Fortissimo hat geschrieben:Im Vertrag gibt es keine entsprechende Klausel aber folgender Hinweis steht auf der Website:
Nutzungsentgelt für Anlagennutzung (ohne Einstallung)
einmalig 5 €/ Stunde
für 1 Monat x EUR
für 3 Monate x EUR etc.
und darunter:
Unsere Einstaller haben die Anlagennutzung natürlich inklusive.
Was kann ich daraus jetzt genau ableiten??
Auch wenn die Aussage auf einer Web-Page eher als Werbung zu verstehen ist, so ist diese dennoch verbindlich. Andernfalls bedeutete das einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht. Wird entgegen dieser Aussage von den Einstellern eine zusätzliche Gebühr für die Beutzung der Anlage verlangt, so entspricht das "Unlauterem Wettbewerb". Mit dem Zweck, sich einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern zu verschaffen. Dafür kann der Betreiber der Anlage zivilrechtlich belangt werden.
Klar könnte ich bei der Tochter der Anlagenbetreiberin reiten, aber was soll ich da lernen?? Daß die Isländer nach einem völlig anderen Prinzip geritten werden, war mir schon nach 2 Tagen klar. Auf meine Pferde ist das nicht anwendbar.
Ich denke also, daß ich verladen werde. Auf das Theater habe ich keine Lust.
Ich stelle einmal eine "böse" Frage:
Bist Du in dem Stall zufrieden oder möchtest Du lieber wechseln?
(Wobei ich dazu neige, zu letzterem zu raten. Das aber nicht wegen der Problematik mit den Gebühren. Sondern wegen der stark unterschiedlichen Anforderungen Deiner Pferde im Vergleich zu den sonst eingestellten Isis, die Reitweise mit eingeschlossen.)
In einem aber hast Du Recht:
Wir älteren werden uns in gewisser Weise an ein verändertes Geschäftsgebaren gewöhnen müssen. War es früher allgemein üblich, einen Pauschalpreis zu entrichten, der alle Dienstleistungen eines Reit- bzw. Pensionsstalles beinhaltete, bis hin zu täglichem Unterricht, so ist es heute nicht mehr unüblich, für jede Einzelleistung eine Gebühr zu erheben.
Die Stallbetreiber werden aufgrund des Konkurenzdruckes dazu genötigt. ABer auch durch die mangelnde Bereitschaft der Kunden, die Leistungen des Stallbetreibers auch entsprechend zu entlohnen.
Das führt dann dazu, daß jeder Posten einzeln aufgeführt und mitunter vertraglich auch gesondert entlohnt werden muß.
Als Beispiel sei da nur eine Bekannte von mir angeführt, die von einem Pensionsstall mit einem Pauschalpreis von damals € 330,- für Anlagenbenutzung, 3x täglich Kraftfutter, 2x täglich Raufutter, 2x täglich Ausmisten und
freier Trainerwahl in eine Stall für € 240,- wechselte.
Aus Kostengründen.
Im zweiten Stall fallen seit dem an:
Anlagenbenutzung €10,- im Monat pro Pferd, zusätzlich der Mitgliedsgebühr führ den Reitverein. Trainer von außerhalb sind zwar möglich, aber nicht gerne gesehen.
Anstelle einer dreimaligen Fütterung mit Kraftfutter und separater zweimaligen Abgabe von Raufutter erfolgt generell nur eine zweimalige Fütterung, beides gleichzeitig. Will man das Pferd dreimal täglich füttern, muß man dafür selber sorgen. Zusätzlich muß das Futter dann selbst gekauft werden. Gemistet wird nur zweimal in der Woche. Auch wird nur an diesen Tagen eingestreut. An den restlichen Tagen muß diese Arbeit von den Einstallern selbst ausgeführt werden. Der Stallbetreiber bietet zwar an, diese Arbeiten durchzuführen. Allerdings gegen einen Aufpreis von € 50,- im Monat.
Weidenutzung incl. Bring- und Holdienst ist möglich, aber nur gegen Aufpreis von weitern € 50,-. Im alten Stall war die Weidenutzung inclusive, allerdings mußte man die Pferde selber raus und wieder rein bringen.
Rechnen wir einmal zusammen:
Der "billigere" Stall Verursacht folgende Kosten:
Boxenmiete: ........... € 240,-
Anlagenbenutzung ....€ 10,-
Mitgliedbeitrag .........€ 10,-
Misten und Einstreu...€ 50,-
Weidenutzung.......... € 50,-
Summe .................. € 360,-
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Zuzüglich des Extra- Futters für die dritte Mahlzeit, Preis unbekannt, da von der gewünschten Qualität abhängig.
In dem teureren Stall mußte zwar zur Erfüllung von Sonderwünschen in der Auswahl der Futtermittel dieses ebenfalls beschafft werden. Im Gegenzug wurde dann aber ein Preisnachlass gewährt.
Geschweige den von dem erheblich besseren Ausstattungsumfang des "teureren" Stalles zu sprechen, angefangen bei beheizten Sattelkammern, separaten Räumen für Winter- und Abschwitzdecken, Warmwasseranschluß im Stall, tägliches Aufarbeiten von Halle und Platz, Alarmanlage, nächtliche Viedeoüberwachung, gräumigeren Boxen, ...
Da frage ich dann, welcher Stall da wohl der billigere Stall ist?
Ich überlasse es euch, zu erraten, welcher Stall bis unter Dach voll ist und welcher nicht.
Wie gesagt, es ist in der heutigen Zeit nicht mehr unüblich, sämtliche Einzelposten gesondert aufzuführen und diese auch gesondert abzurechnen.