Pferdekauf - Rasse

Rund um die klassische Reitkunst

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Blinky
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Pferdekauf - Rasse

Beitrag von Blinky »

Hallo ihr,

ich war bisher nur stille Mitleserin und würde euch jetzt mal gerne um Rat fragen.

Bei mir steht dieses Jahr ein Pferdekauf und ich bin noch sehr unentschlossen, in welche Richtung ich suchen soll. Ich suche ein mittelgroßes Pferd (ca. 150 - 160 cm) mit ausreichendem Fundament. Als Freizeitpferd fürs Gelände und die Dressur. Ich wünsche mir genügend "Go", eher sensibel als büffelig (trotzdem noch klar im Kopf) und bequem zu sitzende Gänge.
Bis vor ein paar Jahren war ich noch nach FN unterwegs und hätte von daher immer ein Warmblut bevorzugt. Dann hatte ich das große Glück, einen tollen Reitlehrer zu finden, der eine sehr leichte Reitweise unterrichtet und nun bin ich am Überlegen, ob ich mich lieber nach was Anderem umschauen soll, dem diese Reitweise mehr entgegenkommt. Turnierambitionen habe ich keine mehr.

Mir ist klar, dass man mir hier nicht die EINE Rasse nennen kann und dann passt alles. Aber vielleicht hat ja einer ein paar Tipps und vor allem auch persönliche Erfahrungsberichte?? Ideen hätte ich natürlich wie Berber, PRE, etc. Aber leider habe ich kaum Erfahrungen mit diesen Rassen.

Preisliche Vorstellung liegt so bis 6000/7000 Euro (muss auch noch nicht viel können)

Ich hoffe das Thema gab es hier noch nicht, ich konnte leider nichts finden.

Viele Grüße Blinky
lalala

Beitrag von lalala »

Warum kommt ein WB denn für deine angestrebte Reitweise nicht in Frage ?
horsman
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Beitrag von horsman »

wenn Iberer solltest Du mE den Lusi dem PRE vorziehen, da i.d.R gesünder auf den Füssen und besser im Fundament und Rücken (Aussnahmen bestätigen wie immer die Regel).
Von Grösse, Rahmen und Temperament käme ein etwas ruhigerer Lusi schon in Frage, nach dem was Du schreibst. In deinem Preisrahmen hat man da schon eine recht gute Auswahl. Die Suche gestaltet sich natürlich nicht sooo einfach, da man wahrscheinlich auch nach Port. muss, obwohl es in D, BEL, NL auch gute Zuchten gibt.
Zuletzt geändert von horsman am Mi, 23. Jan 2013 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
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horido
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Beitrag von horido »

Ich bin auch ein überzeugter deutsches WB-Reiter. PRE etc. sind ja auch Warmblüter. Ich finde PRE sehr hübsch und ein Lippizaner würde mich auch reizen, aber ich finde die deutschen Warmblüter haben einfach das beste Preis- Leistungsverhältnis.

Vor allem, wenn man ein kleineres "normales" Pferd (im Sinne von kein Überflieger) sucht, wird man da auch unter Deiner Preisvorstellung fündig. Vom Reiten her macht die Rasse keinen Unterschied und Charakterunterscheide gibt es auch innerhalb jeder Rasse.

Wenn ich ein Pferd suchen würde, würde ich innerhalb meiner Preis- und Größenkategorie und den sonstigen Kriterien schauen und mich gar nicht so sehr auf die Rasse festlegen. Über den Kauf entscheidet letztendlich die Sympathie zum einzelnen Pferd.
Gast

Beitrag von Gast »

Jetzt mal eine "dumme Frage":

Was hat die persönlich bevorzugte Reitweise mit einer bestimmten Rasse zu tun?

Ich komme ja ursprünglich auch von der Reiterei gemäß FN.
Ich bin damit aufgewachsen.
Du kannst mir glauben, aber eine leichte Reitweise , wie Du es nennst, steht nicht im Widerspruch zur Reitlehre gemäß FN.
Das ist einfach Blödsinn.

Ich habe mich vor nunmehr 15 Jahren den barocken Pferderassen zugewendet.
Aber nicht, weil ich die bis dahin ausgeübte Reiterei aufgeben wollte. Ich habe lediglich nach einem Typ Pferd gesucht, dass bei einem Stockmaß von maximal 165cm einen Reiter von 182cm Körpergröße und reichlich 90kg Gewicht abdecken kann.

Dann aber landet man unweigerlich bei den barocken Rassen, da die heutigen Warmblüter oftmals zu "zierlich" ausfallen.
Per Zufall habe ich mir dann einen Friesen zugelegt.

Diesen habe ich genauso gemäß der Reitlehre nach FN ausgebildet und auch geritten.
In den letzten Jahren habe ich zusätzlich mit Pferden spanischen Ursprungs gearbeitet. Genauso nach FN.
"Trotz" dieser Reitweise waren alle Pferde sehr leicht zu Reiten. Und das nicht nur von mir.

Überdenke, welchen Typ Pferd Du bevorzugst.
Lasse Dich von den charakterlichen Eigenschaften des betreffenden Pferdes überzeugen. Dabei ist die Herkunft desselben völlig nebensächlich.

Nur aufgrund der Rassezugehörigkeit auf gewisse Eigenschaften zu schließen, ist viel zu einfach.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Gast hat geschrieben:
Nur aufgrund der Rassezugehörigkeit auf gewisse Eigenschaften zu schließen, ist viel zu einfach.
Stimmt. Wir haben ja nun zwei PRE, die übrigens konsequent nach der SdA geritten werden :wink: und beide sind ziemlich unterschiedlich im Temperament, der Rittigkeit, den Stärken und Schwächen. Die Preise für Spanier (die ich persönlich den Lusis vorziehe, aber das ist echt Geschmackssache) sind aktuell ziemlich im Keller – da kriegt man auch was Gutes in Deiner Preisklasse.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Blinky
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Beitrag von Blinky »

Warmblüter kommen natürlich auch weiterhin in Frage. Problem ist aber erstens die Größe, die schon angesprochen wurde. Ich suche definitv unter 160cm. Da habe ich mir bereits zwei Stuten angeschaut, die waren mir aber beide viel zu schmal. Zweitens suche ich eher Gänge mit nicht soo viel Schwung, ab und zu reite ich nen Quarter von ner Freundin, das empfinde ich jedes Mal als "Urlaub".

@Gast: Ich habe ja extra geschrieben, dass ich nicht nach einer Rasse suche und dann passen automatisch alle Charaktereigenschaften. Aber ich denke Tendenzen lassen sich ja durchaus erkennen. Und da möchte ich einfach meinen Suchradius etwas erweitern.

Ich sehe gerade den Hinweis auf FN. Das habe ich so gemeint, dass ich zur Zeit wieder mehr auf leichtes Reiten im Sinne von einer leichten Hilfengebung und hin zur Impulsreitweise achte. Natürlich sind da auch noch genügend Elemente der ursprünglichen FN-Reitweise enthalten. Aber eher weg von dem was man heute größtenteils im modernen Turniersport sieht.
Zuletzt geändert von Blinky am Mi, 23. Jan 2013 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
horsman
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Beitrag von horsman »

Aufgrund der grossen Auswahl wird man sicher auch bei den "zu klein geratenen" Warmbl. fündig. Zumal die meist auch preislich günstiger sind, als wenn sie "normale" Grösse hätten. Und wenn Du hier zB bei den Oldenburgern guckt, könntest Du wegen der stämmigen stabilen früheren Stutengrundlage auf der die Zucht aufbaute zahlenmässig mehr finden, als zB bei den Rheinischen, die vielfach auf Trak. oder Blutstuten basierte.

Vom Exterieur-Typ könnte auch ein Welsh-Cob in Frage kommen.

Der Lusi passt natürlich rein vom angestrebten Zuchtziel im Grunde genau in dein Beuteschema.

Von einem Quarter tät ich absehen, weil die haben i.d.R ein Temperament wie eine Kuh.
Zuletzt geändert von horsman am Mi, 23. Jan 2013 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Gast

Beitrag von Gast »

Vielleicht sollten wir vorher klären, WAS Du reiten möchtest.

Für große Distanzen im Gelände würde sich dann wohl ein Tölter empfehlen. Dann aber spielt die Rassezugehörigkeit sehr wohl eine Rolle.

Denn Vier- oder gar Fünfgänger finden sich nun mal in nur einigen wenigen Rassen.

Auch muss der Schwung nicht automatisch unangenehm zu Sitzen sein. Lange, fließende Bewegungen können sich sogar wesentlich angenehmer auswirken, als kurze trippelige Schritte.
Blinky
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Beitrag von Blinky »

Geländeritte normalerweise ein bis drei Stunden. Das sind zwar keine Distanzen, aber hier ist es mir wichtig, dass das Pferd von sich aus genug Vorwärtsdrang hat. An nen Isländer habe ich auch schon gedacht, aber die sind mir einfach einen Tick zu klein. Ich bin zwar nicht so groß (1,65m), wiege aber knapp über 70 kg, also zierlich bin ich nicht.
Malwas
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Beitrag von Malwas »

Und wie wäre es mit einem zu klein/leicht geratenen schweren Warmblut? Auch unter den leichten Kaltblütern wie dem Schweizer Freiberger gibts sehr sportliche "unbüffelige" Exemplare, die sich ihr ruhiges Wesen bewahrt haben. Aber die sind natürlich nicht jedermanns Geschmack und letztgenannte in Dt. nicht so häufig zu kriegen.
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Sunknúni
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Beitrag von Sunknúni »

Die Frage ist, ob du dich wirklich auf eine Rasse beschränken willst, oder eher auf deine Angaben (mittlere Größe, angenehmes Temperament mit Vorwärtsdrang) und dann einfach die Augen offen hältst (evtl. auch hier im Forum)...

Ansonsten sind auch Camarguepferde sehr nett (evtl. zu klein für dich?).
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Du solltest Dir meiner Meinung nochmal genau überlegen, auf was Du wert legst bei Deinem zukünftigen Pferd.

Ich persönlich bin ja absoluter "Pony-Fan" - d.h. Deutsches Reitpony. Dressurbegabt, gute Gangarten, auch für längere Geländeritte und Springen geeignet, die meisten haben viel "Go"... Also Warmblut im Ponypelz... Bei vielen Zuchten ist auch ein gutes Teil Araber oder Vollblut eingekreuzt, da wird's dann auch nicht langweilig...

Und wenn Du dann noch nach aus dem Maß gewachsenen DRP suchst, dann kannst Du da ein wirklich gutes Pony bzw. Kleinpferd zum Schnäppchenpreis finden. Oder auch als Kleines Deutsches Reitpferd deklariert...

Ansonsten warum kein Warmblut? Ich weiß, es gibt viele tolle ausländische Rassen, aber ich persönlich stehe auf den warmblütigen/vollblütigen Typ - und sei es eben im Ponypelz...
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Da ich einerseits der Meinung bin, dass eine "leichte" Reitweise und gute Ausbildung allen Pferden besonders zugute kommt, und andererseits wenn keine spezielle "sportliche" Anforderung ans Pferd gestellt wird eher von rein rassegesteuerter Suche ablehne wäre mein Rat:

die von dir schon genannten "Forderungen" zusammen mit guter Überlegung, welchen Typ Pferd vom Charakter her du dir erhoffst, zutraust, "zumutest"... und dann wirklich schauen, welche Pferde angeboten werden, und ganz und gar im Einzelfall entscheiden. :wink:
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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*Claudius*
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Beitrag von *Claudius* »

Blinky hat geschrieben:...An nen Isländer habe ich auch schon gedacht, aber die sind mir einfach einen Tick zu klein. Ich bin zwar nicht so groß (1,65m), wiege aber knapp über 70 kg, also zierlich bin ich nicht.
Wenn auch ein "größerer Isi" in Frage käme, kannst du dich auch mal nach Aegidienbergern umsehen. Das sind quasi größere Isis. Sind eine Kreuzung aus Isländer und Paso Peruano.
Auch das unerfahrenste Pferd kann dem besten Reiter noch etwas lehren.
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Das mir mein Pferd das Liebste sei,
sagst du oh Mensch, sei Sünde.
Das Pferd blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde.
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