Jungpferde-Ausbildung - passende Ausrüstung

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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Larry
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Jungpferde-Ausbildung - passende Ausrüstung

Beitrag von Larry »

MANFRED SCHRIEB (Beitrag VERSCHOBEN)
Hallo mal wieder!

Habe nun schon mehrfach davon gehört und auch gelesen, dass es für ein Jungpferd besonders angenehm sein soll, gebisslos geritten zu werden. In diesem Zusammenhang wurden vor allem ein Nindel oder Sidepul empholen.

Mir ist durchaus bekannt, dass bei der klassischen Ausbildung das Antreten an ein Gebiss zu den Grundlagen der Ausbildung eines jungen Pferdes gehört.

Antares hat dies ja auch bereits kennengelernt. Doch leider füge ich ihm damit bei Widersetzlichkeiten immer wieder auch Schmerzen zu, die der Sache nicht gerade zuträglich sind. Dabei streckt er dann auch immer wieder seine Zunge raus und an sonsten kaut er wie wild auf dem Gebiss rum, was sicher auch nicht sonderlich gut ist, denke ich.

Meine RL hat mir nun auch dazu geraten, auf eine gebisslose Zäumung umzusteigen, wenn es mir nicht gelingt meine Hände so ruhig zu halten, dass sie ihn nicht mehr stören im Maul.

Und gerade das ist bei seinem extremen Vorwärtsdrang und immer wieder dagegenhalten zu müssen, für mich schon ein Problem. So kann Harmonie und Ruhe einfach auch nicht aufkommen, denke ich.

Insofern würde ich sein Sidepul, welches er von der Bodenarbeit auch schon kennt, wieder rausholen und ihn damit mal versuchen zu reiten.

Was haltet ihr davon?

VG
Manfred
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welche die Genüsse der Reitkunst zu empfinden vermögen.
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Medora
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Beitrag von Medora »

Danke, Larry für diesen neuen Thread - ich finde nämlich einen Austausch über die passende Ausrüstung fürs Jungpferd auch sehr spannend. :D

Ich mach mir da auch gerade so meine Gedanken, da ich ja selbst eher exotisch vorgehe (gebisslos, ohne Sattel...), zumindest im Moment.


Erstmal kurz zu Deiner Frage, Manfred: Inwieweit bei Euch im Moment ein Umstieg sinnvoll ist, ist schwer zu beurteilen. Im Gelände würde ich davon zur Zeit abraten, da hast Du ja noch weniger Kontrolle. In der Bahn fände ich es auf jeden Fall einen Versuch wert. Schau doch mal, was er zum Sidepull sagt.


Meine Idee war, genau wie Du es schreibst, Manfred, Anthony erst gebisslos anzureiten. Ich muss allerdings mal schauen, inwieweit das wirklich möglich ist, da der Kleine schon so seine eigenen Ideen entwickelt und ich schauen muss, ob er die gebisslose Variante akzeptiert. Ich nutze etwas Sidepull-ähnliches (das "Nasenband" von Mo Lekür).

Die gebisslose Zäumung beim Jungpferd hat sicher Grenzen - einmal wie schon angedeutet vom Gehorsam her, aber eben vielleicht auch, was die Gymnastizierung angeht?

Hier würden mich Eure Einschätzungen auch sehr interessieren.

Medora
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Larry
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Beitrag von Larry »

gebisslos, ohne Sattel
willkommen in meinem Club!!
Ich werde bei uns schon Indianer genannt..
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Helmar Nahr (*1931)
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Medora
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Beitrag von Medora »

@Larry: Hi,hi - "Indianer" hat mich noch keiner genannt, aber seltsam angeguckt werde ich auch. Bezüglich meines "ohne Sattel-Reitens" kam neulich der Kommentar "Na, ist ja auch billiger" :lol:

Aber nochmal zum Gebiss beim Jungpferds:

Gerade heute hatte ich den Kleinen mal wieder gezäumt. Nur so auf der Stallgasse mit dem Ledergebiss. Er nimmt es freiwillig rein, findet die Sache dann aber offenbar ziemlich blöd. Ein wüstes Gekaue (der schafft es noch, das durchzubeißen), Angeln nach den Zügeln, Kopfgefuchtel, Reiben am Vorderbein - zeigt also nicht wirklich Begeisterung. :?

Ich habe ca. 10 Minuten mit ihm auf der Stallgasse gestanden, habe auch mal ein bisschen mit Abkauübungen gespielt, ihn auch in Ruhe gelassen. In einem Moment, wo er wirklich mal aufhörte, habe ich ihn erlöst.

Tja, mach ich da nun weiter oder lass ich es erstmal sein?

Medora
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Larry
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Beitrag von Larry »

Schwer zu sagen.
Was das angeht gibt es die, die rein packen und gut ist und die, die dauernd überlegen. Zu den letzteren gehören wohl wir zwei.
Ehrlich gesagt glaube ich, beides ist nicht immer richtig. :?

In Deinem Fall würde ich das Gebiss für den Anfang nicht völlig ausschließen.
Es sozusagen (als reine Beigabe) bei der Arbeit ruhig mit einschnallen.

Also: wenn Du mit Kappzaum longierst - Gebiss mit extra Backenriemen rein machen, dass es von den Einwirkungen am Kappzaum unabhängig ist. Aber es ist erst einmal da und Du kannst dir die Entwicklung anschauen.
Wenn Dein Kleiner dann nach 2Wochen immer noch meckert, kann es vielleicht aber auch am Material liegen..
Wenn man sich so umschaut, haben ja auch Pferde manchmal so ihre Vorlieben, was den "Geschmack" angeht.
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Lulu
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Beitrag von Lulu »

Mhmmmmm, habe ja auch so ´nen "Jungschen" von 3,5 Jahren!

Auch ich mache mir regelmäßig Gedanken über die richtige Ausrüstung und insbesondere Zäumung! Ich reite ihn derzeit mit ner normalen doppeltgebrochenen Wassertrense, so kennt es der "Kleine" von Anfang an. War neulich auch schon versucht gebisslos mit Hackemore zu reiten, da "Larry" am Zahnen (Schneidezähne) ist. Da er sich aber nicht am Gebiss störte, ließ ich es dann doch sein. Außerdem möchte ich bei meinem Jungspund nicht "herumexperimentieren", wenn es gerade gut läuft!

Der Hintergrund ist vor allem auch der, dass ich "Larry" gerne noch dieses Jahr auf´m Turnier vorstellen möchte und gem. LPO sind halt nur bestimmte Gebisse in den Kategorien zugelassen. Hackemore nur Kat. A und nur Springen.

Lulu
LG Lulu

Achtung, in Deckung Monstergetier mit Struwelkopf in Sicht!

Da gibt´s Bilder!
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Medora
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Beitrag von Medora »

Larry hat geschrieben:Es sozusagen (als reine Beigabe) bei der Arbeit ruhig mit einschnallen.
Jep, genau das habe ich auch schon gedacht: einfach z.B. auch bei der Freiarbeit reinmachen - zum Gewöhnen.

Das Ledergebiss hat er sich eigentlich selbst ausgesucht, denn bei der normalen Wassertrense war es ja so, dass er die nach dem ersten Mal überhaupt nicht mehr nehmen wollte. Er kniff das Maul zu, nahm den Kopf hoch - ganz nach dem Motto: "DAS nehm ich nicht nochmal." Das Ledergebiss nimmt er zumindest freiwillig. Ich hatte ihm auch mal spaßeshalber Aramis' Kunststoff-Pelham angeboten, das nahm er auch - nur ist das zum Einreiten ja nicht wirklich geeignet.

Ich denke, ich gebe ihm mal ein bisschen Zeit, sich zu gewöhnen - was das Reiten angeht, habe ich es ja auch nicht eilig.

Medora
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Larry
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Beitrag von Larry »

Ja.Das kenne ich auch.
Wobei ich meine Stute damals (ist 4Jahre her)mit Honig ausgetrickst habe. Es gab einen halben Teelöffel auf das Gebiss(vor dem "rein machen") Der Honig hat jedenfalls gut geholfen. Wenn ich heute mit der Trense komme, kann es ihr nicht schnell genug gehen :lol: Heute noch werden die Augen groß. Es gibt auch heute immer noch ein kleines Schmankerl.Stück Banane, Apfel. MEIN Glück :lol: sie frisst verdammt gern.
Überhaupt hat sie inzwischen die Tinkermaut erfunden. Wer sie kennt, weiß was DAS ist. :wink:
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Sorraja
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Beitrag von Sorraja »

Bei den Paso Finos werden die Jungpferde (fast) immer mit kolumbianischen Bosal und ohne Gebiss eingeritten. Bei dieser Zäumung reitet man mit zwei Zügelpaaren. Das eine Zügelpaar wird in die seitlichen Ringe des Nasenriemens (dem eigentlichen Bosal) gemacht und ist für die Lenkung zuständig. Die anderen Zügel werden in den Kinnriemen (Barbada) geklingt und beeinflussen die Bremse und die Versammlung. Bosal und Barbada können aus den unterschiedlichsten Materialien und Härten bestehen. Das reicht von weichem "Gürtel" bis Fahradkette (meist in den USA :x ) Die Materialien sind meist Leder oder Rohhaut.
Wenn das Pferd genügend Grundkenntnisse von Biegung, Bremse und Versammlung hat, schnallt man dann das Finobit mit ein. Auch bei dieser Kandarre gibt es verschiedenste Varianten. Hier werden dann die Zügel einmal in die Kandare und einmal ins Bosal oder in die Barbarda geklingt, jenachdem, wo es noch etwas klemmt. Ziel ist am Ende reiten auf blanker Kandare.
Als Zügel nehmen wir runde Stoffzügel, die in der Dicke von etwa 2cm bis etwa 5cm reichen. Letztere nimmt man aber nur als einen Zügel. :wink:

Ich selber bin vom kolumbianischen Bosal begeistert. Das tolle an dieser Zäumung ist, dass man sich je nach Bedarf die unterschiedlichsten Bosale und Barbadas zusammenschnallen kann.

Hier mal ein paar Bilder von einer Jungpferdeausbildung. Die Stute war zu der Zeit 3 Jahre und erst ganz wenige Male unterm Sattel.

Kansu del Gavilan (Paso Fino)
Bild

Pferd flext sich selber ;)
Bild

Bild

Hier ein Bild vom Übergang zu Kandarre. Das ist Cortesano. Mittlerweile hat er mir aber klar gemaht, dass er keine Kandare mehr möchte. Ich reite ihn jetzt mit einem einfach gebrochen Westernsnaffle.
Bild
"Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen." Erich Kästner

Liebe Grüße
MANU
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Medora
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Beitrag von Medora »

Danke, Manu, für Deinen Bericht! Das klingt wirklich sehr, sehr spannend. Ich habe ja schon vieles an Zäumungen durch, das noch nicht. Vielleicht muss ich das wirklich mal nachholen.

Eine Frage noch: Kommt man damit im Notfall auch mal richtig "durch"?

Du hattest irgendwann mal einen Link angegeben, wo man diese Bosals herbekommt - kannst du mir den vielleicht nochmal schicken oder hier reinstellen? Das wäre toll!

Medora
Stephanie

Beitrag von Stephanie »

Guten Morgen,

habe jetzt alles 2x gelesen...

...und bin zu folgendem Schluss gekommen:

1. Man muss Euch von Manfred trennen

Begründung: Ihr überlegt, bevor Ihr was tut - Manfred läßt das Kind erst in den Brunnen fallen...

Manfred: ganz knallhart: Bist DU DIR wirklich sicher, dass es eine gute Idee war, Dein Pferd selber anzureiten??? Ich selber kenne die Nöte als Schülerin, wenn man sein Pferd anreiten lassen soll - aber ich kenne auch (und das noch besser) die Nöte der ReitlehrerInnen, wenn Schüler mit ihren Pferden IN DEIN STADIUM gekommen sind!
Und (am allerbesten) kenne ich die Nöte der Pferde, die in dieses Stadium hinein "ausgebildet" wurden....

2. Ich beneide Euch zutiefst, dass Ihr gebisslos reiten könnt. Mein kleines Ärschle fühlt sich (ich hätte gern zu meinen Westernzeiten das Bosal benutzt) absolut nicht ernst genommen - und zeigt das megadeutlich... Sonst ein Freund der feinen Hilfen (und ich brauche i.d.R. keine Zügelhilfen zum Durchparieren, Abwenden etc.) , wird er zur Wildsau und bockt nach spätestens 1/2 Runde los... Ebenso beim Reiten ohne Sattel. Von der Wiese zum Stall??? Ha, die ersten Male im Frühjahr immer abenteuerlich... Aber anders als in den Stall würde ich auch nie mit ihm reiten wollen (ohne Sattel)...

3. Wenn ich junge Pferde anreite, habe ich vorher ausgiebig longiert oder longieren lassen, erst mit Kappzaum, dann Kappz + Trense, dann biegende Übungen über die Trense und anschließend eben auch ausgebunden (an der Trense).
Darüber haben die Pferde ordentlich Zeit, sich einzugewöhnen und man kann ein Gebiss finden, das sie mögen.
Durch die biegenden Übungen an der Trense lernen die Pferde (und kennen es ja bereits vom Kappzaum), einem Signal an der Longe zu folgen: Biegen, Zirkel verkleinern, vergrößern etc. Durch meine Handhaltung achte ich darauf, dass das Pferd aber auf jeden Fall lernt, mir nachzugeben.
Und ich finde, da fängt eines der Probleme (meist) an. Der Übergang von "bäh, das mag ich nicht" zu "wie, nachgeben???" ist recht fließend -und wird manchmal falsch gedeutet... Das Pferd hat aber bereits gelernt,dass es nicht nachgeben muss, bzw sich entziehen kann.

Das zweite Problem ist, dass wir als ReiterInnen (und ich schließe mich da durchaus mit ein) oft gar nicht gut genug gelernt haben, ein Pferd unter dem Sattel zum Nachgeben zu bringen (meist aus Mangel an unterschiedlichen Pferden). Heißt jetzt nicht, Hand zu und festhalten, irgendwann gibt selbst der stärkste Gaul nach, sondern soll heißen: Die verschiedenen Varianten der Handhaltung und ihre Wirkung aufs Maul. Wann brauche ich was, bzw. welche Variante ist für welches Pferd sinnvoll???
Ist meine Hand gut genug geschult, dass sie immer weich und freundlich bleibt, auch wenn der Zausel unter mir, sich noch so vehement und standhaft wehrt??? Oder wenn er zusätzlich noch nicht vorwärts geht (also auch am Bein nicht nachgibt!!!) und ich mit Treiben beschäftigt bin???
Erkenne ich die Signale des Nachgebens oder bin ich zu spät (mit der Hand) und das Pferd kann gar nicht lernen (und will es dann irgendwann auch nicht mehr...), dass nachgeben angenehm ist???

Dann gilt es, zu überprüfen, ab wo sich ein Pony oder Pferd enzieht, bzw. nicht nachgibt... Ist das in der Boden-/Longenarbeit bereits so? Oder hat das Pferd schnell gelernt,dass es am Boden zwar mitmachen muss, der Reiter im Sattel aber recht schwach ist in der Hilfengebung und Durchsetzung derselben???

(Und Manfred, bevor Du jetzt die Krise kriegst: Pferde MÜSSEN beim Reiten das Nachgeben lernen (das fördert ihren Charakter und macht ihn NICHT KAPUTT), sonst bist Du ihnen auf Dauer ausgeliefert - Pferden macht das Unterordnen aber in der Regel und in der Natur nix aus, warum dann beim Reiten! Deine schlechten Erfahrungen müssen nicht das Gegenteil bewirken)

So eindeutige Signale wie Medoras Haffi sind natürlich nicht zu übersehen. Da hilft nur probieren und dann das nehmen, was gefällt. Aber dann wäre bei mir Schluß mit Probieren... (reine Faulheit).

Bei Gebissanproben im Winter bitte immer darauf achten, dass die Dinger WARM sind - wer hat schon gern ein kaltes Eisen im Maul???

Grundsätzlich denke ich schon, dass man Pferde auch gebisslos anreiten, ausbilden, gymnastizieren und bis zur Versammlung reiten kann - wenn man einen guten bis hervorragenden Sitz hat sollte man auch mit Gebiss dieses eigentlich nur noch minimalst "brauchen" - warum dann also nicht durchgehend?

Ich bitte allerdings zu beachten, dass auch gebisslose Zäumungen nicht immer "ohne" sind: durch die Wirkung über Nase, Unterkiefer und Genick baut sich durch einen kleinen Zug am Zügel manchmal massives Gewicht am Pferdekopf auf... z.B. bei der mechanischen Hackamore...

Wovon ich übrigens gar nichts halte, ist Kandare statt Trense, weil das Pferd diese "nicht mag", das ist nämlich bei der Kandare nicht mehr so leicht festzustellen.... Aber das hatten wir ja schon in einem anderen Thread!

Stephanie
Zuletzt geändert von Stephanie am Fr, 16. Feb 2007 08:09, insgesamt 2-mal geändert.
Manfred

Beitrag von Manfred »

Guten Morgen!

Das hätte ich ja nicht gedacht, dass so viele von euch auch gebisslos reiten. *überraschtbin*

Bei der Bodenarbeit mit Antares hatte ich ja auch erst kein Gebiss und manchmal das Sidepull benutzt, bis ich bemerkte, dass er anfing immer mehr zu knautschen und zu lecken. Dann habe ich ihm mal eine dicke (21 mm) einfach gebrochene Wassertrense (angeblich ideal für Jungpferde) vorgehalten. Er hat sie selbst aufgenommen und sofort wieder ausgespuckt. Das habe ich dann insofern gelassen und ihm später ein doppelt gebrochenes KK- Gebiss in normaler stärke (18 mm) vorgehalten. Auch das hat er sich selbst aufgenommen und drin behalten. Ich habe es ihm dann immer öfter bei der Bodenarbeit gegeben und er kaute munter dadrauf rum.

An das Gebiss herantreten hat er jedoch erst beim Longieren gelernt, wo dieses in die Schaufzügel mit eingebunden wurde. Hat ihm nicht wirklich gut gefallen. Doch was sein muss, musste halt sein. Will jetzt auch nicht darüber diskutieren ob es richtig oder falsch war.

Bild
Stephanie hat geschrieben:Wenn ich junge Pferde anreite, habe ich vorher ausgiebig longiert oder longieren lassen, erst mit Kappzaum, dann Kappz + Trense, dann biegende Übungen über die Trense und anschließend eben auch ausgebunden (an der Trense).
Genau so und mit fachkundiger Anleitung wurde es auch gemacht. Ist in meinem Ausbildungstagebuch nachzulesen und hätte auch dort schon entsprechend diskutiert werden können.

Jedenfalls würde ich es jetzt gerne wieder weglassen und zu dem Seidpull, welches er sehr gerne mochte, zurückkommen. Damit konnte ich ihn auch im Gelände super gut vom Boden aus führen. Wollte ihn schoneinmal etwas auf die Zügelführung vorbereiten. Wir sind so locker gejoggt (er getrabt) und ein leichtes Annehmen ließ ihn sofort wieder stoppen.

Wie gesagt, vom Boden aus habe ich überhaupt keine Probleme mit ihm, nur vom Sattel aus scheint es immer schwierieger zu werden. D'rum die Gedanken, da auch etwas daran zu ändern.

Der Nasenriemen beim Sidepull ist doppelt und mit Lammfell abgepolstert, sodass der Druck auf das Nasenbein nicht zu scharf wird.

Bild

Ist leider nicht viel zu sehen, doch ein anderes Bild habe ich davon nicht. Hier hatte ich es wie einen Kapzaum benutzt und das Führseil mit einem dünnen Bändchen an den Nasenriemen befestigt. Aber es zeigt, dass dieser Riemen nicht zu tief sitzt und somit auch nicht zu scharf wirkt.

Ich denke, dass ich damit auch im Gelände reiten könnte. Doch nach den schlechten Erfahrungen (siehe Ausbildungstagebuch) der letzten zwei Ausritte, möchte ich das doch lieber auf die Halle verlegen.

Werde es mal am Wochenende ausprobieren.

VG
Manfred
Zuletzt geändert von Manfred am Fr, 16. Feb 2007 23:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Larry
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Beitrag von Larry »

Hooooo!Steffi. Gaaaanz ruhig*Leckerlie-rein-schieb*.
Allet wird gut!!! Ich bin doch auch noch da... :wink:
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
Stephanie

Beitrag von Stephanie »

Trink grad schon Tee statt Kaffee :lol:

aber ehrlich: ich bin gar nicht aufgeregt... manchmal eher verzweifelt...
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Sorraja
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Beitrag von Sorraja »

Medora hat geschrieben:Eine Frage noch: Kommt man damit im Notfall auch mal richtig "durch"?

Du hattest irgendwann mal einen Link angegeben, wo man diese Bosals herbekommt - kannst du mir den vielleicht nochmal schicken oder hier reinstellen? Das wäre toll!
Medora
Ja, im Notfall kommt man auch durch. Sicher kommt man mit einem schärferen Bosal eher an, als wenn man nur einen "Gürtel" nimmt. :wink:

HIER ist der Link zu dem Paso Fino Tack Shop. Das ist aber nur eine kleine Auswahl der Bosale und Barbadas. Falls du zur Equitana fährst, dann kannst du dort auch einen Stand von unserem Finoverein finden. Ich denke, dass die auch Ausrüstung zum Verkaufen mithaben. Anschauen kannst du aber mit Sicherheit welche, denn die machen dort auch Aufführungen. Dort kannst du dann auch sicher mit den Leuten reden und dir die entsprechenden Sachen zusammenstellen lassen.
Kolumbianische Bosale verleiten übrigens zum Sammeln. Man kann nie genug von den Dingern haben. :lol: Deshalb ist es auch empfehlenswert, sich Kopfstücke mit Karabinern an den Backenstücken anzuschaffen. Nichts ist nerviger mit klammen Fingern die Bosale aus den Backenstücken zu schnallen. :roll:
"Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen." Erich Kästner

Liebe Grüße
MANU
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