Junges Pferd soll mehr durchs Genick gehen

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Nachgefragt: Horse Star.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Benutzeravatar
Josatianma
Admin
Beiträge: 12317
Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:50
Wohnort: Reichshof

Beitrag von Josatianma »

@finchen: Herr Lahr aus Wissen??
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Benutzeravatar
marquisa
User
Beiträge: 903
Registriert: Di, 01. Dez 2009 14:07
Wohnort: Issum

Beitrag von marquisa »

Dieses Horse Star Projekt haben wir auch unter die Lupe genommen.die Leutchen sind ultranett und der Sattel hat eine ordentliche Qualitätsanmutung.

Das Konzept scheint schlüssig,wenngleich das Aushängeschild Langehanenberg auf der Euro mit einem anderen Sattel das Finale bestritten hat.

Wir werden hier und da schon mal gefragt,Sättel zu testen.

Das Butterfly-System hat bei uns drei ??? angestellt,zu lesen in dem zugehörigen Thread.

Das Sattelthema ist ein weitläufiger Komplex,die Firmen konkurrieren mit unterschiedlichen Konzepten.vieles ist auch Geschmacksache.

Seit Jahren haben wir mehrere Pferd unter dem Hintern und hatten noch nie den Luxus,für jedes Pferd immer einen eigenen Sattel zu haben.

Spezialfälle mal außen vorgelassen.

Unsere drei Pferde reiten wir theoretisch mit einem Sattel,ein Zweiter steht zur Verfügung,falls wir die Pferde parallel reiten.

Bei dem einen kommt ein Lammfell drunter,beim anderen nur die Schabracke.

Ich weiß nicht,welchen Sattel schennnue auf ihrem Pferd liegen hat,aber ich habe schon deutlich schlechter liegende Sättel gesehen,womit die Pferde trotzdem liefen.Ich selbst würde ein anderes Modell präferieren.

Auf dem Video konnte man sehr schön sehen: Die beiden sind auf einem guten Weg,klar,ein Profi sitzt souveräner,aber ich befand das Pferd als locker durchschwingend,für mich sah das prima aus.

Ich möchte zudem anmerken,dass schennue sich ein wenig verschätzt,ihr Pferd hat sogar recht ordentliche GGA,nur kann sie es zum derzeitigen Zeitpunkt nicht abfragen.Kein Problem,alles im grünen Bereich.

Der Sitz sollte für mein Empfinden noch geschlossener werden,dann werden Anlehnung und lockerer Durchschwung noch konstanter.
charona
User
Beiträge: 840
Registriert: Sa, 06. Jan 2007 13:05

Beitrag von charona »

Also ich muss auch sagen, Ihr als Combi gefallt mir! Klar, es gibt immer was zu meckern, aber es sieht einfach harmonisch und freundlich aus. es dauert bei Euch vielleicht länger, als wenn ein "Profi" das Pferd unterm Hintern hätte aber ich bin davon überzeugt, dass Du, wenn Du so weiter machst, nicht nur dein freundliches, motiviertes Pferd behalten wirst, sondern auch bald riesen Fortschritte machen wirst. Bitte lass' uns weiterhin teilhaben ;-)
Schennue
User
Beiträge: 210
Registriert: Do, 09. Aug 2012 09:40
Wohnort: Schwenningen

Beitrag von Schennue »

Huhu :)

Wow, so viele Beiträge :lol:

Rapunzel : Bei ihm sitzt fast jeder Sattel so. Bahim ist sehr breit, und auch der Prestige lag so. Und der war am Ende zu eng im Baum. Bilder kann ich raussuchen..
Noch mehr Polster kann nicht entfernt werden, es wurde ja schon haufenweise Polster entfernt.

Finchen: Die Bilder sind ja nur Momentaufnahmen - auch vom Sattel. Ich überprüfe immer, ob die Schulter frei liegt..

marquisa : Der Sattel in grenzwertig lang, aber laut meiner Sattlerin noch in Ordnung. Falls doch mal Probleme aufkommen sollte, könnte man aber kürzere Kissen drunter machen.

marquisa : Der Sattel ist ein Sommer Esprit.. Danke für deine lieben Worte.

charona : Dir auch vielen, vielen Dank für die netten Worte. :) Natürlich werde ich auch weiterhin Bilder einstellen und sobald ich die CD von den aktuellen Bildern habe, werde ich von diesen auch noch ein paar einstellen.
Schennue
User
Beiträge: 210
Registriert: Do, 09. Aug 2012 09:40
Wohnort: Schwenningen

Beitrag von Schennue »

So, hier mein alter Prestige Sattel.. Nach ein paar Monaten war der Baum dann zu eng..
Bild

Euroriding Achat war zu geschwungen:
Bild

Breiter Rücken ;)
Bild
Kiruna Karmina
User
Beiträge: 740
Registriert: Mi, 04. Apr 2012 13:50
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von Kiruna Karmina »

Sehe ich es auf Deinem Foto richtig, dass der Widerrist nur wenig ausgeprägt und außerdem recht kurz ist? Bei solchen Pferden rutscht der Sattel sehr leicht vor und findet erst in Schulterhöhe Halt. Leider hat nun mal nicht jedes pferd eine tolle Sattellage mit einem weit in den Rücken reichenden Widerrist. Ich helfe mir mit häufigem Nachsatteln (1-2 mal pro Ritt).
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Huhu.

Den Eindruck wie Kiruna habe ich auch, dass die gesamte Sattellage dafür sorgt, dass der Sattel vorrutscht.

Dieses Problem hat o.g. Freundin bei der Blüterin, immer und mit allen Sätteln gehabt, ist drum auf den Fellsattel umgestiegen. Jetzt der "letzte Versuch" da ein zufällig auf dem Weg konsultierter Sattler spontan ihre Probleme mit den Sätteln erraten hat und ihr auch mutmaßen konnte, welche man ihr wohl für das Pferd angepaßt hatte :)

@schennue:
täuscht es denn so sehr auf den Fotos, liegt der Sattel da nicht vorne auf der Schulter? Auch auf dem Prestige-Sattel-Foto sieht das für mein Auge schon deutlich so aus... täuscht vielleicht

Ach... und nur weil ich aufgehört habe zu schreiben, dass ich es immer gut anzusehen finde, was du einstellst an Reitbildern, hat sich diese Meinung nicht geändert! :wink: Ich stimme also den Vorrednern zu und würde auch gerne weiter von euch Fotos schauen!
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Bei dem aktuellen Sattel sehe ich das Problem weniger in der Schulterweite, denn in der Strupfenposition. Die Gurtlage ist bei deinem Pferd ein wenig ungünstig, was in Kombination mit der Wiederristform, keine 0-8-15- Lösung ermöglicht. Aber von "dramatisch" ist das- nach meiner Einschätzung- weit entfernt.

Meine Sicht : Das Pferd ist mit sehr ordentlichen Grundgangarten ausgestattet, zur Zeit des Filmes aber noch sehr langsam im Hinterbein und vor allem ergibt sich die Anlehnung im Film nicht nach vorne : Das Pferd zieht latent die Zunge nach hinten und verhält sich / mach sich eng. Die Bewegung geht nicht durch.

Meine Intention bei diesem Pferd wäre eine sehr gezielte Arbeit daran, daß das Pferd den Zügel ehrlich nach vorne nimmt und - um auf den Titel diese Threads zurückzukommen- keinesfalls mehr durchs Genick geht, sondern vielmehr beginnt sein Genick zu tragen und den Zügel über einen tatsächlichen Zug nach vorne zu spannen.

Erst, wenn diese Idee von vorwärts im Pferd ist, kann man effektiv auch nach vorne reiten. So wie im Clip zu sehen, beginnt das Pferd mit dem Schub, dieser stagniert aber in der Energieentfaltung, weil das Pferd vorne noch: " neeeee, doch nicht so gerne" sagt.

Um es in Légèretéjargon zu sagen : Der Kontakt stimmt nicht, die Genickposition stimmt nicht, das Vorwärts ist nicht gewährleistet, weil das Maul nicht losgelassen und damit die Balance und die Vorhandmechanik beeinträchtigt ist.

Nicht falsch verstehen, das ist alles sehr nett, was ihr beiden da macht : Sehr harmonisch, dezent, auch beiderseitig einvernehmlich locker-flockig, aber für mich fehlt die Voraussetzung für eine korrekte Anlehnung.
Da ist nichts Schlimmes dran und nicht Schädliches, es nur deutlich verbesserungsfähig.
Ich finde es sehr mutig und auch bereichernd, daß du euren Weg in dieser Form dokumentierst, Schennue
:love: S&P
Schennue
User
Beiträge: 210
Registriert: Do, 09. Aug 2012 09:40
Wohnort: Schwenningen

Beitrag von Schennue »

Kiruna Karmina : Der Sattel rutscht eigentlich nicht vor. Seine Gurtlage ist aber wirklich sehr bescheiden, sodass ich demnächst in einen Mondgurt investieren werde!

Finchen : Weitere Bilder folgen. Dankeschön!

saltandpepper : Wow, danke für deinen Beitrag. Dieses "zieht latent die Zunge nach hinten" - was kann ich dagegen tun? Liegt das am Gebiss? Ich bin schon lange am überlegen, ob ich ein Myler-gebiss ausprobieren sollte. Er zieht die Zunge mit Gebiss auch im Freilauf so nach oben.. Er mag den Druck auf der Zunge wohl nicht...
Wir arbeiten fleißig am vorwärts, deshalb gehen wir auch derzeit viel ins Gelände - und reiten dort gut vorwärts. Das er noch nicht "richtig" ans Gebiss ranzieht weiß ich - wir arbeiten daran. Am Freitag habe ich auch wieder Reitunterricht ;)

So, ich habe einige Bilder hochgeladen, ein paar von dieser Reiteinheit habe ich noch..

Bild

Warmtraben am langen Zügel (ich achte anfangs darauf, das er erstmal ins vorwärts kommt!)

Bild

Und mal ein Bild, wo ich besser sitze.. dafür ist Bahim zu "tief", schwung von hinten ist aber vorhanden..

Bild

Grr.. mein Sitz :/

Bild

Erkennt man hier den Sattel besser?

Bild

Bild

So, und nun dürft ihr weiter beurteilen..
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Also egal was die mit geschulterem Auge vielleicht an berechtigter Kritik noch äußern können, ich finde euch insgesamt wirklich schön anzusehen - wären alle Pferde so geritten, das wäre sicher schon ein sehr großer Fortschritt! :)

Ich finde der Sattel sieht nicht mehr so "abgehoben" aus wie auf den vorherigen Bildern!
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Schennue
User
Beiträge: 210
Registriert: Do, 09. Aug 2012 09:40
Wohnort: Schwenningen

Beitrag von Schennue »

Finchen hat geschrieben:Also egal was die mit geschulterem Auge vielleicht an berechtigter Kritik noch äußern können, ich finde euch insgesamt wirklich schön anzusehen - wären alle Pferde so geritten, das wäre sicher schon ein sehr großer Fortschritt! :)

Ich finde der Sattel sieht nicht mehr so "abgehoben" aus wie auf den vorherigen Bildern!
Danke :)

Der Sattel hat sich mittlerweile auch gut gesetzt und auch hinten an den Kissen wurde beim letzten Sattlertermin viel Polster rausgenommen. Ich finde auch, das der Sattel sich kaum noch hebt.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Schennue hat geschrieben:[


saltandpepper : Wow, danke für deinen Beitrag. Dieses "zieht latent die Zunge nach hinten" - was kann ich dagegen tun? Liegt das am Gebiss? Ich bin schon lange am überlegen, ob ich ein Myler-gebiss ausprobieren sollte. Er zieht die Zunge mit Gebiss auch im Freilauf so nach oben.. Er mag den Druck auf der Zunge wohl nicht...
Wir arbeiten fleißig am vorwärts, deshalb gehen wir auch derzeit viel ins Gelände - und reiten dort gut vorwärts. Das er noch nicht "richtig" ans Gebiss ranzieht weiß ich - wir arbeiten daran. Am Freitag habe ich auch wieder Reitunterricht ;)

Dieses Zunge nach hinten ziehen ist , so er das auch im Freilaufen macht, entweder eine dumme Angewohnheit, oder aber eine Sache der "inneren Einstellung", die sich körperlich zeigt.
Es ist eine - wenn auch sehr klein ausgeprägte Form das Vorwärts zu verweigern, bzw. sich hinter den Zügel zu entziehen.
Entweder ist er sehr, sehr sensibel auf der Zunge, oder er hat sich einmal / einmal zuviel mit dem Gebiß an der Zunge wehgetan.

Das ist ein echter Maulfehler und schwer zu korrigieren.
Das lässt sich vielleicht mit entsprechenden Gebissen abmildern, aber die Ursache ist das fehlnde Vertrauen des Pferdes zum Gebiß im Allgemeinen und ein erworbener falscher Umgang des Pferdes mit dem Gebiß. Diesen gilt es zu korrigieren und das Vertrauen herzustellen.

Ich kann den Umgang damit / den Lösungsweg nur aus meiner ganz persönlichen Sicht und Erfahrung schildern.

Für mich ist dieser Fehler grundlegend und steht der gesamten weiteren Ausbildung durchweg im Weg, weil sich damit keine ehrlich Anlehnung erreichen lässt.

Deswegen würde ich tatsächlich die gesamte Aufmerksamkeit auf diesen Punkt richten. Das würde für mich bedeuten :

So lange das Gebiß nur noch blind einhängen, bis dieses Muster sich freilaufend nicht mehr oder nur noch in Streß-situationen zeigt.

Keinesfalls Einsatz irgendwelcher Hilfszügel an der Longe oder im Freilaufen.
Das Einhängen der Longe im Gebiß verbietet sich natürlich von selbst.

Regelmäßiges Füttern MIT Gebiß im Maul- überhaupt sollte das Gebiß so viel und dabei "unbenutzt" in Maul sein, wie möglich, und das Kauen immer und durchgehend gefördert werden- zur Not mit einer Zeit häufiger Leckerligabe.
Reiten nur mit Gebiß blind eingehängt über einen Nasenführung .

Daneben

- akribisch auf korrekte Zungenlage achtend und

- unter Vermeidung jeglicher Enwirkung auf die Zunge und

- ledigliches Einwirken ausschließlich über die Maulwinkel

die klassischen Abkauübungen nebst Flexionen erarbeiten, welche auf den Streckreflex und den Kaureflex, sowie das Lösen der Zungenbein-Brustbeinmuskulatur zielen

Hierfür würde ich mir entsprechende Anleitung holen, denn ein korrekte Ausführung ist bei so einem Fall überaus wichtig. Sonst macht man mehr kaputt als gut und verärgert das Pferd ganz im Maul.

Anosnsten beim Reiten und Longieren und auch im Gelände auf eine konsequente, zuverlässige und ohne Rückbehalte, Umsetzung des Vorwärtsimpulses achten.
Das Pferd muß 100% vor dir sein ! Und zwar ganz ohne "aber", ohne selbstständiges Abflauen-lassen der Energie.


So, ich habe einige Bilder hochgeladen, ein paar von dieser Reiteinheit habe ich noch..

Zu diesen Bildern werde ich kurz ausführen, was ich sehe, ich hoffe, auch das kann dir vielleicht etwas weiterhelfen :
Warmtraben am langen Zügel (ich achte anfangs darauf, das er erstmal ins vorwärts kommt!)

Bei einem Pferd mit diesem Problem ist es das Wichtigste ( meine Meinung :wink:) , daß die Linie zwischen Ellebogen und Maul wirklich absolut nie nach UNTEN gebrochen ist. Schon hier ist das aber nicht ganz gegeben. Du musst darauf achten, daß deine Schulter wirklich locker unten bleibt und daß sowohl Schulter, als auch Ellenbogengelenk immer miteinander korrespondieren.
Das bedeutet, niemals darf die Hand aus der Schulter bewegt werden.

Du solltest an der genauen Linienführung deiner Hand in Richtung Maul - und vor allem in der Begleitung wieder zurück arbeiten. Also den Teil der Bewegung, der deinen Part des Kontakthaltens ausmacht.
- Wenn du das nicht verstehst, frag´ nochmal nach, dann versuche ich es anders zu erklären.

Man sieht diesen Punkt auf den anderen Bildern noch deutlicher.

Desweiteren empfinde ich deinen "Knieschluß" als zu stark und damit hemmst du evtl. das Pferd in der freien Schulterbewegung, was bei der Problematik mit dem Maul, verstärkend wirken kann.
Ein Reiter der die Oberschenkel andrückt, behindert das Pferd mindestens genauso, wie ein unpassender Sattel, also an der Hüftrotation und dem lose gewendeten Bein arbeiten : Knieschluß ohne zu pressen.


Bild

Und mal ein Bild, wo ich besser sitze.. dafür ist Bahim zu "tief", schwung von hinten ist aber vorhanden..

Dieses zweiten Bild ist aus meiner Sicht die direkte Folge aus den von mir beschriebene Handführung auf dem ersten Bild :
Das Pferd kommt zu tief und hinter den Zügel, hier ist die Zunge bereits hochgezogen.
Die Balance geht verloren, was man auch in deinem Sitz sieht: Hier ist die Rückenmuskulatur festgehalten, die Knie noch mehr angepressst, um den Gleichgewichtsverlust nach vorne -unten zu kompensieren.


Bild

Grr.. mein Sitz :/
Dieses dritte Bild ist für mich das beste, auch wenn auch hier dein Rücken festgehalten ist. Hier findet das Pferd über das Vorwärts kurz in einen Zug nach vorne, ist dabei allerdings zu tief, was in Folge zu....

Bild

Erkennt man hier den Sattel besser?
... zu einem Wiederhochkommen in eine natürliche Grundhaltung führt.
Auch hier ist die Zunge wieder zurückgezogen, die Hand bricht die Linie zwischen Ellenbogen und Maul nach unten.
Entweder warst du hier zu langsam in der Begleitung und bist noch in der Handposition für "ganz unten" , oder aber du versuchst, Reflexartig den Kopf wieder "herunterzudrücken".
Wenn du diese Bewegung nun weiterführst sind wir wieder bei Bild Nr. 2 das Pferd wird das gleiche Bild zeigen : zu tief hinter dem Zugel, Zunge hochgezogen
- also hier wieder : Ellebogen beweglicher führen, Hand sauber in die Linie zwischen Ellenbogen und Maul einbetten.

Die Haltung auf diesem Bild jetzt, ist übrigens m.E. die, in der du die Balance und damit eine Chance für die Korrektur des Maulfehlers hast.

Bild

Diese Haltung im nun folgenden Bild ist die, die ich als Arbeitshaltung für das Pferd anstreben würde - evtl sogar noch etwas höher eingestellt.
Aber auch hier, deine Hand wirkt tendenziell nach hinten- unten, was man an der Spannungsrichtung im Handgelenk und Unterarm sieht, die Schulter ist festgehalten, das Pferd ist auch hier nicht sauber im Kontakt und zieht leicht die Zunge zurück.

Dein Bein liegt hier übrigens sehr schön!!!, sicher auch weil das Pferd hier gut ausbalanciert ist.


Bild

So, und nun dürft ihr weiter beurteilen..



Im Bezug auf deinen Sitz wäre mein Rat, die Stabilisierung der Wirbelsäule von der Rücken-, auf die Bauchmuskulatur zu verlagern. Deine Hüfte wäre dann freier, dein Bein könnte besser fallen, deine Schulter wäre befreiter.

Für die Korrektur deiner Hand ( die ich hier vornehmen würde :wink: ) wäre möglicherweile eine zeitweilige Führung der Zügel in Fillis - sprich der Zügel wird von oben durch die Hand gelegt - zu empfehlen.
Der Zug des Pferdes wirkt somit von oben auf die Hand, was eine Reaktion der vorderen Muskelkette des Armes nach sich zieht und dem Reflex, die Hand nach unten -hinten zu drücken , entgegenwirkt.

Das alles würde ich aber eine ganze Zeit lang nicht am Gebiß, sondern eben z.B. mit Kappzaum oder einer anderen Gebißlosen Zäumung üben und das Gebiß blind einhängen.

Das alles mag sehr drastisch klingen, so möchte ich es aber durchaus nicht verstanden wissen.

Ich hoffe vielmehr, daß meine Kritik hilft zu sehen, und dir Schennue vielleicht ein paar neue Ideen gibt.
Desweiteren sind das hier natürlich nur meine persönlichen Eindrücke, ich erhebe keinen Anspruch darauf, richtig zu liegen. :wink:
Gruß S&P
Zuletzt geändert von saltandpepper am Di, 01. Okt 2013 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Finchen
User
Beiträge: 8526
Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
Wohnort: im Norden zwischen HB und HH

Beitrag von Finchen »

Ich hoffe dieses OT ist erlaubt:

@s+p:
vielen Dank für die ausführliche Anlalyse und Erklärung, das gibt eine Menge interessanter Hinweise und hilft zu "sehen und zu erkennen"!

Drum nochmal Danke natürlich auch an Schennue für die Bereitschaft die Bilder hier einzustellen!
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Benutzeravatar
Tossi
User
Beiträge: 786
Registriert: Mi, 03. Feb 2010 19:47
Wohnort: Allgäu

Beitrag von Tossi »

Finde ich gar nicht OT. Ganz Deiner Meinung, Finchen.
LG
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
Antworten