Eingliedern

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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roniybb
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Eingliedern

Beitrag von roniybb »

Hallo- ich bin ratlos.
Gestern hab ich ein Pferd erworben, 3.5 Jahre alt, super lieb.
Hab ihn eine Nacht allein im Offenstall gelassen und heut mit dem Herdenchef zusammengestellt.
Ich dachte, wenn die das klären klappt es mit der Herde.
Aber der hatte so nen Stress, das seine Herde (2 Fohlen 2.5Jahre alt) weg waren dass er deswegen schon getobt hat. Der ging auf den Neuen drauf wie eine Furie...schlimm.
Meinte mein Mann- stell ihm seine Fohlen dazu, da ist er deshalb wenigstens frieslich...gesagt getan...da sind sie zu 3. hinter dem Bub her...
ER wurde abgegeben weil er im letzten Stall die gleichen Probleme hatte, ist insgesamt nur Haut und Knochen aber 177cm hoch..
Ich hab ihn nun allein im OS, er frisst und frisst, ohne den Kopf zu heben. Die VB meinte, er hat gefressen und ist immer dünner geworden, aber gesund...
Ich werde die Herde draussen lassen und ein Stück Weide am Stall dazu geben, da kann er schauen gehen wenn er will, wenn nicht bleibt er drin.
Nur ist das keine Dauerlösung, da der Winter vor der Tür steht..
Gibt es für sowas eine Lösung?
Vielleicht liegt es auch am Pferd? Ist ein WB, 177cm und meine anderen sind alle so um die 155 und kleiner...???
Der grosse tut mir so leid, ist ein total liebes Pferd....
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Beim Eingliedern scheiden sich ja die Geister, wobei es auch immens auf die Größe des Auslaufs, die Ausweichflächen und die Struktur ankommt.

Ich persönlich würde ein neues Pferd in einer eher kleinen Herde zunächst mal separat nebenan stellen, so daß noch ein Zaun dazwischen ist, wodurch Rangeleien vermieden werden, die Pferde sich aber dennoch beschnuppern und kennenlernen können. So kenne ich das auch aus diversen Pensionsbetrieben. Erst, als das neue Pferd dann einigermaßen ruhig blieb und kein großes Gequietsche mehr herrschte, wurde es mit einem rangniedrigen Pferd zusammengestellt und erst Tage später in die normale Herde.

Andererseits kenne ich auch Berichte, wo ein neues Pferd direkt in eine größere Herde gestellt wurde und es keine Probleme gab.

Nach lediglich einem Tag würde ich da aber auch noch keine vorschnellen Schlüsse ziehen wollen. Ebenso zur Futteraufnahme. Sicherlich wäre mal eine Überprüfung durch einen TA sinnvoll - ein Vorbesitzer erzählt ja meistens nur Gutes.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Würde das gesundheitliche auch auf jeden Fall noch einmal klären. Pferde haben da ein feines Gespür und schützen ihre Herde unter Umständen vor einem kranken Pferd. Das habe ich schon mehr als einmal erlebt.

Ansonsten würde ich ihn vermutlich erst einmal aufpäppeln, bevor ich ihn integriere.
Gast

Beitrag von Gast »

Nicht alle Pferde eignen sich für die Gruppenhaltung in einem Offenstall.

Wenn dieses Pferd bereits entsprechend aufgefallen ist und auch deshalb verkauft wurde, warum muß man dann dieses Experiment von neuem starten?
Daß das Pferd trotz hoher Futteraufnahme dennoch an Substanz verloren hat, deutet darauf hin, daß es einem hohen Streßpegel ausgesetzt war.
Und vermutlich auch noch ist.
Folgeerkrankungen können daraus resultieren.
Als da wären Koliken, Magengeschwüre, Kotwasser, Durchfall usw.

Wenn überhaupt eine Chance bestehen soll, dieses Pferd in eine Herde zu integrieren, dann muß das mit äußerster Sorgfalt erfolgen.
Und zwar ohne sich ein zeitliches Limit zu setzen.

So hart es klingt, aber solche Pferde sind oftmals in einem konventionellen Boxenstall besser aufgehoben.
Das sorgt dafür, daß diese Pferde einen Ort haben, an dem sie ungestört von den Repressalien der anderen Herdenmitglieder ihre Nahrung zu sich nehmen können. Auch ist so eine bedarfsgerechte Fütterung möglich. Sowohl quantitativ als auch qualitativ.

Auch schafft man so ein Refugium, an dem solche Pferde zur Ruhe kommen.
Gast

Beitrag von Gast »

Ja gesundheitlich durchchecken lassen wäre sinnvoll.
Und ich würde das Pferd auch erstmal ein paar Tage separat halten mit Sicht- und Schnupperkontakt.
Dann evtl. ein rangniedriges Pferd dazu. Das hängt aber vom Chef ab. Wenn der sein Herde kranmpfhaft zusammen und beschützen will, ist das eher kontraproduktiv.
Wichtig später beim kompletten zusammenstellen: getrennte Fressplätze anbieten, einen mehr als Pferde in der Herde sind. Dazu viel Platz und keine Verletzungsmöglichkeiten wie Ecken, oder enge Kurven.

Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn auf dem Hof eine allgemein freundliche Grundstimmung auch zwischen den Menschen herrscht, dann ist das Eingliedern eher problemlos.

Aber wenn viel Unruhe auf dem Hof herrscht, Streitereien, Unklarheiten, dann ist es auch nicht so entspannt in der Herde und Neuankömmlinge sind zusätzliche Belastung und nicht erwünscht.
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man solche Zusammenführungen am Besten auf der Koppel macht. Da haben die Pferde genügend Platz um auszuweichen, anders als im Offenstall.

Zuerstmal würde ich das Pferd abgeteilt neben die anderen Stellen, dann können sie schonmal schnuppern.

Oft funktioniert es gut, wenn man den Herdenchef dann mit dem Neuling zusammenstellt. Aber wenn der Chef Stress hat, weil der Rest seiner Herde nicht da ist, bringt das auch nichts.

Was übrigens in den meisten Fällen hilft: Herdenchef und Neuling auf den Anhänger packen und einen halben Tag lang fahren... Oder auf einer beiden Pferden fremden Koppel zusammenstellen.

Ich glaube, die wenigsten Pferde sind Nicht-Offenstalltauglich. Und Pferde, die das nicht kennen oder schlecht sozialisiert sind (oder beides), die brauchen eben einfach Zeit.
roniybb
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Beitrag von roniybb »

Danke euch schon mal. Ich habe die Pferde zu hause, kann also schauen wie ich es mache.
Momentan ist er allein ganz zufrieden und ich werde es erst mal so lassen bis er bissl mehr ist und von allein Interesse an den anderen Zeigt.
Er bekommt nachts eine Box direkt am Offenstall, geht früh dann nach den andern auf eine extra Koppel und abends als erster rein, so dass er seine Ruhe hat aber nicht allein ist.
Das ist die Theorie, mal schauen was wird.
Die VB hat ihn wohl von der Fohlenweide bekommen und nur 3 Monate gehabt und da stand er auch in einer Box Nachts. Sie haben es wohl dann mit einer kleinen Stute zusammen probiert, das ging wohl. Mehr weiss ich nicht, aber er sieht furchtbar aus...Bisswunden, Rippen usw.
Drückt mir mal die Daumen...
Gast

Beitrag von Gast »

3,5 Jahre alt?
Kommt aber "direkt" von der Fohlenweide?
Die Vorbesitzerin hat das Pferd nur drei Monate lang gehabt?

Geht das nur mir so, mit den mindestens 25 "?" auf der Stirn?
roniybb
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Beitrag von roniybb »

keine Ahnung, ich habe nicht mehr erfahren können. Kann max den Zücher anrufen. Will jetzt erst mal den Kaufvertrag haben, da sie auch keine gültige Eigentumsurkunde hat, bzw das Pferd nicht auf sich hat umtragen lassen, und ohne den KF werd ich ihn nicht umgeschrieben bekommen denke ich...
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ich hab auch ein paar fragezeichen....
das integrieren wird schon, das braucht zeit
horido
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Beitrag von horido »

Bei uns im Aktivstall stehen die neuen Pferde in einer Eingliederungsbox direkt am Laufstall. Die anderen Pferde sind dann am Anfang neugierig aber das neue Pferd kann sich zurückziehen oder auch in Kontakt mit den Anderen treten . Wenn sich die Aufregung um den Neuzugang gelegt hat (das ist ganz unterschiedlich von der Zeit her), wird er dann unter Aufsicht zu den Anderen gelassen. Also gleich zu allen. Bei Weidegang ist das natürlich am Einfachsten. Aber auch so geht das. Das neue Pferd hat ja quasi schon Freunschaften geschlossen bzw. weiß beim wem es besser etwas vorsichtig ist. Die Eingliederung dauert von Pferd zu Pferd ganz unterschiedlich lange. Das können die Stallbetreiber aber ganz gut einschätzen.

An den Größenunterschieden liegt es bestimmt nicht. Bei uns stehen ein Shetlandpony mit Halflingern, Norwegern, Friese und Warmblütern verschiedener Größe zusammen. Gerade das kleinste Pony ist ganz dick mit den Großen befreundet.
roniybb
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Beitrag von roniybb »

ach so....natürlich hab ich sie auf der Weide zusammengestellt, ca 1.5 ha, 5 Heuhaufen gemacht usw....
Das hat den Chef nicht interessiert....
Gast

Beitrag von Gast »

roniybb hat geschrieben:keine Ahnung, ich habe nicht mehr erfahren können. Kann max den Zücher anrufen. Will jetzt erst mal den Kaufvertrag haben, da sie auch keine gültige Eigentumsurkunde hat, bzw das Pferd nicht auf sich hat umtragen lassen, und ohne den KF werd ich ihn nicht umgeschrieben bekommen denke ich...
Schmeiß die Eigentumsurkunde ins Klo!
Da gehört sie nämlich hin!
Die ist das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt ist.

Niemand ist verpflichtet, ein Pferd nach dem Kauf auf seinen Namen eintragen zu lassen!
Ein Pferd ist kein Auto!
Um das reiten zu können, ist es nicht notwendig, das Pferd "umzumelden"!

Wenn Du die Papiere hast, kannst Du das Pferd auch eintragen lassen.
Ein gültiger Kaufvertrag ist zwar von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig.
Was wäre, wenn Du das Pferd geschenkt bekommen hättest?
Dann hast Du auch keinen Kaufvertrag!

Und, was heißt, Du wartest jetzt erst einmal auf den Kaufvertrag?
Da gibt es zwei Ausführungen von:
Eine erhält der Verkäufer!
Eine erhält der Käufer!
Und zwar sofort!
Bei Vertragsabschluß!
Ansonsten gilt für den Kaufvertrag das gleiche, wie für die Eigentumsurkunde:
Schmeiße den ins Klo!
Der ist das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt ist!

Wenn Du keine Kopie davon in Händen hälst, wie willst du dann nachweisen können, was ursprünglich vereinbart wurde?

"Nurkopfschüttelkann!"
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

*auchnurKopfschüttelnkann*, über diese oberlehrerhafte Reaktionsweise. Wenn die Intention darin liegt, vom eigenen Wissen etwas an andere weitergehen zu wollen, muß man sich anders ausdrücken. Ansonsten bleibt nur der fade Beigeschmack von Besserwisserei auf Kosten anderer.

Sorry für OT.

Rony, wenn Du 1,5 ha hast, geht es doch bestimmt, daß der Neue erst mal abgetrennt von den anderen steht, zunächst ein bißchen zur Ruhe kommt (genügend fressen kann) und dann langsam integriert wird. So haben auch die anderen Zeit, sich an den neuen zu gewöhnen. Ist ja gerade in solchen kleinen Verbänden immer für alle mit Umbruch verbunden.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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roniybb
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Beitrag von roniybb »

Ich selbst habe einen Vertrag mit ihr, aber sie hat das Pferd nie umgemeldet, dh erscheint nirgendwo. Überall steht noch der Züchter drin. Das meine ich damit. Klar sind mir die Papiere egal, aber ich dachte, dass alles seine Richtigkeit hat...
@ TAnja- Weide hab ich genug, aber ich darf ab 1.11. theoret. nicht mehr auf die Flächen, alles blöd gelaufen. Eine Winterkoppel bekomme ich ab 1.12., die werde ich trennen. Momentan lasse ich ihn wo er ist- er kann bis an die Koppel wo die anderen stehen gehen wenn wer will. Momentan verlässt er den Stall nur zum Trinken. So lasse ich es erst mal... mal schauen was ich an futter in ihn bekomme, er frisst nix ausser Hafer, aber das wird ihn nicht fett machen...grins...
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