Risse in den Hufen-falsche Hufbearbeitung oder Trockenheit?

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Schennue
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Beitrag von Schennue »

Hallo, hier nun die versprochenen Bilder..

Mein Pferd wurde nun das dritte Mal von dem Hufbearbeiter gemacht.
Ich kenne ihn schon lange persönlich.. Nur bin ich derzeit etwas Ratlos.. Meine Schwester ist schon sauer, weil sie sagt, ich soll ihn machen lassen und nicht immer alles hinterfragen. Ihr Pferd läuft schon seit Jahren gut mit den von ihm bearbeiteten Hufen..

Zur Vorgeschichte:
In der Aufzucht muss man ihm den Huf "schön" geschnitten haben, der Huf war nämlich sehr kurz.. (das Bild dazu müsste ich aber erst raussuchen..)
Er ist auch unterschiedlich steil gefesselt..
Gehalten wird er in einem betonierten Laufstall mit Weidezugang.

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Der andere Huf:
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Was soll ich nun tun? Einen Hufschmid anrufen und die Zehe korrigieren lassen? Oder Abwarten?!
kala12
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Beitrag von kala12 »

Hi,

auffällig ist, daß der Huf in den vorderren 3/4 zwar stark berundet ist, nicht jedoch im hinteren Bereich.

Einerseits werden dadurch die sehr ausgeprägten und langen Trachten in nächster Zeit vermutlich höher, da weniger Abnutzung, andererseits hätte ich Bedenken, daß möglicherweise die Zehe nicht vermehrt abgenutzt, sondern vielleicht aufgrund der ungleichmäßigen (schwächeren) Tragranddicke (im Vergleich zum Trachtenbereich) so belastet wird, daß sie hebelt und Risse bildet.

Viele Grüße

Carola
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Die Trachten sind aber keinesfalls zu lang! Das ist gut so, wie es ist.

Ich persönlich hätte an dem Bockhuf die Zehe noch ein ganzes Stück zurück gesetzt und außen hinten mehr berundet.
Bei dem anderen Huf hätte ich innen hinten mehr berundet, sonst ist er gut.

Grundsätzlich ist das aber eine gute und solide Bearbeitung!

Wenn du den Schmied gut kennst, ruf ihn doch einfach an und frag ihn... ;-)
Vielleicht hat er einen Grund das so zu machen, denn er sieht das Pferd schließlich live.
Vielleicht ist er auch einfach vorsichtig, er könnte bei dem Bockhuf sicherlich mutiger sein.

Ich würde mir nicht gleich jemand Neuen suchen. Wer weiß, was du dann bekommst und die Ansätze sind wie gesagt wirklich gut.

Den Strahl würde ich eine zeitlang mal gegen Pilz behandeln, die Furchen deuten darauf hin. Dran rumgeschnitten wird aber nicht, oder?
LG
Sheitana
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Schennue
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Beitrag von Schennue »

Hallo,

danke schonmal für die Antworten. So viele unterschiedliche Meinungen! ;)

Die Trachten sind unterschiedlich bei beiden Hufen.
Ich denke, beim weißen Huf müsste die Trachte etwas weiter runter? Das wird aber mit der Zeit kommen, oder?

@ Sheitana : Welche Furchen meinst du den? Und wieso Pilz? :shock:
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Ja, mit der Zeit sollte die Trachte noch etwas runter kommen, im Moment gibt der Huf definitiv keinen Raum dafür. Sie sind schon auf Sohlenniveau, da ist ja nichts mehr zum wegnehmen.

Die mittlere Strahlfurche ist so zerfurcht. Nicht sehr tief, aber auch nicht zu.
Schneidet der Schmied am Strahl? Wenn ja, warum?
LG
Sheitana
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kallisto
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Beitrag von kallisto »

Die Hufe erinnern mich sehr an die meines Arabertieres. Auch die langen Fesseln, die Neigung zu oberflächlichen Rissen, die unterschiedlichen Stellungen der Vorderhufe (auch ein heller und dunkler Vorderhuf :) ) und die schnelle Neigung zu schrägen/verbogenen Hufwänden. Ich kenne aber wesentlich schlimmere Ausprägungen von Bockhufen bei Arabern, die zum Teil in starken Taktunreinheiten endeten, wenn nicht durch eine gute Hufbearbeitung gegengewirkt wurde.

Meiner hatte als Fohlen sehr unterschiedliche Vorderhufe. Der eine Huf neigte zu sehr hohen Trachten, bei dem anderen war ich froh, wenn er sie sich nicht ganz ablief. Es ist heute durch sehr kontinuierliche Hufbearbeitung (alle 1-2 Wochen) und vor allem Reiten viel besser geworden. Seitdem er geritten wird (er ist jetzt 7-jährig) stellt er beim Weiden nicht nur immer dasselbe Vorderbein vor.
Wir hatten früher sehr tiefe Risse, die bei Trockenheit immer schnell höher "kletterten" in fast allen Hufen je nach Spannungszustand. Egal unter welcher Hufbearbeitung sind sie geblieben. Nur das häufige Bearbeiten ließ sie verschwinden, weshalb ich selber raspel. Der Kronrand ist gleichmäßiger geworden und die horizontalen Linien sind nicht mehr wellenförmig. Es dauert und ich muss ständig dran bleiben. Wenn er viel Asphalt läuft, ist es schwierig, weil durch seine Fehlstellungen die Hufe nicht optimal belastet und massiv falschen Abrieb hat. Bei wenig Abrieb bekomme ich die Hufe gut korrigiert. Er steht nachts in einem Laufstall mit Betonboden und tagsüber Wiese.

LG Susi
lilalu
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Beitrag von lilalu »

diese Risse sind spannungsrisse, die hufe gefallen mir nicht wie die bearbeitet sind, durch die sichtbaren unterstützungsbänder am fessel deutet für mich auf ein Pferd mit steiler schulter und steiler fessel, dafür sind die hufe zu flach und lang, auch das wegraspeln der tragrandes so stark auf die mehr belastete seite macht mir sorge... die trachten sind im vergleich zu rest sehr massiv das pferd läift auf die sohle und trachten.... sollte aber nicht so sein....... hast du mal die beine röntgen lassen ob der weisse wirklich ein bockhuf ist oder vlt ist der andere zu niedrig (so ein fall habe ich nähmlich)
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

lilalu hat geschrieben:die trachten sind im vergleich zu rest sehr massiv das pferd läift auf die sohle und trachten.... sollte aber nicht so sein....... )
Und schon sind wir wieder bei dem Problem mit den verschiedenen Bearbeitungsrichtungen.

Ich möchte z.B. sehr wohl, dass Sohle und Trachten mittragen... :wink:
LG
Sheitana
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Schennue
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Beitrag von Schennue »

Mein Bearbeiter hat nach Strasser gelernt, er schneidet aber keine Pferde blutig und die Pferde haben bei ihm auch nach dem Ausschneiden noch nie gelahmt. Meiner lief heute auch ganz normal, nicht fühlig und raumgreifend im Trab..
Nun bin ich nach wie vor unsicher - tut meinem Pferd die Behandlung gut oder sollte ich lieber abbrechen und einen Hufschmied dran lassen?
Der Huf wird ja flacher, kommt von der steilen Form weg - aber die Fessel gibt ja was anderes vor?
lilalu
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Beitrag von lilalu »

[quote="Sheitana"][quote="lilalu"]die trachten sind im vergleich zu rest sehr massiv das pferd läift auf die sohle und trachten.... sollte aber nicht so sein....... )[/quote]

Und schon sind wir wieder bei dem Problem mit den verschiedenen Bearbeitungsrichtungen.

Ich möchte z.B. sehr wohl, dass Sohle und Trachten mittragen... :wink:[/quote]

wenn die sohle mittragen muss sollte man dafür bitte den tragrand nicht weg machen... wenn er nicht brauchbar wäre hätten die Pferde nähmlich keins von anfang an gehabt....
Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Und wieder ein Punkt der verschiedenen Bearbeitungsrichtungen.

Ich sehe zu, dass der Tragrand weg ist bzw auf 2mm runtergeraspelt wird.
Meine Pferde laufen damit durchweg alle besser, bei mehr bricht er aus.

Ja, Tragrand ist sinnvoll für Pferde, die ständig auf sehr weichen und nassen Böden leben.
Meine Pferde laufen in der Regel über härtere Böden, Asphalt, trockene Weide etc. Da ist Tragrand einfach nicht sinnvoll.
Das zeigen die Pferde auch ziemlich deutlich, denn sobald der Tragrand zu lang wird bricht er sowieso weg (oder aber beult den Huf aus, weil er zu hart ist zum wegbrechen, das ist aber keinesfalls gut).

Man sollte sich immer ansehen, wie man sein Pferd nutzt.

Und dann mal Hufe von verschiedenen Pferdetypen vergleichen.
Z.B. Mustangs, die vorwiegend in trockenem Gebiet leben oder aber Carmargue-Pferde, die eher in feuchtem Gebiet leben.
Wildpferdehufe (bzw. von halbwilden Pferden) zeigen einem sehr deutlich, wo die Richtung je nach Nutzung des Pferdes hingehen.
Und das ist bei den meisten unserer Pferde eben eher der Mustanghuf. Und da ist kein/kaum Tragrand vorhanden.
Es gibt auch überhaupt keinen Grund, warum die Trachten nicht mittragen sollten (das höre ich tatsächlich zum 1. Mal).

Ich finde es auch nicht falsch die Seite zu berunden, die mehr belastet, sprich ausgebeult ist. Das ist schon korrekt so. Die Gegenseite muss meist mehr gekürzt werden, denn sie ist die längere, die ausgebeulte Seite wird berunde.
Aber immer nur soviel, wie der Huf vorgibt!
Wie gesagt, die Zehe würde ich vermutlich mehr berunden, aber ansonsten ist die Bearbeitung ok. Zeigt das Pferd auch an, denn es läuft nicht fühlig. Würde man einen Tragrand stehen lassen würde man die Verformung nur fördern.
LG
Sheitana
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lilalu
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Beitrag von lilalu »

das die trachten nicht mittragen sollen habe ich nicht gesagt... man kann aber alles so interpretiren wie man will...es gibt Pferde die immer ein tragrand überstand haben und nicht damit laufen können und andere die nie eins bekommen würde, das ist sehr individuell...aber das ein tragrandüberstand risse im horn verursacht stimmt nicht... risse enstehen meist durch spannungen im huf, und klar auf dem harten boden werden die spannungen deutlicher, weil weicher boden gibt eher nach bevor er die hufmechanik einschaltet... aber jeder mit seiner methode.... meine Pferde konnten mit die tragrand weg methode nicht laufen und liefen nicht nur fühlig sondern Lahm...
Schennue
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Beitrag von Schennue »

Hallo :)

Ich bin nun in Kontakt mit einer Barhufbearbeiterin. Falls die mal zu mir in Stall kommt, wirft sie einen Blick auf den Huf.
Ansonsten würde ich meine jetzigen behalten und einfach die Bearbeitungsintervalle etwas kürzen..
Dann sieht man wohl schneller, in welche Richtung es sich entwickelt..

Pferd läuft nach wie vor gut mit den Hufen..
Ich kann aber auch ein Bewegungsvideo mal machen, wenn Interesse besteht?
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Fujai2008
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Beitrag von Fujai2008 »

Also ich finde deine Zweifel an der Aussage des Hufbearbeiters durchaus gerechtfertigt. Ein Hufpfleger, der diese Risse auf Trockenheit schiebt hat entweder keine Ahnung oder er lügt dich wissentlich an. Man kann deutlich sehen, dass die Risse durch die Hebelkräfte entstanden sind. Die Zehe ist zu lang, man sieht den Achsenbruch. Einen Bockhuf zu heilen ist sicher schwierig, besonders je älter das Pferd ist. Ich hoffe du findest einen kompetenten Hufpfleger/Barhufbearbeiter, der da ehrlicher und vor allem besser mit dir zusammenarbeitet und auch mal zugibt, wenn er was nicht so optimal gelöst hat bzw. er seine Kompetenzen überschreitet. Der Vorschlag, den Huf + Fessel mal zu röntgen, ist m.E. gut. Würde ich Dir auch raten. Viel Erfolg bei der Suche nach einem guten Barhufbearbeiter und gute Besserung. (Ich könnte dir schon einen empfehlen, aber ist wahrsch. nicht in deiner Nähe) L.G. Anja
Schennue
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Beitrag von Schennue »

Hallo :)
Danke für deine Antwort.
Könntest du mir trotzdem eine PN schicken, wegem Barhufpfleger?
Ich bin derzeit mit dieser hier in Kontakt: http://www.iris-hufe.de

Die bietet nämlich auch RU an, den ich gerne mal testen würden. Und Hufe kann sie dann gleich mitbearbeiten :D
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