schub mehr. An solchen Tagen ging es ihm immer sehr schlecht. Schlechte Laune, Geschwitzt trotz Kälte und konnte sich fast nicht bewegen. Bin dann meist spazieren gegangen und hab arbeiten an der Hand nach und nach eingebaut, damit er wenigstens etwas Gymnastik macht.

Mittlerweile steht er wieder in einer Herde (8 Pferde) auf einer großen Wiese und das 24 Stunden. Die Rehegefahr wurde durch eine unglaublich tolle SB unglaublich gut in den Griff bekommen. Da sie jeden Tag nur ein kleines Stück die Wiese aufmacht.
Im Winter steht er mit seinen zwei FReunden in einer riesengroßen Box. geschätzt 5x10m und kann sich aussuchen ob er raus auf seinen Paddock geht und auf Ecorastern steht oder in der Box auf Stroh.

Er ist Chef in der Herde, bewegt sich also recht viel auf der Wiese und spielt auch extrem viel. Bewegt sich also auch sehr viel selber. Zusätzlich arbeiten wir jeden Tag vom Boden aus, oder Longieren über den ganzen Platz. Gehen aber auch sehr oft 2-3 Stunden ausreiten.

Warmreiten dauert bei uns auch meist 20-30 Minuten. Danach hat er sich eingelaufen und läuft ganz normal.

Zusätzlich zum Futter bekommt er Teufelkralle.

Er wird regelmäßig von einer Physio betreut.
Und seitdem ich das weiß hab ich soviele Decken wie noch nie. Regendecke mit Vlies, ohne, dicke Winterdecke, dünne Winterdecke, Unterdecke. Alles mögliche, da er leicht friert und kein Regen auf seinem Rücken mag, da er sich dann sehr schnell verspannt.

Außerdem ist er sehr wetterfühlig.

Ich hoffe ich konnte mit meinem doch ziemlich lang gewordenen Beitrag ein wenig zum Thema beitragen :oops:


Grüße
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

danke, monique. ich finds spannend
mich beruhigt das, dass auch andere menschen mit decken rumhantieren... meinem tut das gut, mir ists aber immer ein wenig peinlich
Kiwi
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Beitrag von Kiwi »

Also meiner hat ja auch Spat. Im Winter sieht man es ihm an, jetzt im Sommer geht es zum Glück. Da steht er aber auch den ganzen Tag draußen und kann sich bewegen wie er möchte. Im Winter steht er auf nem Paddock, aber da bewegen sie sich kaum, außer vom Heu zum Wasser und zurück...

Decken habe ich nur 2, eine ungefütterte Regendecke und eine 200g Decke. Damit kam er auch gut zurecht, wobei ich mir schwer tu, wann ich sie ihm aufziehen soll. Eigentlich zeigt er es mir an, aber grade in der Übergangszeit denke ich immer, es geht noch einen Tag/eine Nacht ohne. Meistens bekomme ich (oder besser er) dann direkt die Quittung. Also decke ich nun lieber zu früh ein als zu spät. Jetzt wo es so viel regnet war ich auch kurz davor ihm die Regendecke auf zu ziehen, aber das war mir dann doch zu warm. Am solchen Tagen reite ich meist auch eh nicht, dann läuft er lieber locker an der Longe oder frei.

Zur Hüfte meines Herren: Heute ging es, er hat kaum reagiert beim Putzen. Er bekommt aber seit fast einer Woche eine Teemischung, vielleicht hilft die auch schon. Ich werde es weiter beobachten, und so wie es aussieht wird eh die Osteo bald nochmal zu uns kommen.
Gast

Beitrag von Gast »

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