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Verfasst: Mo, 01. Apr 2013 19:51
von Josatianma
Ich kann es auch nur von aussen. Ich habe aber auch kein Problem zwischen der Band und dem Pferd zu gehen.

Interessant fände ich trotzdem eine gute und nachvollziehbare Vorgehensweise dem Pferd das Travers von innen beizubringen. :D

Verfasst: Mo, 01. Apr 2013 20:14
von alimat01
Also ich mache die Erfahrung, dass es die Pferde nicht verwirrt. Solange die Körpersprache dazu eindeutig ist.

So wende ich die Schulter anders, beim Travers.....boah ne Leute, das nun so zu erklären, dass es verständlich ist.....auch das was, was man vielleicht echt besser filmt....

Also beim Travers auf mich zu, drehe ich die Schulter wegwärts (oder nehme sie zurück - wie man das sehen mag), lasse ich weichen nehme ich sie vor. z.B. jeweils die rechte Schulter auf der linken Hand (Blickrichtung Pferd)

Zum Beibringen wähle ich einen von zwei Wegen - je nachdem, auf welchen das Pferd besser reagiert.

Aber egal welcher: Ich "schiebe" dabei zu Beginn den Kopf immer ein wenig von mir weg. Das macht es der HH leichter, nach innen zu treten.

Weg 1. Ich touchiere das Pferd vorsichtig am Bauch (zum Wegtreten wähle ich dagegen einen Touchierpunkt an der Hinterhand) - dabei stehe ich fast vor dem Pferd und drehe die Schulter weg. Ich mache sozusagen den Weg "auf" für die HH, habe aber die Schulter und den Weg nach Vorne durch meinen Standort blockiert. Viele Pferde reagieren ein wenig gereizt auf die Gerte an der Stelle und treten fast reflexhaft einen Schritt rein - der Moment zum Wegnehmen der Gerte und zum Loben. Das haben eigentlich alle recht fix raus.
Nach und nach werden aus dem einzelnen Schritt zwei und drei und mehr und dann kann man die Stellung und Biegung mit dazu nehmen.

Weg 2. Ich nutze es, dass das Pferd das Weichen von der Gerte weg kennt und touchiere über den Rücken hinweg die äußere Seite der Kruppe. Macht das Pferd einen Schritt nach innen - Druck weg. Weiter wie oben. NAturgemäß funktioniert das halt nur bei kleinen Pferden oder sehr großen Menschen ;-)
Damit reagieren die so geschulten Pferde später eher auf eine höhere Gertenhand. Problematisch dabei kann sein, dass man - um über den Rücken zu gelangen - die eigene Schulter wieder nach Vorne bringt.
Das ist übrigens auch der Weg, wie ich (und andere) mein Pferd an jede beliebige Aufstieghilfe einparke.

Mein Pferd kennt beides und reagiert z.B. an der Hand auf die Körperdrehung - in der Freiarbeit nimmt er die höhere - ehemals gertenführende - Hand besser an.

Drehe ich dann z.b. die Schulter auf ihn zu, nimmt er die HH weg von mir.

So - alle verwirrt???


Chantesse - ist das so ungefähr das, was Du meintest?

Vielleicht hab ich die Filmerin, die letzte Woche schon filmen wollte ja mal in dieser Woche am Stall (nachdem sie letzte Woche krank war :-()....

Verfasst: Mo, 01. Apr 2013 20:31
von Filzi
Also Travers an der Hand können wir eigentlich nur wenn ich außen gehe. Ich habe es immer wieder versucht von innen zu führen, da ich da einfach besser sehen kann, ob es korrekt ist.

Die Versuche von innen zu führen funktionieren nur ganz kurz. Ich übe das schon sehr lange, jeder Schritt in die richtige Richtung wird belohnt, aber wirklich verankern lässt es sich nicht.
Meine Maus fällt es unglaublich schwer die Hinterhand nach innen zu führen und dabei in der Biegung nach aussen zu bleiben.

Ich beginne dabei so: Biegung und Stellung zur Bande hin, die Schulter dirigiere ich dabei nach aussen, damit der Hintern automatisch nach innen kommt, das geht auch einen Schritt, aber keinen weiteren. Touchieren mit der Gerte von aussen geht gar nicht, das versteht sie nicht, bzw bin ich zu dumm es zu vermitteln.

Führen von aussen hingegen geht gut bei ihr. Ich kann dabei die Hinterhand gut mit der Gerte (der Länge nach auflegen!) dirigieren.

Verfasst: Mo, 01. Apr 2013 20:54
von Kosmonova
Ich hab es nur von innen gelernt. So wie hier, erste 22 Sekunden.

http://www.youtube.com/watch?v=AJOAKlMhtQw

Wobei ich vorwärts ins SH führe, mich zum Pferd drehe, die Gerte diagonal hebe, den Hals leicht nach aussen schiebe und das meist schon als Zeichen reicht (inzwischen). Zu Beginn haben wir im Takt äußeres HB angetippt und innere Schulter "aufgefangen". Hannes hat es recht schnell begriffen - trotz misslungerer Versuche zuvor mit anderen Ideen.

Verfasst: Mo, 01. Apr 2013 21:32
von chantesse
ich hab nochmal nachgedacht, ob es beim Reiten ein "folge dem Gefühl" gibt, und weiß jetzt auch, wie ich auf Neckreining gekommen bin. Im zusammenhang mit "nach innen die Tür auf" mit der inneren Hand, das war wohl das was mir im Kopf rumspukte, warum ich dann Quark geschrieben habe *schämt*, weiß ich nicht mehr.
Ähnlich hat man auch, wenn man für eine Traversale nach innen das Bein "öffnet", sodass man dem Pferd Platz macht für nach innen treten, das wäre eine Spielart von "folge dem Gefühl". Ich möchte, dass das Pferd dem Bein nach innen folgt.


Am Boden, rein technisch, mach ich das so, so wie in Weg 2 beschrieben.

Ich installiere erstmal das HH auf mich mit schräg über Kruppe Gerte, das geht durchaus auch mit großen Pferden, habe das auch schon erfolgreich mit Warmblütern gemacht, ok, am Anfang etwas anstrengend *smile*. Mein inneres Bild dabei ist, dass ich mir die HH mit dem Bauchnabel anziehe. So installiere ich dann auch z.B. Vorhand auf mich zu, ganzes Pferd auch mich zu (ohne Dressur-Anspruch), hier geht es mir vorrangig dazu, das Pferd in mich rein zu "beamen".

Separat installiere ich, mit Halfter und/oder mit Trense, die Vorhandkontrolle in Form von Führen in Stellung, Schultervor, Schulterherein, dann ein Stück vom Hufschlag weg und dann auch noch "Schulterheraus".

Wenn das auch klappt nehme ich im gaaaanz verlangsamten Gehen, wenn es sein muss, bis hin zum Stehen, das Signal von HH zu mir her dazu. Einmal das technische Signal mit Gerte über Kruppe und dazu das innere Bild das Pferd mit dem Bauchnabel herzuziehen.
Das wichtigste ist jedoch die Schulterkontrolle und Kopfkontrolle zu behalten und diese entsprechend zu korrigieren und nur soviel zu verlangen an der HH, dass das Pferd nicht auf die Schulter nach innen. Hier liegt auch die größte Fehlerquelle.
Ich achte bereits recht schnell beim HH auf mich zu installieren darauf, dass nicht der erste Schritt Schulter-fall-um ist, das minimiert die Problematik.

Nach und nach immer mehr Schritte und für die HH reinkommen Reduzierung der Signale.

Für die Freiarbeit benötige ich derzeit noch einen Finger an der Pferdenase, der so ein bisschen Rahmen gibt, und ein Handsignal Richtung gegenüberliegend Kruppe für die HH und muss selbst rückwärtslaufen.

Mit Trense/Halfter mache ich das weitestgehend nur über die Schulterkontrolle, brauche manchmal Gerte leicht schräg, kann aber vorwärts laufen. Weshalb ich auch die Traversalen dazunehmen konnte (einfach Platz nach innen machen), und im Trab geht es auch, da scheitert es eher an meiner mangelhaften Mitgehtechnik (man will ja nicht nebenher rennen, aber sauber gehen ist tatsächlich auch nicht so einfach), denn da könnte es etwas eleganter und fließender aussehen, aber ich da hab ich auch nicht so die Lust dazu zu üben. ist nicht mein Schwerpunkt.


Das schönste Travers habe ich mal gesehen von Nora Kunzik im Rahmen einer NH-Vorstellung. Sie hat ihre Araberstute in Freiarbeit hinterlaufend am Schweif ins Travers geführt. Folge dem Gefühl. Definitiv.
Natürlich könnte man jetzt sagen "andressiert", in dem Fall sag ich dazu "Kommunikation".

Verfasst: Mo, 01. Apr 2013 21:41
von FNB
hm im Gegensatz zu dem Video gehe ich weiterhin vorwärts wenn ich innen das Travers abfrage. "Beibringen" musste ich das gar nicht, als das Travers von aussen gut funktionierte, hab ich einfach beim Handwechsel das auch mal von innen probiert. Klappte. Ich glaube, das ist einfach ne Körpersprache und eine Zusammenarbeit mit dem Pferd. Ich musste da nicht hereinholen mit der Gerte.

LG

Edit: beim Nachdenken hierüber ist mir aufgefallen, dass ich alle Seitengänge von beiden Seiten machen kann, ebenso die Volten (Innen / Außenstellung).

Verfasst: Di, 02. Apr 2013 14:34
von Fiorella
Hallo noch mal,

Danke, euch,

ich kann mit Euren Beschreibungen auf jeden Fall was anfangen. :D

Ob ich das so will, und wenn ob jetzt und auf welche Weise muss ich mir noch mal überlegen. Aber auf jeden Fall ist es gut mehr zu wissen.

Ich denke, gestern hab ich dann wohl körpersprachlich einfach nicht genug Platz gemacht.

Ich hatte es so versucht wie Alimat es als Weg 2 beschreibt, also mit der Gerte über den Rücken die andere Seite touchiert, und mein Pferd war verwirrt bis verlegen und sichtlich unter Druck, weil für ihn der Weg mit der Kruppe zu mir hin offenbar nicht wirklich in Frage kam.

Also hab ich ihm wohl im Weg rum gestanden. Gut zu wissen.


Gruss, Fio

Verfasst: Di, 02. Apr 2013 16:04
von Jarit
Ich mach es auch nur von innen. Habe es so gelernt. Die Idee, es von außen zu machen ist mir neu, müsste ich probieren.

Ich laufe beim Arbeiten an der Hand immer rückwärts vor dem Pferd her, auch im SH.
Interessant in dem von Kosmonova verlinkten Video die Drehung der Frau beim SH. Auch hier laufe ich weiter rückwärts und kämpfe deshalb häufig mit zuviel Abstellung. Die Drehung erscheint mir daher sinnvoll. Mal ausprobieren.

Verfasst: Di, 02. Apr 2013 20:59
von Kosmonova
Jarit, das habe ich zu Beginn auch gemacht: SH und Travers "rückwärts" geführt. Mittlerweile klappt SH gut am Aussenzügel und mit kleinen Zeichen, die Stellung kann ich gut kontrollieren und HB fußt gut mit. Da führe ich mittlerweile vorwärts, fürs Traver wechsle ich dann ins Rückwärts, da er das noch nicht auf ganz feine Hilfen macht. Denke mal, wenn er da feiner ist (ich es hinbekomme), dann kann man da auch im Vorwärts bleiben. *vermute* Dann wenn ICH das alles gebacken kriege, jetzt brauche es es ja um zu kontrollieren.

Verfasst: Di, 02. Apr 2013 21:09
von Melli
Ich habe es ursprünglich von außen gelernt/von mir weg (von einer Hinrichs-Schülerin), dann von innen/auf mich zu (erst die Grundlagen übers NH, dann in "schön" nach Branderup), und ich mache auch beides, gerade, wenn man an der Hand auch mal Zirkelarbeit macht und aus dem Zirkel wechselt und zwischendrin Biegung wechselt, isses mir eigentlich wurscht, ob ich innen oder außen bin grade.
Klappen tut mit der richtigen Körperprache und Kommunikation auch beides nebeneinander beim selben Pferd einwandfrei, ohne Frage.
Sicherlich ist es schwieriger, angemessen präzise zu arbeiten, und gerade am Anfang ist zB der Wechsel zwischen "auf mich zu" und "von mir weg" manchmal ziemlich knifflig - aber wenn man das abgearbeitet hat, hat man wirklich ein hoch fein zu arbeitendes Pferd.

Grds. arbeite ich das Travers lieber von innen, weil ich -subjektiv- dann ein besseres Bild von dem ganzen habe als von außen und außerdem die innere Schulter besser begrenzen, Stellung und Biegung besser einstellen kann etcpp.

Ich finds einfach besser, eleganter, harmonischer, flüssiger, meine Körpersprache kann ich besser einsetzen - also nur Plusse eigentlich ;)

Verfasst: Mi, 03. Apr 2013 08:19
von Jarit
Bei uns ist SH an der Hand viel schwieriger als Travers. Letzteres geht sogar ohne optische Begrenzung durch Reitplatzumzäunung in der Mitte. (unterm Sattel war es übrigens genau umgekehrt, aber auch da ist inzwischen das Travers leichter abzurufen.) Von daher halte ich es für eine gute Idee, das SH vorwärts zu üben, weil ich da mehr mit dem Körper schiebe.

Verfasst: Mi, 03. Apr 2013 08:38
von Kosmonova
Ich denke, die Führposition ist nicht festgemeißelt. Genau wie beim Sitz nutzt man das was praktikabel ist. Ich hab nun schon alle Varianten probiert (innen vorwärts -rückwärts und vor dem Kopf rückwärts) und nutze sie je nach Hannes Tagesform und auf jeder Hand unterschiedlich. Je nachdem wo er sich mehr rausmogeln möchte ^^ Rechte Hand kommt ihm Travers mehr entgegen, als SH. Links ist es mittlerweile beides gut. Wir feilen gerade an fließendem Übergang zwischen SH/Travers.

Verfasst: Mi, 03. Apr 2013 08:45
von Jarit
Kosi, könntest Dich mal an Skadi ausprobieren bei Gelegenheit und mir die verschiedenen Positionen zeigen. Finde es immer gut, wenn ich das von außen am Pony selbst sehe und nicht an einem fremden Pferd, das auf einem anderen Wissensstand ist wie die Maus.

Verfasst: Mi, 03. Apr 2013 09:01
von Kosmonova
Gern!

Hier mal noch ein Video: http://www.youtube.com/watch?v=r8I5IQdAkAI&sns=em

Ist jetzt kein Ultimo-Beispiel, sondern zeigt nur noch eine weitere Führmöglichkeit. Wobei ich dann die Hand/Hände am Kopf lasse und die Stellung korrigiere.

Ich habe die Angewohnheit Hannes schief zu ziehen, wenn ich mich dann auf die HH konzentriere. Er soll aber auch im Seitegang tendenziell ins vw/aw gehen und dass vergess ich oft und er wird zu eng. *seufz* Lässt sich so geführt besser vermeiden. Sind aber alles nur Instrumente, die einem dahin führen sollen, dass man das auch irgendwann von der "klassischen" Position aus machen kann, denke ich.

Verfasst: Mi, 03. Apr 2013 09:56
von charona
ah, ein sehr interessantes Thema, Danke!

Da ich bei meinen Pferden den Travers über den Branderupschen Reflexpunkt "installiert" habe, ergibt sich für mich nur die Möglichkeit innen zu führen. Da meine Friesendame manchmal etwas übereifrig ist, führe ich sie zumeist wie in dem letzteingestellten Video von Kosmonova. Die Stellung korrigiere bzw. ändere ich hauptsächlich durch die auf die Hinterhand weisende Gerte.

Das funktioniert hervorragend, solange ich mich auf dem Hufschlag bewege und das Pferd Anlehnung an der Bande nehmen kann. Jetzt habe ich jedoch das Problem, dass ich einen Travers auf dem Zirkel oder auf der A-C Linie nicht hinbekomme (die HH driftet nach Aussen und Pferdle sucht die Sicherheit der Bande) Habt Ihr hier vielleicht Tipps? Würde die Führposition innen gerne wegen des fliessenden Wechsels zwischen Schulterherein und Travers beibehalten.