dt saddlery butterfly

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

lilalu
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dt saddlery butterfly

Beitrag von lilalu »

Hallo leute, von dt saddlery gibts ein neues sattel konzept Butterfly was haltet ihr davon? Sie sagen es passt auf jedes Pferd....ohne kopfeisen und soll sehr flexibel sein...
Sea Breeze
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Beitrag von Sea Breeze »

Habe ich bisher noch gar nichts darüber gehört. Klingt aber interessant. Werde mir heute abend mal das Video dazu ansehen.

Weißt du, in welchem preislichen Rahmen sich dieser Sattel bewegt?
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Meg
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Beitrag von Meg »

sieht interessant aus, nur dass irgendwie alle ein wenig vom Schwerpunkt her ein wenig nach vorne kommen und der Sattel hinten ein wenig wippt...

http://www.youtube.com/watch?v=LQTCqvFCk08
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
padruga
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Beitrag von padruga »

Die Bügelriemenaufhängung ist ja auch ziemlich weit vorne... :?
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Henry
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Beitrag von Henry »

Hallo,
hat jemand eventuell in Erfahrung gebracht ob diese Sättel au der Equitana in Natura zu sehen sind?
Danke!

Gruß
Birgit
"Tue das was du tust"
(Tai Chi Chuan Weisheit)
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RedPepper
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Beitrag von RedPepper »

Mich macht bei einem Springsattel die Gurtung skeptisch: es hat schon seinen Grund, dass es meines Wissens nach sonst keinen einzigen Springsattel gibt, der nicht eine Mittelgurtung hätte.

Von der Idee her ähnlich sind die WOW-Sättel, die habe ich aber auch noch nicht in Natura gesehen geschweige denn probiert...
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Filou
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Beitrag von Filou »

Bei uns im Stall haben einige zur Zeit welche zum Testen da und sind sehr zufrieden. Ich hab auf der Pferd international mit dem dt Saddlery Firmenchef gesprochen, ob ich mir da einfach mal einen schnappen darf zum Probereiten und mein großes bisschen steifes Warmblut lief drunter freier als mit dem herkömmlichen Sattel, obwohl ich da auch immer gut aufpasse, dass der Sattel wirklich passt, notfalls sofort umpolstern lasse ... Der Sattel ist für's Perd genial.

Leider sind an Dressursätteln nur Tiefsitzer bei uns zum Probereiten in 17 und in 18 Zoll, einen 17er Flachsitzer hätt ich gerne noch probiert. Arg einschränken tun mich die Tiefsitzer nicht, aber ich komme genau so zu sitzen mit mir bequemen Bügeln, dass ich die Kante vom Sattelbaum spüre - die drückt mich ein wenig. Nicht so, dass ich nach wenigen Metern wieder runter springe, aber doch so, dass es für mich nicht optimal ist vom Sitzgefühl her. Da ist mir mein herkömmlicher bequemer, auch wenn mein Pferd sich im Butterfly wohler fühlt.

Einwirkung ist top. Ich kann mit kleinsten Verändungen der Sitzposition weitaus mehr erreichen als im herkömmlichen mit großen Veränderungen. Meine Hüftdrehung für die Beeinflussung der Längsbiegung im Pferd kommt um ein wesentliches deutlicher beim Pferd an - zumindest wusste ich bis heute nicht, dass er sich so gut biegen kann.

Auch unser anderer Wallach, der große Schwierigkeiten mit der Längsbiegung hat und einen viel längeren Rücken mit viel mehr Schwung, aber viel weniger Widerrist lief unter dem gut. Man muss ihn halt so satteln, dass er eine gute Schwerpunktslage ermöglicht, was aber bei nahezu jedem Pferd geht.

Das Bügelschloss ist gar nicht so weit vorne, wie man denkt, es täuscht optisch, dass eben der ganze vordere Sattelbereich zurückgeschnitten ist, wo bei den herkömmlichen das Kopfeisen drin liegt. Wenn man sich wirklich ordentlich hin setzt, merkt man, dass das insgesamt doch funktioniert. In dem Film hab ich schon auch Reiter gesehen, die nicht sooo toll sitzen. Aber dafür kann der Sattel nix.
Katja, * 1975, 165 cm, Dipl.-Ing.
Filou, * 1996, 170 cm, Schulpferd a.D.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

spannend... :-) danke
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Filou
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Beitrag von Filou »

So, des Tests zweiter Tag. Dass die Einwirkung schön ist und man im Vergleich zum herkömmlichen Dressursattel ein freieres Pferd unter sich hat, wusste ich ja nun.

Aber was ist beim Gelände reiten? Was ist mit schwungvollerem Trab, schön ausgreifend vorwärts galoppieren, was mit lang drin sitzen und bergauf und bergab klettern? Also hab ich meinen Filou heute geputzt, ihm eine frische Schabracke geholt, einen frischen Sattelgurt und hab aus dem Geländesattel die Steigbügel ausgehängt. Ein Flachsitzer Vielseitigkeit ist ja von dt saddlery zur Zeit bei uns und ich habe ja grünes Licht, dass ich ihn reiten darf.

Normal geh ich ins Gelände mit dem Passier Eventing, den beispielsweise Ingrid Klimke in der Geländeprüfung reitet: http://www.passier.com/vielseitigkeit/eventing/ Der bleibt so, wie er unseren Pferden angepasst ist, auch bei ziemlich steilen Steigungen ohne Vorderzeug gut lieben, schiebt beim Gefälle nicht böse an die Schulter und ich sitze bei Schrittritten von 4 Stunden auch noch sehr bequem. Dann wollen wir doch mal sehen, was der dt saddlery Butterfly im Vergleich kann.

Wir reiten los und schnell merke ich, dass die Baumbreite für meine Hüfte auch im Flachsitzer nicht passt, auch nicht mit den kürzeren Bügeln, die ich mir einstelle - etwas zwischen der Länge, die mir als Dressurbügel angenehm wäre und der Länge, die ich sonst bei meinem Eventing habe. Noch kürzer, um das Bein noch mehr zu winkeln geht nicht, weil mein Knie eh schon über's Blatt samt Pausche raus steht. Der Vielseitigkeitssattel lässt in Richtung langes Bein Spiel, in Richtung "Springbein" nicht. Bügel länger einstellen führt dazu, dass es für die Oberschenkel sehr anstrengend wird, im Sattel zu sitzen. Ich reite eigentlich schon recht viel, im Monat alleine 100 km im Gelände, aber so anstrengend hatte ich das noch nie. Also reiten wir eben mit der Vielseitigkeitsbügellänge. Die geht so. Da habe ich aber schon das Problem, dass mir der Flatseat nicht flach genug ist. Schiebe ich im leichten Sitz mein Gesäß ein bisschen zurück, lande ich am Sattelkranz, wenn ich nicht extra weit aufstehe.

Bereits vor einem Scheitelpunkt, wo ich entscheiden muss, ob ich den weiten Weg zum Kletterberg gehen will oder nicht, trabe und galoppiere ich, um zu sehen, wie sich das anfühlt. Mein Pferd läuft gut, aber auch nicht besser als sonst - ich merke keinen Unterschied, was Schub (ok, da kann er nicht viel, hat keinen Sitzbeinmuskel mehr nach einer Fraktur vor vielen Jahren) und ausgreifen angeht. Die Rückentätigkeit fühlt sich gut an, aber da kann ich eh nicht klagen bei ihm. Mir wurde der Sattel als so sehr direkt gelobt: Im Vergleich zum Eventing nichts besonderes, aber auch den Eventing liebe ich als sehr direkten Sattel, man spürt, wie sich das Pferd bewegt und kommt mit den Hilfen recht direkt ran. Also wasdas Reitergefühl für den Pferderücken angeht, die beiden Sättel absolut vergleichbar.

Die Bewegungsfreiheit für das Pferd ist super, das muss man ihm lassen, aber ein guter Geländesattel bietet diese auch bei herkömmlichem Aufbau, sonst könnte das Pferd mit ihm einen Reiter über so schwere Hindernisse tragen wie bei den internationalen Vielseitigkeiten.

So, 5 km in allen Gangarten liegen hinter uns, es geht bergauf - steil bergauf. Dass im Trab und Galopp die Schabracke gewandert ist, hatte ich bis dahin schon beobachtet. Gegurtet hab ich sogar fester als sonst bei meinem Eventing. Dennoch steige ich nach dem Berg ab und sattle nach - der Sattel ist nach hinten gerutscht und zwar ein gutes Stück. Das heißt, für den bräuchte ich ein Vorderzeug, für meinen nicht. Ein Argument gegen ihn für mich, denn mit Vorderzeug schränke ich doch die Schulter wieder ein und wenn bei diesem Pferd Sättel sonst ohne funktionieren, hätte ich mir das schon auch hier gewünscht.

Bergab macht er keine Schwierigkeiten, das Pferd geht wie gewohnt.

In Summe: Traben und Galoppieren ist mit meinem Eventing weniger anstrengend, im Schritt sitze ich und mich drückt die Kante vom Baum - für mich also für die Strecke unbequem. Da er noch dazu am Berg rutscht, keine Alternative zum Eventing.

Für die Dressur fände ich ihn optimal, wäre der Sitz bequemer bzw. schmaler. Einfach so, dass ich nicht die Kanten des Baums in den Oberschenkeln stecken hab, würde ich ihn mir wünschen.

Gesamtfazit:

Für's Gelände für mich noch keine Option. Da ist er mir persönlich einfach unbequem.

Für die Dressur werde ich nun versuchen, sehr flache Pauschen für meinen Prestige Academy zu bekommen, um mehr Freiheit zu bekommen und werde meinen Sattler nochmal um Kontrolle bitten, was sich beim Academy in Richtung "Pferd freier" machen lässt. Ich hab den ewig nicht mehr geritten und daher ist er derzeit sicher nicht optimal gepolstert. Vom Sitz her ist mir mein Academy bequemer, aber das ist halt ein überbauter Tiefsitzer, dessen Einwirkung schon schwieriger ist. Für das Pferd ist der Academy ein bisschen "sperriger". Unser zweites Pferd bekommt definitiv einen direkteren, flacheren, Dressursattel als Filou hat.

Was die Austauschbarkeit zwischen den Pferden angeht: Top nach dem, was ich bisher weiß! Diesmal scheint's wirklich zu funktionieren. Egal, ob kleine Spanierdame, Araber, schmales Warmblut mit sehr viel Widerrist oder langes, massiveres Warmblut mit wenig Widerrist - er passt! Der Rücken sieht sehr gut aus nach 2 Stunden und ist völlig unempfindlich.
Katja, * 1975, 165 cm, Dipl.-Ing.
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Leopold
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Testa Sattel besten Drucktest

Beitrag von Leopold »

Hey Filou, hast du den Testbericht in der Cavallo 4/13 gelesen?
Butterfly hat komplett versagt, schlechter Drucktest, schlechte Gesamtbewertung. :cry:
Testergebnis: Der Testa FUN sehr gut, der Prestige D1 , der Sirius von Passier und der Testa Brillant gut, und der Butterfly war der schlechteste im Druckbild. Das mit der Selbstanpassung geht also nicht, den Test sollte man sich genau ansehen, denn die "so tolle Idee von Butterfly" entpuppt sich als Flopp. Und schließlich kommt es ja auf die Druckverteilung an, denn nur da schadest du dem Pferd am meisten, dann noch bei der Schulterfreiheit, aber beim schmerzhaften Kissendruck :cry: sollte man keine Kompromisse eingehen.
LG
Zuletzt geändert von Leopold am Fr, 10. Jan 2014 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Filou
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Beitrag von Filou »

Es gibt zu diesem Testbericht eine Richtigstellung von dt saddlery, in der es darum geht, dass der Testsattel völlig verkehrt gesattelt wurde und wenn man sich die Bilder ansieht, so liegt kein einziger korrekt im Schwerpunkt. Wenn ich einen herkömmlichen Sattel woanders auf's Pferd lege, als er hin gehört, stimmt bei dem das Druckbild auch nicht. Von daher ist die Frage, ob dieser eine Test aussagekräftig ist.
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Malwas
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Beitrag von Malwas »

Filou hat geschrieben:Es gibt zu diesem Testbericht eine Richtigstellung von dt saddlery, in der es darum geht, dass der Testsattel völlig verkehrt gesattelt wurde und wenn man sich die Bilder ansieht, so liegt kein einziger korrekt im Schwerpunkt.
Kannst du den Link mal posten, ich finds über google nicht :lol:
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Filou
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Beitrag von Filou »

Ob es das irgendwo online gibt, weiß ich nicht. Ich habe es im Gespräch mit Herrn Conzet mitbekommen.

Ich will hier auch nicht für den Sattel werben oder so, habe ihn lediglich ausprobiert und geschrieben, was mir persönlich aufgefallen ist und dass der auf den Cavallo-Bildern, die ich gesehen habe, nicht korrekt liegt ... ja, da hätte auch ich anders gesattelt, ohne das Ding entwickelt zu haben und mit Leidenschaft dahinter zu stehen ;-)
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LucyLou
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Beitrag von LucyLou »

Ich bin gerade auf Sattelsuche und finde das Butterfly-Konzept sehr spannend.
Jetzt habe ich mir den Cavallo-Artikel man angeschaut und bin etwas ratlos. Denn ich sehe in dem Artikel nur ein einziges Bild vom Butterfly und das auch noch mit Reiter schräg von vorne. Ob da der Schwerpunkt richtig oder falsch ist, kann man doch gar nicht beurteilen, oder? Allerdings finde ich , dass der Sattel etwas zu weit vorne liegt, das Pferd hat den Sattelgurt ja direkt hinter dem Ellenbogen. Gibt es noch andere Bilder, anhand derer man die Lage des Sattels besser beurteilen könnte? Und wo muss er richtig liegen?
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Filou
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Beitrag von Filou »

Ich kenne eben die Bilder, die Herr Conzet zu dem Test hat und auf denen stolperten die meisten über die Tatsache, dass der Vorderzwiesel fehlt. Sattelt man mit dem Butterfly korrekt, sieht der irgendwie weit hinten aus, weil das Auge dran gewöhnt ist, wo ein Sattel normalerweise im Vergleich zur Widerristposition beginnt. Daher sollte man sich unbedingt auch an Schwerpunktslage und Gurtlage orientieren. Ich stand auch erstmal da und musste scharf nachdenken, wohin der überhaupt gehört.
Katja, * 1975, 165 cm, Dipl.-Ing.
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