Muskelaufbau im Gelände

Rund um die klassische Reitkunst

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Cappuccino
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Beitrag von Cappuccino »

treuerhusar hat geschrieben:Ich möchte ja nicht die Pferde scheu machen. Aber eine gewisse Vorsicht kann nicht schaden.
Keine Frage! Vorsicht ist mein zweiter Vorname.... :wink:

Ich bin ja nicht lebensmüde.

Inzwischen bin auch sehr mißtrauisch geworden wenn eine Klinik oder TA ein Pferd gesund schreibt, weil nichts gefunden wurde. Cappuccino war im Sommer 2011 zum 1. Mal in der Klinik und per Szintigraphie wurde ein Entzündungsherd im Bereich Schultergelenk diagnostiziert. Diagnose: Nervenentzündung. Therapie: 9 Wochen 400 mg Cortison täglich, dabei äußerste Schonung, Reiten ja, aber nur ganz vorsichtig.

Natürlich ist er auch durchgeröntgt worden vom Genick bis zum Widerrist. Da war nix. Im Sommer 2012 stellte sich dann der Befund am 6. Halswirbel klar und deutlich dar: Älterer Bruch mit bereits arthrotischen Veränderungen. Leider war 2011 der 6. Halswirbel nicht komplett mitgeröntgt worden. Die Bruchstelle war leider nicht auf dem Bild.....Es hätte zwar nichts geändert, allerdings wäre ihm und mir 1 Jahr rumeiern und rätselraten erspart geblieben.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ich hab ja (leider) einige Halswirbelsäulengeschädigte Pferde in meiner Kundschaft, sei es durch Krankheit, Unfall oder erworben. Das Problem ist halt wirklich, dass man keine pauschalen Aussagen machen kann, wie das Pferd damit zurechtkommt. Ich verstehe da eigentlich eine Klinik, die hier eher zu konservativ das Pferd eher rasch als unreitbar betitelt. Weil wenn das Pferd einen Unfall mit dem Reiter obendrauf hat, dann kann das natürlich heikel werden. Da würde ich als TA auch eher zu vorsichtig sein. Als TA weiss man ja meistens auch nicht, wie gut der Reiter ist und wie vorsichtig der auf das Pferd eingehen kann. Da ist man wirklich auf sich gestellt.

Aber bei entsprechender Pflege und Sorgfalt können und konnten die Pferde in meiner Kundschaft noch lange geritten werden. Halt einfach möglichst korrekt von hinten nach vorne und eben mit langem Hals(!) und ohne grössere Belastung/Versammlung. Unebenheiten im Gelände können gut überwunden werden, aber auch hier alle Extremsituationen vermeiden. Keine steilen Hänge rauf und runter. Keine extremen Bodenunebenheiten, tiefe Böden etc. Ich denke, da muss einfach der gesunde Menschenverstand mitmachen.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Cappuccino
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Beitrag von Cappuccino »

Ich mach den TAs auch keine Vorwürfe. Ich kann gut verstehen, dass die sich absichern müssen.
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Hier handelt es sich ja um ein sehr spezielles Problem, da muss man halt leider antesten, was geht und was nicht geht.

Grundsätzlich bin ich ein großer Freund von Gymnastizierung / Dressurarbeit im Gelände. Für den Muskel- und Konditionsaufbau ist es natürlich von Vorteil, wenn das Gelände bergig ist... Da kann man mit flottem Schritt den Berg rauf sehr gut sowohl Muskeln als auch Kondition aufbauen. Ich arbeite dann auch gerne mit Übergängen bzw. Anhalten und Anreiten am Berg. Ansonsten frage ich im Gelände auch Lektionen ab, besonders Schultervor, Schulterherein, Kruppeherein und flache Traversalen. Geht bei dem oben benannten Pferd ja nicht, wegen des Handicaps.

Was doch aber auch gehen müsste, ist die Schulung der Koordination, z.B. durch Reiten über Baumstämme bzw. unebenes Gelände. Natürlich immer unter Berücksichtigung der Reitwegegesetze bzw. nach Absprache. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit...
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Cappuccino
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Beitrag von Cappuccino »

Yvonne hat geschrieben: Grundsätzlich bin ich ein großer Freund von Gymnastizierung / Dressurarbeit im Gelände. Für den Muskel- und Konditionsaufbau ist es natürlich von Vorteil, wenn das Gelände bergig ist... Da kann man mit flottem Schritt den Berg rauf sehr gut sowohl Muskeln als auch Kondition aufbauen. Ich arbeite dann auch gerne mit Übergängen bzw. Anhalten und Anreiten am Berg. Ansonsten frage ich im Gelände auch Lektionen ab, besonders Schultervor, Schulterherein, Kruppeherein und flache Traversalen. Geht bei dem oben benannten Pferd ja nicht, wegen des Handicaps.

Was doch aber auch gehen müsste, ist die Schulung der Koordination, z.B. durch Reiten über Baumstämme bzw. unebenes Gelände. Natürlich immer unter Berücksichtigung der Reitwegegesetze bzw. nach Absprache. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit...
Mit hügeligem Gelände bin ich Gott sei Dank reichlich gesegnet. Und inzwischen habe ich dank euer guten Ratschläge sicher genug "Stoff" für die nächsten Wochen und Monate...Danke!!

Reiten über Baumstämme geht natürlich nur ganz gelegentlich, ich kann schließlich nicht einfach querfeldein durch den Wald reiten. Wir sind hier sehr glücklich, dass wir sämtliche Wege (im Umkreis von 20 km um den Stall ca. 400 km Wege) frei benutzen dürfen, sogar die Pirschwege der Jäger. Da werde ich mich nicht erdreisten, auch noch den Wald selbst zu benutzen.

Stangentraining mache ich in der Halle, Schritt- und Trabstangen, kreuz und quer, und da kommt richtig Freude auf beim Pony. Das liebt er! Der ist früher gern und gut gesprungen, aber jetzt ist das natürlich tabu.
Licornia
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Beitrag von Licornia »

ninischi hat geschrieben:,Wenn das Geländereiten einen gymnastischen Wert haben soll, muss das Pferd an den Hilfen gehen, wie oben schon beschrieben wurde (natürlich mit Pausen am langen Zügel, aber die mache ich in der Bahn genauso).
Kann ich das Thema neu aufleben lassen?

Meiner läuft besonders in unbekanntem Gelände im Trab mit hochgerissenem Kopf und völlig verspanntem Rücken, deshalb fordere ich ihn auch öfter zum Nachgeben im Genick auf, und versuche, eine Dehnungshaltung zu erreichen.

Ich kenne aber nur die Empfehlung, das Pferd im Gelände möglichst am langen oder losen Zügel gehen zu lassen.

Wie macht denn ihr das, und hat das Reiten im Gelände am losen Zügel überhaupt keinen gymnastischen Wert?
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@Licorna: Du kannst jedes Thema neu aufleben lassen.

Ich reite im Gelände unterschiedlich. Manchmal am durchhängenden Zügle, oftmals aber mit entsprechender Verbindung und verlange vom Pferd dann auch das korrekte Herantreten ans Gebiss. Gerne bei längeren flachen Steigungen, da ich so die HH besser aktivieren kann und den Muskelaufbau so fördern kann.

Wie alt ist denn dein Pferd?
Liebe Grüße, Sabine

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FamosaXIII
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Beitrag von FamosaXIII »

Ich mache es wie Josatianma, wechsel viel ab zwischen Entspannung und aufnehmen. Wobei ich die Entspannungsstrecken dank fehlenden Sattels derzeit nebenherlaufe. In der anderen Zeit wird aber durchaus auch mal ersthaft "gearbeitet" SH, Travers, Tempiwechsel.
Bei Pferden die sich im Trab rausheben und den Rücken festmachen, nehm ich vor dem antraben den Zügel auf trabe erst wenn eine schöne Anlehnung erreicht ist an. Bleibt die Anlehnung fein und erhalten, lasse ich die Zügel aus der Hand kauen. Bleibt sie nicht erhalten, stelle ich sie entweder wieder her, oder geh nochmal auf Null.
Licornia
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Beitrag von Licornia »

Da bin ich froh, dass offenbar noch mehr Leute auch im Gelände in Anlehnung reiten.

Ich habe auch meine RL gefragt, die aber mehr zum losen Zügel tendiert. Allerdings ist sie beim Ausreiten nicht dabei, und sieht eben auch nicht wie das Pferd zackelt.

Damit ich das freie Vorwärtsreiten nicht allzu häufig durch Dressuraufgaben störe, wechsle ich manchmal vom Trab in den Schritt, da hebelt er sich weniger raus, auch wenn er sich aufregt. Oder ich halte an und lasse ihn kurz schauen.

@Josatianma: er ist im Sommer 5 geworden, und erst in diesem Frühjahr angeritten. Also wird er sich bestimmt noch an die Aufregungen im Gelände gewöhnen, aber tendenziell ist er von der etwas vorsichtigen Sorte, und hyperaufmerksam was die Umgebung angeht.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Je mehr ein Pferd rumzappelt, um so mehr reite ich mit leichter Anlehnung. Klar dürfen sie mal schauen, aber gerade im Trab lasse ich die Zügel seltenst lose. Warum auch? Ich achte in der Dressur auf eine gute Gymnsatizierung und jetzt soll das Pferd im Gelände ohne Rücken durch die Gegend laufen? Nein, ganz sicher nicht. Für den Trab stelle ich immer eine Anlehung her. Im Galopp kommt es darauf an, wie hoch das Pferd seine Nase nehmen darf, was ich gerade machen will.
Liebe Grüße, Sabine

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horido
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Beitrag von horido »

Hallo,

ich reite wie die Vorredner ebenfalls im Gelände im Prinzip nicht viel anders als in der Halle, also in Anlehnung. Wobei ich die Anlehnung nur im Schritt für Pausen aufgebe, das aber doch eher häufig. Beim letzten Trab oder Galopp lasse ich auch gerne mal die Zügel aus der Hand kauen. Wobei die Anlehnung im Gelände schon etwas anders aussieht als im Dressurviereck. Mit einem unsicheren guckigen Pferd würde ich aber bewußt die Zügel etwas länger lassen um ihm zu signalisieren, dass es keinen Grund gibt, sich aufzuregen. Gerade, wenn sich das Pferd heraushebt, würde ich versuchen keinen Gegendruck zu erzeugen, sondern die Zügel nur so weit aufnehmen, dass ich das Pferd gerade noch im Notfall kontrollieren kann (ggf mit breiterer Zügelführung). Außerdem lange Strecken locker traben, dann entspannen die Pferde recht schnell.

Viel Erfolg
Licornia
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Beitrag von Licornia »

Danke für die Tipps!

@Horido: Hm ja, könnte natürlich sein, dass er sich durch zu stark aufgenommene Zügel noch mehr aufregt.
Leider funktioniert der Vorschlag mit dem längeren Traben bei meinem nicht, grade im Trab läuft er richtig verspannt.
Galopp geht sehr gut, weil er da von selbst Dehnungshaltung einnimmt, dafür muss ich da aber auf seitliche Hupfer oder plötzliche Kehrtwendungen gefasst sein.

Ich glaube ich muß ganz einfach etwas Geduld haben, weil es auch möglich ist, dass er sich berechtigt aufregt, denn da wo wir unterwegs sind, gibt es extrem viele Wildschweine weil kaum gejagt wird, und es könnte schon sein, dass er die hört oder riecht. Mit der Zeit wird er sich sicher ein bißchen dran gewöhnen.

Außerdem werde ich ihn immer mal wieder zum Nachgeben im Genick aufzufordern, und viel loben wenn es wenigstens kurzzeitig klappt.

Insgesamt finde ich das Thema "Reiten im Gelände" sehr interessant, weil selbst die strikten FN-Reitlehrer die ich erlebt habe, im Gelände völlig ohne Anlehnung geritten sind.
Ich kann mich erinnern, dass ich auch mal gefragt habe warum das so ist, und mir gesagt wurde, dass die Pferde im Gelände automatisch eine rückenfreundliche Haltung einnehmen.
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Cappuccino
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Beitrag von Cappuccino »

Bei uns gibt es auch Neues zu berichten...

Nach der erschütternden Diagnose aus 2012 war ich dieses Jahr mit Cappuccino zur Kontrolle in einer anderen Tierklinik. Resultat: Da ist gar kein Bruch!!!!! Wenn da ein Bruch wäre, müßten irgendwelche Kalkablagerungen zu sehen sein, sind es aber nicht.

Also alles wieder auf Anfang, kein Mensch weiß, was das Pferd hat oder gehabt hat......

Ich habe eure guten Ratschläge aus dem Frühjahr versucht umzusetzen und reite inzwischen im Gelände ca. 2/3 der Zeit in Anlehnung.

Insbesondere bergauf funktioniert das in allen Gangarten prima, bergab allerdings habe ich im Trab und vor allem Galopp immer noch ein höchst unangenehmes Gefühl. Am hingegebenen Zügel bergab fühle ich mich wesentlich besser, das Pferd kann sich besser ausbalancieren und der (Konditions-)Fortschritt zeigt sich m.E. darin, dass das Pferd auch bei 20%-Gefälle nicht mehr von rechts nach links und zürück schwankt, sondern senkrecht bergab läuft.

Die Kondition insgesamt ist bei Cappuccino sehr viel besser geworden dieses Jahr, wir können jetzt durchaus mal 5km bergauf am Stück galoppieren, dies allerdings nicht durchgehend in Anlehnung. Auch etwas spezielles Gelände, wie Kletterstrecken auf schmalen Pfaden bergauf und bergab (ca. 20-25% Steigung) sowie "Wurzelwege" machen ihm Spaß und während er gelegentlich über eine einzelne Wurzel stolpert, bewältigt er wirklich schwierige Strecken ohne Probleme.

Dank begleitender tierheilpraktischer Behandlung und regelmäßiger Überprüfung durch Reitlehrer, Chiro- und Osteopraktiker läuft er ganz prima, auch wenn ich leider keinerlei Muskelaufbau an seinem Rücken feststellen kann. Seine Kammerweite ist in den letzten 2,5 Jahren von 31 (Sattel Schumacher) geschrumpft auf 25 (Sattel Sommer). Auch wenn die Kammerweiten der beiden Sättel nicht 1:1 vergleichbar sind, ist dieser Schwund enorm, was mir große Sorgen bereitet.... :(

Seit März dieses Jahres läuft er trotzdem lahmfrei, macht einen putzmunteren Eindruck und ich hoffe sehr, dass es dabei bleibt!
xelape

Beitrag von xelape »

Ich reite auch sehr viel aus.

Mein Pferd hat sehr viel Schwung und ist sehr lang - somit wird er wenn er nur am langen Zügel noch viel lääääääänger.

Ich reite im Schritt viel am langen Zügel, nehme ihn aber immer wieder mal auf.. frage Schulterherein ab, lass ihn von der einen Seite des Weges zur andern Schenkelweichen gehen usw.
Auch Stückweise aufnehmen, rauskauen lassen, aufnehmen usw.

Im Trab und im Galopp nehme ich ihn immer auf. Die Zügellänge variiert .. und ich lasse ihn immer wieder rauskauen und dehnen.

Bergab (steil) nehme ich ihn immer auf, und frage versammelten Schritt ab, so dass er nicht runterlatscht und auf der Vorhand abbremst, sondern schön mit viel Gewicht auf der HH bergab geht.
Wenn es sehr steil ist.
Sanftere bergab Wege, trabe und galoppiere ich auch.

Durch diese konsequente Reiten im Gelände haben wir kein Stolpern und ein sehr aufmerksames artiges Pferd, welches auch von Anfängern und Kindern geritten werden kann.
Durch die Routine passt Herr Pferd schon entsprechend auf.

Meine RB reitet nur am langen Zügel in allen Gangarten - das spüre ich am nächsten Tag.
Pferd ist total locker - aber laaaaaang so dass ich sehr deutlich die HH aktivieren muss.
Zuletzt geändert von xelape am Mi, 11. Dez 2013 11:03, insgesamt 2-mal geändert.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Licornia hat geschrieben:Da bin ich froh, dass offenbar noch mehr Leute auch im Gelände in Anlehnung reiten.
Wir haben nur Gelände, da bleibt mir nichts anderes übrig. :lol: :wink: Ich reite dort nicht anders, als auf unserer Reitwiese oder im Unterricht, merke aber, daß mein Hafi anders reagiert. Er ist auf der Reitwiese oder im Unterricht "nachgiebiger", "leichter". Im Gelände muß ich hin und wieder mal deutlicher anfragen (wobei es hier keinesfalls in Bolzen o. ä. ausartet!), aber ich muß eben deutlicher werden.

Ich wechsle immer zwischen Anlehnung und losem Zügel, weil ich viele Dressurlektionen auch im Gelände reite, lasse danach immer dZadHk. Zum Standardrepertoire eines jeden Ausritts gehören eigentlich die Seitengänge, Schenkelweichen, HHWendung, VHWendung, oft auch mal Kurzkehrt. Ich schaue auch immer, daß ich natürliche Hindernisse mit einbaue, weil ich dann immer das Gefühl habe, Herr Hafi sieht dann mehr "Sinn" drin und gibt sich mehr Mühe. :lol:

Im Gelände gelingen mir jedenfalls Tempounterschiede und/oder Übergange wesentlich besser als auf der Reitwiese. Vermutlich, weil mein Pferd dann doch iwie mehr Zug nach vorne hat.

Bei gemütlichen Schrittausritten lasse ich den Zügel zwar auch gerne mal über längere Strecken ganz lang, aber nur so, daß der Kopf max. bis auf Buggelenkshöhe absinkt (jedoch nicht zu verwechseln, wenn ich das Pferd nach einer Lektion sich strecken lasse). Gehts bergab, was bei uns oftmals ziemlich steil der Fall ist, steige ich auch ab und laufe nebenher. Dann baue ich auch mal Handarbeit im Gelände mit ein.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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