Ranghöhe/Rittigkeit

Infos und Fragen rund ums Thema "wie Pferde denken"...

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Sheitana
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Beitrag von Sheitana »

Kosmonova hat geschrieben:Ja, wenn es denn so einfach wäre, warum gibt es dann soviele Probleme?!
Eben weil Menschen nicht mal mehr mit ihrer eigenen Körpersprache umgehen können.
Ich würde nie behaupten Menschen und Pferde kommunizieren gleich. Aber Menschen, die mit ihrer Körpersprache umgehen können, können sich intuitiv viel besser auf die des Pferdes einlassen und sie verstehen.
Das Problem entsteht nämlich an ganz anderer Stelle:
Ein Mensch, der sich seiner Sache nicht sicher ist, sendet deutliche Signale aus.
Ein Mensch, der in sich gefestigt und sich seiner Sache sicher, dagegen eindeutige.
Das sehe ich nicht so.
Beispiel: Bei uns im Stall gibt es ein Mädel, 7 Jahre alt, winzig klein. Sie ist sich ihrer Sache überhaupt nicht sicher, mag meine Stute aber irrsinnig gerne. Ich kann sie auf sie drauf setzen und meine Stute macht alles für sie.
Obwohl das Mädel sich ihrer Sache alles Andere als sicher ist, nicht den "Chefposten" rauskehrt, ja sich sogar deutlichst unterordnet, undeutliche Signale aussendet. Nach deiner Definition müsste meine Stute mit ihr die Molli machen.

Hingegen gibt es Menschen, die meinen "ich bin der Chef", aber trotzdem sich nicht sicher sind in ihrer Körpersprache bzw. undeutliche Signale aussenden. Die treten auch selbstsicher und souverän an mein Pferd ran, aber ihr Körper sagt etwas Anderes. Nun, die bekommen meine Stute nicht mal auf die Weide gebracht.

Und den Unterschied sehe ich ganz klar in einem Aspekt: Das Mädel hingegen ist zwar unsicher, handelt aber noch viel intuitiver auch körpersprachlich. Hingegen der Erwachsene denke vielleicht eher nach "ich muss der Chef sein", hat aber keine Ahnung, wie er es auf seinen Körper überträgt.
LG
Sheitana
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

@ Gast

Richtig du kannst das! Manche andere Menschen nicht ;-) weder ihren Mitmenschen gegenüber noch einem Pferd. Wenn alle so souverän waren, dann gebe es keine Threads wie diesen ;-)
Es grüßt Nadine

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Beitrag von Sheitana »

Finchen hat geschrieben: Pferde folgen gerne dem, der ihnen Einschränkungen zuteil werden lassen kann und das auch tut. So funktioniert Herdenleben. :wink:
Bewegungseinschränkung - EIN Mittel. Aktives Bewegen - EIN weiteres Mittel.
Das halte ich für falsch.
Pferde folgen dem Leittier was den Eindruck erweckt zu wissen was es tut.
Welches souverän ist.
Eine Leitstute lässt Pferden nie Einschränkungen zuteil werden. Sie sagt nie "geh hierhin, geh dorthin". Sie würde ein Pferd auch nie zwingen zu folgen.
Sie schickt ein Pferd höchstens mal um zu sagen "mein Gras, fress woanders". Aber das tun auch rangniedrigere Pferde.
Aber niemals nicht würde sie einem Pferd grundsätzlich etwas vorschreiben zu tun.
Ein Leithengst macht das vielleicht mal, in dem er ein Pferd schickt. Z.B. von einem Konkurrenten in der Nähe weg. Ihm folgt die Herde aber im alltäglichen Leben nicht.
LG
Sheitana
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Gast

Beitrag von Gast »

Gast hat geschrieben:@ Gast

Richtig du kannst das! Manche andere Menschen nicht ;-) weder ihren Mitmenschen gegenüber noch einem Pferd. Wenn alle so souverän waren, dann gebe es keine Threads wie diesen ;-)
Du missverstehst meine Worte!

Ich sende eindeutige Signale aus, weil ich mir meiner Sache sicher bin. Das aber geschieht unbewusst.

Leute, die sich nicht sicher sind, senden auch Signale aus. Nur leider die falschen. Das aber geschieht ebenfalls unbewusst.

Nur: Selbstsicherheit kann man lernen.
Dann sendet man auch die richtigen Signale aus.
Allerdings immer noch unbewusst.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

JETZT verstehe ich es nicht mehr *lach* Ist es nun intuitiv oder angelernt? Reden wir von verhalten oder von Signalen?!
Es grüßt Nadine

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Gast

Beitrag von Gast »

Erinnerst Du Dich noch an Deine erste Reitstunde?
Wie bist Du da an das Pferd heran gegangen?
Wie hast Du da die Zügel angefasst?

Wie machst Du das heute?

Da ist doch mit Sicherheit eine Veränderung eingetreten.
Durch angelerntes Wissen und erlerntes Können.
Daraus resultiert ein verändertes Auftreten.
Letzteres geschieht aber unbewusst.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Ja wo genau ist jetzt der gravierende Unterschied zu dem was ich sagte? Abgesehen davon DOCH es ist mir bewußt, genau wie jeder einzelne Fehler und darüber bin ich froh! Wäre ja schrecklich wenn man sich nicht bewußt ändern würde. ;-) Dank der Pferde und guter Pferdemenschen lernt man der Chef zu sein ohne wirklich Chef zu sein oder es auf Krampf zu wollen. Auf mehr wollte ich nicht hinaus.
Es grüßt Nadine

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Beitrag von Sheitana »

Gast hat geschrieben:Ich sende eindeutige Signale aus, weil ich mir meiner Sache sicher bin. Das aber geschieht unbewusst.

Leute, die sich nicht sicher sind, senden auch Signale aus. Nur leider die falschen. Das aber geschieht ebenfalls unbewusst.
Ich möchte nicht sagen, dass deine Aussage falsch ist trotzdem denke ich nicht, dass das in Bezug auf Pferde der einzige Schlüssel ist.
LG
Sheitana
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Gast

Beitrag von Gast »

Das habe ich nie behauptet.
Aber ein selbstsicheres Auftreten vereinfacht die Arbeit mit Pferden ungemein.

Das ist jetzt aber mein letzter Beitrag zu diesem Themenbereich.
Das ist wirklich zu sehr OT !
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Gast hat geschrieben:Das habe ich nie behauptet.
Aber ein selbstsicheres Auftreten vereinfacht die Arbeit mit Pferden ungemein.
Wenn du mit selbstsicher ein ruhiges und gelassenes Auftreten meinst, dann ja, bei den meisten Pferden.

Wenn du meinst, dass man immer seinen Willen dursetzt, dann nein.

Ich habe früher genauso gedacht. Ich bin der Chef, alles tanzt auf mein Kommando, immer und ohne Diskussion. Heute betrachte ich das diffenzierter. In vielerlei Momenten darf mein Pferd auch seinen Unmut äußern und manchmal (je nach Art) gehe ich darauf ein. Ich begreiffe das nicht mehr als Angriff auf meine "Rangordnung" sondern als Vorschlag meines Pferdes. Welchen ich annehme und welchen nicht, entscheide ich je nach Art und Situation. Es erklärt sich von selbst, dass ich die Gangart bestimme, wenn wir draussen sind, oder das ich bestimme, wann es Futter gibt. Aber wenn er beim Longieren z. B. mal lostrabt, korrigiere ich das ruhig oder nehme an. Oder wenn er so unruhig ist und sich bei der Arbeit nich konzentrieren kann, gut, dann eben erstmal ein wenig Rennen oder eine andere Übung. Ich bestehe nicht darauf das ICH jetzt arbeiten will. Das kann ich auch nicht immer (Stichwort RU), aber erstaunlicherweise ist er dann auch anders drauf und lässt sich immer begeistern, ich hatte das Problem also nie, dass es nicht ginge.

Ich finde es wichtig, dass das Pferd seine Meinung äußert. Es ist nicht mein Sklave, der dumpf Befehle ausführt sondern mein Hobbypartner. Wie gesagt, seitdem hat sich unser beider Leben entspannt. Er muss immer noch oft genug, obwohl er gerade nicht will, dass kann ich nicht vermeiden. Aber dann sehe ich es eher als Vorschlag meinerseits und meist entspannt er sich dann auch. Umgedreht darf er mir auch Anregungen geben, wenn ich aber ablehne, dann ist es auch okay. Seitdem nimmt er mich viel ernster. Er achtet auf mich, walzt mich nicht immer gleich mit der Schulter weg, sondern sieht mich an und bleibt entspannt.

Ich kann das so schwer erklären ohne dass es nach "mein Pferd macht, was es will klingt" *lol* Nein, er macht was ich will, aber er glaubt er wollte es selber *g* Zunächst habe ich das nur in der Freiarbeit gemacht, und dann mehr und mehr in meinen Grundumgang übernommen. Und wer Hannes kennt, weiß das er kein einfacher Charakter ist und gerade deswegen fühlen wir uns wohl damit. Es war immer schwierig für mich. Alles musste ich mit eisernem Willen erzwingen, alles und dass war ein Zustand solcher Frustration, dass es manchmal eskalierte. Heute gibt es diese Tage sehr selten und zur Eskalation kommt es fast nicht mehr. Und ich mache nicht weniger mit ihm, als damals. Ich habe schlicht meine "Taktik" (unbewußt) geändert und ihn eben so manipuliert. Gutes Beispiel: Er weicht mir frei, bleibt aber entspannt. Ich drohe ihm also nicht, aber er geht trotzdem flüssig zurück, wenn ich meinen Raum beanspruche. Ich muss also "keine Ohren anlegen" - ich schlage es ihm vor und er nimmt an. Wie gesagt, klingt alles gaga und totaaaal Weicheimäßig, aber es geht uns gut damit und das wollte ich anregen.
Es grüßt Nadine

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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

für mich klingt das super. :-)
Phanja

Beitrag von Phanja »

Für mich klingt das auch super und ich kann diese Einstellung sehr gut nachvollziehen Kosmonova. Ich finde, du hast das gut auf den Punkt gebracht.
alimat01
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Beitrag von alimat01 »

Ahhh - Kosmonova - da bist Du :lol: - Ja. da sind wir beisammen. Das meinte ich.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Finchen hat geschrieben: @Jen:
was genau ist daran inhaltlich falsch? Ich setze nicht Konditionierung mit positiver Bestärkung gleich, nicht ausschließlich, erwähnte nämlich auch die negative Bestärkung.
Und beides findet sehr wohl auch in der Kommunikation statt.
Aber man kann Konditionierung getrennt von der Kommunikation praktizieren. Rein mechanisch. Lernversuchsaufbau. Nur Geräte. Das ist dann Konditionierung, ohne dass der Mensch oder ein Artgenosse was damit zu tun haben. Ich denke wir sind uns einig, dass da wenig Kommunikation stattfindet.
Wenn ich hingegen mit einem wildfremden Pferd im Bewegungs"spiel" in den ersten Augenblicken über mein körpersprachliches Agieren dem Pferd verständlich mache, dass ich in der Position bin ihm Vorgaben zu machen, dann ist das Kommunikation, die ohne Konditionierung (in dem Moment) stattfindet. Logisch, dass die nur funktioniert, weil das Pferd vorher "gelernt" hat wie so etwas in der Herde funktioniert. Aber auch ein Pferd das dieses NUR in der Herde gelernt hat, bis dahin keinen Kontakt mit dem Menschen hatte, versteht in dem Moment die Aktion des Menschen.
Kommunikation als Begriff ist ein äusserst schwammiger Überbegriff für die Anwendung von positiven und negativen Verstärkern und Bestrafungen. Deswegen muss sie ja "gelernt" werden. Sie ist nicht automatisch da. Das sieht man sehr schön bei Jungpferden. Unsere zwei Wallache (14 und 16j.) haben in ihrer Freizeit die Aufgabe 3 Fohlen zu erziehen. Die kamen als Absetzer dazu. Und da konnte man sehr schön sehen, wie sie nicht nur gemassregelt, sondern auch geführt wurden. Es wurde ihnen gezeigt, wo gefressen wird, wo gekackt wird, wo es Wasser gibt etc. Eine Herde entsteht nicht, weil der Anführer die anderen massregelt. Eine Herde aus Fluchttieren entsteht in erster Linie, weil die Gruppe mehr Schutz gegenüber Feinden bedeutet. So gibt es immer einer der aufpasst, während die anderen schlafen, einer der weiss, wo das beste Futter ist etc. Eine Rangordnung in einer Herde ist NICHT LINEAR! Das ganze ist viel komplexer und innerhalb einer grossen Gruppe gibt es kleine Grüppchen und je nachdem, ob A anwesend ist, ist C auch gegenüber B stark. Wenn aber nur C und B da sind, dann kann es durchaus sein, dass B den Tarif durchgibt etc. Es ist eben nicht so einfach. Deswegen ist die Vorstellung: ich muss einfach Chef sein etwas begrenzt.

Kommunikation ist also die Summe bzw. die Anwendung von gelernten positiven und negativen Verstärkern und Strafen. Ein Pferd lernt sehr schnell, wenn man die Gerte anhebt oder mit dem Strick wackelt, dass es sich dann in Bewegung setzen muss, weil es sonst eine knallt. plump gesagt. Das ist nichts anderes als die Anwendung eines negativen Verstärkers bzw. die Androhung einer Strafe (je nachdem, wie man es umsetzt). Das senken der Gerte und das Ausbleiben der Strafe ist keine Belohnung, wie gerne immer gesagt wird. Eine Belohnung ist etwas, was man bekommt. Nicht etwas, was glücklicherweise ausbleibt (->@"Gast", von wegen "positiv" und "negativ" im emotionalen Sinn). Natürlich kann man so gezielt das Verhalten steuern, weil das PFerd über Vermeidungsverhalten das erwünschte Verhalten zeigt (zb. vorwärtsgehen). Das vorwärts ist hier aber eine "Flucht". eine "Flucht" vor dem erzeugten Druck. Das Pferd lernt: aha, wenn es Druck gibt, dann muss ich vorwärts also kann ich den Druck "abstellen" (vorausgesetzt, der Mensch hat sein Timing im Griff). Ja, das ist eine hoch erfolgreiche Methode. Aber das "Bewegungsspiel" ist runtergebrochen nichts anderes als die gezielte Anwendung von einem negativen Verstärker! Und so kann man alles runterbrechen.

Das Problem ist nur, dass das Wort "Konditionierung" bei vielen ein komisches Gefühl erzeugt, weil man sich eben Roboter und Automaten und Geräte vorstellt. Aber das ist Unsinn. Es schlussendlich ein natürlicher Lernprozess, der ganz versteckt ständig in unserem Alltag auch bei uns abläuft. Da ist nix schlimmes dabei.

übrigens, so a propos "natürliche Kommunikation": Australische(?) Forscher haben die Pferde mittels eines ferngesteuerten Roboters im Round-Pen "gearbeitet". Join-up etc. hat alles funktioniert. ;) Wenn ich mal Zeit hab, schaue ich, ob ich diese Studie finde...
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Beitrag von Braunestute32 »

Jen hat geschrieben:

Wenn das Pferd nun bereits auf dem Platz abgelenkt ist, wird es in einer schwierigeren Situation (alleine im Gelände) umso mehr abgelenkt sein. Also immer vom einfachen zum schweren. Einfache Übungen auf dem Platz: Kopfsenken (ganz wichtig, nimmt dem Pferd die Übersicht für die Umgebung, Pferd muss Verantwortung abgeben), Führtraining (Abstand, Tempo, Position), vielleicht ein paar einfache Zirkuslektionen (Spiel & Spass). Dies dann auch im Gelände GENAU GLEICH. Pferde sind nicht blöd, aber sie lernen zuerst situationsgebunden, dann verallgemeinernd. Das heisst, was in einer Situation klappt, muss nicht zwingend in einer anderen Situation genau so klappen. Das muss geübt werden!

Die Zusammenarbeit mit dem Menschen muss nicht nur klar sein, sondern auch angenehm, das heisst auch lohnenswert für das Pferd. Das kann zb. auch mal ein Spaziergang sein, wo man das Pferd bewusst immer mal wieder grasen lässt. Dies fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und fressen beruhigt. Das Pferd trippelt ja nicht aus Freude! sondern aus einem beunruhigenden Gefühl weil es von der Herde getrennt ist. Jetzt musst du eine temporäre Herde bilden. Wenn das Pferd auch im Gelände die bekannten Übungen (Führtraining, Kopfsenken, einfache Zirkuslektionen, grasen etc.) macht, wird es sich mehr an dir orientieren. Das bedeutet vielleicht auch, vorübergehend, wenn das Pferd zu trippeln anfängt, abzusteigen und ein paar Übungen zu machen oder ein kleine Strecke zu Fuss zu gehen, bis das Pferd bei dir ist. Ich weiss, dass dies sehr viel Geduld und "innere Distanz" zum Pferd erfordert und das ist nicht einfach, weil man sich sehr leicht von diesen Verhaltensweisen nerven lässt. ;) Aber es hilft nichts. Du musst da ganz stark an dir arbeiten und ruhig, klar, konsequent, fröhlich-freundlich bleiben. Nochmals: Konsequenz heisst nicht Strafe und es bedeutet auch nicht, dass man das Pferd nicht loben darf, wenn es etwas richtig macht!


Und noch ein ganz anderer Tipp: Um mit dem Pferd zusammen zu wachsen ist zb. auch ein mehrtägiger Wanderritt eine sehr gute Möglichkeit. Durch die unbekannte Gegend, wird das Pferd automatisch sehr bald seine Kräfte schonen und mit dem trippeln aufhören. Dies kann sogar eine nachhaltige Wirkung haben, so dass man zu Hause auch kein Problem mehr hat.
Meine Antworten dazu: also grasen lasse ich sie beim Spazieren gehen auch, aber nur wenn ich ihr das vorher "gesagt" habe.
Ich bleibe ruhig. Ich lobe wie ein junger Gott wenn sie was gut macht. Am Platz funktionieren die Dinge wie nebeneinander herlaufen und Kopf senken. Auf Wanderritten waren wir genügend.
Dieses Pferd ist mit nix mehr so einfach zu beeindrucken, überlegt mal, wenns ein Ex-Turnierreiter nicht richtig hinbekommen hat ohne Druck, wie soll ich das dann signifikant auf Dauer hinbekommen?
Die temporärer Herde funktioniert ganz gut, nur nicht wenns Richtung Heimat geht.
Komisch...
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